AT134256B - Verfahren und Mittel zur Vermeidung von Störungen durch eisenhaltiges Wasser beim Veredeln von Textilgut. - Google Patents

Verfahren und Mittel zur Vermeidung von Störungen durch eisenhaltiges Wasser beim Veredeln von Textilgut.

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  Verfahren und Mittel zur   Vermeidung   von Störungen durch eisenhaltiges Wasser beim Veredeln von Textilgut. 
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 des Betriebswassers   zurückzuführenden   Störungen die unangenehmsten. Die Ware wird nämlich missfarbig, und es genügen schon überaus geringfügige Mengen Eisen, um die Reinheit der Ware zu beein-   trächtigen   und auch sonst schwere Störungen hervorzurufen.

   Wasser, welche als eisenfrei angesprochen werden können, kommen nur   ausnahmsweise   vor, wobei freilich bemerkt werden muss, dass ein Eisen- 
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 das Bleichen geeigneten Wässern bezeichnet werden   kann.   Dieser Eisengehalt wird aber in den meisten Fällen überschritten, was um so eher   verständlich   ist, als das Wasser nicht nur jenes Eisen mit sich führt, welches als natÜrliche Verunreinigung des Wassers schon an dessen Fundstelle vorhanden und durch die geologische Beschaffenheit des Quellgebietes des Wassers bedingt ist, sondern sich im Wasser auch immer Eisen vorfindet, welches aus den Leitungsrohren stammt. Ganz erhebliche Mengen von Eisen   gelangen nämlich   aus den Leitungen dadurch in das Wasser, dass diese   lufterfüllt   sind und sieh daher Rost bildet.

   Eine ebenso wichtige Ursache für die Verunreinigung des Betriebswassers durch aus den Rohrleitungen stammendes Eisen beruht aber auf dem Gehalt des Wassers an freier oder, wie sie in der
Sprache der Fachleute bezeichnenderweise genannt wird,   an,, aggressiver" Kohlensäure.   Diese im Wasser gelöste   Kohlensäure, welche sich   gerade in den reinsten und durch ihren Kohlensäuregehalt besonders   genussfähigen   Wässern befindet, löst in Gegenwart der im Wasser stets gleichfalls gelösten Luft Eisen in erheblichen Mengen auf, und es kann auf diese Weise besonders bei ein wenig schadhafte Rohren auch ein am Ursprungsort ganz reines Wasser sich derart mit Eisen beladen, dass es als Betriebswasser für die Textilveredlung ungeeignet wird. 



   Auf die Wirkung der Eisenbakterien, welche bei ihrem oft   ungestümen   Wachstum gleichfalls Eisen aus Rohrleitungen ablösen und einen erheblichen Eisengehalt des Betriebswassers verursachen, sei hier nur kurz hingewiesen. 



   Da man aber die erheblichen Störungen durch eisenhaltiges Wasser nicht hinnehmen kann, muss versucht werden, das Wasser auf künstlichem Wege vom Eisen zu befreien. Dies ist nun eine durchaus nicht leichte Aufgabe, denn nur gewisse Eisensalze lassen sich durch ein relativ einfaches, dennoch aber teure Anlagen erforderndes Oxydieren mittels Luft dadurch aus dem Wasser entfernen, dass die meist in der Oxydulform vorhandenen Eisensalze in   unlösliche     Ferriverbindungen   umgewandelt werden, worauf das Wasser durch eine   Filtration gewöhnlich   über Sand von   den ausgefällten Eisenverbindungen getrennt   werden kann.

   Wesentlich schwerer zu entfernen sind aber die organischen Eisenverbindungen, die sich in zahllosen Wässern vorfinden und niemals durch Ausblasen, sondern nur durch Fällung mittels Alkalien aus dem Wasser ausgeschieden werden können. Um dies restlos durchzuführen, sind sehr grosse und teure Anlagen notwendig, welche wie übrigens auch die früher erwähnte Oxydationseinrichtung auch deshalb so kostspielig sind, weil das gesamte Betriebswasser der Enteisenung zugeführt werden muss und es sich immer um   überaus grosse Wassermengen handelt. Benötigt   man doch zum Bleichen von 1 kg Baumwollstückware annähernd die dreihundertfaehe Wassermenge, so dass schon für eine als Zwergbetrieb anzusehende, täglich nur 1000 kg Ware bleichende Anlage 300   m3 Wasser   im Arbeitstage erforderlich sind. 



   Vorliegende Erfindung geht nun von dem Gedanken aus,   den gesamten Bleichprozess,   also   z.   B. bei Stückware das Entschlichten, Waschen, Einweichen, Waschen, Bäuchen, Waschen, Chloren und Säuern und Waschen, mit dem eisenhaltigen Wasser in seiner jeweils vorhandenen Beschaffenheit 
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 nur ungenügend wieder abgelöst wird. Es ergibt sich also eine durch den Eisengehalt des Wassers stark verunreinigte Ware. 



   Es ist bekannt, den gelblichen Farbton, welchen Bleichwaren bzw. Wäschestücke beim   Behandeln   
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 dass man dem Waschwasser oder den \ppreturmassen einen blauen Farbstoff zusetzt, u. zw. hauptsächlich in Form von sogenanntem   Waschblau.   Dieses wird entweder in Pulverform oder meist bei   Hauswäsche   in Form von Tabletten verwendet. Zur Herstellung von Tabletten kann man nach einem   bekannten   Verfahren Berlinerblau mit Oxalsäure und gelbem Blutlaugensalz, alles in Pulverform,   miteinander   vermengen und mit einer schwachen Lösung von Gummiarabikum oder Tragant od. ähnl.

   Klebstoffen anfeuchten, um das Gemenge   kneten zu können,   worauf man die feuchte Masse durch ein   Sieb druckt   und nach dem Trocknen in einer Tablettenpresse zu kleinen Tabletten presst. Die Wirkung dieser und anderer   Waschblaupräparate   besteht darin, dass sich auf den Fasern Berlinerblau abscheidet, das den gelben Farbton deckt und den   Wäschestücken   einen   bläulichen   Farbsehimmer verleiht. 



   Die Erfindung besteht nun in der Erzielung einer feinen Dispersion oder kolloidalen Liisung von Berlinerblau oder Turnbullblau   durch   Zusatz von gelbem oder rotem Blutlaugensalz zu den bei Textilveredelungsprozessen verwendeten Flotten unter gleichzeitiger Entfernung des grössten Teiles des gebildeten kolloidalen lauen Körpers vom Textilgut, womit dann auch das Eisen von der Faser weggeschafft ist. 
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   gehend dad1l1'ch eneicht   werden kann, dass dem Bade, welches ausser Säure das   Blutlangensalz   enthält, noch ein Körper zugefügt wird,   welcher säurebeständig   ist und die Eigenschaft hat, mit dem Berlinerblau 
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 Lösung, die von der Faser leicht abgespult werden kann.

   Es ist verständlich, dass es hiedurch gelingt, den Niederschlag, damit also das Eisen, nahezu restlos aus dem Fasergebilde zu entfernen. 



   Man kann bei dieser Arbeitsweise die Mengen des gelben oder roten Blutlaugensalzes sehr niedrig halten, und trotzdem bleibt noch so viel davon gelöst, dass auch der verhältnismässig geringe Eisengehalt 
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   unschädlich   gemacht wird. 



   Als solche Körper, welche die Hochdispergierung des Niederschlages zu erreichen gestatten, dienen z. B. die unter den   eingetragenen Warenzeichen #Ipegon", #Intrasol" usw. bekannten, säurebeständigen   Dispergiermittel. Für die Wahl der Dispergiermittel ist nur ihre Wirkung im vorstehend angegebenen 
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 furierter Fettalkohole und deren Derivate oder Kondensationsprodukte, dann aber Naphthalinsulfosäuren mitAlkylseitenketteusw. 
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 verringert werden können. 



   Beispiel 1 : 1000 kg Baumwollgewebe werden unter Verwendung eines Gebrauchswassers gebleicht, das im Liter 0'3 mg Eisen enthält. Nach vollständig durchgeführter Bleciharbeit wird mit 
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 Essigsäure enthält, dann gewaschen und getrocknet. 



   Beispiel 2 : 500 kg Baumwollgarn, das in einem Wasser von gleichem Eisengehalt, wie in Beispiel 1 angegeben, fertiggebleicht wurde, wird mit einer Flotte behandelt, welche 60 g rotes   Blntlaugensalz und   1    Igepon T"enthält.   



   Beispiel 3 : Zur Herstellung eines Mittels, um das angegebene Verfahren leicht und bequem   durchführen   zu können, werden l Teil gelbes   Blutlaugensalz und 01 Teile #Igepon T" in Form einer   
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 oder in   Stückform gebracht.   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren   zur Vermeidung   von   Störungen durch eisenhaltiges Wasser   beim Veredeln von Textilgut, unter Verwendung von Blütlaugensalzen, dadurch gekennzeichnet, dass man ausser gelbem oder rotem   Blutlaugens, 1lz noch   ein säurebeständiges Dispergiermittel zusetzt, um den sonst   entstehenden blauen   Niederschlag weitgel end in Lösung oder in   Dispersion zu hrlten   und damit die Entfernung der störenden   Eisenverbindungen von der Ff. ser zu ermöglichen.  

Claims (1)

  1. 2, Verfahren zur Herstellung von Mitteln zur Durchführung der Arbeitsweise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man gelbes Blutlaugensalz mit einem Dispergiermittel vermischt.
AT134256D 1931-10-01 1931-10-01 Verfahren und Mittel zur Vermeidung von Störungen durch eisenhaltiges Wasser beim Veredeln von Textilgut. AT134256B (de)

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