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Verfahren zur Herstellung von Abstufungen oder Halbtönen bei der Erzeugung von Wasserzeichen- papieren.
Bisher wurde bei der Erzeugung echter Wasserzeichenpapiere das bei der Bildung der Papierbahn während der Verfilzung entstehende Wasserzeichen zumeist mittels Siebe hergestellt, in welche das zu erzeugende Bild als Relief eingeprägt wurde, u. zw. dessen lichte, d. h. dünne Stellen im Papier als Erhöhungen, die dunklen, d. h. dicken Stellen als Vertiefungen. Das wiederzugebende Bild wird dabei zunächst als Wachsrelief modelliert, in welchem in der Durchsicht die Tonwerte des darzustellenden Bildes durch die verschiedenen Dicken der Wachsschicht wiedergegeben sind. Von diesem Wachsrelief werden eine Prägeplatte und eine plattenförmige Matrize derselben aus Metall hergestellt, zwischen welchen beiden Platten die Reliefprägung des Siebes vorgenommen wird. Das Sieb wird dann, entsprechend vorbereitet, als papierbildende Form verwendet.
Weiters können echte Wasserzeichen auch dadurch entstehen, dass auf der Oberfläche von Sieben Metalldrähte als Ornamente oder Beschriftungen usw. aufgelötet werden. In diesem Falle entstehen die Wasserzeichen dadurch, dass an den Stellen, wo die Drähte aufgelötet sind, einerseits eine Verminderung der Wasserdurchlässigkeit eintritt, anderseits aber das Relief des aufgelöteten Drahtes eine verminderte Stoffablagerung herbeiführt. Wenn die Wasserdurchlässigkeit des Siebes auf grösseren Flächenteilen, die nicht mehr von Papierfasern überlagert werden können, durch Auflöten von Blechen oder in irgendeiner andern Art, z. B. in Form von Ornamenten, aufgehoben wird, so entstehen in der Papierbahn, nachdem dann an solchen Stellen überhaupt keine Papierbildung stattfindet, dem Ornamente entsprechend Löcher.
Wenn nun eine solche Papierbahn, bei welcher also dort, wo Papierbildung stattgefunden hat, Papier in gleichmässiger Stärke entsteht, also eigentlich keine Wasserzeichenbildung stattfindet, auf eine zweite geschlossene Papierbahn aufgegautscht wird, so entsteht in der Durchsicht ein gemustertes Papier. Bei der Herstellung von mehrfarbigen Wasserzeichen durch diese Methode erfolgt das Aufgautschen auf eine geschlossene Papierbahn, die anders gefärbt ist als die erste.
Schliesslich können Wasserzeichenpapiere auch dadurch entstehen, dass ein Sieb mit verschiedenen Wasserdurchlässigkeiten an verschiedenen Stellen durch unregelmässiges Weben desselben oder durch Einweben verschieden starker Drähte oder durch Einweben von Mustern nach der Jacquardmethode hergestellt wird.
Nach dem die Erfindung bildenden neuen Verfahren zur Herstellung von Abstufungen oder Halbtönen bei der Erzeugung von Wasserzeichenpapieren wird, von einer photographischen Aufnahme ausgehend, die Wasserdurchlässigkeit der Fläche, auf welcher die Papierbildung stattfindet, entsprechend den Lichttonwerten der photographischen Aufnahme abgestuft. Hiedurch ist ein bisher unbekannter Weg gegeben, von einem photographischen Halbtonbild unmittelbar zur Bildung von Wasserzeichenpapieren zu kommen, welche bildmässig identisch alle Tonwerte und feinen Abstufungen der photographischen Aufnahme wiedergeben.
Um dies zu erreichen, ist es nach der Erfindung nötig, das photographisehe Halbtonbild durch Linienraster zu zerlegen, so dass die bekannte Substitution der Lichttonwerte des Halbtonbildes durch das Verhältnis zwischen gedeckter und ungedeckter Fläche im zerlegten Bild stattfindet.
Wenn man eine papierbildende Fläche so herstellt, dass entsprechend dem rasterzerlegten Bild die
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Stellen sind, so ist bereits der unmittelbare Weg von der photographischen Halbtonaufnahme zur Wasserzeichenbildung identischer Bildwir1.'lmg gegeben.
Die Möglichkeiten von der Halbtonaufnahme zu der in ihrer Wasserdurchlässigkeit entsprechend differenzierten papierbildenden Fläche zu kommen, sind ausserordentlich mannigfaltig. Eine der einfachsten Methoden zur Herstellung einer solchen Fläche besteht darin, dass auf einem gleichmässig wasserdurchlässigen Material, wie Filterpapier, Textilien, Filterplatten usw. ein Druck, z. B., durch Autotypie, mit einer wasserdurchlässigen Farbe erzeugt wird.
Wenn aber die papiererzeugende Fläche ohne Verwendung einer gleichmässig wasserdurchlässigen Unterlage für einen wasserundurchlässigen Aufdruck so erzeugt werden soll, dass die gedeckten Stellen des rasterzerlegten Bildes als Löcher in einer kompakten Substanz, z. B. Metall, die differenzierte Wasser- durchlässigkeit der Fläche ergeben, so ist es zunächst nötig, die Rasterzerlegung so vorzunehmen. dass die unbedeckten Stellen der Rasterzerlegung gitterförmig zusammenhängen. Aus der Variation der später beschriebenen Wege kann auch ein Negativ der zerlegten Platte bezüglich der Zusammenhänge in den Flächen nötig sein.
Um die gitterförmigen Zusammenhänge zu erreichen, sind die bekannten Zerlegungsverfahre, n von Halbtonbildern zweckentsprechend anzuwenden. So entstandene Negative können nach dem bekannten Übertragungsverfahren in ätzbarer Form auf dünne Metallbleche über-
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Auch können derartige Formen dadurch hergestellt werden, dass auf eine Metallplatte nach bekannten Verfahren (Umdruck, Kopierverfahren usw. ) der Form der rasterzerlegten Flächen ent- sprechend elektrisch isolierende Flächen aufgebracht werden.
Wenn auf den blank gebildeten Stellen der Metallplatte eine Trennungsschicht vorgesehen ist, kann von dieser Metallplatte, wenn sie als Kathode in ein galvanisches Bad eingehängt wurde, der sich bildende Niedersehlag als fertige, in ihrer Wasser- durchlässigkeit differenzierte Form abgezogen werden, auf welcher die elektrisch isolierenden Stellen
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der früher verwendeten Rasterzerlegung z. B. auf Glas kopieren und die gedeckten Stellen elektrisch leitend machen, wobei dann diese Stellen im galvanischen Bad mit Metall belegt werden, usw.
In allen Fällen entsteht eine Metallfolie als zusammenhängende Fläche, in welcher entsprechend der verwendeten photographischen Aufnahme und ihren Lichttonwerten grössere bzw. kleinere Löcher so verteilt sind, dass die Wasserdurchlässigkeit der Folie an ihren verschiedenen Stellen den Liehttonwerten der ursprünglichen Aufnahme an den betreffenden Stellen proportional ist.
Es ist selbstredend auch möglich, bei der Herstellung der papierbildenden Flächen von Farbauszüge darstellenden Negativen auszugehen. Wenn die so entstandenen Formen zur Herstellung von Halbtonwasserzeichenpapier mit entsprechend gefärbten Stoffen beschickt werden und die so entstandenen farbigen Halbtonwasserzeiehenpapiere auf eine zusammenhängende als Bildträger dienende geschlossene durchscheinend Unterlage, z. B. auf Papier, aufgegautscht werden, so entstehen vielfarbige Wasserzeichen, welche in ihrer Durchsicht farbige Bilder in der Art von vielfarbigen Drucken ergeben.
Selbstredend können die erfindungsgemäss zur Papierbildung hergestellten Flächen auch in Zylinderform Anwendung finden, wie dies derzeit mit den geprägten Sieben bei Rundsiebmasehinen der Fall ist. Auch im übrigen können in ihren stoffliehen und funktionellen Grenzen die Kennzeichen der Erfindung frei abgeändert werden, ohne dass die Erfindung selbst eine Änderung erleidet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Abstufungen oder Halbtönen bei der Erzeugung von Wasserzeichenpapieren, dadurch gekennzeichnet, dass von einer photographischen Halbtonaufnahme ausgehend, für die Papierbildung Flächen hergestellt werden, deren Wasserdurchlässigkeit an verschiedenen Stellen den Lichttonwerten der entsprechenden Stellen der photographischen Aufnahme dadurch proportional gemacht wird, dass die wasserdurchlässigen bzw. wasserundurchlässigen Stellen dieser Flächen mit den gedeckten bzw. ungedeckten Flächen einer Rasterzerlegung des Halbtonbildes übereinstimmen.