AT136755B - Schaltung für elektrische Triebfahrzeuge. - Google Patents

Schaltung für elektrische Triebfahrzeuge.

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AT136755B
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Inventor
Ernst Dozler
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Aeg Union Elek Wien
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Description


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  Schaltung für elektrische   Triebfahrzetige.   



   An allen Triebfahrzeugen, welche Anhängelasten zu befördern haben, treten infolge der an die Anhängelast zu übertragenden   Zug- oder Druckkräfte Verlagerungen   des Achsdruckes auf. welche sich bei nicht miteinander gekuppelten   Treibachsen   oder Treibachsgruppen durch eine verringerte Ausnutzbarkeit des   Reibungsgewichtes   des Triebfahrzeuges beim Anfahren in unerwünschter Weise auswirken. 



  Die Verlagerung des Aehsdruekes besteht darin, dass auf die in der Nähe des Zughakens liegenden Achsen eine höhere Kraft wirkt. Man hat bereits verschiedene Massnahmen getroffen, um diese Ungleichheiten nach Möglichkeit zu kompensieren. Insbesondere hat man bei Wechselstromfahrzeugen die Antriebsleistungen der Achsen ihrem jeweiligen Traktionsvermögen angepasst, u. zw. dadurch, dass denjenigen Motoren, deren zugehörige Achsen höher belastet sind, eine höhere Spannung   zugeführt   wird als den übrigen Motoren. Zu diesem Zweck hat man zusätzliche Transformatoren in den Motorkreis gelegt, welche so geschaltet sind, dass die Motoren der jeweils höher belasteten Achsen mit einer höheren Spannung gespeist werden. Durch die   zusätzlichen   Transformatoren wird aber die Steuerung erheblich verteuert. 



   Gegenstand der Erfindung ist eine Steuerung, bei welcher die Motoren entsprechend der Belastung der zugehörigen Achsen mit verschiedenen Spannungen gespeist werden, obwohl zusätzliche Transformatoren in Fortfall kommen. Dies wird dadurch erreicht, dass beide Motorgruppen, d. h. also einerseits die zu den stärker belasteten Achsen gehörigen Motoren, anderseits die zu den geringer belasteten Achsen gehörigen Motoren gleichzeitig an verschiedene Anzapfspannungen des Transformators ange-   sehlossen   sind. 



   In vielen Fällen besteht die Steuerung eines   Wechselstromfahrzeuges   aus zwei parallel zueinander arbeitenden Steuerungsgruppen. Dabei ist es möglich, diejenigen Motoren, welche eine Antriebsmehrung bzw. eine Antriebsminderung erfahren sollen, elektrisch in je eine Gruppe zusammenzufassen und diese je einer Steuerungsgruppe   zuzuteilen.   Es wird sodann ohne weitere   Schaltmassnahmen,   sondern nur durch zweckentsprechende Beeinflussung der   Steuerungsvorgänge   dafür gesorgt, dass diejenige Steuerungsgruppe, welche die stärker zu belastenden Motoren zu speisen hat, mit der von ihr   abge-   gebenen Spannung der andern Steuerungsgruppe um einen dem Leistungsunterschied entsprechenden Spannungsunterschied voreilt bzw. umgekehrt.

   Bei Fahrtrichtungswechsel wird ebenfalls nur durch steuerungstechnische Massnahmen, die Schalttaktverschiebung zwischen den beiden   Steuerungsgruppen   in umgekehrtem Sinne hergestellt. 



   Da mit Rücksicht auf eine gleichmässige Erwärmung der Motoren auf die Dauer doch eine gleichmässige Belastungsverteilung anzustreben ist, anderseits die Notwendigkeit einer unterschiedlichen Zugkraftentwicklung nur innerhalb eines begrenzten oberen Zugkraftbereiehes erforderlich ist. ist es zweckmässig, die   künstlich   verursachte Ungleichheit der Klemmspannungen von einem bestimmten Rückgang der Zugkraft an wieder verschwinden zu lassen. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erzielt, dass der Schaltstufenunterschied zwischen beiden Steuerungsgruppen nach Erreichung einer bestimmten Spannungsgrenze durch vorübergehendes Stehenbleiben der voreilenden   Steuerungsgruppe   und Aufrücken der nacheilenden Gruppe bis zur Herstellung annähernd gleicher Spannungen wieder ausgeglichen wird. 



   Das Steuerungsverfahren einer derartigen Schaltung soll an Hand der Fig. 1-3 erläutert werden. 
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 von dem Transformator T, von welchem der Einfachheit halber nur die   Sekundärwicklung   gezeigt wird, gespeist. Zur Steuerung der Motorgruppe Mi sind die Schalter, welche mit ungeraden Zahlen versehen sind, angeordnet. Die Motorgruppe   1112   wird von den gradzahlig bezeichneten Schaltern gesteuert. 



   Aus der Fig. 2 ist nun das Steuerungsverfahren für den Fall zu entnehmen, dass die Motorgruppe   1111   die in der Fahrtrichtung vorn liegenden Aèhsen antreibt. Auf der Stufe 1 sind die Schalter 1 und 2 geschlossen, die Motoren erhalten also gleiche. Spannung. Auf der Stufe 2 kommen noch die Schalter J und 4 hinzu, so dass die Motoren noch immer gleiche Spannung haben und gleiche Momente entwickeln. 



  Auf den ersten zwei   Fahrstufen   kann man dies ohne weiteres tun, da auf diesen Stufen von den Motoren noch nicht die volle Antriebsleistung verlangt wird. Ausserdem ist auf den ersten Stufen eine symmetrische Schaltung günstiger, damit keine einseitige Belastung der Drosselspulen auftritt. Auf der Stufe 3 sind die   Schütze   1,   3,     4   und 6 geschlossen, die Spannung an den Motoren   1112   ist also um eine Stufe höher als an den Motoren   Mi.   Auf der Stufe 4 sind die Motoren   Mi   über die Schalter 3 und 5 an den Transformator angeschlossen, während die Motoren der Gruppe Ma über die Schalter 6 und 8 mit Strom versorgt werden. 



  Der Spannungsvorsprung der einen Motorgruppe entspricht also auf den   Stellungen. 3, 4   und 5 einer Schaltstufe. Auf diese Weise wird die Zugkraft derjenigen Motoren, welcher die Achse mit dem höheren   Achsdruck   antreibt, grösser gehalten als die Zugkraft der übrigen Motoren. Auf den Stellungen 6-9 sind die Spannungen an beiden Motorgruppen wieder gleich. Die verschiedenen Steuerungen für die verschiedenen Fahrtrichtungen können mit Hilfe einer besonderen Ausbildung der Fahrtwendewalze erzielt werden, so dass es möglich ist, für beide Fahrtrichtungen mit der gleichen Stufenschaltwalze auszukommen. Die Steuerung kann entweder als   Schützensteuerung,   als Nockensteuerung oder in irgendeiner andern bekannten Form ausgeführt werden.

   Bei Verwendung der Nockensteuerung ist es besonders vorteilhaft, zwei Stufenwalzen, nämlich je eine für die beiden Fahrtrichtungen, zu verwenden. Dabei könnte man auf den beiden Kammwellen je die gleichen Nockenkontakte steuern. Man kann die Nockensteuerung auch so ausführen, dass eine einzige Kammwelle verwendet wird, deren eine Hälfte etwa 180  für die Fahrt in der einen Richtung und deren andere Hälfte für die Fahrt in der entgegengesetzten Richtung dient. Der Servomotor, welcher die Stufenwalze für die beiden Fahrtrichtungen in   verschie-   denem Sinne dreht, wird von dem Fahrtwender jeweils reserviert. 



   Die zwischen den Motoren eingestellten Spannungsunterschiede können auch grösser gewählt werden als bei den Steuerungstabellen nach den Fig. 2 und 3. Auch ist es möglich, bei ein und derselben Steuerung die Spannungsunterschiede von Stufe zu Stufe zu variieren. 



   Sofern für alle Motoren einer Lokomotive nur eine Steuerungsgruppe vorhanden ist, an welche sämtliche Motoren parallel angeschlossen sind, lassen sich den Motoren zum Zwecke der Leistungsanpassung an das unterschiedliche Haftvermögen der Achsen auf folgende Weise verschiedene Spannungen zuführen : die Motorrückleitungen werden an verschiedene Anzapfungen der Niederspannungswicklung des Transformators angeschlossen, welche sich um einen entsprechenden Spannungsbetrag unterscheiden. Bei Fahrtriehtungswechsel werden die Motorrüekleitungen und Transformatoransehlüsse durch fahrtwenderartige Einrichtungen im Starkstromkreis vertauscht. Zur Wiederherstellung gleicher Motorleistungen werden die Stromkreise beider Motorgruppen über eine sogenannte Ausgleichsdrossel bekannter Bauart magnetisch miteinander gekuppelt.

   Diese Ausgleichsdrossel wird durch   Kurzschliessen   ihrer Wicklungen während des Anfahrbereiches unwirksam gemacht, um nach zurückgegangener Ausnutzung des Reibungsgewichtes durch Trennung der Kurzschliessung einen Ausgleich der verschieden starken Motorleistungen zu bewirken. Eine derartige Schaltung ist in der Fig. 4 dargestellt. Die Motor- 
 EMI2.1 
 angeschlossen. Die Motorrückleitungen   R,   und   z   sind dagegen nicht an eine feste Anzapfung der Niederspannungswicklung geführt, sondern über je zwei Schalter   Ci, D1   bzw.   C, D   an zwei verschiedene Anzapfungen. Ausserdem liegen im Kreis der Rückleitungen zwei Drosselspulen L1 bzw.   L2, welche durch   Schalter Ei bzw. E2 kurzgeschlossen werden können. 



   Aus der Steuerungstabelle (Fig. 5) ist die Betriebsweise bei dieser Schaltung zu ersehen. Liegt die   Motorgruppe i gegenüber   der Motorgruppe   1112   in der Fahrtrichtung, dann sind die Schalter   O2   und   D1   sowie E1 und E2 geschlossen. Die Steuerung der Stufenanzapfungen ist nun ganz normal, d. h. derart, dass beide Motoren jeweils an die gleichen Anzapfungen gelegt werden. Da die Anschlüsse der Rückleitungen an verschiedene Punkte des Transformators geführt sind, werden den Motorgruppen verschiedene Spannungen zugeführt, u. zw. liegt an der Motorgruppe   1112   die höhere Spannung, da diese an die äusserste Anzapfung angeschlossen ist. Der Rückstrom läuft für beide Motorgruppen über die geschlossenen Schalter E1 und E2, so dass die Drosselspulen unwirksam sind. 



   Nachdem an sämtlichen oder einem Teil der Stufen entlanggeschaltet wurde, kann man wieder Zugkraftgleichheit herstellen, was dadurch erreicht wird, dass vorerst die Schalter Ei und E2 geöffnet werden. Die Spulen sind nun gegeneinander geschaltet, u. zw. derart, dass die durch den Motorstrom entstehenden Flüsse einander entgegenwirken. Auf diese Weise wird ein vollkommener Ausgleich zwischen den beiden Motorkreisen erzielt und die Spannungsdifferenz an den   Rückführklemmen   ausgeglichen. 



   In entsprechender Weise wird bei Fahrt in der entgegengesetzten Richtung geschaltet, wie aus den letzten beiden Reihen der Tabelle zu entnehmen ist. 

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   Ein weniger einfaches Verfahren zur Herstellung der Zugkraftgleichheiten besteht darin, beim ersten Betriebsfall (Motorgruppe Mi voraus) den Schalter Ci zu schliessen und   Di   zu öffnen oder den Sehalter D2 zu   schliessen   und C2 zu öffnen. Um Kurzschlüsse an den Wicklungen und grössere Leistungsunterbrechungen zu vermeiden, sind für diese Art der Steuerung Übersehaltdrosseln und Hilfskontakte erforderlich. Diese Anordnung wird sich daher praktisch kaum durchsetzen. 



   Man verwendet oft aus steuerungstechnischen Gründen zusätzliche Transformatoren, welche zum Ausgleich von Spannungen dienen. Die Anordnung lässt   sieh   nun ohne weiteres so treffen, dass dieser zusätzliche Transformator durch Hinzufügen einer Primärwicklung so ausgebildet wird, dass er gleichzeitig als   Ausgleichstransformator   und ausserdem als Zusatztransformator im Sinne der Erfindung verwendet wird, d. h. also der einen Motorgruppe eine andere Anzapfspannung zuführt als der andern Motorgruppe. Die   zusätzliche     Erregerwieklung   wird vom Haupttransformator gesondert gespeist, so dass die am Mittelpunkt des Ausgleichstransformators abgenommene Spannung nach der höheren oder tieferen Anzapfung hin verschoben wird. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltung für   Wechselstromtriebfahrzeuge,   bei welcher den zum Ausgleich der durch die Kraft am Zughaken bedingten Aehsdruekverlagerung stärker zu belastenden Motoren eine höhere Spannung zugeführt wird als den übrigen Motoren, dadurch gekennzeichnet, dass beide Motorgruppen gleichzeitig an verschiedene Anzapfspannungen des Transformators angeschlossen sind.

Claims (1)

  1. 2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkontakte und Verbindungsleitungen beider Motorgruppen an im wesentlichen gleiche Transformatorpunkte angeschlossen sind und dass die Verschiedenheit der Klemmspannungen durch einen Unterschied im Schalttakt zwischen den die Motorgruppen (MI, M2) bedienenden Steuerungsgruppen erzeugt wird.
    3. Schaltung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhebung des Spannungsunterschiedes durch Wiederherstellung gleichen Sehaltfortschrittes der Steuerungsgruppen bewirkt wird.
    4. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schützensteuerung Verwendung findet, bei welcher einige Anschlüsse der Steuerwalze bei Fahrtriehtungsumkehr durch den Fahrtwender umgeschaltet werden.
    5. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung von Nockensteuerungen für jede Fahrtrichtung eine besondere Kammwelle vorgesehen ist, wobei beide Kammwellen auf die gleichen Noekenkontakte arbeiten.
    6. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nockensteuerungen eine einzige Kammwelle verwendet wird, welche für jede Fahrtrichtung besondere Stellungen hat und deren Drehriehtung in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung vom Fahrtwender eingestellt wird.
    7. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorrückleitungen (Ri, R2) an verschiedene Punkte der Transformatorwicklung (T), welche sich um einen entsprechenden Spannungsbetrag unterscheiden, angeschlossen sind (Fig. 4).
    8. Schaltung nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Motorrückleitungen (i,. RJ magnetisch miteinander verkettete Drosselspulen (Li, LJ geschaltet sind, deren Flüsse einander entgegenwirken, so dass nach Aufhebung des Kurzschlusses dieser Spulen die Motoren (Mi, M2) an gleicher Spannung liegen.
    9. Schaltung nach den Ansprüchen 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umkehrung der Motorspannungsdifferenz durch Vertausehung der Motorrückleitungen (Schalter C, D) erfolgt.
    10. Schaltung nach Anspruch 1 für Steuerungen, bei welchen die Anzapfspannung den Motoren über Ausgleichstransformatoren zugeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verlegung der Anzapfspannung der Ausgleirhstramformator benutzt wird, beispielsweise dadurch, dass er mit einer Erregerwicklung versehen ist.
AT136755D 1931-07-16 1932-07-15 Schaltung für elektrische Triebfahrzeuge. AT136755B (de)

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