Fadenführer für Ringspinn- und Itingzwirnmasehinen. Den Gegenstand der vorliegenden Erfin- dung bildet ein Fadenführer für Ringspinn- und Ringzivirnmaschinen, durch dessen Ver wendung vorhandene Ringspinn- bezw. Ring zwirnmaschinen derart abgeändert werden können, dass eine Vergrösserung der Win- dungslänge der gopse erreicht wird.
Neue Ringspinnmaschinen werden meist für 175 bis 200 mm Windungslänge (Ring bankhub) gebaut. Es besteht das Bedürfnis, die in grosser Zahl vorhandenen älteren Maschinen, deren Hub etwa 140 bis 170 mm beträgt, abzuändern, damit gopse mit grö sserer Garnmenge hergestellt werden können.
Die Aufgabe, vorhandene Ringspinn- bezw. Ringzwirnmaschinen in einfachster Art, ohne Umbau des Maschinengestelles und des Streckwerkantriebes, auf grösseren Hub abzuändern, löst der erfindungsgemässe Fa denführer dadurch, dass seine Fadenöse bei senkrechter Lage der Befestigungsfläche der Fadenführerschiene so viel höher liegt als diese Sebene, dass der übliche Abstand zwi- sehen der Koysspitze und der Fadenöse,
der etwa 0,9 Ein- bis Eineinhalbfache des Durch messer. @ Spinnringes beträgt, beibehalten ist, da-n#.t, beim Spinnen oder Zwirnen an der Kopsspitze keine eine übermässige Fa denspannung erzeugende Verkürzung des Ballons entsteht. Im einzelnen richtet sich jener Abstand nach der Fadennummer und darnach, ob eine Spinn- oder eine Zwirn maschine vorliegt.
In der Regel gestattet die Bauart der Ringspinn- bezw. R.ingzwirn- maschinen das Höherschalten der Ringbank um 25 bis 30 mm. Bei Verwendung der erfindungsgemässen Fadenführer bestehen demnach die Umbauarbeiten ausschliesslich im Ersatz der vorhandenen Fadenführer durch neue; alle andern Teile der Maschine bleiben unverändert. Dieses Auswechseln ist einfach und rasch auszuführen; es er geben sich daher Zeit-, Kosten- und Arbeits- ersparnisse. Die Zeichnung veranschaulicht Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 ist ein schematischer Querschnitt durch eine Baumwoll-Ringspinnmaschine mit den üblichen Fadenführern; Fig. 2 stellt die gleiche Maschine mit dem erfindungsgemässen Fadenführer dar; Fig. 3 bis 5 zeigen ein erstes, Fig. 6 zeigt ein zweites und die Fig. 7 bis 10 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des Fadenführers.
Dabei veranschaulicht Fig. 7 einen senkrechten mittleren Querschnitt durch den Fuss des Fadenführers; die Fig. 8 und 9 zeigen wageechte Schnitte nach den Linien A-A und C-C von Fig. 7; Fig. 10 stellt einen senkrechten Schnitt nach der Linie B-B von Fig. 8 dar.
A bezeichnet die Vorgarnspule, B das Streckwerk, F bezw. F1 die Fadenführer, E die Schiene, an der die Fadenführer befestigt sind, S die Spindel, R die Ringbank und T die Antriebstrommel.
Das Fadenstück zwischen Fadenführer und Ringbank bildet den durch die Flieh kraft erzeugten Rotationskörper D, den so genannten "Ballon".
Die Maschine nach Fig. 1 mit dem übli chen, geraden Fadenführer F erzeugt Hopse mit der Windungshöhe H. Um am obern Spindelende einwandfrei spinnen zu können, muss ein bestimmter Abstand s eingehalten werden, dessen Betrag hauptsächlich vom Ringdurchmesser abhängt. Hat der Ballon nur noch eine gewisse Länge, so wird bei weiterer Verringerung dieser Länge die Fa denspannung immer grösser, so dass bei zu weit gehender Verkürzung der Faden reissen muss.
Wenn nun an dieser Maschine Faden führer F1 angebracht werden, deren Öse um das Mass h höher liegen als die Scharniere, so kann unter Beibehaltung des Abstandes der Ringbankhub um h erhöht werden. Die Windungslänge der Maschine nach Fig. 2 beträgt somit: Hl <I>= H</I> -i- <I>h.</I> Der Winkel<I>y</I> in Fig. 1 deutet die Abweichung des Faden ablaufes vom Streckwerk zur Öse an, die durch die geänderte Höhenlage der Faden führeröse entstanden ist.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besitzen die Fadenführer F', die dem geschilderten Zweck entsprechen sollen. eine besondere Form. Der Raum unterhalb der Fadenöse muss für den Ballon D freigelassen werden, da der Faden nicht anschlagen darf. Die Fig. 3 bis 10 stellen den erfindungs gemässen Fadenführer dar, welcher der Be dingung, dem Fadenballon auszuweichen, entspricht.
Der Abstand L von Mitte Fadenöse bis zur Schiene E, sowie die Grösse des Ballons C) sind durch die Abmessungen der umzu ändernden Maschine gegeben.
Der Fadenführer gemäss Fig. 3 bis 5 be sitzt ein Tragstück a, das mit einer wag rechten obern Platte b mittelst Scharnier verbunden ist, und einen Osenträger d, an dessen oberem Ende sich die Fadenöse e be findet. Dieser Träger d besteht aus einem wageechten, durch Pressen erstellten Fuss k von rechteckigem Querschnitt, in welchem ein Langloch eingestanzt ist, aus einem schräg ansteigenden Teil, der den Übergang vom rechteckigen zum runden Querschnitt bildet, und einem wageechten Endteil von kreisförmigem Querschnitt, der die Faden öse e trägt.
Diese liegt so viel höher als die Schiene E, dass der Abstand zwischen der Spitze der Kopsbewicklung und der Fa denöse etwa das Ein- bis Eineinhalbfache des Durchmessers des Spinnringes beträgt. Der Fuss k ist durch die Schraube f und die Mutter g auf der untern Platte c befestigt, die auf Randumbördelungen der obern Platte b ruht. Diese letztere steht hinter der Ösen achse zurück.
Das Scharnier des Tragstückes a ist in der Mitte unterbrochen; in den freigeworde nen Raum ragt der Fuss k hinein. Durch diese Anordnung wird die Unterbringung eines längeren Langloches und damit eine grössere Verstellbarkeit der Öse ermöglicht. Im umgeklappten Zustande liegt die Kante i, auf dem Ansatz v. Auf diese Art wird ver- hindert, dass der aufklappbare Teil des Fa denführers F', dessen Schwerpunkt höher liegt wie bei dem Fadenführer F (Fig. 1), nach rückwärts fallen kann.
An dem Trag stück a ist eine Auflage z angebracht, wel che den klappbaren Teil in wagrechter Stel lung trägt. Die untere Platte c besitzt eine rinnenartige Ausbiegung, die zur Führung des Teils 1c dient. Die rechteckige Mutter g der Schraube f kommt an dem senkrechten Teil der Platte c zur Anlage, wodurch sie am Drehen verhindert wird.
Beim Beispiel nach Fig. 6 ist der klapp bare Teil des Fadenführers schräg nach oben gestellt. Die Auflage z' ist entsprechend er höht und abgeschrägt, das Tragstück a' ist an der in der Arbeitslage senkrecht--stehen- den Fläche der Schiene E befestigt und der Ösenträger d' abgebogen, um die Osenachse in senkrechte Lage zu bringen, damit der schräg nach unten ragende Fortsatz der Öse e seinen Zweck, den gerissenen Faden zu fangen, erfüllen kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 bis 10 ist die trapezförmige obere Platte b der längsten Seite entlang - mit der Trag platte a durch ein Scharnier verbunden und an den drei andern Seiten mit abwärts ge richteten Wänden b', b2 ausgebildet, welche unten wagerecht einwärts gerichtete Um bördelungen b' besitzen.
Diese letzteren die nen einer in die Platte b eingeschobenen ge häuseartigen Doppelplatte c als Auflage, die wie die Platte b aus Blech gepresst ist und nach Höhe und Umriss genau in diese hinein passt.
Das Bodenstück dieser Platte c ist zwecks Verstärkung mit zwei Wulsten c'\ ausgebildet und besitzt seinen schräglaufen den Rändern entlang je einen etwa bis auf die halbe Plattenhöhe aufgebogenen Lappen c4. Die den obern Plattenteil mit dem Bo denteil verbindende Wand c' der Doppel platte c ist zwecks Durchlassens des flach gedrückten Fusses 7e des Osenhalters d mit einem Schlitze versehen, dessen Breite grö sser ist als die des Fusses,
um eine Drehung des letzteren um eine in der \'ähe des vor- dern Plattenrandes liegende senkrechte Achse zu ermöglichen. Die Lappen c' bilden die Auflage für eine in die Doppelplatte c ein geschobene Platte g. Diese enthält das Muttergewinde für die die Platte b und den Oberteil der Platte c durchdringende Schraube f, welche auf den Fuss<B>k</B> des Ösen halters d und diesen an das Bodenstück der Doppelplatte c drückt.
Da die kräftige Platte g den über den Lappen e' befindlichen Teil des Hohlraumes der Doppelplatte c voll ständig ausfüllt, so ist durch die beschrie bene Anordnung einer durch den Schrauben druck erzeugten Neigung zum Ausbiegen der Platten b und c wirksam vorgebeugt.
Das Bodenstück der Doppelplatte c ist an seinem vordern Rande mit einem hakenförmig um gebogenen Fortsatz c' ausgebildet, welcher unter dem Fusse<I>k</I> des Osenhalters <I>d</I> aus der Wand b2 der Platte b heraustritt. die darunter befindliche Umbördelung b3 um fasst und dadurch ein Zurückgleiten der Doppelplatte c aus der Platte b heraus ver hindert.
Infolge der beschriebenen zweckmässigen Anordnung kann das kastenförmige Gehäuse, das aus den Teilen b, c und g besteht, durch die Schraube nicht mehr deformiert werden. Die aus dünnem Blech bestehenden Teile haben nur Zugkräfte aufzunehmen, während die auf Biegung beanspruchten Teile entspre chend verstärkt sind.
Bei der Formgebung der Teile wurde ausserdem darauf geachtet, dass sich alle Be standteile als billiger Massenartikel aus Blech oder Flacheisen stanzen lassen und dass sich der Fadenführer leicht zusammenbauen lässt.
Die Möglichkeit, die Fadenöse e wage recht in beliebiger Richtung zu verschieben und in jeder Lage festzuklemmen, erleichtert die Einstellung. Die Fadenöse befindet sich in richtigr Stellung, wenn ihr Mittelpunkt genau senkrecht über der Spindelmitte steht.
Fadenführer gemäss der Erfindung lassen sich auch an neuen Maschinen anbringen. wodurch der Vorteil entsteht, dass die Bau höhe der Maschine zwischen dem Boden und der Zylinderbank nicht vergrössert zu wer den braucht, und dass die solche Maschinen bauenden Fabriken ihre für die kleinen Kopse benutzten Modelle nicht ändern müssen.