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Fadenführer für Ringspinn- und Ringzwirn-Maschinen.
Mit dem erfindungsgemässen Fadenführer wird bezweckt, insbesondere auf älteren, aber auch auf neuen Ringspinn- oder Zwirnmaschinen Kopse grösserer Windungslänge herstellen zu können, als es zufolge der Bauart der Maschine bisher möglich war.
Neue Ringspinnmaschinen werden meist für 175-200 mm Windungslänge (Ringbankhub) gebaut.
Es besteht nun das Bedürfnis, die in grosser Zahl vorhandenen älteren Maschinen, deren Hub etwa 140-170 mm beträgt, abzuändern, um auch auf ihnen Kopse mit grösseren Garnmengen herstellen zu können.
Beim Spinnen oder Zwirnen längerer Kopse erzielt man nämlich den Vorteil, dass die Maschinen grössere Lieferungen geben, weil infolge der längeren Spinndauer die Zeitverluste durch Maschinenstillstand beim Wechseln der vollen gegen leere Hülsen verhältnismässig geringer werden. Auch beim Weiterverarbeiten der grösseren Kopse auf Haspeln, Spulmaschinen u. dgl. entstehen Arbeitsersparnisse, da in diesem Falle seltener leer gewordene Hülsen gegen volle Kopse ausgetauscht werden müssen.
Die Aufgabe, vorhandene Ringspinn-und Zwirnmaschinen auf grössere Windungslänge abzuändern, hat man allerdings bereits dadurch gelöst, dass man die Fadenösen oberhalb der Spindeln näher gegen das Streckwerk zu verschoben hat, um längere Spulen ohne Verkürzung des Ballons bewickeln zu können.
Es sind auch Fadenführer bekannt, die so ausgebildet sind, dass die Öse höher liegt als das Scharnier oder die Befestigungsstelle. Durch diese Ausführungen wird bei den bekannten Fadenführern aber nicht die Verlängerung der Spulenbewicklung bezweckt ; sie ist vielmehr eine rein konstruktive Anpassung an die Bauart der Maschine. Der erfindungsgemässe Fadenführer hat das genannte Merkmal mit diesen Fadenführern gemeinsam, unterscheidet sich aber von ihnen durch im folgenden beschriebene Ausbildung.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt als Beispiel den schematischen Querschnitt durch eine BaumwollRingspinnmaschine mit den üblichen Fadenführern F, Fig. 2 stellt die gleiche Maschine dar nach Einbau der erfindungsgemässen Fadenführer Fl.
A bezeichnet die Vorgarnspule, B das Streckwerk, F bzw. F 1 die Fadenführer, E die Schiene, an der die Fadenführer befestigt sind, S die Spindel, R die Ringbank, T die Antriebstrommeln. Das Fadenstück zwischen Fadenführer und Ringbank bildet den durch die Fliehkraft erzeugten"Ballon".
Die Maschine entsprechend Fig. 1 erzeugt Kopse mit der Windungslänge H. Um am oberen Spulenende einwandfrei spinnen zu können, muss ein bestimmter Abstand s eingehalten werden, dessen Betrag hauptsächlich vom Ringdurchmesser abhängt. Wenn an dieser Maschine Fadenführer F 1 (Fig. 2) ange-
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Ein Vergleich der Fig. 1 mit Fig. 2 zeigt, dass durch die geänderte Höhenlage der Fadenöse eine Abweichung x des Fadenablaufwinkels vom Streckwerk zur Öse entstanden ist. Wenn diese Abweichung x bei Ringspinnmaschinen nicht mehr als 7 , bei Ringzwirnmaschinen nicht mehr als 120 beträgt, ist sie ohne Nachteil ; in manchen Fällen können sogar günstige Wirkungen beobachtet werden. Die genannten Grenzwerte werden nicht überschritten, wenn das Mass h 25-30 mm nicht übersteigt. Die Bauart der Ringspinn- bzw. Zwirnmaschinen gestattet in den meisten Fällen das Höherschalten der Ringbank um 25-30mm..,...
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, müssen die Fadenführer F 1, die dem geschilderten Zweok entsprechen sollen, eine besondere Form erhalten. Der Raum unterhalb der Fadenöse muss für den Ballon freigegeben werden, denn der Faden darf nicht anschlagen. Die Fig. 3,4, 5 und 6 stellen den erfindungsgemässen
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Fig. 3 veranschaulicht den Mittelschnitt des Fadenführers, Fig. 4 die Draufsicht, Fig. 5 den Schnitt nach I-I in Fig. 4, Fig. 6 zeigt einen Fadenführer anderer Ausführung.
Der Fadenführer setzt sich zusammen aus de--n Tragstück a, das mit der oberen Platte b mittels Scharnier verbunden ist und dem Osenhalter d, an dessen Ende sich die Fadenöse e befindet. Der Teil d wird durch die Schraube f und die Mutter g an der unteren Platte c befestigt. Die Verbindung von bund c erfolgt durch Umbördeln des Randes von b.
Der Abstand L von der Mitte der Fadenöse bis zur Schiene E sowie die Grösse des Ballons D sind durch die Abmessungen der umzuändernden Maschine (Fig. 2) gegeben. Beim Fadenführer nach Fig. 3,4 und 5 ist die Platte b waagrecht angeordnet, der Teil d erhält eine abgebogene Form, um den Raum für den Ballon D freizugeben. Für die Baulänge der Platte b bleibt nur ein kürzeres Mass verfügbar als bei üblichen Fadenführern F nach Fig. 1. Die bei allen Fadenführern vorhandene Vorrichtung zum Verstellen der Öse in der Richtung I muss mit Rücksicht auf die verkürzte Platte abweichend von der üblichen Bauart eingerichtet werden.
Die erfindungsgemässe Ausführung des Fadenführers gestattet eine genügende grosse Verstellbarkeit der Öse trotz der kleinen verfügbaren Plattenlänge. Der Ösenträger besteht aus einem waagrechten, durch Pressen hergestellten Teil k von rechteckigem Querschnitt, in welchem ein Langloch eingestanzt ist.
Weiters aus einem schräg ansteigenden Teil, der den Übergang vom rechteckigen zum runden Querschnitt
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den freigewordenen Raum ragt der Teil k hinein. Durch diese Anordnung wird die Unterbringung eines längeren Langloches und damit eine grössere Verstellbarkeit der Öse ermöglicht. Im umgeklappten Zustand liegt die Kante u auf dem Absatz v. Auf diese Art wird verhindert, dass der aufgeklappte Teil des Faden-
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verhindert wird.
Zum Verstellen der Öse e wird die Schraube t mit einem Schraubenzieher von oben her gelockert, der Ösenträger verschoben und die Schraube wieder festgezogen.
Den gleichen Zweck, Hoherlegen der Öse und Freigabe des Raumes für den Ballon D, erfüllt auch der Fadenführer nach Fig. 6, u. zw. dadurch, dass die Klappe schräg nach oben gestellt wird. Die Auflage z 1 ist entsprechend erhöht und abgeschrägt, das Tragstück a 1 ist an der in der Arbeitsstellung senkrecht stehenden Fläche der Schiene F befestigt. Der Ösenträger d 1 muss abgebogen werden, um die Ösenachse in senkrechte Lage zu bringen, damit der schräg nach unten ragende Fortsatz der Öse e seinen Zweck, den gerissenen Faden zu fangen, erfüllen kann.
Für die Platte b 1 und c j ! bleibt genügend Länge verfügbar, so dass es möglich wäre, die bekannten Verstellvorrichtungen mittels einer Schnecke anzubringen. Es wäre durchführbar, vorhandene Fadenführer durch Ändern oder Ersetzen des Tragstückes < t j ! und des Ösenträgers d 1 verwendbar zu machen. Der Umbau einer Ringspinn- oder Zwirnmaschine auf höheren Hub könnte auf diese Art verbilligt werden.
Dagegen haben die schrägstehenden Fadenführer nach Fig. 6 die Nachteile, dass die Reinigung der schrägen Platte, die durch ein Brettchen während des Betriebes erfolgt, erschwert wird und dass der Schrauben- kopf t schlecht zugänglich ist. Ausserdem wird die Höhenlage der Öse durch das Verstellen geändert, was nicht erwünscht ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fadenführer zum Umbauen vorhandener Ringspinn-und Zwirnmaschinen für die Verwendung von Aufwickelspulen grösserer Wickellänge, bei dem die Öse höher liegt als die Befestigungsstelle an der Fadenführersehiene, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels eines Seharnieres an der Schiene o. dgl. (E) angeschlossene Tragplatte (b) für den Ösenträger verkürzt ist und der Ösenträger so abgebogen ist, dass die Öse waagrecht liegt und die Ballonbildung nicht behindert wird.