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Verfahren zur Herstellung von Weichmachern für aus Cellulosederivaten bestehende photographisehe
Schichtträger.
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Fettalkohole sind bereits als Weichmacher für Celluloselacke verwendet worden, aber derartigen Gemischen haftete, da man die, wie erfindungsgemäss festgestellt wurde, den störenden Geruch verursachenden niedriger molekularen Anteile nicht entfernt hatte, stets ein solcher anhaltender und störender Geruch an, dass sie für die Herstellung von photographischen Schichtträgern nicht in Betracht kommen konnten.
Auch die Entmischung im Film verursachenden Abkömmlinge der Fettsäuren mit 16 und mehr Kohlenstoffatomen wurden bisher nicht entfernt. So ist es verständlich, dass die vorzüglichen mechanischen Eigenschaften von photographischen Schichtträgern aus Celluloseestern mit den erfindungsgemässen Zusätzen bisher noch nicht erkannt wurden.
Die Weichmachungsmittelgemische eignen sich sowohl für Filme aus Cellulosenitrat als auch für solche aus organischen Celluloseestern, insbesondere Celluloseacetat, Cellulosenitroacetat, Celluloseacetobutyrat, Cellulosebutyrat und andern technisch verwertbaren Celluloseestern. Es ist klar, dass nicht alle Produkte eine gleiche und übereinstimmende Wirkung aufweisen. Durch Versuche lässt sich leicht feststellen, welche von den vorgeschlagenen Weichmachern für Filme aus einem bestimmten Celluloseester oder Celluloseestergemiseh die beste Wirkung aufweisen, um den Film geschmeidig und widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung zu machen.
Es hat sich gezeigt, dass die Verwendung von Derivaten oder von Umwandlungsprodukten eines Gemisches von Fettsäuren einer solchen von isolierten, chemisch einheitlichen Produkten aus den Gemischen der Fettsäuren wesentlich überlegen ist. Dies erklärt sich daraus, dass die fällende Wirkung auf Celluloseester bei den langkettigen Derivaten besonders gross ist und deshalb die Ausscheidung des Cellulosederivates aus den verdunstenden Lösungsmitteln bei Verwendung von einem einheitlichen, hochmolekularen Fäller zu plötzlich eintreten würde. Dadurch wird der Film leicht trübe und gar weiss.
Bei Verwendung eines Gemisches von Fällern verschiedener Fällwirkung tritt die Ausscheidung nur langsam und allmählich ein, wodurch ein Trübe-oder Weisswerden des Films vermieden und die physikalischen Daten, besonders die Knitterzahl und die Dehnung, verbessert werden können.
Unter den Estern der Fettsäuren sind beispielsweise die Amylester des Kokosfettsäuregemisches gut brauchbar. Methylester oder Äthylester haben jedoch einen zu intensiven Geruch, so dass dieselben nicht verwendet werden können. Aus demselben Grunde sind auch die Nitrile der Fettsäuren unbrauchbar.
Von den Estern der gemischten Fettalkohole sind insbesondere das Acetat, Phthalat und Phosphat als Weichmachungsmittel für Nitro-oder Acetylcellulose zu empfehlen.
Die oberhalb 150 bei 13 mm siedenden Anteile des Kokosalkohols haben sich für Nitrocellulose gut bewährt.
Beispiele :
1. 20 Teile Nitrocellulose mit 12'2% Stickstoff werden in 100 Teilen eines Gemisches von 8 Teilen Aceton und 2 Teilen Äthylalkohol gelöst und unter Zusatz von 2 Teilen Amylester des Kokosfettsäure- gemisches in bekannter Weise zu einem Film von 0'130 mm Dicke vergossen. Wird dieser Film im Schopperschen Dynamometer zerrissen, im Schopperschen Celluloidfalzer geknittert und im Schopperschen Pendelhammer zerschlagen, so erhält man Werte, welche denen eines gleichen Films, der statt der Amylester des Kokosfettsäuregemisches den üblichen Kampfer (10%) enthält, überlegen sind.
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<tb>
Stossfestigkeit <SEP> im
<tb> Zusatz <SEP> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Knitterzahl <SEP> Pendelhammer
<tb> kg <SEP> % <SEP> kg <SEP> cm/cm3
<tb> 10% <SEP> des <SEP> AmylesterKokosfettsäuregemisches <SEP> 101 <SEP> 28 <SEP> 75 <SEP> 247
<tb> 10% <SEP> Kampfer <SEP> 100 <SEP> 24 <SEP> 43 <SEP> 130
<tb>
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von 0'130 mm nach der Erfindung gleich dicken Filmen, welche mit Kampfer hergestellt wurden, gegen- übergestellt.
2. Setzt man zu einer 18% igen Losung von Nitrocellulose in Äther-Alkohol (3 : 1) 1'8 g eines Alkoholgemisches, das durch Reduktion des Kokosfettsäuregemisches erhalten wurde (Eokosalkohol") auf je 100 g Lösung zu, so erhält man folgende Werte :
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<tb>
<tb> Stossfestigkeit <SEP> im
<tb> Zusatz <SEP> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Knitterzahl <SEP> Pendelhammer
<tb> kg <SEP> % <SEP> kg <SEP> cmjcm3
<tb> Alle <SEP> Proben <SEP> wurden
<tb> 10% <SEP> "KokosaIkohol" <SEP> 109 <SEP> 39 <SEP> 104 <SEP> nicht <SEP> durchschlagen
<tb> Mindestwert <SEP> : <SEP> 340
<tb> 5 <SEP> Proben <SEP> von <SEP> 10
<tb> 10% <SEP> Kampfer <SEP> 110 <SEP> 37 <SEP> 88 <SEP> nicht <SEP> durchschlagen
<tb> Mindestwert <SEP> : <SEP> 329
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<tb>
Zusatz <SEP> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Knitterzahl
<tb> kg <SEP> %
<tb> 10% <SEP> Chloride <SEP> 120 <SEP> 44-5 <SEP> 343
<tb> 10% <SEP> Kampfer <SEP> 110 <SEP> 37'0 <SEP> 88
<tb>
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<tb>
<tb> Zusatz <SEP> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Knitterzahl
<tb> kg <SEP> %
<tb> 10% <SEP> "Kokosphthalat" <SEP> 115 <SEP> 39 <SEP> 185
<tb> 10% <SEP> Kampfer <SEP> 110 <SEP> 37 <SEP> 88
<tb>
5. Acetylcellulose mit 56% Essigsäuregehalt wird in einem Gemisch von Methylenehlorid-Chloro- form-Amylalkohol 2 : 5 : 2 gelöst unter Zusatz von 20% Alkoholen, wie sie durch die Oxydation von Paraffinen erhalten werden, und zu einem Film von 0'135 mm Dicke vergossen. Als Vergleich dient ein Film mit dem üblichen Acetyl-Weichmacher Triphenylphosphat.
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<tb>
Zusatz <SEP> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Knitterzahl
<tb> kg <SEP> %
<tb> 20% <SEP> Alkohole <SEP> 88 <SEP> 42 <SEP> 335
<tb> 20% <SEP> Triphenylphosphat <SEP> 89 <SEP> 37 <SEP> 191
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Weichmachern für aus Cellulosederivaten bestehende photographische Schichtträger, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem natürlichen oder künstlich erhaltenen Gemisch von Fettsäuren, ein Gemisch von Estern, Alkoholen, Äthern, den Alkoholen entsprechenden Halogeniden oder sonstigen ein Trüb- oder Weisswerden des Films vermeidenden und seine Knitterfestigkeit und Dehnungsfähigkeit erhöhenden Derivaten hergestellt wird, und jene im Gemisch vorhandenen Anteile, die Säuren von weniger als 8 oder mehr als 14 Kohlenstoffatomen entsprechen, vor oder nach der Umwandlung abgetrennt werden.