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Hochspannungsentladungsgeiäss.
Die Erfindung bezieht sich auf Hochspannungsentladungsgefässe, welche über berührungsichere Hochspannungskabel mit der Hochspannungsquelle verbunden werden, insbesondere auf Rötgenröhren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Hochspannungsentladungsgefäss, bei welchem die Kabel von einer Seite der Röntgenröhre eingeführt werden. Es enthält zwei parallel zur Längsachse des Gefässes liegende Rohre aus Isoliermaterial. An dem einen Ende dieser Rohre ist ihr Rand mit der Gefässwand verbunden, an dem andern Ende tragen sie je eine der Elektroden des Entladungsgefässes. Die Hochspannungszuführungsleitungen sind für die volle in Betracht kommende Hochspannung isoliert, in die Rohre hineingeführt und innerhalb dieser an die Elektroden angeschlossen. Die Entladungsbahn zwischen den Elektroden liegt quer zu den Röhren.
Infolge der Einführung der Kabel von einer Seite her können die beiden Kabel bis an das Gefäss heran zusammengehalten werden. Handelt es sich um eine Röntgenröhre, so wird der Vorteil erreicht, dass die Kabelanschlüsse möglichst weit von dem Strahlenaustrittsfenster angebracht werden können, das infolgedessen auch an sonst schwer zugänglichen Stellen, sei es beim Gebrauch für medizinische Zwecke oder bei der Materialuntersuchung, bequem herangebracht werden kann. Zur Vermeidung von Ionisation der zwischen der Isolation der Leitungen und der Wand der Rohre eingeschlossenen Luft können die Hohlräume, in welche die isolierten Leitungen eingeführt werden, mit Pressgas oder mit einem flüssigen oder festen Isoliermaterial ausgefüllt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines Entladungsgefässes gemäss der Erfindung in Form einer Röntgenröhre.
Fig. 1 zeigt einen'Längsschnitt durch die beiden Einsatzrohre und Fig. 2 einen Querschnitt durch die Röhre. Mit dem Rand der Metallklappe 1 ist ein Glaskörper 2 hochvakuumdicht verschmolzen. Dieser Glaskörper umschliesst zwei Glasrohre 3 und 4, welche zweck- mässig sich nach hinten erweitern und mit dem Glaskörper 2 verschmolzen sind, derart, dass sie Einstülpungen des Entladungsgefässes bilden. Diese Glasrohre 3 und 4 tragen an ihren vorderen Enden die Anode 5 und die Kathode 6.
Die Anode ist so ausgebildet, dass die von der Kathode ausgesendeten Kathodenstrahlen, die zu den Achsen der Einstülpungen senkrecht verlaufen, die Anodenvorderfläche in einem Winkel von 450 treffen. Der Kopf der Anode 5 hat eine Vertiefung, auf deren Boden die Auftrefffläche 7 derart angeordnet ist, dass sie sowohl gegen die Achsenrichtung der Einstülpungen als auch gegen eine zur Hauptrichtung der Kathodenstrahlen senkrechte Achse um gleiche Winkel geneigt ist. Es können also einmal Röntgenstrahlen in der Richtung der Röhrenachse und ausserdem in einer dazu senkrechten Richtung (in der Zeichnung nach vorne) austreten. In der Metallkappe 1 ist ein Strahlenaustrittsfenster 8 und ein für die senkrecht zur Röhrenachse austretenden Strahlbündel dienendes, nicht dargestelltes Strahlenaustrittsfenster vorgesehen.
Um zu verhindern, dass in dem Luftraum zwischen den Zuführungsleitungen und der Wandung der Einstülpungen infolge der zwischen den Leitungen liegenden Hochspannung
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glirnmerscheinungen auftreten, kann dieser Luftraum mit einem Mittel von hoher Durchschlagsfestigkeit, z. B. Pressluft, Öl oder einer festen Vergussmasse, ausgefüllt werden. Auf der Kathodenseite ist noch ein besonderes Isolierrohr 13 vorgesehen, das eine innere Metallbekleidung 14 hat, um das Sprühen der stromleitenden Drähte zu verhindern. Auf der Anodenseite ist ein Isolierrohr 15 vorgesehen, das zwei konzentrisch ineinanderliegende Metallrohre 16 und 17 umschliesst, durch die ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel zugeleitet werden kann.
Beispielsweise kann dieses Kühlmittel durch das Rohr 17 zugeführt und durch den zwischen den Rohren 16 und 17 befindlichen Ringraum abgeführt werden, nachdem es die auf der Anode entwickelte Wärme aufgenommen hat. Die Isolierrohre 13 und 15 bilden zweckmässig die äussere Umhüllung der zu den Hochspannungskabeln gehörenden Kabelendverschlüsse.
Die Kabel selbst haben eine äussere Metallbekleidung, die während des Betriebes der Röhre geerdet werden kann. Mit dieser erdbaren Kabelhülle wird zweckmässig eine Metallhaube 18 leitend verbunden, die das ganze Entladungsgefäss umgibt und an entsprechenden Stellen mit Öffnungen zum Durchlassen der Röntgenstrahlen versehen ist. Zwischen der Wandung des Entladungsgefässes und der Metallhaube 18 ist ein Hohlkörper 19 aus Isoliermaterial vorgesehen. Zweckmässig kann an Stelle einer besonderen Metallhaube 18 auf dem Isolierkörper 3 ein Metallbelag angebracht sein, der mit dem Erdungsbelag der Kabel 9 und 10
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Der vordere Teil der Hülle 18 kann'etwa-halbkugelförmig. gestaltet sein, wobei der Mittelpunkt im Brennfleck der Röhre liegen-kann. : sie kann ein Strahlenaustrittsfenster haben, das die Form eines sich über einen Viertelkreis erstreckenden, gegebenenfalls mit abgerundeten Ecken versehenen Schlitzes aufweist, aus dem Röntgenstrahlen in einem 90 breiten Sektor austreten können, der einerseits von der Röhrenachse und anderseits von dem Lot auf diese Achse und die Achse des Kathodenstrahlenbündels begrenzt wird. Durch Anordnung entsprechender Blenden kann man in diesem Fall in an sich bekannter Weise sowohl der Lage als auch der Grösse nach ein'den gegebenen Verhältnissen angepasstes Strahlenbündel ausblenden.
Der Teil 2 der Gefässwandung kann mit dem Teil 1 aus einem durchgehenden Metall- Stück hergestellt werden, wodurch die mechanische Festigkeit der Röhre wesentlich erhöht wird, oder es kann der Teil 2 durch Metallschirme elektrisch entlastet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hochspannungsentladungsgefäss, dadurch gekennzeichnet, dass von seiner Wand zwei
Einsätze aus isolierendem Material in Form von nach aussen offenen Hohlrohren umschlossen werden, die je eine Elektrode tragen und nebeneinander parallel zur Achse des Gefässes von einem Ende her in das Entladungsgefäss hineinragen und dass die innerhalb dieser Rohre an die Elektroden angeschlossenen elektrischen Stromleiter von einer für die volle in Betracht kommende Spannung ausreichenden Isolierung umgeben sind, welche sich in die Rohre erstreckt.