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Drehkondensator.
Die Erfindung bezieht sich auf einen aus Statorplatten und Rotorplatten bestehenden Drehkonden- sator. Die in Verwendung stehenden Drehkondensatoren dieser Art haben den Nachteil, dass bei der
Betätigung derselben sämtliche Rotorplatten (oder bei einer bekannten Ausführung alle Rotorplatten bis auf eine, die für sich selbständig verdreht werden kann) beispielsweise durch eine Welle gleichzeitig verdreht werden ; zufolge dieser Anordnung ist die Zunahme oder Abnahme der Kapazität pro Ver- drehungsgrad unverhältnismässig gross. Bekanntlich ist aber die Feineinstellung bei einem Kondensator um so vollkommener durchgeführt, je kleiner die Kapazitätszunahme pro Verdrehungseinheit ist.
Nach der Erfindung wird nun eine Einrichtung geschaffen, bei der die Kapazitätszunahme bei einem Verdrehungsgrad sehr gering ist, so dass eine ausserordentlich feine Einstellbarkeit erzielt werden kann. Wenn daher die Einrichtung nach der Erfindung beispielsweise bei einem Radioempfangsapparat verwendet wird, dann wird zwischen zwei benachbarten Wellenlängen ein grosser Verdrehungswinkel des Kondensators erzielt, so dass das Aufsuchen und Feineinstellen der einzelnen Wellenlängen wesentlich erleichtert wird ; dabei ergibt sich aber auch noch der Vorteil, dass die gewünschte Wellenlänge durch die benachbarten Wellenlängen weniger beeinträchtigt wird.
Das Neue bei dem Drehkondensator nach der Erfindung besteht darin, dass die einzelnen Rotorplatten für sich untereinander unabhängig verdreht werden können. Dieser Erfindungsgedanke kann in verschiedener Weise durchgeführt werden.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Gesamteinrichtung in der Draufsicht teilweise geschnitten, Fig. 2 dieselbe Einrichtung im Aufriss und Fig. 3 eine Rotorplatte nach der Erfindung in der Seitenansicht.
Wie aus den Figuren hervorgeht, ist die zum Verdrehen der Rotorplatte dienende Welle 1 an ihrem Ende mit einem Griffstück 2 versehen ; die Welle 1 trägt auch ein mit ihr fest verbundenes Gewinde 3, welches in einer Mutter 4 geführt ist. Die Mutter 4 ist am Rahmen des Kondensators durch Arme gehalten. Der Rahmen besteht aus zwei parallelen Platten 5, die an beiden Enden durch je ein Verbindungsstück 6 zusammengehalten sind. Die Verbindungsstücke 6 dienen gleichzeitig als Träger für die Statorplatten 8. Diese Platten sind mit ihren Enden in Vertiefungen der Verbindungsstücke 6
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jeden Rotorplatte ist aber gegenüber dem Ausschnitt 10 der benachbarten Rotorplatten um 180 versetzt, wenn sich sämtliche Rotorplatten in der nicht verdrehten Lage befinden. Die Welle 1 ist mit einer Nase 11 versehen.
Der Zweck dieser Anordnung ist der folgende :
Wird die Welle 1 in der Anfangsstellung mittels des Griffstückes 2 verdreht, dann befindet sich die Nase 11 im Ausschnitt 10 der ersten (in den Fig. 1 und 2 im Ausschnitt der von rechts gerechneten ersten) Rotorplatte 7. Durch die Verdrehung der Welle 1 wird durch die Nase 11 also nur die erste Platte 7 gehoben bzw. um die Welle 1 verdreht ; die übrigen Rotorplatten verharren in der Ruhelage.
Da nun die Welle 1 in der Mutter 4 geführt ist, bewegt sie sich während ihrer Drehung nach links, wobei das Gewinde und der Abstand zweier Rotorplatten voneinander so bemessen sind, dass bei einer Verdrehung der Welle um 1800 die Nase H die gehobene Platte um 1800 verdreht hat, bei einer weiteren Verdrehung der Welle 1 aber sofort in den Ausschnitt 10, der in dieser Lage mit dem Ausschnitt 10 der soeben um 1800 verdrehten Platte parallel liegt, hineingleitet. Bei Weiterdrehung der Welle 1 wird
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nunmehr die zweite Rotorplatte für sich allein gehoben. In dieser Weise können nacheinander sämtliche
Platten'1 einzeln verdreht werden. Beim Zurückdrehen der Welle 1 werden naturgemäss die gehobenen
Platten in die Ruhelage in derselben Art zurückgebracht.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebenen Mittel zum Heben der einzelnen
Rotorplatten mit Hilfe eines an der Welle angebrachten Mitnehmers beschränkt, die Platten können vielmehr durch beliebige Mittel einzeln gehoben werden, so z. B. könnte gegebenenfalls jede Platte für sich mit je einem besonderen Rohr fest verbunden und durch dessen Drehung einzeln verschwenkt werden. Ebenso könnte man die Verdrehung der Rotorplatten durch Hebel od. dgl. bewirken, wobei an jeder einzelnen Platte je ein Hebel befestigt wäre.
Wie aus den Figuren hervorgeht, ist es vorteilhaft, zwischen den Rotorplatten bzw. an beiden Enden der Plattenreihen zwecks genauer Führung Distanzringe anzuordnen. Diese Distanzringe 12 sind an einer Platte 14 durch je einen Verbindungsarm 13 festgehalten. Die Platte 14 ist durch Schrauben an den Innenwänden des Rahmens angebracht und weist an ihrer unteren Fläche parallel verlaufende, kleine Leisten 15 auf. Zwischen je zwei dieser Leisten ist in der nicht verdrehten Lage das in der Fig. 3 mit 16 bezeichnete Ende der Rotorplatten gestützt, d. h. die Platte 14 dient als Begrenzungsanschlag für die in der nicht verschwenkten Lage befindlichen Platten.
Die Plattenenden sind in dieser Weise nicht nur parallel geführt, sondern es ist auch ermöglicht, den Winkel zwischen der Nase und den Ausschnitten 10 auch dadurch zu ändern, dass man die Platte 14 gegen die Enden 16 der Platten 7 drückt, zu welchem Zwecke die Platte 14 für ihre Stellschrauben längliche Nuten aufweisen kann.
Die Erfindung bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf einfache Drehkondensatoren, sondern auch auf sogenannte Mehrfaehdrehkondensatoren.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Drehkondensator mit einer Anzahl von Statorplatten und Rotorplatten, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Rotorplatten für sich untereinander unabhängig verdrehbar sind.