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Verfahren zur Herstellung von photographisehem lichtempfindlichem Material.
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Giess-, Spritz-oder Tauchverfahren eine zusammenhängende, glatte, lichtempfindliche Schicht, meistens eine Gelatineemulsion, die durch Zusätze, z. B. von Silberverbindungen, lichtempfindlicher gemacht wurde, aufgetragen und dann getrocknet wird.
Man hat nach D. R. P. Nr. 433387 vergeblich versucht, Emulsion mit Rastertiefdruckformen auf eine Unterlage aufzudrucken, in der Erwartung, dass die Emulsionsteile zu einer sehr dünnen Schicht zusammenlaufen, erhielt aber eine Schicht, die teils ungleichmässig dick, teils nicht zusammenhängend war und deshalb für photographische Zwecke nicht gebraucht werden konnte.
Für die bisher bekannten photographischen und photomechanischen Verfahren war es vollkommen genügend, wenn die lichtempfindliche Emulsion in einer zusammenhängenden Schicht zur Belichtung gelangte. Für gewisse Zwecke, z. B. für Farbenphotographie und Farbenkinematographie genügen solche zusammenhängende Emulsionsschichten nicht mehr. Hier müssen mehrere Negative (Farbauszüge) mit einer einzigen Belichtung hergestellt werden, die ebenso wie die davon erzeugten Positivkopien, haarscharf übereinanderstimmen müssen, da sie nur so ein einwandfreies, farbiges Aufsichts-oder Durch- sichtsbild ergeben können.
Ein Film, der mit einer zusammenhängenden unbelichteten Emulsionsschicht überzogen ist, wirkt auf einen dahinter liegenden gleichartigen Film wie eine Mattscheibe ; auch wenn die Emulsion noch so dünn und durchscheinend ist, ganz klar durchsichtig kann sie infolge des Halogensilbergehaltes nie sein.
Es liegt auf der Hand, dass, wenn zwei weitere solcher Filme hinter dem vorderen unbelichteten Film belichtet werden, wie dies bei dem Gebrauch eines sogenannten Dreipacks geschieht, der zweite Film weniger und der dritte Film noch weniger Licht erhalten muss, da schon die vorderste Emulsionsschicht Licht absorbiert und dass, wenn die drei Emulsionsschichten die gleiche Lichtempfindlichkeit haben, man in jedem Fall drei ungleich belichtete Negative erhält, während der zweite und dritte Film obendrein, da sie nur gebrochenes Licht erhalten haben, nur unscharf Negative ergeben können.
Nachstehend beschriebene Erfindung bezweckt die Herstellung von lichtempfindlichen photographischem Material, wobei die lichtempfindliche Emulsion nicht in einer zusammenhängenden glatten Schicht belichtet wird. Diese lichtempfindliche Emulsion wird vielmehr in winzige Emulsionselemente, in der Form von regelmässig oder unregelmässig angeordneten Linien-, Strich-, Punkt-oder Kornrastern aufgeteilt, die durch ebenso winzige Zwischenräume voneinander getrennt sind.
Haften diese Emulsionselemente z. B. auf einem durchsichtigen Film, dann erlauben die Zwischenräume zwischen den Emulsionselementen bei der Belichtung das Durchdringen des ungeschwächten und ungebrochenen Lichtes auf eine dahinter liegende emulsionierte Unterlage. Wenn auch diese Unterlage durchsichtig ist und die Emulsionselemente mit Zwischenräumen aufgebracht sind, dann besteht die Möglichkeit, das auch durch diese Zwischenräume durchfallende direkte Licht ebenfalls ungeschwächt und ungebrochen noch auf eine dritte oder vierte dahinter liegende emulsionierte Unterlage einwirken zu lassen.
Auf diese Weise können somit alle hinter dem ersten mit Zwischenräumen emulsionierten Film liegenden gleichartigen Filme, die die gleiche Lichtempfindlichkeit haben, gleich stark belichtet werden, so dass sie Negative oder Positive von gleicher Schärfe und von gleichmässiger Belichtung ergeben, da sie direktes ungeschwächtes und ungebrochenes Licht erhalten haben.
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Werden, wie bei der Farbenphotographie üblich, die drei Farbauszüge auf Film hergestellt, dann wird man für die beiden obersten Filme mit Erfolg die Emulsionierung in Form von Linienrastern wählen, wobei sich die Linien des obersten Films mit den Linien des zweiten Films kreuzen. Damit das Licht, das durch den Punktraster der durch die beiden kreuzweise darüber liegenden Linienraster gebildet wird und auf den dritten Film fällt, immer auf Emulsionsteile auftreffen muss und nicht auf Zwischenräume, die naturgemäss kein Bild ergeben können, kann man für den hintersten Film eine zusammenhängende
Emulsionsschicht nehmen.
Emulsionselemente in Rasterform mit Zwischenräumen können aber nicht nur bei der Farben- photographie und Farbenkinematographie Verwendung finden, sondern sie eignen sieh auch zur Her- stellung von gerasterten Negativen für photomechanische Zwecke, wobei sich der sonst bei der Belichtung vor dem Aufnahmematerial befindliehe Raster eventuell erübrigt.
Wird eine mit Zwischenräumen gerasterte Emulsion auf Papier aufgebracht, dann kann dieses Papier zur Herstellung von photographischen Positiven und Negativen dienen, die den Negativen und Positiven, die auf einer zusammenhängenden Schicht gemacht sind, im Endziel durchaus gleichkommen, unter -Umständen aber in bezug auf Klarheit, Durchsichtigkeit der Tiefen usw. einen Fortschritt bedeuten, namentlich dann, wenn der Emulsion noch Farbstoffe zur Erlangung eines einfarbigen Aufsiehtsbildes zugefügt worden sind.
Die Herstellung von photographischem Material mit durchbrochener lichtempfindlicher Emulsion kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die gerasterten Zwischenräume zwischen den Emulsionselementen können mittels mechaniseher Mittel, aber auch auf photographischem Wege oder mit chemischen Mitteln hergestellt werden.
Je nach der Art der Unterlage können aus einer zusammenhängenden emulsionierten Schicht die gewünschten Zwischenräume durch Schneiden, Stanzen, Brennen u. dgl. hervorgebracht werden, wobei auch die Möglichkeit besteht, dass die Unterlage an der Stelle, an der die Zwischenräume gewünscht werden, ebenfalls durchlocht und entfernt wird, wie z. B. bei einem Film durch Lochen oder Stanzen. so dass klare Zwischenräume zwischen den Emulsionselementen entstehen.
Es sind auch Verfahren bekannt geworden, um Druckwalzen mit lichtempfindlichen u. a. Lösungen nach einem bekannten Spritzverfahren zu überziehen, u. zw. sowohl mit einer zusammenhängenden, als auch mit einer durchbrochenen Schicht, doch dienen diese Druckwalzen nur zur Herstellung von Druckstöeken, von welchen dann mittels Druckfarbe Abzüge hergestellt werden können.
Nicht bekannt war aber, dass mittels der bekannten Spritzpistole die Emulsion in flüssigem Zustand
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Weise zwischen den einzelnen Emulsionselementen klare unregelmässige, aber trotzdem winzig kleine Zwischenräume.
Die Emulsion kann aber auch mit einem mechanischen Vervielfältigungsverfahren, z. B. Flach-, Hoch-, Tiefdruck u. dgl., wie eine Druckfarbe auf eine entsprechend vorbereitete Unterlage, in Form
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verbleibt.
Das Aufkopieren eines Rasters auf eine lichtempfindliche Schicht, auf die dann das eigentliche Bild aufkopiert wird, ist eine zwecks Halbtonzerlegung allgemein bekannte Massnahme. Die Zwischenräume zu den Emulsionselementen, deren besondere Ausnutzung Gegenstand unserer Erfindung ist, können auch auf photographisehem Wege hergestellt werden, indem z. B. auf eine zusammenhängende Emulsionsschicht ein Linien-, Punkt-oder Kornraster aufkopiert wird, wobei das Licht bis auf den Schichtträger gehen muss. Anstatt nun aber, wie üblich, das eigentliche Bild aufzukopieren, wird sofort entwickelt, dann unterbricht man die Entwicklung, entfernt die entwickelten Rasterelemente durch geeignete Mittel, z. B.
Kaliumpermanganat und Schwefelsäure und die Emulsionssehieht ist durch klare Zwischenräume unterbrochen. Erst dann findet die Belichtung für die Aufnahme eines Bildes statt, doch wird die Empfindlichkeit der Emulsionssehicht durch das vorbeschriebene Verfahren herabgesetzt und das auf diese Weise erhaltene Material ist nur für bestimmte photographische Zwecke zu gebrauchen.
Eine weitere Möglichkeit, photographisches Material mit gerasterten Zwischenräumen zu erhal en, besteht darin, dass auf eine zusammenhängende Emulsionsschicht mit Druckfarben oder chemischen Lösungen ein Raster aufgedruckt wird, worauf die dazwischen liegenden Emulsionsteile auf chemischem Wege entfernt und dann die chemischen Lösungen und Druckfarben abgewasehen werden, worauf die Belichtung auf die unter der Farbe konservieren Rasterelemente erfolgt.
Bei dem mechanischen Vervielfältigungsverfahren durch Druck tritt eine Ersparnis an Emulsion ein, da, die zwischen den Emulsionselementen liegenden Zwischenräume frei von Emulsion bleiben.
Das hat auch noch den Vorteil, dass die trocknende Luft von oben und den Seiten mit den Emulsionselementen in Berührung kommt, so dass diese leichter und schneller austrocknen, wodurch ein schnelleres
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Arbeiten bei der Herstellung und eine Vereinfachung der Fabrikation gegen die bisherigen Verfahren als weiterer Vorteil und Fortschritt bezeichnet werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von photographischem lichtempfindlichem Material, dadurch gekennzeichnet, dass auf geeigneter Unterlage eine lichtempfindliche Emulsionssehicht derartig aufgetragen wird, dass sie klare, lichtdurchlässige Unterbrechungen von gleicher oder variabler Lichtenweite erhält.
2. Verfahren zur Herstellung lichtempfindlichen photographischen Materials, dadurch gekennzeichnet, dass die zu belichtende photographische Emulsion in Form von regelmässig oder unregelmässig angeordneten Linien-, Strich-, Punkt-oder Kornrastern mit entsprechend kleinen emulsionsfreien Zwischenräumen zwischen den Emulsionselementen auf eine geeignete Unterlage aufgebracht wird.