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Vorrichtung zum Befestigen und Verbinden von Glasplatten.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befestigen und Verbinden von Glasplatten, die aus einer Mehrzahl an der Glasplatte sich abstützender und durch nachstellbare Teile miteinander verbundener Formstücke besteht.
Mit Rücksicht auf die Empfindlichkeit von Glas gegen bestimmte Beanspruchungen ist es schwer, Glasplatten, insbesondere solche mit grossen Abmessungen und Stärken, auf Unterlagen, z. B. Gestellen u. dgl., zu befestigen oder miteinander zu verbinden. Durchbohrt man die Platte, um die Vorrichtungen zur Befestigung oder Verbindung anbringen zu können, so bricht das Glas, wenn die Halteschrauben nur etwas zu fest angezogen werden. Abgesehen davon geht bei dieser Art der Verbindung oder Befestigung die oft erwünschte glatte Oberfläche verloren. Eingehende Versuche haben nun gezeigt, dass es möglich ist, unverrückbare, hohen Beanspruchungen standhaltende und trotzdem leicht lösbare Verbindungen für Glasplatten herzustellen, ohne dass man die Glasplatten zu durchbohren oder anzubohren braucht.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die zur Befestigung und Verbindung der Glasplatten Verwendung findende Vorrichtung aus Formstücken besteht, die an je einer hinterschnittenen Wand einer örtlichen Vertiefung der Glasplatte bzw. der Glasplatten angreifen. Dadurch gelingt es, ein Brechen der Glasplatten auch dann zu vermeiden, wenn man die Formstücke stark gegen die Wände der örtlichen Vertiefungen oder Ausnehmungen festspannt, was wünschenswert ist, weil dann die Spannvorrichtungen mit der Glasplatte einen fest zusammenhängenden, gleichsam einheitlichen Bauteil bilden.
Besonders vorteilhafterweise können als nachstellbare, die Formstücke verbindende Teile erfindungsgemäss Spanndrähte verwendet werden. Dadurch hat man die Möglichkeit, ein und dieselben Formstücke sowie auch ein und dieselben Verbindungsmittel für eine Vielzahl verschiedenartiger Glaskisten, Glasplattenverbindungen usw. zu verwenden. Die einzelnen Zugglieder brauchen dann nämlich nicht für jeden Einzelfall besonders hergestellt und vorher eingepasst zu werden, vielmehr wird lediglich ein entsprechend bemessenes Stück Spanndraht abgeschnitten und eingezogen.
Weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen.
Fig. 1 stellt in Vorderansicht einen Tisch mit Metallfüssen und einer mit diesen in erfindungsgemässer Weise verbundenen Tischplatte aus Glas dar. Fig. 2 ist eine Untersicht zu Fig. 1. Fig. 3 zeigt in grösserem Massstabe einen Längsschnitt nach Linie III-III der Fig. 2. Fig. 4 ist eine Untersicht einer Befestigungsstelle. Die Fig. 5 und 5 a zeigen in zwei zueinander senkrechten Schnitten eine andere Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung. Fig. 6 zeigt in Draufsicht eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der mehrere Formstückteile in eine gemeinsame Ausnehmung eingreifen. Fig. 7 ist ein Schnitt nach Linie VII-VII und Fig. 8 ein Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 6. Fig. 9 gibt eine abgeänderte Ausführungsform der Spannvorrichtung und des Formstückes im Schnitt wieder.
Fig. 10 zeigt eine andere Ausführung der Spannvorrichtung und des Formstückes in Draufsicht. Fig. 11 ist eine Seitenansicht derselben Vorrichtung. Fig. 12 gibt in Draufsicht eine weitere Ausführungsform einer Spannvorrichtung nebst Formstück wieder. Fig. 13 ist ein Schnitt nach Linie XIII-XIII der Fig. 12.
Fig. 14 und 15 lassen in teilweisem Längsschnitt bzw. in Draufsicht eine weitere Ausführung eines Formstückes erkennen.
Die Fig. 16, 17 und 18 geben in Draufsicht bzw. zwei Schnitten ein Ausführungsbeispiel für eine Ausnehmung mit zwei Formstücken wieder. Fig. 19 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für derartige Anordnungen.
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Das Tischgestell gemäss Fig. 1 und 2 besteht aus vier Metallrohren 1, die über Kreuz angeordnet und unten zu Querstreben 2 gebogen sind, die einen Sockel bilden. 3 ist die Glasplatte, die mit dem Gestell verbunden werden soll. Zu diesem Zwecke sind in der Glasplatte örtliche Vertiefungen in Form von Ausnehmungen 4 vorgesehen, die einander, wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, paarweise gegenüberliegen.
Die Ausnehmungen können in verschiedener Art und Weise hergestellt werden. So ist es z. B. möglich, sie gleich bei der Anfertigung der Platten in ihrer endgültigen Form mit einzugiessen oder einzupressen. Versuche haben gezeigt, dass es besonders vorteilhaft ist, die Ausnehmungen nachträglich aus der fertigen Glasplatte herauszuschleifen. Die Form der Ausnehmungen kann eine verschiedene sein und richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck. So kann z. B. die einzelne Ausnehmung die Form einer Muschel oder einer Mulde haben. Die Bodenfläche kann gerade oder gewölbt verlaufen. Bei den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen ist angenommen, dass die Ausnehmung mit einer kegelstumpfförmigen Schleifscheibe hergestellt wird.
Sie erhält dann die aus Fig. 4 ersichtliche Form, wobei der Einfachheit halber die oberen und unteren Kanten der Ausnehmung, die eigentlich Parabelform erhalten, als Geraden dargestellt sind. Jede Ausnehmung hat mindestens eine hinterschnitten Wand 5, u. zw. verlaufen die Abschrägungen zwaier einander gegenüberliegender Ausnehmungen entgegengesetzt (Fig. 3). In die Ausnehmungen 4 greifen Formstücke 6 ein, die einen flachen, gerundeten Teil 7, eine der hinterschnittenen Wand 5 der Ausnehmung entsprechend abgeschrägte Fläche und einen gerundeten flachen Ansatz 8 besitzen. Die Formstücke 6 werden in die entsprechend breite Ausnehmung eingesetzt, bis Teil 7 auf dem Boden der Ausnehmung aufliegt.
Dann wird das Formstück in seitlicher Richtung verschoben, bis seine abgeschrägte Fläche an der hinterschnittenen Wand-5 der Ausnehmung anliegt. In dieser Stellung stützt sich der Ansatz 8 mit seiner der Glasplatte 3 zugekehrten Fläche an dieser ab und verhindert ein Kippen. An allen Berührungsstellen der Formstücke mit der Glasplatte wird eine dünne S3hicht 9 eines nachgiebigen Werkstoffes, z. B. ein Gammistreifen, lose eingelegt oder mit der Glasplatte oder den Formstücken, z. B. durch Kleben, verbunden.
Von den in die Ausnehmungen 4 der Glasplatte eingesetzten Formstücken 6 werden jeweils zwei mit Hilfe eines Verbindungsmittels 10 zusammengespannt. Zu diesem Zweck dient beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1-5 ein Draht 10, an dessen beiden Enden Spannmuttern 12 befestigt sind, die mit Gewinde in entsprechende Bohrungen der Formstücke 6 eingreifen.
Die das Zusammenspannen der Ansatzstücke ermöglichenden Anordnungen können auch anders
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die Gewinde 10'anzubringen und die Spannmutter 12'als Hülsen auszubilden, die mit einem in das Ende des Drahtes eingreifenden Innengewinde versehen und in dem Formstücke 6 drehbar sind, sich jedoch b3im Aufschrauben an dem Formstücke abstützen.
Man kann die Verbindungsmittel auch, statt unmittelbar an den Formstücken, an Zwischenstücken verankern, die an den Formstücken befestigt sind. In diesem Falle können elastische Verbindungsmittel, z. B. Darmsaiten, Schnüre u. dgl., verwendet werden. Derartige Ausführungsbeispiele sind in den Fig. 10-15 dargestellt.
Die Fig. 10-13 geben Ausbildungen der Formstücke wieder, die sich besonders für elastische Verbindungsmittel eignen. Das in Fig. 10 und 11 dargestellte Formstück besteht aus einem bügelförmigen Teile 47, der die Glasplatte. 3 übergreift und der mit einem in die Ausnehmung 4 eingreifenden Ansatz 48 aus einem Stück be3teht. In zwei Verbraiterungen des Bagels 47 ist eine kleine Rolle oder Trommel 49 gelagert, auf die das elastische Verbindungsmittel 50 brim Spannen aufgewickelt wird. Wenn durch Verdrehen der Trommel 49 mit einem entsprechenden Werkzeuge die richtige Spannung erreicht ist, wird die TromoMi in ihrer L1ge dtlfCh g3eignete Mittel, beispielsweise durch eine Mutter 49', gesichert.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 12 und 13 besitzt das in die Ausnehmung 4 eingreifende Formstück 51 einen die Glasplatte übergreifenden Ansatz 52, der S-förmig gebogen und an zwei Stellen für den Durchtritt des elastischen-Spann-mittels 50 durchbohrt ist. Die Spannvorrichtung steht hier senkrecht auf der Glasplatte und besteht ebenfalls aus einer Rolle 54, die in dem oberen entsprechend ausgebildeten Teil des Formstückes drehbar gelagert ist und auf die sich das Spannmittel beim Verdrehen der Rolle mit Hilfe eines entsprechenden Werkzeuges aufwickelt. Die Rolle wird, nachdem die gewünschte Spannung erreicht ist, durch beliebige Mittel, z. B. durch eine Mutter 55, in ihrer eingestellten Lage gehalten.
Bei der Ausführungsform nach. den Fig. 14 und 15 besteht das Formstück aus einem Drahtbügel 56, der zwei am vorderen Ende hakenförmig gebogene Schenkel 57 besitzt. Diese sind etwa in der Mitte ausserdem zu Schlaufen 58 gebogen und laufen in einem Steg 59 zusammen. In den Schlaufen 58 ist ein Zapfen 60 gelagert, an dem das Verbindungsmittel 61 angreift. Der nach aufwärts gebogene Steg 59 liegt unter dem Spänndraht 61, so dass der Drahtbügel 56 stets in der in Fig. 14 dargestellten Lage gehalten wird.
Schliesslich ist es auch möglich, die Richtung des Anpressdruckes umzukehren, d. h. die Formstücke zur Befestigung an der Glasplatte nicht zusammenzuziehen, sondern auseinanderzudrücken.
Für diesen Fall müssten die abgeschrägten Flächen der Ausnehmung in Fig. 3 an der Aussenseite der Ausnehmungen liegen, und es müssten starre Verbindungsglieder verwendet werden.
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Die Formstücke 6 dienen in jedem Falle als Träger der eigentlichen Befestigungsmittel, die ver- schieden angeordnet und ausgebildet sein können. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist angenommen, dass jedes Formstück 6 mit einem Gewindezapfen 13 versehen ist, der unmittelbar in ein ent- sprechendes Gegengewinde an den Tischfüssen 1 eingreift. Es ist jedoch auch möglich, mit den Formstücken besondere Zwischenglieder zu verbinden, die dann auf beliebige Weise an dem Gestell befestigt werden.
Um den Angriffspunkt der Spannmittel möglichst nahe an die Fläche der Glasscheibe zu verlegen, kann in dem Ansatze 8 des Formstückes ein Ausschnitt oder eine Bohrung vorgesehen sein, durch den oder die der Verbindungsdraht 10 hindurchtritt. So ist bei der Ausführungs gemäss Fig. 3 der Ansatz 8 der Formstücke durchbohrt, und der Verbindungsdraht 10 geht durch diese Bohrungen hindurch. Man kann auch, wie aus Fig. 5 und 5 a ersichtlich, in die Glasscheibe 3 eine Rille 14 einschleifen, deren Tiefe nach der Ausnehmung 4 hin allmählich zunimmt. In diese Rille wird der Verbindungsdraht 10 eingebettet, während die Spannschraube 12 weiter oben angreift und im Innern der Ausnehmung 4 liegt.
In manchen Fällen ist es von Vorteil, die Befestigungsmittel nur an einer einzigen Stelle der Glasplatte angreifen zu lassen. Dann werden jeweils mehrere Formstückteile in eine gemeinsame Ausnehmung mit hinterschnittenen Wänden eingesetzt und nach ihrem Einbringen durch einen lösbaren Kupplungsteil untereinander und gegenüber den hinterschnittenen Wänden der Ausnehmung verriegelt. Hiefür sind verschiedene Ausführungen möglich. So kann man z. B. die Ausnehmung kreisförmig machen und in sie drei oder mehr als Kreisringstücke ausgebildete Formstückteile eingreifen lassen. Diese werden durch einen mit Gewinde versehenen Mittelteil untereinander verbunden und dadurch gleichzeitig in der Ausnehmung verriegelt.
Bei der in den Fig. 6-8 dargestellten Ausführungsform erhält die Glasplatte 3 eine Ausnehmung 15, die im wesentlichen die Form einer schwalbenschwanzförmigen Nut mit leicht gewölbtem Boden hat. An den hinterschnittenen Längswänden 16 dieser Ausnehmung stützen sich zwei entsprechend gestaltete Futter 17, 18 ab, die kegelförmige Aushöhlungen 20, 21 mit Abschrä- gungen 22 besitzen, in welche ein keilförmiger Teil 23, der mit einer Deckplatte 24 aus einem Stück bestehen kann, nach Art eines Bajonettverschlusses eingreift. Der Zusammenbau geht wie folgt vor sich : Die beiden Formstückteile 17, 18 werden in die in Fig. 6 dargestellte Lage gebracht.
Das Keilstück 23 nebst der Platte 24 wird von oben her eingeführt und dann so verdreht, dass die Enden des Keiles mit den Wänden 22 der Aushöhlungen 20, 21 in Berührung treten, wodurch die beiden Formstückteile 17, 18 auseinandergespreizt und gegen die hinterschnittenen Wände 16 der Ausnehmung 15 festgeklemmt werden.
In der Verriegelungsstellung (Fig. 6) kann die Platte 24 durch zwei Schrauben 25 gesichert werden.
Dem Zwecke, an einer einzigen Ausnehmung mehrere in verschiedenen Richtungen wirkende Spanndrähte angreifen zu lassen, dienen die in den Fig. 16-19 dargestellten Anordnungen. Bei der gemäss Fig. 16-18 ist das Formstück mit zwei an ihm angreifenden, nach verschiedenen Richtungen wirkenden Spanndrähten ersetzt durch zwei Formstücke 40, 41, die in eine T-förmige Ausnehmung 42 so eingesetzt sind, dass der Spannkloben 40 an der hinterschnittenen Wand 44 und der Spannkloben 41 an der hinterschnittenen Wand 43 der gleichen Ausnehmung anliegen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 19 ist eine kreuzförmige Ausnehmung in die Glasplatte eingeschliffen, an deren hinterschnittenen Wänden 45 vier getrennte Formstücke 46 mit nach verschiedenen Richtungen wirkenden Spanndrähten angreifen.
Es ist möglich, bei dieser und ähnlichen Ausführungsformen die vier Formstücke aus einem einzigen Stück herzustellen. Zwei nach entgegengesetzten Richtungen wirkende Spannvorrichtungen kann man in eine einzige Ausnehmung, deren einander gegenüberliegende Wände mit entgegengesetzt gerichteten Abschrägungen versehen sind, eingreifen lassen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Befestigen und Verbinden von Glasplatten, bestehend aus einer Mehrzahl an der Glasplatte sich abstützender und durch nachstellbare Teile miteinander verbundener Formstücke, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus an je einer hinterschnittenen Wand einer örtlichen Vertiefung der Glasplatte bzw. der Glasplatten angreifenden Formstücken besteht.