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Kolben mit Kolbenring.
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Bei den meisten bekannten Vorrichtungen werden die Kolbenringe zuerst verhältnismässig dicht in die Kolbennuten eingepasst, um zu verhindern. dass die in dem Zylinder enthaltene Flüssigkeit (oder Gas) hinter den Kolbenringen einen übermässig hohen Druck erzeugt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen nutzen sich die miteinander zusammenwirkenden Flächen des Kolbenringes und der Kolbennut im Laufe der Zeit so ab. dass infolge der zwischen Kolbenringwand und Seitenwand der Nut hinter den Kolbenring eindringenden Flüssigkeit (oder Gas) hinter den Kolbenringen ein übermässig hoher Druck erzeugt wird.
Dieser Druck sucht den Ring nach aussen hin zu dehnen, so dass dadurch eine übermässige Abnutzung des Zylinders und des Kolbenringes verursacht wird. Bei den meisten bekannten Vorrichtungen sind keinerlei Massnahmen getroffen, mit denen die Dehnung der Kolbenringe entsprechend den im Maschinen-
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Brennkraftmaschinen die Abnutzung der Seitenwände der Kolbenringnuten eine Beeinträchtigung der Dichtung zwischen dem Kolbenring und den Seitenwänden der Kolbenringnut zur Folge.
Daraus ergibt sich wieder der Mangel, dass während der Kompressions-, Zünd-und Auslasshübe ein übermässiges Lecken zwischen den Kolbenringwänden und den Seitenwänden der Kolbenringnut hindurch stattfindet.
Während der Einlasshübe findet als Folge der bekannten Anordnung eine grössere Saugwirkung zwischen den Kolbenring-Bänden und den Wänden der Kolbenringnut statt, so dass Öl in die Verbrennungskammer gelangt. Diese gesteigerte Saugwirkung während des Einlasshubes hat ferner eine unzulängliche Füllung und damit eine Verringerung des Wirkungsgrades der Maschine zur Folge.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die genannten Mängel zu beseitigen und eine Kolbenringanordnung zu schaffen, bei welcher die Expansion des Kolbenringes und damit das Mass der Reibwirkung jederzeit geregelt wird. damit nicht unnötig hohe Drücke auf die Zylinderwand entstehen, wenn derartige Drücke zum Halten des Druckes innerhalb des Zylinders nicht notwendig sind. Auf diese Weise ist die Lebensdauer und die Betriebsbeständigkeit des Kolbenringes gegenüber bekannten Vorrichtungen vergrössert.
Nach der Erfindung wird der gegen die Zylinderwand gerichtete Druck des Kolbenringes ferner in hohem Masse durch das in dem Zylinder enthaltene Arbeitsmittel geregelt, damit die Anlage des Kolbenringes an der Zylinderwand aufrechterhalten und damit eine entsprechende Absperrung des in dem Zylinder herrschenden Druckes erreicht wird. Nach der Erfindung werden ferner die bisher auftretenden Reibungskräfte in gewissem Masse ausgeglichen, so dass während des Betriebes des mit dem neuen Kolbenring versehenen Kolbens eine ausreichende Dichtung erreicht und die Kolbenreibung an der Zylinderwand auf ein Minimum gebracht wird.
Der neue Kolbenring besteht aus einem Stück und ist geschlitzt, so dass der mit dem neuen Kolbenring versehene Kolben bei unter Druck arbeitenden Kolbenmaschinen verwendet werden kann, die entweder in einer oder nach beiden Richtungen hin arbeiten.
Das Mass der Zylinderwandreibuns ; ist dabei auf ein Minimum gebracht. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Kolbenring in seiner Xut frei bewegbar ist und selbsttätig die notwendige Abdichtung zwischen Kolben und Zylinderwand entsprechend dem im Maschinenzylinder herrschenden
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den Wänden der Kolbenringnut und zwischen dem Kolbenring und der Zylinderwand ist dabei verhindert.
Bei der Dichtung nach der Erfindung werden. wie erwähnt. die im Masehinenzylinder herrschenden Drücke
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gegen den Kolbenring wirkt, welcher Druck zusammen mit den Berührungsflächen des Kolbenringe- ! und des Kolbens den Expansionsdruck des Ringes regelt, damit die erforderliche Abdichtung erzielt
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Nach der Erfindung weist der Kolben an seinem Umfang eine Nut auf, deren Seitenwände von den äusseren Rändern aus nach der Achse des Kolbens und von der nahegelegenen Kolbenendfläche weg-
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ringnut mit einem beträchtlichen axialen und radialen Spielraum angeordnet, damit das in dem Zylinder enthaltene Arbeitsmittel in axialer und radialer Richtung auf den Kolbenring einwirken kann.
Die Seiten- flächen des Kolbenringes stehen mit Unterbrechungen in Berührung mit den entsprechenden Seitenwänden der Kolbenringnut. Der axiale Spielraum zwischen der einen Seitenfläche des Kolbenringes und der ent- sprechenden Wand der Kolbenringnut ist an dem radial aussenliegenden Teil der Nut grosser als an dem radial innenliegenden Teil der Nut.
Nach der Erfindung ist eine weitere Verbesserung dadurch erreicht, dass der Dichtungsring mit inneren und äusseren axialen Flächen sowie Seitenflächen versehen ist, von denen die eine Seitenfläche im wesentlichen auf ihrer ganzen Breite schräg verläuft, während die andere Seitenfläche nahe der inneren
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wähnten Seitenfläche verläuft im wesentlichen radial, wobei die innere axiale Fläche des Kolbenringes in axialer Richtung breiter ist als die äussere axiale Fläche des Kolbenringes.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung als Beispiele dargestellt. Fig. 1 ist teils eine Seitenansicht, teils ein Schnitt eines mit einem neuen Kolbenring versehenen Kolbens eines Maschinenzylinders. Fig. 2 veranschaulicht in grösserem Massstabe einen Teilschnitt des in Fig. 1 dar-
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zeigt den Kolben und den Kolbenring während des Einlasshubes. Die Fig. 4 und 5 sind. ebenfalls in grösserem Massstab, Teilschnitte einer Abänderungsform. Die Fig. 6 und 7 veranschaulichen, gleichfalls in grösserem Massstabe, Teilschnitte einer weiteren Abänderungsform.
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maschine dargestellt, deren Kolben in bekannter Weise aus einem Kopf 1 und dem offenen Ende 2 besteht.
Es sei jedoch an dieser Stelle bemerkt, dass der Kolbenring nach der Erfindung auch bei jeder andern Art von Kolben verwendbar ist, bei denen Dichtungsringe erforderlich sind. Der Kolben ist innerhalb eines Masehinenzylinders. 3 angeordnet, um das Anliegen der Kolbenringe an der Zylinderwand zu veranschaulichen. Der Kolbenkopf. 1 ist mit einer obersten Ringnut 4 : versehen, in welcher der Kolbenring 5 nach der Erfindung angeordnet ist. Der Kolben ist sodann noch mit einer oder mehreren Ringnuten 6 versehen, in denen Kolbenringe üblicher Bauart angeordnet sind.
Bei der in den Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsform ist die oberste Kolbenringnut 4 durch eine axiale Bodenwand 8 sowie eine obere und untere Seitenwand 9 bzw. 10 gebildet. Die Seitenwände 9. 10 verlaufen parallel und in einem Winkel von annähernd 200 zur Horizontalen. Die Seitenwände 9 und 10
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aus divergieren. Der von dem Ring auf die Zylinderwand ausgeübte Druck kann durch entsprechende Wahl des von der unteren Seitenwand 10 der Kolbenringnut zur Horizontalen gebildeten Winkels geregelt werden.
Wenn beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-3 die Seitenwand 10 der Kolbenringnut im Winkel von 20 zur Horizontalen verläuft, so soll der Geltungsbereich der Erfindung dadurch nicht beschränkt werden. Dieser Winkel könnte kleiner oder auch grösser sein, entsprechend den Daten der
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der Kolbenring in axialer Richtung mit einer so grossen Kraftkomponente aus Zylinderwandreibung und unterschiedlichem Gasdruck gegen die schräge Wand 9 der Kolbenringe gepresst wird, dass der Kolbenring ausgedehnt wird und eine ausreichende Dichtung zwischen dem Kolbenring und der Zylinderwand sowie
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hindern.
Der Ring 5 ist geschlitzt und besteht aus einem einzigen Stück (Fig. 1). Die Seitenwände M. 1 : 3
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Flächeninhalt als die andere Seitenfläche 3 des Kolbenringes. Letztere wirkt auf ihrer ganzen Breite mit der Seitenwand 10 der Kolbenringnut zusammen. Radial ausserhalb der schrägen Fläche 12 verbleibt zwischen der Seitenwand 12 des Kolbenringes und der Seitenwand 9 der Kolbenringnut -1 ein Zwischenraum 14. Die schmale Sitzfläche auf der Seite 12 des Kolbenringes kann, wie dargestellt, nahe der inneren Umfläehe des Kolbenringes oder aber auch nahe der äusseren Umfläche vorgesehen sein.
Der Kolbenring 5 ist in die : Nut 4 mit axialem und radialem Spielraum eingesetzt. Der Zweck wird weiter unten erläutert. Der Ring befindet sich ferner im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Kolbenringen unter einer geringen Vorspannung. Bei den bekannten Kraftmaschine für Fahrzeuge
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einem Zylinder mit 76mm Bohrung. Dadurch ist bedingt, dass der Kolbenring an der Zylinderwand während des ganzen Arbeitsvorganges mit einem hohen Druck anliegt.
Nach der Erfindung ist eine ausreichende Dichtung während des ganzen Arbeitsvorganges bei geringster Zylinderwandreibung gesichert. Der Kolbenring braucht von Natur aus keine wesentliche Vorspannung zu erhalten, obgleich zweckmässig eine geringe Vorspannung von annähernd 1'36 oder 1'81 kg für Brennkraftmaschinenzylinder von 76 mm Bohrung gewählt wird, damit ein geringer Druck gegen die Zylinderwandung vorhanden ist, wenn der Kolbenring seine Lage innerhalb der Kolbenringnut zwischen der oberen und unteren Endstellung ändert. Die notwendige Dichtung zwischen Zylinderwand und Kolben wird in erster Linie durch den unterschiedlichen Druck des Arbeitsmittels auf den Kolbenring aufrechterhalten.
Daher bestimmt der Kolbenring 5 selbsttätig die Kraft, mit welcher der Ring entsprechend dem im Zylinder herrschenden Druck an die Zylinderwand angepresst wird. Infolgedessen wird dann auf die Zylinderwand kein hoher Druck ausgeübt, wenn das Arbeitsmittel nur unter einem geringen Druck steht.
Bei bekannten Bauarten musste auch in den Fällen des geringen Arbeitsmitteldruckes ein hoher Anpressdruck des Kolbenringes an der Zylinderwand in Kauf genommen werden.
Dieser Gegensatz ergibt sich daraus, dass bei bekannten Kolbenringen die Vorspannung so gross sein muss, dass bei den grössten Explosionsdrücken eine ausreichende Dichtung gewährleistet ist. Es muss also in allen andern Betriebsabschnitten mehr als eine ausreichende Dichtung aufrechterhalten werden.
Dagegen regelt sieh bei der neuen Bauart die während des Arbeitsvorganges notwendige Dichtung selbsttätig nach dem Druck, der durch die Dichtung aufrechterhalten werden muss. Die neue Dichtung wird aufrechterhalten bei Drücken, die in jeder Richtung wirken.
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reichenden, aber nicht übermässigen Dichtung die axialen und radialen Wirkungen des Gasdruckes ausgenutzt. Der Kolbenring und der Kolben sind demgemäss so ausgebildet, dass das Arbeitsmittel in dem
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innere Umfläehe des Kolbenringes wirksam ist. Dadurch ist erreicht, dass die schädlichen hohen Drücke auf die Zylinderwand nicht auftreten.
Bei den bekannten Kolbenanordnungen ist die Bewegung des Kolbens um seine Querachse, insbesondere bei kegelförmigen Zylindern so gross, dass die Kolbenringe häufig von der Zylinderwand wegkippen. Dabei runden sieh die Ecken des Kolbenringes ab, während ausserdem die parallele Fläche des
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hinreichender Weise dicht zu halten.
Der axiale Spielraum und die schrägen ringförmigen Lagertlächen zwischen dem Kolbenring und dem Kolben gestatten dem Kolben eine Bewegung um seine Querachse, ohne dass der Kolbenring von der Zylinderwand abgezogen oder abgekippt würde. Der Kolbenring bleibt jederzeit im wesentlichen parallel zur Zylinderwand, so dass eine konstante und ausreichende Dichtung zwischen dem Kolbenring und der Zylinderwand sowie zwischen dem Kolbenring und dem Kolben gewährleistet ist.
Beim Einlasshub ermöglicht die schmale schräge Sitzfläche des Kolbenringes eine sichere Dichtung zwischen dem Kolbenring und der nahe dem geschlossenen Kolbenende gelegenen Seitenwand der Kolbenringnut, während zwischen der Zylinderwand und dem Kolbenring eine ausreichende Dichtung aufrechterhalten wird. Dadurch wird die Tendenz. Öl am Kolben vorbeizusaugen, wesentlich verringert und so eine günstigere Füllung ermöglicht.
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Einlasshubes liegt der Kolbenring, wie Fig. 3 zeigt. an der oberen Wand 9 der Kolbenringnut an. Die ringförmige Sitzfläche auf der oberen Seite 12 des Kolbenringes ist im Verhältnis zu der ringförmigen Sitzfläche auf der unteren Seite des Kolbenringes verhältnismässig schmal.
Diese schmale Sitzfläche hat insofern grosse Vorteile, als der spezifische Druck zwischen der oberen Fläche 12 des Kolbenringes und
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des ganzen Einlasshubes erzielt. Bei bestimmten hohen Betriebsgesehwindigkeiten könnte die axiale Trägheit des Ringes grösser sein als die Kraft des Gasdruckes. Die auf den Kolbenring ausgeübte resul-
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Druckunterschied und die andere Reibkraftkomponente unmittelbar gegen die obere Wand 9 der Kolbenringnut, so dass dadurch eine ausreichende Dichtung gesichert ist.
Beim Kompressionshub ist die äussere Dichtung an der Zylinderwand entsprechend dem Gasdruck
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und der Kolbenringnut überwindet der in radialer Richtung gegen die innere Umfläche des Kolbenringes wirkende Gasdruck die negative radiale Komponente der Zylinderwandreibkraft sowie die negative radiale Komponente des axialen Gasdruckes. Aus diesem Grunde steigert sich der äussere Dichtungsdruck selbsttätig, wenn der Druck der zu komprimierenden Gase steigt. Das gleiche trifft zu für die innere Abdichtung zwischen dem Kolbenring 5 und der unteren Wand 10 der Kolbennut, da der unmittelbare axiale Druck und die Komponente des radialen Druckes und der Wandreibung positiv sind und entsprechend dem Anwachsen des Gasdruckes gesteigert werden.
Beim Übergang vom Kompressionshub auf den Explosionshub könnte der Kolbenring an der oberen Wand 9 der Kolbenringnut zum Anliegen kommen ; da jedoch die Oberfläche des Kolbenringes nahezu radial verläuft und mit einer grossen Fläche dem vollen Explosionsdruek ausgesetzt ist, so wird
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gebracht,
Bei der äusseren Dichtung während des Explosionshubes ist der radiale Druck stets unmittelbar wirksam und im positiven Sinne gerichtet. Der radiale Druck ist hoch und hat einen grösseren Wert als
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Druckes. Bei der inneren Dichtung sind der axiale Druck und die Komponente des radialen Druckes positiv gerichtet.
Diese kombinierten Kräfte haben einen grösseren Wert als die Komponente der Wandreibungskraft, so dass auch die kombinierten Kräfte. diese Wandreibungskraft überwinden. Daraus ergibt
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leistet ist, der sich entsprechend der Abnahme des Verbrennungsdruckes verringert.
Die Wirkung der Kräfte während des Auspuffhubes ist gleich der Wirkung der Kräfte während des Kompressionshubes, obgleich sie verschiedene Werte haben und nicht wiederholt zu werden brauchen.
Obgleich die Flächenberührung zwischen dem Kolbenring und der dem offenen Ende des Kolbens nahegelegenen Wand der Kolbennut (Fig. 2) grösser als die Berührungsfläche zwischen dem Kolbenring und der gegenüberliegenden Seitenwand der Kolbenringnut ist, so könnte diese letztere Fläche doch
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als die andere Dichtungsfläche. Das könnte beispielsweise dadurch bedingt sein, dass eine raschere Wirkung oder eine sanftere Dichtung erforderlich ist.
Um dies zu erreichen, könnte die Breite der Beriihrungsfläche wesentlich verringert werden, so dass dadurch der spezifische Flächendruck vergrössert würde Dadurch wird eine schnellwirkende Dichtung erzielt und ausserdem eine ringförmige Lagerfläehe geschaffen, die sehr schnell geglättet wird und eine geschmeidig Berührungsfläche bildet.
Das könnte dadurch erreicht werden, dass die Sitzfläche entweder am Kolbenring selbst oder an
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gehalten ist. Eine Art dieser Ausführung ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt, wo die untere Seitenfläche. 16 des Kolbenringes 5a die gleiche Grösse hat wie die entsprechende Fläche des in Fig. 2 dargestellten Kolbenringes. Bei der Abänderungsform nach den Fig. 4 und 5 ist jedoch die schräge Seitenwand 11 der Kurvennut bei 18 an dem äusseren Teil der Kolbenringnut in dem erforderlichen Ausmasse abgesetzt, um die
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beträchtlich zu verringern.
Obgleich die Berührungsfläche zwischen der Seitenfläche J6 des Kolbenringes und der Seitenwand 17 der Kolbenringnut grösser dargestellt ist als die Berührungsfläche zwischen den einander gegen- überliegenden Sitzflächen des Kolbenringes und der Kolbenringnut, so soll damit nicht zum Ausdruck gebracht sein, dass diese unterschiedliche Bemessung der Dichtungsflächen notwendig ist. Die Dichtung- flächen könnten auch die gleiche Grösse haben oder auch im umgekehrten Grössenverhältnis stehen. Die Bemessung hängt von den jeweiligen Betriebsverhältnissen ab.
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Die Wirkung des in den Fig. 4 und 5 dargestellten Kolbenringes ist. im wesentlichen die gleiche wie die Wirkung des Kolbenringes nach den Fig. 2 und 3. Die Kräfte sind jedoch andere, so dass die Ergebnisse verschieden sind.
Eine weitere Abänderungsform ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt, wo der Kolbenring 5b trapezförmigen Querschnitt aufweist. Die Seitenflächen 21 und 22 des Querschnittes bilden verschiedene
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Bei dieser Abänderungsform ist die verhältnismässig schmale Sitzfläche zwischen den Flächen 21 des Kolbenringes und der Seitenwand 24 der Kolbenringnut durch Abschrägung des äusseren Teiles der
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zwischen dem Kolbenring und der Kolbenringnut frei bleibt.
Die Wirkung des Kolbens und des Kolben- ringes ist ähnlich wie die Wirkung der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Bauart mit dem Unterschied jedoch, dass die Grössenordnung der zur Wirkung kommenden Kräfte infolge der über die ganze Breite des Kolbenringes durchgeführten Abschrägung der Seitenfläche 21 des Kolbenringes 5b eine andere ist.
Die Seitenflächen 21 und 22 könnten natürlicherweise auch wie bei den Ausführungsformen nach den
Fig. 2 und 4 parallel zueinander verlaufen.
Bei den bekannten Kolbenringbauarten werden die Kolbenringe mit einem erheblichen Spielraum zwischen den Enden des Ringes in den Zylinder eingesetzt, um ein Festklemmen der Kolbenringe an der ) Zylinderwand zu verhindern, wenn sich die Kolbenringe unter dem Einfluss von Hitze ausdehnen. Der
Nachteil eines weiten Spielraumes zwischen den Enden des Kolbenringes liegt auf der Hand, da dadurch eine ununterbrochene Umfangsdichtung zwischen Kolbenring und Zylinderwand nicht gewährleistet ist. Infolge des axialen Spielraumes bei der Kolbenringanordnung nach der Erfindung passt der Kolben- ring mit aneinandergelegten Enden in die Zylinderbohrung hinein. Die Notwendigkeit eines grossen Spielraumes zwischen den Enden des Ringes entfällt daher.
Bei normalen Betriebsverhältnissen werden die Kolbenringenden verhältnismässig nahe aneinanderliegen, so dass dadurch eine bessere Dichtung und
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nicht von einer Kolbenseite zur andern übertreten kann. Bei hohen Temperaturen können die Enden des Kolbenringes voreinander vorstehen, ohne dass ein Festklemmen des Kolbenringes an der Zylinderwand eintreten könnte.
Bei jeder Ausführungsform gestattet die Beziehung zwischen dem Kolben und dem Kolbenring die Verwendung eines einzigen Druckringes, der eine ausreichende Dichtung unter Drucken gewährleistet, die in jeder Richtung während des ganzen Arbeitsprozesses wirken, ohne dass eine hohe Zylinderwand- reibung und infolgedessen eine grosse Abnutzung der Zylinderwand verursacht würde. Der Kolbenring steht, wie bereits oben erwähnt wurde, unter einer geringen Vorspannung. Er ermöglicht eine ausreichende
Dichtung bei geringen Gasdrücken mit einem Minimum von Wandreibung.
Der auf die Zylinderwand ausgeübte Druck hat also einen Minimalwert, der bei Steigerung des
Druckes innerhalb des Maschinenzylinders wächst. Der vom Kolbenring ausgeübte Druck regelt sich also selbsttätig entsprechend den zu haltenden Drücken. Demgegenüber muss bei den bekannten Kolben- ringbauarten die Vorspannung des Kolbenringes so gross sein, dass eine ausreichende Dichtung bei den grössten Explosionsdrüeken gesichert ist. Daher ist bei den bekannten Bauarten der vom Kolbenring in allen andern Betriebsabschnitten ausgeübte Druck wesentlich grösser als er zur Aufrechterhaltung der Dichtung notwendig wäre.
Der Kolbenring nach der Erfindung ist anwendbar für unrunde oder kegelförmige Zylinder. Auch in derartigen Zylindern wird eine sehr gute Abdichtung an der Zylinderfläche und an den Seitenflächen der Kolbenringnut erzielt.
Da der Kolbenring mit schräg verlaufenden ringförmigen Sitzflächen versehen ist und in axialer
Richtung gegenüber der Kolbenringnut einen Spielraum aufweist und ausserdem frei in der Kolbenringnut bewegbar ist, kann sich der Kolben viel leichter in dem Zylinder selbst gleichrichten, ohne den Kolbenring von seinem Sitz abzuheben und so die Dichtung zwischen dem Kolbenring und dem Zylinder zu unter- brechen.
Dadurch, dass der Ring- und Wand druck entsprechend dem im Maschinenzylinder herrschenden
Druck schwankt und ferner der Kolbenring mit einer für geringe Drücke ausreichenden Vorspannung in den Zylinder eingesetzt ist, erreicht man, dass die Zylinderwandreibung und infolgedessen die Abgrenzung der Zylinderwand im gleichen Masse verringert ist.
Infolge der Aufrechterhaltung einer ausreichenden Dichtung zwischen dem Kolbenring und der
Kolbenringnut sowie zwischen dem Kolbenring und der Zylinderwand ist ein schädliches Hindurcleeken von Öl oder Gas zwischen dem Kolbenring und den entsprechenden Seitenwänden der Kolbenringnut sowie zwischen dem Kolbenring und der Zylinderwand vermieden.
Die neue Kolbenringanordnung ist nicht nur für Brennkraftmasehinen mit Tauchkolben, sondern auch für Dampfmaschinen, Luftverdirhter, Flüssigkeits-und Gaspumpen sowie andere Vorrichtungen
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kolben mit Kolbenring, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (9, 10) der zur Aufnahme des Kolbenringes ( dienenden, am Umfang des Kolbens (1, 2) vorgesehenen Nut (4) von ihren äusseren
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Kolbenachse geneigt sind, wobei der Kolbenring in der Nut zwecks Ausübung einer axialen und radialen
Wirkung des im Zylinder (3) enthaltenen Arbeitsmittels auf den Kolbenring mit einenirerheblichen axialen und radialen Spielraum gelagert ist, und dass die Seitenflächen (12, 1.'3) des Kolbenringes mit
Unterbrechungen in Berührung mit den entsprechenden Seitenwänden (9, 10)
der Kolbenringnut stehen und der axiale Spielraum zwischen der einen Seitenfläche des Kolbenringes und der entsprechenden
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innenliegenden Teil der Kolbenringnut.