AT143183B - Abdichtung der Arbeitsraüme von Maschinen mit kreisenden Kolben. - Google Patents

Abdichtung der Arbeitsraüme von Maschinen mit kreisenden Kolben.

Info

Publication number
AT143183B
AT143183B AT143183DA AT143183B AT 143183 B AT143183 B AT 143183B AT 143183D A AT143183D A AT 143183DA AT 143183 B AT143183 B AT 143183B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sealing
cylinder
piston
cylinder space
space
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Felix Wankel
Original Assignee
Felix Wankel
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Felix Wankel filed Critical Felix Wankel
Application granted granted Critical
Publication of AT143183B publication Critical patent/AT143183B/de

Links

Landscapes

  • Compressor (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Abdichtung der Arbeitsräume von Maschinen mit kreisenden Kolben. 



   Die Erfindung betrifft die Abdichtung von Kreiskolbenmaschinen. Die bisherigen Kreiskolbenmaschinen können nur mit etwa 5 atü   Höchstbetriebsdruck   arbeiten, weil höhere Drücke in ihnen nicht hinreichend abgedichtet werden können. Die Abdichtung wurde entweder ganz oder streckenweise durch genaues Einpassen der Teile besorgt oder es waren auch an einzelnen Stellen besondere Dichtteile, z. B. Streifen, Ringe u.   dgl.,   angeordnet oder Packungen vorgesehen. Die Abdichtung durch Feinpassung der Teile ist infolge grosser Reibung und raschem Verschleiss unvorteilhaft und für durch das Betriebsmittel stark erhitzte Maschinenteile unzulässig.

   Die Abdichtung durch besondere Diehtteile hat auch dann, wenn die Dichtteil an sieh brauchbar gewesen wären, bei den bisherigen Kreiskolbenmaschinen folgende Nachteile gezeigt : Einesteils waren die Dichtungsteile an sich nicht geeignet, sich so zusammensetzen bzw. aneinanderreihen zu lassen, dass eine trotz ihrer   Mehrteiligkeit gasdiehte   Abdichtungslinie oder Dichtgrenze hätte entstehen können. Andernteils war auch die technisch herstellbare Anbringung bzw. einfache Linienführung einer solchen   Diehtgrenze   infolge des Aufbaues dieser Maschinen gar nicht durchführbar. Denn die Abdichtung einer Kreiskolbenmaschine ist naturgemäss nur dann vollkommen, wenn es möglieh ist, zwischen den druckerfüllten Räumen und den sie überschleifenden Teilen eine lückenlose und in sich geschlossene Diehtgrenze zu bilden.

   Vergleichsweise so wie ein Hubkolbenring eine bis auf seine Stossstelle in sich geschlossene Dichtgrenze zwischen dem Hubzylinderraum und dem Kolben bildet. 



   Die Erfindung schafft einen Aufbau und eine Abdichtung für eine einfach gestaltete Kreiskolbenmaschine mit einer lückenlosen und in sich geschlossenen Abdiehtungslinienführung bzw. Diehtgrenze. Die Maschine kann sowohl als   Hochdruekgebläse   wie als   Wärmekraftmaschine   gebaut werden, da ihre Abdichtung wärmedehnungzulässig ist. Auch bei niederen Drehzahlen werden Pump-oder Zünddrücke 
 EMI1.1 
 ringabdichtung dichtgehalten. 



   Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand und zeigt Fig. 1 das Zylinderraum-   gussstück   mit seiner Dichtgrenze bei abgehobener Zylinderraumdeekseheibe, an welcher der Kreiskolbenkörper befestigt ist, und Fig. 2 eine Doppelmasehine als Benzinmotor bei weggelassenen Zylinderraumdeckelscheibe und grösstenteils   weggeschnittenem zweiten Zylindergussstück,   um die Abdichtung der Gassteuerung sichtbar zu machen. 



   An Stelle des Zylinders hat die Maschine einen ringförmigen Raum 1 von viereckigem Querschnitt. 



  Drei Seiten dieses Raumes 1 werden durch ein mit Kühlmänteln versehenes   Gussstüek   gebildet, nämlich durch die eine ebene Stirnseite, die Zylinderraumgrundplatte   2,   durch die Ringwand mit dem grössten Durchmesser, also die äussere   Zylinderraumwand : 3 und durch   die Ringwand mit dem kleineren Durchmesser, d. i. die innere Zylinderraumwand 4. Die andere ebene Stirnseite 5'wird durch eine kreisende Scheibe 5 gebildet, die den ringförmigen Zylinderraum einschliesslich seiner inneren und seiner äusseren Zylinderraumwandbreite überdeckt. Die Achse 6 dieser kreisenden Zylinderraumdeekscheibe 5 hat dieselbe Mittelachsenlinie wie der ringförmige Zylinderraum, dementsprechend kreist die Zylinderraumdeckscheibe konzentrisch über dem Zylinderraum.

   An dieser Zylinderraumdeckscheibe 5 ist ein Kolben-   körper 7 (Kolbenschaufel ?")   von rechteckigem Querschnitt befestigt und entsprechend gebogen, um im ringförmigen Zylinderraum umlaufen zu können. Der Zylinderkopf oder Zylinderboden des Hub-   maschinenzylinders   ist beim Kreiskolbenmasehinen-Zylinderraum durch eine kreisende Scheibe 8 gebildet, 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 deren Achse   &num;   parallel zur Achse 6 der Zylinderraumdeekscheibe steht. Die zylindrische   Mantelfläche     8'   dieser Zylinderraumbodenseheibe 8 reicht bis an die innere Zylinderraumwand. Die Zylinderraumbodenscheibe schliesst also den Zylinderraum ab.

   Die eine ebene Stirnseite   y der Zylinderraumbodenscheibe   und die den Zylinderraum zudeckende ebene   Stirnseite- ?' der Zylinderraumdeekscheibe liegen, sieh   
 EMI2.1 
 entspricht gewissermassen einer grossen Zahnlücke, während die Kolbensehaufel den Zahn darstellt. Damit die Kolbenschaufel und der Ausschnitt immer wieder in richtigen Eingriff kommen, sind die Achsen der Zylinderraumdeckseheibe und der   Zylinderraumbodenseheibe   durch Zahnräder gegenläufig gekuppelt. 



   Die Vorderseite 7"und die Rückseite   7'der     Kolbenschaufel   sowie der Ausschnitt 10 der Zylinderraumbodenscheibe sind so geformt, dass einerseits die Kolbensehaufel möglichst nahe an die Zylinder-   raumbodenseheibe   herankommen kann, bevor der Ausschnitt der Zylinderraumbodenscheibe den Zylinderraum undicht macht, um die Kolbenschaufel durchlaufen zu lassen, und dass anderseits hinter der Kolben-   sehaufel,   wenn sie die Zylinderraumbodenseheibe durchlaufen hat, der Zylinderraum wieder möglichst bald von der Zylinderraumbodenseheibe dicht gemacht werden kann. Dennoch ist es naturgemäss nicht   möglich,   die ganze Vorderseite bzw.

   Rückseite der Kolbensehaufel so nahe an die noch nicht ausgeschnittene   Mantelfläche   der Zylinderraumbodenseheibe heranlaufen bzw. weglaufen zu lassen, dass kein Raum zwischen Kolbensehaufel   und Zylinderraumbodenseheibe übrig   bliebe. Dieser Raum ist also der   schädliche   Raum der Kreiskolbenmaschine. Durch entsprechende Massverhältnisse der verschiedenen Maschinenteile gelingt es, diesen schädlichen Raum zumal in Anbetracht des langen Kreiskolbenhubweges klein zu halten. 



   Der beschriebene und zeichnerisch dargestellte Aufbau stellt nur ein Ausführungsbeispiel dar, das ohne das Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen, in seinen Teilen sinngemäss geändert werden kann, sofern es nach wie vor die Anbringung einer nicht mitumlaufenden und in sich geschlossenen   Dichtgrenze   ermöglicht. 



   Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Abdichtung folgendermassen bewerkstelligt. Das   Zylinderraumgussstüek   trägt eine in sieh geschlossene Dichtgrenze. Diese Diehtgrenze oder gasdichte Abdichtungslinie zieht sich erstens die Zylinderraumränder entlang, also zwischen innerer Zylinderraumwand und   Zylinderraumdeekscheibe   15, 16 und zwischen äusserer Zylinderraumwand und Zylinderraum-   deckscheibe 17, 18,   zweitens um das Zylinderraumende herum, also zwischen   Zylinderraumgussstück   und   Mantelfläche   der   Zylinderraumbodenscheibe     16,   18,   19, 20,   drittens noch innen in den Zylinderraum hinein, um zwischen Zylinderraumwänden und Kolbenschaufel abzudichten   1'1, 21, 22, 15.   



   Diese Dichtgrenze besteht bei den meisten Ausführungsformen aus herausgefederten, besonderen Dichtteilen, z. B. aus Dichtstreifen, deren Fugen durch Dichtwalzen verschlossen werden. Da diese Dichtteile im ruhenden Zylinderraumgussstück untergebracht sind, ist es bei Beachtung gewisser, von den Abdiehtungsgesetzen bestimmten, an sich einfachen Herstellungsbedingungen   möglich,   sie so zu gestalten, dass sie ohne jede abblasende Stelle abdichten. Auch ihre schwach anpressende Federung kann ausserhalb der Gaswirkung und ihrer Begleiterscheinungen angebracht werden. Weitere Vorteile einer solchen, im ruhenden Zylindermaterial eingebauten Diehtgrenze sind :
Die herausgefederten Dichtteil sind ähnlich wie ein   Hubkolbenring.   in der Lage, auch bei sieh veränderndem Spaltabstand abdichten zu können. Wird also z.

   B. die   Zylindenaumdeckscheibe,   die zugleich eine Stirnseite des Zylinderraumes darstellt, durch den Gasdruck etwas weiter von den Zylinderraumwänden entfernt, so bleibt die Abdichtung dennoch erhalten. Auch sonstige durch die Kraftabgabe vielleicht hervorgerufene, kleinere axiale Verschiebungen oder geringe Verkantungen   (Schrägstellungen)   der   Dichtfläche   der   Zylinderraumdeekscheibe   können von den herausgefederten Dichtteilen ohne Verlust der Abdiehtfähigkeit und ohne grossen Reibungswiderstand mitgemacht werden. 



   Falls die   Dichtfläche   der Zylinderraumdeekscheibe z. B. durch Wärmespannung in sich selbst uneben würde, so kann die Dichtgrenze, weil sie aus beliebig vielen, einzelnen Gliedern besteht, sich diesen geringen Verbiegungen der kreisenden   Dichtfläche anschmiegen. Auch   für die Abdichtung zwischen der   Zylinderraumbodenseheiben-Mantelfläche   und dem Zylinderraumende gelten sinngemäss diese Ab-   dichtungsfähigkeiten   der Dichtgrenze. 



   Die durchschnittlich   5 non   breite Dichtgrenze ergibt nur eine kleine dauernde   Gesamtgleitfläehe,   so dass die Ölreibung und damit der Reibungsverlust überhaupt sehr gering bleibt. 



   Da die Kolbensehaufel so lang ist wie der nutzbare Zylinderraumweg, so war es möglich, mit der   Zylinderraumdichtgrenze auch zugleieh   die Kolbenschaufelabdichtung vorzunehmen. Die Kolbenschaufel wird also ähnlich wie ein Plungerkolben durch im Zylindermaterial ruhende   Diehtmittel   abgedichtet. Zumal bei den hohen Drehzahlen der Maschine ist es ein wesentlicher Vorteil, wenn die kreisende 
 EMI2.2 
 schwierig durchzuführen wäre. 



   Die ruhenden Dichtteil können aus beliebig weichem Material hergestellt werden, so dass bei entsprechend hartem Material der kreisenden Maschinenteile der   Verschleiss   sich für lange Zeit nur an den billigen kleinen Diehtteilen auswirken wird. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Weil die Oberfläche des   Zylinderraumgussstückes   von keinen gleitenden oder abdichtenden Teilen beansprucht wird, genügt ein sauberes Ausdrehen des Zylinderraumes als Bearbeitung, und das Zylinder-   raumgussstück   selbst kann auch aus Leichtmetall hergestellt werden. Die Kühlung der im Zylinder-   raumgussstuck   untergebrachten Dichtgrenze ist wirkungsvoll und einfach durchführbar. 



  Bei manchen Ausführungsformen, z. B. bei sehr kleinen Maschinen, kann die Dichtgrenze   17, 18   und 15, 16 sowie 18, 19, 20, 16 durch einen aus dem Zylindermaterial selbst herausgearbeiteten Dicht- rand ersetzt werden. Damit die Abdichtung trotzdem reibungsgering und wärmedehnungszulässig bleibt, darf dann das   Zylinderraumgussstüek   nicht mehr starr gelagert werden, sondern muss axial (Pfeil 13) an die Zylinderraumdeckscheibe 5 und tangential (Pfeil   14)   an die   Mantelfläche   der Zylinderraumbodenseheibe angepresst werden können. Dabei kann das abdichtende Anliegenbleiben des   Zylindergussstückes   zwecks Erreichung eines möglichst geringen Reibungsverlustes auf verschiedene Arten bewerkstelligt werden.

   Mittels einer ganz geringen Federkraft wird das Zylindergussstück angepresst. Diese Federkraft dient vor allem dazu, um während den drucklosen Arbeitstakten der Maschine einen nicht zu dicken Ölfilm zwischen den aufeinandergleitenden   Dichtflächen   zu gewährleisten. Während den druekerfüllten Arbeitstakten würde diese geringe Federkraft unter Umständen nicht mehr ausreichen, und deshalb sind besondere vom Betriebsmittel selbst gespeiste Druekorgane zu ihrer Unterstützung vorgesehen.
Solche Druckorgane sind z. B. kleine Zylinder und   Kölbchen,   die auf das   Zylindergussstück   in dicht- randanpressender Richtung wirken. Oder es sind besondere   Gegendruckflächen   am Zylindergussstück angebracht, die von Dichtringen umschlossen sind.

   Statt dieser Unterstützung der schwachen Anpressfederkraft kann aber auch während den   druckerfüllten   Arbeitstakten die axiale Verschiebbarkeit und
Drehbarkeit des   Zylindergussstüekes   mittels einer gesteuerten Feststellvorrichtung jeweils aufgehoben -werden. 



   Die Dichtgrenze dichtet die Kreiskolbenmasehine bis auf die Stelle ab, an der die Zylinderraum- deckscheibe 5 und die Zylinderraumbodenscheibe 8 mit ihren Stirnseiten 5'und 8"aneinanderliegen. 



   Damit nun die beiden sich übergreifenden Scheiben seitendicht aneinandergleiten, ist die Zylinderraum- bodenscheibe axial   (24)   verschiebbar angeordnet. Zur Verminderung der Ölreibung ist die Stirnseite der Zylinderraumbodenscheibe bis auf einen schmalen, äusseren Dichtrand 8"etwas ausgespart vertieft worden. Der im Zylinderraum herrschende Gasdruck kann, um die Zylinderraumbodenscheibe axial zu verschieben, nur eine geringe Kraft ausüben, da ihm als Angriffsfläche in dieser Richtung nur der
Fugenaussenrand der Ölfilms zwischen der ebenen Dichtfläche der Zylinderraumdeckscheibe und dem ebenen Dichtrand der Zylinderraumbodenscheibe zur Verfügung steht.

   Dabei ist zu beachten, dass nicht die ganze Stirnfläche bzw. der ganze   Stirnflächendiehtrand   der Zylinderraumbodenseheibe vom Gas- druck in axialer Richtung beansprucht wird, sondern lediglich ein zylinderraumbreites Stück ihres ebenen
Dichtrandes   8".   Das abdichtende Anliegenbleiben der Zylinderraumbodenscheibe an der Zylinderraum- deckscheibe wird zwecks   Erreiehung   eines möglichst geringen Reibungsverlustes auf dieselben Arten bewerkstelligt, wie beim Zylindergussstück bereits beschrieben. Die radiale Gasdruckbelastung, die auf die als   Zylinderraumbodenfläche   dienende Mantelfläehe der Zylinderraumbodenscheibe wirkt, wird von den Kugellagern ihrer Achse aufgenommen. 



   Als Doppelmaschine ergibt die Kreiskolbenmaschine einen Benzinmotor. Auf einer gemein- samen Achse 6 sitzen zwei Zylinderraumdeckscheiben. Zwischen ihnen befinden sich zwei Zylinder- 
 EMI3.1 
 Zylinderräume und entsprechend auch die Kolbenschaufeln auf ihrer gemeinsamen Achse in ihrer gegenseitigen Stellung derart verdreht, dass der von der Kolbenschaufelvorderseite und der Zylinderraumbodenscheibe gebildete schädliche Raum des einen Zylinderraumes neben den von der Kolbenschaufelrückseite und der Zylinderraumbodenscheibe gebildeten schädlichen Raum des andern Zylinderraumes zu liegen kommt. Diese beiden   schädlichen   Räume können also auf dem kürzesten Wege durch die   Zylinderraumgrundplatten   hindurch miteinander verbunden werden. Diese Verbindung wird durch eine Verbrennungskammer hergestellt.

   Diese Verbrennungskammer wird von zwei   Dichtkörpern   25 und 45 gebildet, die zum Schluss der Beschreibung näher erläutert sind. Der Diehtrand jedes Dichtkörpers liegt an einer   Kolbenschaufel   abdichtend an bzw. wird von derselben übersehliffen. 
 EMI3.2 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 angelangt, dass diese mit ihrem Ausschnitt den Zylinderraum zu öffnen beginnt. Dann   durchläuft   die
Pumpkolbenschaufel den Ausschnitt der Zylinderraumbodenschraube, ohne Arbeit zu leisten. Das Spiel beginnt nun von neuem, aber die Vorderseite der Pumpkolbenschaufel ist jetzt auf die vorhin angesaugte
Gasmenge getroffen und beginnt, dieselbe in die Verbrennungskammer hinein zu verdichten.

   Die im
Zündzylinderraum befindliche Mündung der Verbrennungskammer wird während dieses Verdichtung- vorganges von der   Zündkolbenschaufel   überschliffen bzw. zugedeckt gehalten. Ist die Verdichtung beendet, dann überschleift die Pumpkolbenschaufel die im Pumpzylinderraum befindliche Verbrennungs-   kammermündung.   Das Gemisch wird in der Verbrennungskammer entzündet. Die Zündkolbenschaufel hat inzwischen den Ausschnitt ihrer Zylinderraumbodenseheibe durchlaufen, und der Zündzylinderraum wird hinter ihr durch die Zylinderraumbodenscheibe abgedichtet.

   Jetzt beginnt die Rückseite der   Zündkolbenschaufe1   die   Verbrennungskammermündung   freizugeben, die entzündeten Gase strömen heraus und treiben die   Zundkolbensehaufel   weiter, um sich im   Zündzylinderraum   ausdehnen zu können. Bei jeder Umdrehung saugt also die Pumpkolbenschaufelrückseite eine Frischgasmenge ein, und die Pumpkolbenschaufelvorderseite verdichtet eine Gasmenge in die Verbrennungskammer hinein, während die Zündkolbenschaufelrüekseite bei jeder Umdrehung von einer Explosion getrieben wird und die Zündkolbenschaufelvorderseite eine verbrannte Gasmenge ausschiebt.

   Der beschriebene Vorgang bedingt infolge der   Kolbenschaufellänge   und aus andern Gründen, dass ein Arbeitstakt nicht die ganze Zylinderraumweglänge von einem bis zum andern Zylinderraumende haben darf. Vielmehr beträgt die Länge eines Arbeitskontaktes ungefähr zwei Drittel des gesamten Zylinderraumweges. Allgemein ist hiebei in Betracht zu ziehen, dass sich bei der seitherigen, raschlaufenden Hubkolbenmaschine Zylinderdurchmesser und   Hubgrösse   durchschnittlich wie 1 : 1 bis 1 : 1'5 verhalten. Bei der Kreiskolbenmaschine hingegen verhalten sich Zylinderraumdurchmesser und nutzbarer Zylinderweg wie 1 : 3 bis 1 : 4. 



   Besondere Steuerteile sind nicht vorhanden. Ansaugen und Auspuffen geschieht durch entsprechend Öffnungen in den betreffenden Zylinderraumwänden. Durch diese von den Kolbenschaufeln bewirkte Steuerung des   Übersehubes   sind jegliche Kurzzeiten vermieden, wie sie z. B. der   gewöhnliehe   Hubkolbenzweitaktmotor beim Einlassen, Spülen und Ausschieben als für hohe Drehzahlen nachteilig aufweist. Obwohl die   Maschine gewissermassen   im Zweitakt arbeitet, sind   ungesehmälerte   Viertaktzeiten vorhanden. Während einer vollen nutzbaren Weglänge wird angesaugt. Während einer solchen nutzbaren Weglänge wird in die Verbrennungskammer hineinverdichtet, genau wie in den Zylinderkopf eines Hubkolbenviertaktmotors.

   Während der vollen nutzbaren Weglänge   drückt   das sich entspannende Gas hinter der   ZÜndkolbenschaufe1   her. Beim Aussehieben findet sogar zuerst längere Zeit Freiauspuff statt, bevor die Kolbenschaufel die drucklosen Gasreste zwangläufig austreibt. Auch die Verbrennungskammer hat nach Beendigung des Ausdehnungstaktes bis zu Beginn des neuen   Verdichtungstaktes   genügend Zeit zur Reinigung. 



   Gegen allgemeine Bedenken wegen der Verwendung einer Verbrennungskammer ist folgendes auszuführen. Ohne die Dazwischenschaltung einer Verbrennungskammer, also bei sofortigem Überschub von einem Zylinderraum in den andern, ist es ganz unmöglich, ohne Kurzzeiten auszukommen. Die vollen Viertaktzeiten für alle Gasbewegungen sind aber wohl unbedingte Notwendigkeit bei einer Maschine, deren Durchschnittsdrehzahlen weit über den   Höehstdrehzahlen   seitheriger Hubkolbenmaschinen liegen. 



   Auch rein verbrennungstechnische Gründe sprechen gegen eine Kreiskolbenmaschine ohne besondere Verbrennungskammer. Beim   umkehrenden   Hubkolben ist die   Möglichkeit beliebig früher   Vorzündung gegeben, ohne dass ein Absinken der Endverdichtung dadurch eintritt. Bei der Kreiskolbenmaschine ohne Verbrennungskammer wäre dies aber nicht der Fall, weil frühestens gezündet werden könnte, nachdem die Zylinderraumbodenseheibe hinter der Kolbenschaufel den Zylinderraum   zugemacht   bzw. abgedichtet hat. Also bedeute jede Zündzeit bzw. Entflammungsdauer ein Absinken der Endverdichtung infolge des Weiterkreisens der Kolbenschaufel. Infolge der Verwendung einer Verbrennungkammer hat die Kreiskolbenmasehine die Möglichkvit beliebiger Vorzündung und kein Absinken der Endverdichtung.

   Denn durch entsprechende Länge der   Kolbensehaufeln   kann die Anordnung getroffen werden, dass in der Verbrennungskammer gezündet wird, sobald die   Pumpkolbenschaufel   die Verbrennungskammermündung im Pumpzylinderraum   Überschliffen   bzw. zugedeckt hat, während die Zündkolbensehaufel erst einige Zeit später die Verbrennungskammermündung im Zündzylinderraum freizugeben beginnt. 



   Die bei der Kreiskolbenmasehine angeordnete Verbrennungskammer ist ferner durch die mechanischen und   strömungstechnischen   Vorteile der mittels Kolbenschaufeln bewirkten Übersehubsteuerung bedingt, da kein Steuerungsverfahren und kein Steuerteil für die Steuerung entzündeter Gase geeigneter ist. Die   Kolbenschaufel   hat eine grosse Geschwindigkeit und ist ein gut   kühlbarer Korper.   Sie befindet sich bereits in den Zylinderräumen, sie braucht weder ein besonderes Gehäuse noeh muss sie Steuer- öffnungen in sich selbst haben, und die von ihr gesteuerte Öffnung bleibt voll geöffnet während des beinahe ganzen   Verdichtungs-oder Verbrennungstaktes.   



   Dadurch, dass bei der Kreiskolbenmasehine die Verbrennungskammer aus zwei   Diehtkörpern   
 EMI4.1 
 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 geformter Raum mit gerundeten Formen und kreisrundem Mittelquerschnitt. Die Verbrennungskammer hat nur Durchflussquerschnitte von gleichbleibendem Inhalt, also auch grosse Mündungen. Im Zylinder- raum konnte die Verbrennungskammermündung 29 bzw. ihr Dichtrand 25'an die Kolbenschaufelrück- wand angeformt werden, um ein rasches Öffnen zu   ermöglichen. Im Pumpzylinderraum   wurde dagegen die Verbrennungskammermündung 49 bzw. ihr Dichtrand 45'an die Kolbenschaufelvorderwand ange- formt, um bei der Endverdichtung bis zuletzt durch eine möglichst grosse Öffnung Gas in die Ver- brennungskammer   drücken   zu können. 



   Die als Verbrennungskammer verwendeten Dichtkörper haben eigene Kühlmäntel 27 und 47, so dass direkte Kühlung der   Verbrennungskammerwandungen   erfolgt und ungekühlte bzw. überhitzte Stellen in der Verbrennungskammer nicht vorhanden sind. 



   Dadurch, dass die Verbrennungskammer aus zwei vom sonstigen Zylinderraummaterial und unter- einander unabhängigen Dichtkörpern 25 und 45 gebildet ist, kommen viele Wärmespannungen usw. sowohl in den   Zylinderraumgussstücken   als auch in den Verbrennungskammerdichtkörpern in Wegfall. 



   Ein Dichtkörper z. B. 25 ist ein   ring- oder rohrförmiger Dichtteil,   der in axialer Richtung verschiebbar ist, damit er mit einer Stirnfläche abdichtend anliegen kann. Seine eine Stirnfläche 25'stellt also den
Dichtrand dar, der beliebig verformt werden kann zwecks geeigneter Anpassung an Steuerungsorgane. 



   Seine andere Stirnfläche, die sich innerhalb des Maschinenteiles   (Zylinderraumgussstüek)   befindet, in das der betreffende Dichtkörper eingebaut ist, muss kreisrund bleiben, damit das Unterteil des Dicht- körpers zylindrisch ist, um die Anbringung von Kolbenringen 28 zu ermöglichen. Diese Kolbenringe dienen zur Abdichtung des Dichtkörpers im Einbaumaterial. 



   Die Abdichtung der beiden   Verbrennungskammer- bzw. Dichtkörpermündungen   bzw. ihrer fugen- losen Dichtränder 25'und   45'an   den Kolbensehaufeln geschieht mit schwacher federnder Anpressung und ist hochdrucksicher, reibungsgering und wärmedehnungszulässig. Die Anpressfedern sind ausserhalb des Bereiches der Wärmewirkung anbringbar. Die vom Gasdruck selbst in dichtrandanpressender Rich- tung ausgeübte Federkraftunterstützung ist genau beherrschbar, da die dem Gasdruck dazu dargebotene
Angriffsfläche an der Dichtkörperunterseite beliebig klein gehalten werden kann, u. zw. unabhängig von den sonstigen Abmessungen des Dichtkörpers und seiner Kühlmäntel.

   Die die zusätzliche Abdichtung der Dichtkörper im Zylinderraumgussstück bewirkenden Kolbenringe 28 und   48   gestatten jedem Dicht- körper nicht nur die axiale Verschiebbarkeit, sondern auch geringe Schrägstellungen, so dass sein Dicht- rand um so sicherer am Kolbenkörper anliegen kann. 



   Die   Verbrennungskammerdichtkörper   können auch aus Leiehtmetall-oder Bronzelegierung hergestellt werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Abdichtung der Arbeitsräume von Maschinen mit kreisenden Kolben, bei der die Führung der
Abdichtungsnuten einen geschlossenen Linienzug darstellt, dadurch gekennzeichnet, dass aus besonderen im Zylinderraummaterial eingebauten und nach Art der Kolbenringe durch eigene oder zusätzliche Feder- kraft bzw.

   Gasdruck aus ihren Nuten oder Bohrungen herausgeschobene streifen-, ring-und walzen- förmige Dichtteil, die aneinandergereiht sind, oder aus streckenweise aus dem Zylindermaterial selbst herausgearbeiteten   Dichtränder   eine in sieh geschlossene Dichtgrenze gebildet wird, die sich erstens zwischen der Zylinderraumdeckscheibe (5), die den Kolben   (7)   trägt, und dem Zylinderraummaterial entlang zieht, zweitens um das Zylinderraumende herumlegt, also sieh zwischen Zylinderraummaterial und der kreisenden   Zylinderraumbodenseheibe     (8)   befindet, und drittens in den Zylinderraum sich hineinerstreckt, um zwischen den Zylinderraumwänden und dem Kolbenkörper (7) abzudichten.

Claims (1)

  1. 2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks abdichtendem Anliegen der aus dem Zylinderraummaterial selbst herausgearbeiteten Dichtränder das Zylinderraumgussstück selbst axial verschiebbar und drehbar angeordnet ist, wobei das Zylinderraumgussstück bzw.
    seine Dicht- ränder durch geringe Federkraft angepresst werden und diese Federkraft während den druckerfüllten Arbeitstakten nach bekannter Art durch vom Betriebsmaterial selbst gespeiste Druckorgane unterstützt wird, die als kleine Zylinder mit Kolbchen oder Membran oder als von Dichtteilen umschlossene Gegen- druckflächen ausgebildet sind, oder es wird während den druckerfüllten Arbeitstakten die axiale Verschieb- barkeit und Drehbarkeit des Zylindergussstüekes mittels einer gesteuerten Feststellvorriehtung jeweils aufgehoben.
    3. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderraum- bodenscheibe (Drehwiderlager) axial verschiebbar angeordnet ist, um an die Zylinderraumdeckscheibe abdichtend angepresst werden zu können, wobei zur Gewährleistung der Abdiehtung die gleichen Hilfs- mittel wie in Anspruch 2 verwendet werden.
    4. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Abdichtung des Arbeitsraumes bei der Zu-und Ableitung des Treibmittels ring-oder rohrförmige Dichtteil vorhanden sind, die mit ihrem Stirnflächenrand am Kolben abdichtend anliegen und so angeordnet sind, dass aus zwei oder mehreren solcher Dichtkörper eine Verbrennungskammer gebildet wird. <Desc/Clms Page number 6> 5. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche der Zylinderraum- EMI6.1 EMI6.2
AT143183D 1934-07-03 1934-07-03 Abdichtung der Arbeitsraüme von Maschinen mit kreisenden Kolben. AT143183B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT143183T 1934-07-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT143183B true AT143183B (de) 1935-10-25

Family

ID=3642528

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT143183D AT143183B (de) 1934-07-03 1934-07-03 Abdichtung der Arbeitsraüme von Maschinen mit kreisenden Kolben.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT143183B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2015203A1 (de) Vorrichtung mit zwei koaxial angeordneten, gegeneinander beweglichen Kiementen, wobei die Abdichtung zwischen diesen Elementen durch eine Rollmembran gebildet ist
AT143183B (de) Abdichtung der Arbeitsraüme von Maschinen mit kreisenden Kolben.
DE2513892A1 (de) Drehkolbenmaschine
DE637701C (de) Drehkolbenkraftmaschine, insbesondere Drehkolbenbrennkraftmaschine
DE612784C (de) Drehkolbenbrennkraftmaschine
CH178861A (de) Abdichtungseinrichtung an Kreiskolbenmaschinen.
DE942030C (de) Mit Druckmittel betriebene, als Motor oder Pumpe arbeitende Maschine mit umlaufendenKolben
DE656229C (de) Drehkolbenbrennkraftmaschine
DE426366C (de) Verbrennungskraftmaschine
DE1255385B (de) Brennkraftmaschine mit Rotationskolbenverdichter, Hubkolbenverdichter und Rotationskolben-Expansionsmaschine
DE495392C (de) Drehkolben-Brennkraftmaschine
DE561765C (de) Zweitaktbrennkraftmaschine mit feststehendem Zylinderblock und kreisendem Gehaeuse
AT134547B (de) Kraftmaschine mit kreisendem Kolben und radial verschiebbarem Widerlager.
DE657213C (de) Zweistufiger Exzenterdrehkolbenverdichter
DE366652C (de) Verbrennungskraftmaschine mit ringfoermigem Zylinder und Kolben
DE422821C (de) Drehschieber
DE365761C (de) Kolben fuer Pumpen und Kraftmaschinen, insbesondere Verbrennungskraftmaschinen
DE429070C (de) Aus Pumpe und Motor bestehendes Fluessigkeitsgetriebe
AT134551B (de) Kolben mit Kolbenring.
DE558013C (de) Brennkraftturbine
DE361880C (de) Dichtungsvorrichtung fuer Drehkolbenverdichter
DE1219300B (de) Einrichtung zum Abdichten eines umlaufenden Verdraengerteiles gegenueber seinem Gehaeuse bei einem Rotationsverdraenger
DE2027115C3 (de) Rotationskolben-Brennkraftmaschine
DE451376C (de) Zweistufige Verbrennungskraftmaschine
DE2356579C3 (de) Verfahren zur Herstellung von KohlenstoMasern durch Pyrolyse von PoIyacrylnitrilfasern