Asphalt und kautschukartige Stoffe enthaltendes Produkt. Asphalt hat infolge seiner wertvollen Eigenschaften, vor allem wegen seiner Ad häsionsfähigkeit und seines Wider.standsver- inögens gegenüber Wasser, ausgedehnte Ver wendung für eine Reihe verschiedener Zwecke, zum Beispiel für Strassenbeläge, Iso- lierungen von Beton, für Imprägnierzwecke usw. gefunden.
Er weist jedoch für dies Zwecke schwerwiegende Nachteile auf; so besitzt er zum Beispiel fast keine Ela:stizilät, ferner ist er klebrig und hat einen verhältnis mässig niedrigen Erweiehungspunkt. Man hat bereit.. versucht, diese Nachteile dadurch zu beseitigen, dass. man beispielsweise dem Asphalt Kautschuk zusetzte. Man erhielt so eine Komposition, welche sowohl die Eigen- .schaften des Asphaltes als auch die des Kautschuks besitzt.
Dass eine derartige Kom position noch nicht in. grösserem Frrifange verwendet worden ist, beruht darauf, dass ein befriedigendes Zierfahren zum Erzeugen der Mischung bisher nicht bekannt ist. Es ist zwar vorgeschlagen worden, den Kaut- sehuk dem Asphalt in Form einer Lösung, beispielsweise in Benzin, zuzusetzen,
jedoch hat dieses Verfahren sehr erhebliche Naeh- teile. Die Verwendung von Benzin verursacht e-steig rte Kosten und erhöht die Feuerge- g o e <B>1</B> fahr und die Mischungen erfordern ausserdem zum Trocknen auch eine sehr lange Zeit (bis zu drei Wüchen).
In den letzten Jahren ist man in sehr grossem Massstabe .dazu übergegangen, an Stelle von Schmelzasphalt Asphaltemulsio nen zu verwenden. Asphaltemulsionen sind Suspensionen von Aephaltteilehen in Wassex. welche unter Zusatz eines geeigneten Emul- sio.nsagens hergestellt werden.
Es. ist -daher möglich, die Asphaltemulsionen mit einer na türlichen Gummimilch (Latex), welche eine feine Dispersion oder kolloidale Lösung von Kauts-chuh in Wasser mit einem Kautschuk gehalt von etwa 25 bis 30 Gewichtsprozen ten darstellt, zu vermischen, und hierauf den Asphalt und den Kautschuk auszufällen, um eine Komposition dieser Stoffe zu erzeugen.
Es hat sich auch als möglich erwiesen, solche Kompositionen aus Asphaltemulsion und Latex zu erzielen, wenn zur Emulsionie- rung des Asphaltes kein Emulsionierungs- agens solcher Art benutzt wurde, das den Kautschuk koaguliert.
Die auf den angege benen Wegen erzielten Kompositionen sind jedoch nicht beständig. Auf Grund der Ver schiedenheit :des spezifischen Gewichtes von Kautschuk und Asphalt scheidet sich nämlich ,der Latex von der Asphaltemulsion derart ab, dass die leiehteren Teile des Kautsehuks nach oben steigen, während :die schwereren Asphaltteilchen zu Boden sinken, wodurch eine obere Schicht von mehr oder weniger verdünntem Latex und eine untere Schicht aus Asphaltemulsion gebildet wird.
Es ist versucht worden, :diesen Nachteil dadurch zu beheben, dass man den Asphalt unmittelbar im vorgewärmten Latex emul- sionierte, wodurch eine beständigere Kompo sition erreicht wurde. Dieses Verfahren konnte jedoch keinerlei praktischen Wert erlangen, weil der Latex gegen. Wärme ziem lich empfindlich ist und während des Er- hitzens leicht koaguliert.
Es hat sich -daher als schwierig erwiesen, geschmolzenen Asphalt, der beispielsweise eine Temperatur von 100 bis 120 C aufweist, dem breits vor- gewärmten Latex zuzusetzen, ohne dass Bil dung von Klumpen oder gar völlige Koagu lation eintritt.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Asphalt und kautschukartige Stoffe enthal tendes Produkt, das die oben erwähnten Nachteile nicht aufweist; dasselbe ist da durch gekennzeichnet, dass es :durch Mischen einer Asphaltdispersion und einer Dispersion von kautschukartigen Stoffen von je min destens 40% Gehalt erhalten wurde.
Dadurch wird die Asphalt und kautschuk artige Stoffe enthaltende Komposition ge nügend viskos, so dass der Widerstand gegen die Bewegung der Kautschuk- und Asphalt teilchen vergrössert wird und eine Scheidung verhindert wird. Diese Steigerung der Vis kosität der Komposition kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass möglichst kon zentrierte Asphaltemulsionen mit solchen Latexpräparationen verwendet werden, die durch Verdampfung oder in sonstiger Weise konzentriert sind, wie sie in grossem Masse hergestellt und auf den Markt gebracht wer den.
So werden ganz befriedigende Ergebnisse erzielt, wenn beispielsweise eine Asphalt emulsion mit 65 Gewichtsprozenten Bitumen und. einer von dem Emulsionierungsagens abhängigen sehr viskosen Konsistenz mit einem Latexprodukt gemischt wird, das un ter Zusatz eines geeigneten Schutzkolloids verdampft wurde und etwa 70 bis 80 Kautschuk enthält. Wenn eine Mischung mit vulkanisiertem Kautschuk gewünscht wird, so kann man statt gewöhnlichem konzentrier tem Latex vulkanisierten konzentrierten Latex mit 60 bis 70 Gewichtsprozenten Kautschuk verwenden oder man kann den konzentrierten Latex vulkanisieren.
Dies geschieht zweckmässigerweise durch Zusatz von 2 bis 3 Gewichtsprozenten Schwefel und eines Vulkanisationsbeschleunigers, wie bei spielsweise "Tiuram" oder dergleichen mit einem Aktivierungsmittel, gewöhnlich Zink oxyd. In den Fällen, wo die genannten Vul- kanisationszusätze die Tendenz zeigen, die Mischung zu koagulieren (dies betrifft be sonders das Zinkoxyd), kann vorzugsweise ein Schutzmittel, wie beispielsweise eine Ammoniaklösung von Casein, "Saprolin", "Necal" oder dergleichen beigefügt werden.
Die meisten der auf dem Markte befind lichen Asphaltemulsionen (mit 45 bis 55 Bitumenprozenten) sind jedoch nicht vis- kos genug, um beim Mischen mit konzen trierten Latexprodukten ein Produkt zu er geben, welches genügend dauerhaft ist, um längere Zeit aufbewahrt zu werden. Es ist daher vorteilhaft solchen Produkten irgend eine Substanz oder eine Mischung von Sub stanzen zuzusetzen, welche die Viskosität dieser Asphaltemulsionen und dadurch auch des fertigen Gemisches erhöhen.
Casein oder Wasserglas oder Mischungen von Ca- sein und Wasserglas haben sich für diesen Zweck als besonders geeignet erwiesen, je doch kann auch eine grosse Zahl anderer Verdickungsmittel, wie Fettsäuren, Glyzerin, Leim usw. in Frage kommen. Diese die Vis kosität erhöhenden Mittel dürfen jedoch keinen Säurecharakter haben, da sie dann eine Koagulierung verursachen würden, und bestehen vorzugsweise nicht aus Ölen, die einen ungünstigen Einfluss auf den Asphalt haben.
Als Beispiele von Mischungen mit Ver dickungsmitteln gemäss dem oben Gesagten seien folgende genannt: 1. Etwa. 60 Gewichtsteile "Spezialkolas" (Asphaltemulsion mit 45 % Bitumen), etwa 40 Gewichtsteile der unten angegebenen Kautschukmischung, etwa 15 bis 20 Ge wichtsteile 10%ige Caseinlösung.
2. Etwa 180 Gewichtsteile "Spezialko- las", etwa 20 Gewichtsteile der unten ange gebenen Kautschukmischung, etwa 10 G e wichtsteile Wasserglas.
Die Kautschukmischung bestand bei den oben angegebenen Ausführungsbeispielen aus. 2000 Gewichtsteilen konzentriertem Latex mit zirka<B>75%</B> Kautschukgehalt, 20,0 Ge wichtsteilen Wasser, 4 Gewichtsteilen "Tiu- ram", 100 Gewichtsteilen Zinkoxyd und 40 Gewichtsteilen Schwefel und wurde erst mit dem Verdickungsmittel gemischt, bevor sie der Asphaltemulsion zugesetzt wurde.
Die erfindungsgemässen Produkte können überall da oder zu den gleichen Zwecken verwendet werden, wo bisher Warmasphalt oder Asphaltemulsionen verwendet worden sind, zum Beispiel für Strassenbeläge usw. Insbesondere sind die neuen Stoffe geeignet zur Isolierung von Betonfundamenten und als Imprägnierungsmittel, beispielsweise für Zeltbahnen. Je nach Verwendungsart können Mischungen mit verschiedenem Prozentgehalt von Kautschuk, nämlich von 5 bis 40 % oder mehr, bezogen auf die Asphaltmenge, in Be tracht kommen.
Mit Vergrösserung des Kaut schukprozentgehaltes nimmt die Klebrigkeit und die Temperaturempfindlichkeit des nach der Mischung ausfällbaren Kautschukasphalt- filmes ab, während gleichzeitig seine Elasti zität und seine Dauerhaftigkeit verbessert werden. Dagegen wird die Adhäsionsfähig- keit mit Steigerung des Kautschukprozent- gehaltes vermindert.
Bevor der konzentrierte Latex mit der Asphaltemulsion gemischt wird, kann erste rer ausser durch die für die Vulkanisation erforderlichen Zusätze natürlich auch durch andere, für den Kautschuk günstige Zusätze, verbessert werden, beispielsweise durch Schutzmittel gegen Zerstörung durch Zeit einwirkung, Füllstoffe usw. Füllstoffe oder Verdünnungsmittel können natürlich auch der fertigen Latexasphaltemulsion in geeig neten Mengen zugesetzt werden, für Strassen belag- beispielsweise Aiacadam, Grobkies, Kies, Sand usw.; zum Belegen von Fussbö den oder zum Pressen von Platten können als Zusätze pulverförmige Stoffe, wie Steinpul ver, Sägemehl usw. in Frage kommen. Ebenso kann man dem Produkt Farbstoffe einverleiben.
Im vorhergehenden sind Latex und La: texprodukte lediglich im Sinne von Haut schuk erwähnt worden, jedoch können an Stelle von Kautschuk ähnliche Produkte, wie beispielsweise Guttapercha, Balata usw. vor- t.eilhafterweise verwendet werden.
Die Prozentzahlen in dieser Anmeldung beziehen sich auf Gewichtsprozente.