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Verfahren zur Herstellung von Mehrfarben-Lichtfiltern.
Mehrfarbenfilter, insbesondere solche, bei denen die verschiedenen Farben in Streifenform neben- einander liegen, werden bisher in der Weise hergestellt, dass die Streifen aus Filterfolien geschnitten und nebeneinander auf eines der Deckgläser mit Hilfe von Kanadabalsam aufgeklebt werden ; das zweite Deckglas wird dann ebenfalls mit Kanadabalsam aufgeklebt. Dieses Verfahren hat verschiedene Nachteile, da die zugeschnittenen Filterfolien beim Aufkleben mit Kanadabalsam nur sehr schwer genau passend aneinandergeklebt werden können, so dass man auch aus diesem Grunde die Grenzen der Farbflächen mit einer Schwarzlinie überdeckt hat.
Es wurde nun gefunden, dass es vorteilhafter ist, die Farbflächen eines Mehrfarbenfilters nicht durch Ausschneiden von Filterfolien herzustellen, sondern sie auf den als Schichtträger dienenden Deckgläsern durch Aufgiessen einer gefärbten Kolloidsehicht herzustellen, und die Farbflächen des Filters dann durch Zurechtschneiden der auf dem Deckglase befindlichen getrockneten Filterschichten passend zu begrenzen. Da die Filterschichten bei diesem Verfahren dauernd mit einem starren Schichtträger verbunden sind, können sie sieh nicht verziehen und daher ganz genau passend aneinandergesetzt werden.
Es sind bereits Farbrasterfilme bekanntgeworden, bei welchen auf beiden Seiten eines Films Farbschichten aufgebracht werden, worauf man in diesen Farbschichten Lücken herstellt, so dass die diesen Lücken gegenüberliegende Schicht auf der andern Seiten des Films zur Wirkung kommt. Solche Filter können jedoch immer nur aus zwei Farbkomponenten bestehen, während nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung beliebig viele verschiedene Farbfilterflächen zu einem einzigen Farbfilter zusammengesetzt werden können. Die Farbrasterfilme sind überdies Träger einer Emulsionsschicht, und es ist der Farbraster in unmittelbarer Berührung mit der lichtempfindlichen Schicht.
Im Gegensatz hiezu betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Lichtfilters, das vor der Optik, also in grosser Entfernung von der lichtempfindlichen Schicht, verwendet werden soll. Im übrigen stellen die Rasterfilme einen Farbraster dar, der aus kleinen Punkten und Linien besteht, während das Filter nach der vorliegenden Erfindung grosse Farbflächen aufsweist.
Es sind ferner Farbraster bekanntgeworden, die aus zwei zunächst getrennten, nachher übereinandergelegten Schichten gebildet werden. Abgesehen davon, dass es sich auch bei diesen um Raster, also um aus einzelnen kleinen Flächenelementen'bestehende Filter, handelt, entstehen die bisher bekanntgewordenen Farbfilter nicht, wie gemäss der vorliegenden Erfindung durch Aufgiessen von aus einem Bindemittel und Farbstoffen bestehenden Lösungen, die mechanisch in die erforderlichen Farbflächen aufgeteilt werden, sondern die Rasterstreifen wurden durch Drucken, Einfärben oder Kopieren erzeugt.
Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen den bisher bekannten Farbrastern und den erfindungsgemässen Farbfiltern besteht auch noch darin, dass bei den letzteren die auf den einem Sehichtträger angebrachten Filterflächen in die Lücken der Filterschicht des andern Schichtträgers eingreifen, so dass die Farbfilterflächen tatsächlich in einer Ebene liegen, während die bis jetzt bekannten'Farbrasterstreifen nicht in derselben optischen Ebene liegen, sondern in übereinandergelegten verschiedenen Schichten.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren in der Weise ausgeführt, dass die Deckgläser flächenweise abwechselnd ungefähr den Filterfarbfläehen entsprechend mit den Filterschichten begossen werden, derart, dass je zwei im fertigen Filter aneinanderstossende Farben auf die verschiedenen Deckgläser aufgetragen werden. Es werden dann durch Entfernen der überflüssigen Schichtflächenteile die Grenzlinien der Farbflächen genau hergestellt und darauf die Deckgläser so miteinander verbunden, dass die Grenzlinien der abwechselnden Farbflächen genau aneinanderstossen.
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Der Werdegang eines aus drei Farbstreifen und zwei Sehwarzsegmenten zusammengesetzten Mehrfarbenfilters nach dem Verfahren der Erfindung ist in den Figuren beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 zeigt das Deckglas L das in der Mitte einen Aufguss einer Grünfilterschicht g erhalten hat, während die beiden seitlichen Segmente mit einer Schwarzfilterschicht s begossen sind.
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filterschieht b begossen ist. Die Grenzlinien dieser Filteraufgüsse brauchen sich nicht genau zu entsprechen, sie brauchen nicht geradlinig zu sein, es schadet auch nichts, wenn die Filterfarbstoffe an den anein- anderstossenden Filterflächen ein wenig in die Nachbarflächen diffundieren, da diese Begrenzungslinien bei der weiteren Bearbeitung der Filtersehichten entfernt werden. Auf dem Deckglas I wird nunmehr z.
B. mit Hilfe von Messern oder messerartigen Sehabvorrichtungen der mittlere Grünstreifen genau in der Form begrenzt, in der er später auf dem fertigen Filter vorliegen soll. Auf dieselbe Weise erhalten die Schwarzsegmente ihre scharfe Begrenzungslinie, mit der sie später an den Blau-und an den Rot- streifen des Dreifarbenfilters anstossen sollen. Das Deckglas I hat jetzt das in Fig. 3 dargestellte Aussehen.
Zwischen den auf das Deckglas I gegossenen Filterflächen s und sind also zwei glasklare Aussparungen a entstanden. In derselben Weise wird das Deckglas II bearbeitet, das dabei das Aussehen der Fig. 4 erhält und neben den Blau-und Rotstreifen die Freiflächen a'hat, die sich mit den Filterflächen des Deck- glases I decken. Fig. 5 stellt das fertige Dreifarbenfilter dar, das durch Vereinigen der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Deckgläser entstanden ist.