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Verfahren und Vorrichtung zum Fiillen von Bctmiltern mit Mustern.
Bei bekannten Maschinen zur Herstellung von Musterkarten wird die mit Klebstoff bedruckte
Karte an Musterstapel angepresst, die in Behältern sorgfältig geordnet untergebracht sein müssen, damit das anzuheftende Muster mit dem Klebstoffvordruck genau zur Deckung komme. Das Füllen der Muster- behälter geschieht bisher von Hand aus und erfordert viel Hilfskräfte, weil das geordnete Stapeln der weichen und meistens sehr glatten Gewebemuster sehr mühsam und daher zeitraubend ist. In der Haupt- sache besteht die Schwierigkeit darin, dass die durch Ausstanzen aus mehrfachen Stoffbahnen hergestellten
Musterstapel beim Abheben vom Werktisch leicht durcheinander geraten und dann einzeln in die Muster- behälter eingesetzt werden müssen, was wegen der geringen Steifigkeit der Gewebe viel Sorgfalt erfordert.
Zieht man in Betracht, dass in jedem Behälter etwa 60 Muster unterzubringen sind, so wird klar, dass bei der grossen Leistungsfähigkeit der Klebmaschine viele Hände tätig sein müssen, um das von der Maschine zu verarbeitende Material ständig vorrätig zu haben.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, das Füllen der Behälter zu ermöglichen, ohne dabei mit den Mustern hantieren zu müssen. Dies wird im Sinne der Erfindung dadurch erreicht, dass aus mehrfachen Stoffbahnen unter Benutzung einer vom Werktisch abnehmbaren Unterlage unmittelbar oder in regelmässigen Abständen aneinandergereihte Musterstapel ausgestanzt, hierauf mit Tellern belegt und zusammen mit den Tellern und der Unterlage umgewendet werden, so dass die Musterstapel auf die Teller zu liegen kommen, von denen sie mit Hilfe von aufgestülpten Hilfsbehältern abgenommen werden, die einen Einsatzboden aufweisen, der bei seiner Verschiebung den Stapel in den angesetzten Musterbehälter ausstösst.
Wenn die Muster Zackenrand aufweisen, muss man die Stanze aus dem Vollen arbeiten lassen, so dass zwischen den einzelnen Musterstapeln ein beinahe wertloser Abfall verbleibt. Dieser Übelstand liesse sich erheblich verringern, wenn es gelänge, mit einem Stempel eine grössere Zahl unmittelbar aneinandergereihter Muster auszuschneiden. Der Anwendung solcher Stempel steht aber entgegen, dass unmittelbar aneinandergereihte Muster mit Zackenrand verschiedene Eckenform aufweisen und daher zum Aufkleben auf Musterkarten durchaus ungeeignet sind. Im Sinne der Erfindung wird dieser Mangel dadurch behoben, dass die hintereinandergereihten Schneiden um die halbe Zackenteilung oder ein Vielfaches dieser Teilung gegeneinander versetzt sind.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt. Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht, die Fig. 2 eine Seitenansicht und die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-Ill der Fig. 1 ; die Fig. 4 zeigt die Unterlage mit den aus den Stoffbahnen ausgestanzten Mustern und die Fig. 5-10 veranschaulichen schematisch den Arbeitsvorgang. Die Fig. 11 zeigt in grösserem Massstab einen Stempel gemäss der Erfindung zum Ausstanzen von Mustern und Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie Xll-XII der Fig. 11.
Auf einer Schiene 1 (Fig. 1-3) sind Teller 2 befestigt, deren Abstand dem Abstand der aus den Stoffbahnen ausgestanzten Muster entspricht. Die Schiene 1 trägt an den Enden Zapfen 3, die im Längsschlitze 4 von durch eine Leiste 6 verbundenen Lagerkörpern 5 eingesetzt sind. Die Leiste 6 ist an Armen 7 befestigt und um eine im Rahmen gelagerte Mittelachse 8 schwenkbar. Die Teller 2 werden von Blattfedern la, die mit der Leiste 6 verbunden sind, abgestützt, sie können daher gesenkt werden und nebstdem um die Zapfen 3 schwingen.
Die Hilfsbehälter 9 sind auf zwei Schienen 10 und 11 untergebracht, die an um die Mittelachse 8 verschwenkbaren Armen 12 befestigt sind. Jeder Hilfsbehälter hat einen Einsatzboden 13 mit Führungs-
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stangen 14, die durch einen Bügel verbunden sind. Federn 16, die sich einerseits gegen die Schienen 10 und 11, anderseits gegen den Biigel 15 stützen, halten den Einsatzboden in Stellung.
Oberhalb der Achse 8 sind zwei runde Führungsstangen 17 angeordnet, die im Rahmengestell mit exzentrischen Zapfen 18 eingesetzt sind und mittels des Handgriffes 19 gedreht werden können. Längs der Führungsstangen ist ein Haltekörper 20 für die mit den Mustern zu füllenden Behälter 21 verschiebbar. Der Behälter wird zwischen die Anschläge 22, 23, 24 eingesetzt und durch eine Feder 25 an den Anschlag 22 angepresst. 26 ist eine im Haltekorper untergebrachte federnde Klinke, die mit Kerben 27 an den Schienen j ! 7 zusammenwirkt.
Die Fig. 4 zeigt die Stoffbahnen mit gruppenweise ausgestanzten Musterstapeln in kleinerem Mass- stab. Die Zahl der gleichzeitig ausstanzbaren Stoffbahnen ist nicht nur durch die Leistungsfähigkeit der Stanzmaschine, sondern auch durch die Forderung begrenzt, dass sich die Muster in den aufeinander- liegenden Bahnen durchaus genau decken müssen, und es hat sich in der Praxis ergeben, dass es zweckmässig ist, die Anzahl der Stoffbahnen nicht höher als acht zu wählen. Die Bahnen 32 liegen auf einer gleich grossen Unterlage 33 aus harter Pappe od. dgl. Material, die als Matrize wirkt, aber vom Stanzmesser nur zum Teil durchschnitten wird und daher wiederholt benutzt werden kann.
Gemäss Fig. 4 grenzen je vier
Musterstapel 28,29, 30 und 31 unmittelbar aneinander, sind aber in der Querrichtung gegeneinander derart versetzt, dass die Muster 28, 30 und 29, 31 in gleicher Höhe liegen. Die versetzte Anordnung ist, wie aus der späteren Beschreibung hervorgeht, erforderlich, um Muster genau gleicher Eekengestalt zu erhalten. In gleicher Art wie die Muster sind auch die Behälter 9 versetzt angeordnet (Fig. 1). Um die
Fixierung der mit den Stoffbahnen 32 belegten Unterlage 33 in der Füllvorrichtung zu erleichtern, werden gleichzeitig mit den Mustern auch Löcher 34 ausgestanzt, die mit Stiften 36 an den Behältern 9 zusammenwirken. Klammern 35 haben den Zweck, ein Verrücken der Stoffbahn auf der Unterlage zu verhindern.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung geht aus den schematischen Fig. 5 bis 10 hervor. Die Unter- lage 33 mit den ausgestanzten Stoffbahnen 32 wird zunächst auf die Behälter 9 aufgesetzt (Fig. 5) und sodann die die Teller 2 tragende Schiene 6 um 1800 verdreht, so dass die Teller auf die Musterstapel zu liegen kommen (Fig. 6). Nunmehr werden die Behälter 9 zusammen mit den Tellern um 1800 gewendet (Fig. 7) ; hierauf werden die Behälter 9 zurückverschwenkt (Fig. 8). Die Musterstapel liegen nun auf den
Tellern 2 und werden von der Unterlage 33 bedeckt, die vorsichtig abgehoben wird. Durch neuerliches
Verschwenken der Schienen 10, 11 werden die Hilfsbehälter 9 auf die Stapel aufgestülpt (Fig. 9).
Dabei wird der zusammenhängende Abfall der Stoffbahnen von den Mustern abgelöst und fällt zwischen die
Teller auf die Schiene 6. Die lichte Weite der Hilfsbel älter ist ein wenig kleiner als die Breite der einzelnen
Muster, und das hat zur Folge, dass die Stapel durch Reibung festgehalten werden und nicht herausfallen können, wenn die Hilfsbehälter in ihre Anfangsstellung gemäss Fig. 5 zurückgebracht werden.
Der zu füllende Behälter 21 wird nun in den Halter 20 eingesetzt und der Halter längs den Führung- stangen 17 verschoben, bis die Klinke 26 in die erste Kerbe 27 einschnappt. Die Schienen 10, 11 werden in die Vertikalstellung verschwenkt (Fig. 10), so dass die Behälter 9 ebenso wie der Behälter 21 vertikal stehen. Zur Fixierung der Hilfsbehälter in dieser Stellung kann ein in die Bahn des Armes 12 verschieb- barer Anschlag 37 (Fig. 1 und 2) vorgesehen sein. Die Öffnungen des Behälters 21 und des ersten Hilfs- behälters 9 decken sich, und es können daher durch Verschiebung des Einsatzbodens 1-3 die in diesem
Hilfsbehälter untergebrachten Muster in den Behälter 21 ausgestossen werden.
Der Behälter 20 wird nunmehr längs der Fiillrungsschiene 17 verschoben, bis die Klinke 26 in die zweite Kerbe 21 einschnappt.
Der Behälter 21 liegt nunmehr dem dritten Hilfsbehälter gegenüber, der in der bereits beschriebenen Weise entleert wird. In der gleichen Art wird mit dem 5., 7., 9. und 11. Hilfsbehälter verfahren. Der Behälter 21, der nun die Hälfte aller Muster enthält, die durchaus gleichartig sind, weil sie den in gleicher Höhe liegenden
Hilfsbehältern entnommen sind, wird nun abgenommen und durch einen leeren ersetzt, in welchen die
Muster der restliehen Hilfsbehälter entleert werden. Vorerst werden die Führungsstangen 17 um ihre exzentrischen Lagerzapfen 18 um 1800 verdreht und dadurch ein wenig gesenkt. Die Senkung ist ebenso gross wie die Höhenunterschiede der Hilfsbehälter, so dass der Behälter 21 bei seiner Verschiebung längs der Führungsstangen nun mit den noch nicht entleerten Hilfsbehältern genau zur Deckung kommt.
Die
Klinke 26 arbeitet dabei mit den Kerben 2"1 n zusammen.
Ein Stempel zum Ausstanzen von Mustern genau gleicher Eckengestalt ist in Fig. 11 und 12 dar-
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der Schmalseiten der Einzelmuster sind um die halbe Zackenteilung gegeneinander versetzt, wodurch erreicht wird, dass die rechtwinkeligen Ecken durchaus gleiche Gestalt aufweisen.
Die beiden unteren rechteckigen Felder des llessers'sind durch schräge Schneiden 47 in Trapeze unterteilt. Um beide Trapeze mit gleicher Spitzenform an der Schrägseite zu erhalten, schliesst die schräge Schneide beiderseits an Zackenspitzen der Querschneiden 48 an. Kongruente Trapeze können auch erhalten werden, wenn die schräge Schneide beiderseits an die Lücken der Querschneiden anschliesst, die dargestellte Ausführung ist aber vorzuziehen, weil in diesem Falle stumpfere und daher nicht so leicht verletzbare Ecken erhalten werden.
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Das Messer wird aus einem vollen Block hergestellt, um Fugen, die die Dauerhaftigkeit beeinträchtigen würden, zu vermeiden. Es wird an einer Grundplatte 49, die mit Organen zum Einspannen in eine Presse ausgerüstet ist, durch Leisten 50 festgehalten. In den Feldern des Messers sind unter Federwirkung stehende verschiebbare Platten 51 untergebracht, die die ausgeschnittenen Muster bei der Rückbewegung des Stempels niederhalten. Zum Niederhalten der Stoffbahn dient ein unter Federwirkung stehender, in der Grundplatte verschiebbar gelagerter Rahmen 52.
Da mit dem erfundenen Stempel mehrere Muster, unmittelbar aneinandergereiht, ausgeschnitten werden, ist der Abfall erheblich kleiner, als bei Verwendung von Einzelstempeln.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Behältern mit Mustern, dadurch gekennzeichnet, dass aus mehrfachen Stoffbahnen unter Benutzung einer vom Werktisch abnehmbaren Unterlage unmittelbar oder in regelmässigen Abständen aneinandergereihte Musterstapel ausgestanzt, hierauf mit Tellern belegt und zusammen mit den Tellern und der Unterlage umgewendet werden, so dass die Musterstapel auf die Teller zu liegen kommen, von denen sie mit Hilfe von aufgestülpten Hilfsbehältern abgenommen werden, die ihren Inhalt an den angesetzten Musterbehälter abgeben.