AT146475B - Verfahren zum Ausrüsten von Geweben vegetabilischen Ursprunges. - Google Patents

Verfahren zum Ausrüsten von Geweben vegetabilischen Ursprunges.

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  Verfahren zum Ausrüsten von Geweben vegetabilischen Ursprunges. 



   Die Erfindung bezweckt die Befestigung der durch Gaufrieren, Schreinern, Glacieren u. dgl. auf Stoffen vegetabilischer Natur, wie Baumwolle, Leinen und den   verschiedenen Kunstseiden,   erzeugten Effekte. 



   Beim Ausrüsten von Geweben vegetabilischer Herkunft ist es gebräuchlich, die Gewebe durch Veränderung ihrer Oberfläche dadurch zu veredeln, dass sie unter Druck mit oder ohne Hitze behandelt werden, z. B. durch eine Passage zwischen den Walzen eines Kalanders. Die hervorgebrachten Effekte sind verschieden je nach der Beschaffenheit der Kalanderwalzen und ihrer Anwendungsweise. Mit einer glatten, geheizten Stahlwalze, deren Umfangsgeschwindigkeit grösser ist wie diejenige der anliegenden Walze wird z. B. ein   Glaceeffekt   erzeugt. Trägt dagegen die Stahlwalze eine feine schräge Riffelung, wobei ihre Umfangsgeschwindigkeit dieselbe ist wie diejenige der andern Walze des Paares, so prägt sich diese Riffelung in den Stoff ein und verleiht ihm einen besonderen Glanz, der als   Schreiner-oder   Seidenfinish bekannt ist.

   Die Stahlwalze kann auch mit mustergemässen Erhöhungen versehen sein, wodurch mannigfaltige gaufrierte Effekte erzeugt werden können. Moiréeffekte können sowohl mit Kalandern wie auch auf der Beetlemaschine hervorgebracht werden. 



   Normalerweise sind solche durch Gaufrieren, Schreinern, Glacieren oder Beeteln erzeugten Effekte nicht waschecht. Die durch die mechanische Behandlung zusammengepressten Fasern schwellen im Wasser auf und kehren zu ihrer Originalform   zurück, wodurch   der Glanz-oder Mustereffekt zerstört wird. Sogar ein Wassertropfen hinterlässt einen Flecken, und der Glanz wird auch durch Aufbewahrung der Ware in feuchter Luft stark beeinträchtigt. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen und waschechten Effekten auf Textilien durch mechanische Behandlungen, wie Kalandern, Glacieren, Schreinern, Gaufrieren, Beeteln usw. Die erzeugten Effekte vertragen Behandlung mit Wasser, übliches Waschen mit Seife oder Seife und Natriumkarbonat, Lagern in feuchter Luft und erweisen sich auch als sehr widerstandsfähig gegen die mechanischen Behandlungen, welche den Waschprozess gewöhnlich begleiten, wie trockenes oder nasses Strecken, Trocknen auf heissen Oberflächen und heisses Bügeln. 



   Das Verfahren besteht zunächst in einer Imprägnierung des Gewebes in einer wässerigen Lösung eines primären Kondensationsproduktes, das zu einem Kunstharz weiterpolymerisiert werden kann, worauf das Gewebe getrocknet, befeuchtet, der gewünschten mechanischen Behandlung unterworfen und endlich erhitzt wird, um das Kunstharz in die unlösliche Form zu verwandeln. 



   Die Kunstharze, die sich in unserem Verfahren verwenden lassen, umfassen die Kondensationsprodukte des Formaldehyds mit Phenol und dessen Abkömmlingen und mit Harnstoff und verwandten Verbindungen, wie Thioharnstoff und Dicyandiamid. 



   Es ist bekannt, Gewebe vegetabilischer Herkunft mit Lösungen von Kunstharzkomponenten oder   wasserlöslichen   Vorkondensaten derselben zu imprägnieren (siehe z. B. österr. Patentschrift Nr. 118595) und dann durch Erhitzen des Gewebes das Kunstharz darauf zu befestigen. In solcher Weise behandelte Gewebe lassen sich jedoch nicht zur Erzeugung von   Glace-Gaufre   oder anderer auf mechanischer Weise erzeugten Effekte verwenden, da das auf der Faser gebildete Kunstharz, welches das Gewebe weniger knitterfähig macht, auch die Wirkung hat, die Fasern für mechanische Formveränderung weniger empfänglich zu machen. 



   Um den höchsten Echtheitsgrad der auf mechanischem Wege hervorgebrachten Effekte zu erreichen und um zugleich eine Versteifung des Gewebes zu vermeiden, darf das Reaktionsgemisch die erste Konden- 

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 sationsstufe nicht   überschritten   haben und muss mit Wasser in allen Verhältnissen mischbar bleiben, auch darf die endgültige Polymerisation erst nach der mechanischen Behandlung des Gewebes stattfinden. 



   Während des Trocknens des Gewebes nach der Imprägnierung mit dem Reaktionsgemische muss auch eine vorzeitige Polymerisation des Harzes durch die Hitze unbedingt vermieden werden. 



   Falls es noch   wünschenswert   erscheint, eine mehr oder weniger steife Appretur des Gewebes mit den mechanisch hervorgebrachten Effekten zu verbinden, können auch solche Kondensationsprodukte Verwendung finden, die zwar einen gewissen Polymerisationsgrad erreicht haben, aber doch noch wasserlöslich sind ; ebenso können Mischungen von letzteren mit dem unpolymerisierten Erstprodukten verwendet werden. 



   In Verbindung mit Kunstharzkomponenten können auch die üblichen Appreturmittel gebraucht werden, wie z. B. Stärke und Stärkeprodukte, Gummi und Leim oder Weichmachungsmittel, wie Seifen oder Füllmittel, wie z. B. Kaolin, oder Wasserdichtungsmittel, wie Paraffin, ohne dass dadurch die Beständigkeit der auf mechanischem Wege hervorgebrachten Effekte zu leiden hätte. 



   Diese Hilfsmittel können entweder der die Kunstharzkomponenten enthaltenden Lösung beigegeben werden oder das Gewebe kann nach der endgültigen Polymerisation mit denselben nachbehandelt werden. 



   Beispiele :
1. 100 Gewichtsteile Phenol werden in 200 Volumteile   40% iger Formaldehydiösung aufgelost   und 6 Gewichtsteile Kaliumkarbonat hinzugefügt. Das Gemisch wird 5 Minuten lang gekocht und nach dem Abkühlen mit einer gleichen Menge Wasser verdünnt. Ein Baumwollgewebe wird mit dieser Lösung getränkt, dann wird es getrocknet, befeuchtet, auf einem Gaufrierkalander mit einem Muster geprägt und endlich 5 Minuten lang auf 170  C erhitzt. Das   Gaufriermuster wird dadurch wasser-und   seifenecht gemacht. 



   2.100 Gewichtsteile Harnstoff und 20 Gewichtsteile Natriumacetat werden in 400 Volumteile   40% iger Formaldehydiösung   aufgelöst. Das Gemisch wird 15 Minuten lang gekocht und nach Abkühlung mit der gleichen Menge Wasser verdünnt. Ein schwarzgefärbter Baumwollsatinstoff wird mit dieser Lösung getränkt, getrocknet, befeuchtet, durch einen Schreinerkalander passiert und während 15 Minuten auf   1300 C   erhitzt. Der erhaltene Seidenfinish   ist wasser-und seifenecht.   



   3. 100 Gewichtsteile Harnstoff und   300 Volumteile 40% ige Formaldehydiösung   werden durch mässiges Erwärmen in schwach alkalischer Lösung zum Reagieren gebracht und das Reaktionsprodukt mit 600 Teilen Wasser verdünnt. Vor Gebrauch werden noch 30 Volumteile 80% iger Essigsäure hinzugefügt. Ein aus Viskosekunstseide bestehendes Gewebe wird in dieser Lösung getränkt, dann getrocknet, befeuchtet, auf einem Gaufrierkalander mit einem Muster geprägt und endlich 50 Sekunden lang auf   2000 C erhitzt.   Das Gaufriermuster wird dadurch wasser-und seifenecht gemacht. 



   4. 100 Gewichtsteile   Dieyandiamid   werden in 200 Volumteilen   40% iger Formaldehydiösung   aufgelöst und 420 Volumteile 5% iger Essigsäure hinzugefügt. Das Gemisch wird 10 Minuten lang gekocht 
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   ist wasser-und seifenecht.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Ausrüsten von Geweben vegetabilischen Ursprungs durch Behandlung mit der wässerigen Lösung des primären Kondensationsproduktes eines Kunstharzes der Phenolformaldehydoder Harnstofformaldehydgruppe und darauffolgenden Trocknen und Erhitzen zum Unlöslichmachen des Kunstharzes, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe nach Imprägnierung, Trocknung und Befeuchtung, aber vor Erhitzung einer mechanischen Behandlung unterworfen wird zwecks Herstellung von Gaufré-, Glace-, Seidenfinish u. dgl. Effekten, denen durch die Bildung des Kunstharzes, durch das darauffolgende Erhitzen, ein hoher Echtheitsgrad verliehen wird.
AT146475D 1934-09-24 1934-09-24 Verfahren zum Ausrüsten von Geweben vegetabilischen Ursprunges. AT146475B (de)

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