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Verfahren zur Herstellung von offenen Behältern mit einander gegenüberliegenden längeren Seiten-
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Beim Ziehen z. B. von Wannen, insbesondere Badewannen, aus einem Stück ziehfähigem Blech ergeben sich verschiedene Schwierigkeiten. Insbesondere wegen der Grösse des Werkstückes und der Notwendigkeit, den Ziehvorgang in mehrere aufeinanderfolgende Operationen zu zerlegen, war das bisher übliche Verfahren, bei dem das Blech bzw. Werkstüek ein oder mehrere Male vorgewärmt werden musste, mit bekannten Nachteilen und verhältnismässig grossen Kosten verbunden. Anderseits führten Versuche, dieselben Operationen ohne Erhitzen bzw. Zwischenerhitzen des Bleches bzw. Werkstückes, also auf kaltem Wege, durchzuführen, zu keinen brauchbaren Ergebnissen.
Erfahrungsgemäss kann dabei ein Abreissen oder eine Faltenbildung des Bleches nicht vermieden werden oder die ebenen, einander gegen- überliegenden, längeren Seitenwände der fertigen Wanne werden wellig und müssen durch kostspieliges Ausklopfen von Hand gerichtet werden. Es ergeben sich aber auch für das meist nachfolgende Emaillieren weitere Nachteile dadurch, dass sich die ebenen Seitenwände bei dem dabei notwendigen Erhitzen werfen, was nicht nur die Schönheit, sondern auch die Haltbarkeit der Emaillierung beeinträchtigt, die dabei leicht Risse bekommt und ausspringt. Beim Gebrauch solcher Wannen mit geworfenen Seitenwänden kommt es vor, dass diese Seitenwände bei Füllung mit Wasser durchknacken, was unschön, unangenehm, geräuschvoll und für die Emaillienmg verderblich ist.
Diese Nachteile werden durch ein Herstellungsverfahren gemäss der Erfindung vermieden. Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung von offenen Behältern mit einander gegenüberliegenden längeren Seitenwänden, insbesondere von zu emaillierenden Badewannen, durch Ziehen aus einem Blechstück. Dieses Verfahren besteht darin, dass diese Seitenwände nach aussen schwach ausgebaucht (konvex bzw. bombiert) gezogen werden, wodurch die Herstellung auch auf kaltem Weg er- möglicht wird, insbesondere dann, wenn diese Ausbauchung in zwei aufeinander senkrechten Richtungen ausgeführt wird.
Die Zeichnung veranschaulicht dieses Verfahren in einem praktischen Ausführungsbeispiel, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Badewanne nach der Erfindung in Draufsicht und Fig. 2 im Querschnitt. Fig. 3 zeigt ein Mittel zur Befestigung eines Fusses im Querschnitt im grösseren Massstab und Fig. 4 dieses Mittel in der Draufsicht.
Versuche haben ergeben, dass durch entsprechende Gestaltung der Ziehwerkzeuge für die Wanne erreicht werden kann, dass die einander gegenüberliegenden, längeren, bisher ebenen Seitenwände 1, 2 eine nach aussen schwach ausgebauchte Gestalt in dem Sinne erhalten können, wie aus der Abweichung 3
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schnitt (Fig. 2) hervorgeht, d. h. also, dass die Ausbauchung in zwei aufeinander senkrechten Richtungen erfolgt.
Durch diese Gestaltung der Seitenwände 1, 2 wird sowohl eine übermässige Faltenbildung im Blech, insbesondere in der Umgebung der abgerundeten Ecken 6 (Fig. 1 bis 3), mit Sicherheit vermieden als auch die Materialbeanspruchung während des Ziehvorganges so gleichmässig gemacht, dass ein Abreissen des Bleches, insbesondere an den Stirnwänden der Wanne (etwa nach der Linie 7, Fig. 2), nicht mehr vorkommt. Zugleich erhält die fertige Wanne durch diese schwache Bombierung der Seitenwände nach aussen eine beträchtlich vergrösserte Steifigkeit, die insbesondere für das meist nachfolgende Emaillieren und für die Haltbarkeit des Emails von wesentlicher Bedeutung ist und auch das Aussehen und die sonstigen Eigenschaften der fertigen Wanne günstig beeinflusst.
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Das Tiefziehen des entsprechend zugeschnittenen Bleches geschieht zweckmässig in zwei oder mehreren Etappen. Nach beendetem Ziehvorgang wird die Randwulst 8 oder nach Belieben ein flacher Rand gepresst und der Rand beschnitten.
Zur Befestigung der Füsse werden aus ihrer Ebene herausgepresste Blechstücke 9 (Fig. 3 und 4) von zweckmässig U-förmig herausgeschnittener Gestalt an den Boden der Wanne elektrisch angesehweisst, bevor die fertiggezogene und gepresste Wanne emailliert wird. In diese Blechstücke wird der Kopf der Füsse eingeschoben und mittels Schrauben befestigt. Dadurch ist nur eine örtlich eng umgrenzt Erhitzung der Wanne notwendig, so dass die Festigkeit des kalt gezogenen Bleches nicht verringert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von offenen Behältern mit einander gegenüberliegenden längeren Seitenwänden, insbesondere von zu emaillierenden Badewannen od. dgl., durch Ziehen aus einem Blech- stück, dadurch gekennzeichnet, dass diese Seitenwände (1, 2) nach aussen schwach ausgebaucht (konvex, bombiert) gezogen werden.
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