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Bituminöse Emulsionen werden in wachsendem Masse für die verschiedensten Zwecke verwendet, z. B. zur Herstellung wasserdichter Überzüge, zur Bereitung von dichten und chemisch beständigen Mörteln, zur Imprägnierung und zur Erzielung der Wasserdiehtigkeit von Stoffen aller Art, wie Papier, Dachbeiägen, Bodenbelagen, zum Ankleben von Wandbelägen, zur Herstellung von Formlingen usw.
Die Eigenschaften der Emulsionen können durch Auswahl der Komponenten und der Herstellungsweisen weitgehend variiert werden. Auch die Anwendungserfahren sind von Einfluss auf die Eigen-
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keit, Zähigkeit und Beständigkeit auf. In den Emulsionen sind sie in der wässerigen Phase in fein verteiltem Zustande enthalten.
Die Fähigkeit der Emulsionen, die Dichtigkeit und Beständigkeit der damit gemischten Stoffe herbei- zuführen oder wasserdichte und chemisch beständige Schichten it. dgl. zu liefern, beruht darauf, dass bei der Anwendung das Wasser abgegeben wird und dass die feinen Bitumenteilchon zusammenkleben und in eine einheitliche Masse übergehen. Da die Bitl1mina Stoffe sind, die im normalen Zustande fest oder schwerflüssig sind, bei steigender Wärme aber je nach dem Schmelzpunkt langsamer oder schneller in den flüssigen bzw. klebrigen Zustand übergehen, so kann das Zusammenkleben der Teilchen durch Anwendung von Wärme gefördert werden. Aber nur bei manchen Verwendungsarten kann von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht werden. Z.
B. können Papierbahnen, die eine derartige Emulsion enthalten, iiber heisse Kalanderwalzen geführt werden, wodurch die Bitumenteilehen schmelzen und die Papierfasern fest aneinanderkleben, so dass das Papier wasserundm1chdringlich wird. Oder plastische Mischungen von bituminösen Emulsionen mit Zuschlagstoffen können in Formen gepresst und erwärmt werden, wodurch eine ähnliche Wirkung erzielt wird. In den meisten Fällen ist aber die Anwendung von WäMne nicht möglich oder aus andern Gründen nicht erwünscht. In diesem Falle muss das Bitumen so ausgewählt werden, dass bei den Temperaturen, denen der Überzug usw. ausgesetzt ist, die Verschmel- zung der Teilchen eintritt.
So haben sich für Emulsionen, die im Freien verwendet werden, Bitumina mit einem Schmelzpunkt von etwa 30 C Krämer-Sarnow weigehend eingeführt. Mit dem niederen Erweichungspunkt ist aber naturgemäss der Nachteil verbunden, dass bei Einwirkung stärkerer Hitze, im Freien z. B. durch Sonnenbestrahlung, eine Erweichung und an geneigten Flächen schliesslich ein Ablaufen der Masse eintritt. Werden aber Emulsionen aus hochschmelzendem Bitumen angewandt, das auch bei starker Sonnenbestrahlung festbleibt, so tritt bei normalen Temperaturen keine Verklebung der Teilchen ein, namentlich wenn es sieh um stabile Emulsionen handelt, sondern die Teilchen bleiben
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Durch die vorliegende Erfindung ist es ermöglicht, die geforderten beiden Eigenschaften zu ver- binden, d. h. Emulsionen herzustellen, die das Zusammenkleben der Teilchen nach Abscheidung der wässerigen Phase bei verhältnismässig niedriger Temperatur gewährleisten und die trotzdem Überzüge usw.
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besitzt. Jedes Teilchen mit niedrigem Schmelzpunkt ist in der Lage, verschiedene hochschmelzende Teilchen miteinander zu verkleben. Der Erweichungspunkt der Mischung liegt (nach Ausscheiden der wässerigen Phase) irgendwo zwischen dem des verwendeten harten Bitumens und dem des verwendeten weichen Bitumens.
Da aber festgestellt werden konnte, dass ein Gehalt von etwa 10% des weichen Bitumens genügt, um das Aneinanderkleben und Verschmelzen der ganzen Masse herbeizuführen, so braucht sich der Erweichungspunkt der Masse nur wenig von dem des hochschmelzenden Bitumens zu entfernen.
Die Erfindung wird in der Weise ausgeführt, dass entweder mehrere Emulsionen hergestellt werden. die eine aus niedrigsehmelzendem Bitumen, die andere aus höher schmelzendem Bitumen, und dass dann
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die fertige Emulsion des einen Bitumens den erforderlichen Zusatz der andern Bitumina hineinzuemulgieren. Grundsätzlich ist jeder Weg gangbar, der zu einer Emulsion führt, in der Teilchen mit verschiedenem Erweichungspunkt enthalten sind, wobei jedoch das niedrigsehmelzende Bitumen einen Erweichungspunkt von mindestens 250 C-nach Krämer-Sarnow besitzen muss.
Es ist aber nicht angängig. die verschiedenartigen Bitumina vor der Emulgierung zusammenzuschmelzen, da dadurch nur ein Bitumen mit mittlerem Erweichungspunkt erhalten würde. Durch entsprechende Mischung von Emulsionen aus Bitumen mit einem Schmelzpunkt von z. B. 30 , 60 und 90 C ist man in der Lage, Emulsionen zu bereiten, die bituminöse Überzüge usw. mit jedem gewünschten Schmelzpunkt innerhalb 30'und etwa 800 C liefern.
Es ist bereits bekannt, mit Hilfe von Ton wässerige Emulsionen von Teer und Petroleumpech herzustellen, indem ma. n zunächst die Hauptmenge des Petroleumpechs mit Ton für sich bei höherer Temperatur emulgiert, hierauf abkühlt und sodann bei niedrigerer Temperatur den Teer mit Ton und Wasser unter Einhaltung bestimmter Vorsichtsmassregeln und sehliessliehem Abkühlen in die Pechemulsion unter Rühren einträgt. So bereitete Emulsionen sollen vollkommen homogen und stabil sein und die Eigenschaft besitzen, verhältnismässig grosse Mengen Lehmsand in verlässlicher Weise zu imprägnieren und wasserfest zu machen.
Bei der bekannten Emulsion findet also ein flüssiges Mittel, nämlich Teer, im Überschuss Verwendung, und dieses führt spätestens nach dem Auftragen der Mischung die festen Petroleumpechteile inLösung über, wogegen bei der erfindungsgemässen Emulsion die einzelnen Teilchen mosaikartig nebeneinander gelagert bleiben.
Beispiel1 : Aus 70 Raumteilen Petroleumpech mit einem Schmelzpunkt von 900 C nach Krämer- Sarnow und 30 Teilen einer wässerigen Tonaufsehlämmung aus 5 Teilen Ton und 25 Teilen Wasser wird in bekannter Weise eine Emulsion hergestellt, dergleichen aus 60 Raumteilen Petroleumpech mit einem
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der ersteren Emulsion mit 20% der letzteren Emulsion entsteht eine Emulsion, die auch bei kühler Temperatur einen dichten, zusammenhängenden, nichtreemulgierbaren Überzug usw. liefert, der einen Schmelzpunkt von etwa 800 C aufweist.
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verwendet werden.
Als Emulgatoren kommen alle als solche bekannten Stoffe in Betracht, beispielweise alkalische Stoffe, Fette, Fettsäure, fette Üle, Harze und deren Verseifungsprodllkte, Sulfitablau e, fein- verteilte Mineralien, Stärkemehl, gelatinöse Stoffe u. a. m.
Die Emulsion kann in bekannter Weise mit Pigmenten, Stabilisatoren usw. versetzt werden.
Beispiel 2 : In 40 Teile einer wässerigen Tonaufsehlämmung werden nacheinander 40 Teile
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Emulsion, welche beim Auftrocknet einen Schutzanstrich ergibt, der beständig ist z. B. gegen die Einflüsse der Witterung.
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einer Vereinigung von Emulsionen aus niedrigschmelzendem und höherschmelzelldem Bitumen. Harzen.
Wachsen od. dgl. besteht, wobei der niedrigstsehmelzende Stoff einen Erweichungspunkt von mindestens etwa 25 C nach Krämer-Sarnow besitzt.
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