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Tragbare Dunkelkammer.
Die bisher bekanntgewordenen Ausführungen von tragbaren Dunkelkammern konnten sich in Amateurkreisen nicht einbürgern, weil ihnen wesentliche Mängel anhafteten, die ihrer Verwendung in der Praxis hindernd im Wege stehen. Dies gilt insbesondere von den daran angebrachten Einschauvorrichtungen, die entweder gegen Lichteinfall nicht verlässlich genug gesichert sind oder aber für den Entwickelnden eine unerträglich Zwangshaltung erfordern. Ferner geben die Lichteinfall-und Durchschaufenster, wie sie häufig für die tragbaren Dunkelkammern vorgeschlagen wurden, eine sehr schlechte Sicht in das Innere des Behälters.
Die beiden Ärmel, die zur Einführung der Hände dienen, haben wieder den Nachteil, dass die zweite einzuführende Hand sich nicht selbst den Ärmel aufstreifen kann, wodurch hiefür eine Hilfsperson notwendig ist.
Die Erfindung betrifft eine tragbare Dunkelkammer jener Art, welche eine Vorrichtung zum liehtdichten Einführen der Hände und eine an einer Schrägwand befindliche gegen Lichteinfall gesicherte Einschauvorrichtung aufweist, bei der jedoch die oberwähnten Nachteile vollkommen beseitigt sind. Durch eine neue Art der Einführung der Hände sowie eine eigenartige, dabei aber einfache Konstruktion der Einschauvorrichtung wird allen Anforderungen einer bequemen und zweckmässigen Handhabung entsprochen.
Erfindungsgemäss trägt die aufklappbare Deckwand der tragbaren Dunkelkammer vorne eine Hängewand, die im aufgeklappten Zustande mit der Deckwand zusammen den Behälter dachartig abschliesst und die Einsehauvorriehtung trägt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. l einen Querschnitt durch die Einrichtung, Fig. 2 eine axonometrisehe Darstellung teilweise im Schnitt, Fig. 3 perspektivisch eine Vorrichtung zum Einführen der Hände, Fig. 4 die rechte Hälfte der Einrichtung in Vorderansicht, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 1, Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht der abnehmbaren Einschauvorrichtung und Fig. 7 ein Horizontalschnitt durch diese.
In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist 1 ein kofferähnlicher Behälter aus einem beliebigen festen und lichtdichten Material, z. B. Holz, Fiber, Aluminiumblech oder einer Kombination solcher Materialien. An Stelle der Vorderwand besitzt der Behälter eine Öffnung 2, die von einem Rahmen J mit einer ringsum laufenden Nut oder Rille 4 versehen ist, welche zur Befestigung eines zur EinfÜhrung der Hände dienenden Sackes 5 dient. Dieser Sack 5 (Fig. 3) ist aus leicht biegsamem, absolut lichtdichtem Material, z. B. zwei-oder dreifachem Cloth, verfertigt. Zur Befestigung am Rahmen 3 besitzt der Sack 5 einen Gummizug 7, der in die Rille 4 eingelegt, den Sack festhält und lichtdicht abschliesst.
Am andern Ende sind ebenfalls zwei mit Gummizüge 8 versehene Öffnungen vorgesehen, die zum Einführen der Hände dienen und gleichfalls durch enges Anlegen an die Arme das Eindringen von Licht wirksam verhindern. Esi st klar, dass an die Stelle des Gummizuges 7 auch andere Befestigungsvorrichtungen, z. B. ein lichtdicht abschliessender Sehieberahmen od. dgl., treten können.
Die Deckwand 10 des Behälters ist nicht fest, sondern mit Scharnieren n angelenkt und um die oben rückwärts gelegene Kante des Behälters aufklappbar angeordnet. Auf ihr ist ein Deckel 12 mittels Führungsleisten 13 seitlich herausschiebbar angebracht, der sowohl innen wie auch aussen mit einem Handgriff 14, 14'versehen ist, Der Sehiebedeckel M gestattet im geöffneten Zustande den Zutritt zu dem Inneren des Behälters und dient vor allem dazu, um vor und nach dem Arbeitsvorgang die verschiedenen Gegenstände in den Behälter einzubringen.
An der Gelenkstelle können zum lichtdichten Abschluss noch
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An der Vorderseite der Deckwand ist ungefähr im rechten Winkel zu dieser eine Hängewand 17 angebracht, die im aufgeklappten Zustand zusammen mit der Deckwand ? den Behälter nach oben nach Art eines schrägen Daches abschliesst. Zum seitlichen Abschluss dieses Daches dienen dreieckige Seitenwände 18. Die Seitenwände 18 besitzen am unteren Ende vorstehende Deckleiste 20, die bis zu den Seitenwänden21 des Behälters herausragen und zusammen mit den am Behälter angebrachtenLeisten22 einen lichtdichten Abschluss gewährleisten.
Im zusammengeklappten Zustand nimmt das Dach die in Fig. 1 strichpunktiert gezeichnete Lage ein und liegt dabei auf den Fortsätzen 24 seiner Randleisten auf dem Rahmen 3 auf. Im aufgeklappten Zustande wird das Dach durch Riegel 25 od. dgl., welche am Rahmen 3 angebracht sind, festgehalten.
Die Hängewand 17 besitzt eine rechteckige Einschauöffnung 26. Diese kann auf der Innenseite durch zwei nach den beiden Seiten hin verschiebbare Deckel 27 aus undurchsichtigem Material gänzlich
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Abschluss ergeben. Die Deckel sind von innen mittels Handgriffen 27'leicht bedienbar. An der Aussenseite der Öffnung 26 ist ein seitlich herausschiebbarer Rahmen 28 mit einem Fenster aus hellem roten Glas vorgesehen, der an der rechten Seite eine Verbreiterung und einen Handgriff 28'besitzt. Die Führung des Rahmens erfolgt durch oben und unten angebrachte Leisten 29, welche durch ein Deekbrett 30 gegen aussen abgedeckt sind, in dem die Fensteröffnung 31 in gleicher Grösse vorgesehen ist.
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und 7) einschiebbar.
Die Einschauvorrichtung besteht aus einem Rahmen 32, der mittels der vorstehenden Teile 33 in den Führungsleisten 34 gleitet. Zu beiden Seiten des Rahmens sind an starken, biegsamen Laschen 35 oder an Scharnieren steife Klappwände 36 befestigt, deren Vorderkanten mit starken Wülsten 37 aus Ledertueh, Gummi od. dgL versehen sind. Die beiden Klappwände sind durch eine Kappe 39 gegen aussen abgedeckt, die ringsum am Rahmen 32 befestigt und aus einem lichtdichten Stoff, z. B. doppelten Cloth, verfertigt ist. Den vorderen Abschluss bildet ein Ledertueh 40 od. dgL, das noch mit einem waschbaren Stoff überzogen sein kann, das an der Kappe 39 angenäht ist und in der Mitte eine Einschauöffnung41 besitzt.
Zu beiden Seiten der Öffnung 41 sind in vertikaler Richtung verlaufende Versteifungen 42 angebracht, z. B. eingenäht, die, wenn man das Gesicht in die Öffnung 41 anlegt, um in den Behälter zu schauen, ein dichtes Anliegen des Ledertuches an der Schläfe, Wangen und Kinn gewährleisten und ein Zufallen der Klappwände 36 verhindern. Das Ledertuch 40 ragt nach unten noch ein Stück über die Kappe 39 hinaus, um auch von unten jeden Lichteintritt sicher zu verhindern.
Die Einsehauvorriehtung der beschriebenen Bauart besitzt infolge ihrer Beweglichkeit die Eigenschaft, sich jedem Gesichte anzupassen und durch das feste Anliegen an den Randteilen des Gesichtes und bei Bewegungen des Kopfes einen Lichteintritt sicher zu verhindern.
Der Behälter ist in allen Teilen vollkommen lichtdicht hergestellt und im Innern vorzugsweise mattschwarz gestrichen. Der Boden kann in zweckmässiger Weise mit Blech ausgeschlagen und als Auszugtasse ausgebildet sein, so dass er bequem gereinigt werden kann. Für die Innenbeleuchtung kann eine Taschenlampe mit Trockenbatterie oder eine rubinrote Glühbirne 45 verwendet werden, deren Fassung mit dem Schalter 46 an der Seitenwand 18 des Daches angebracht ist (Fig. 5), und zu der der Strom mittels eines von aussen ansteckbaren Steckers 47 zugeführt werden kann. Die Steckbuchsen 48 sind dabei zur Gänze in die Seitenwand eingebaut, so dass sie das Herunterklappen des Daches nicht behindern.
Beim Gebrauch der Einrichtung gemäss der Erfindung zum Entwickeln von Platten od. dgl. wird man folgendermassen vorgehen : Vorerst wird der Apparat in die Gebrauchsstellung gebracht, indem man das Dach 10, 17 aufklappt und in der in Fig. 1 gezeichneten Lage feststellt. Man nimmt dann den am besten im Behälter selbst verwahrten Sack 5 sowie die Einsehauvorriehtung und montiert sie an dem Apparat in der beschriebenen Weise.
Nach Öffnen des Sehiebedeckels 14 kann man sodann bei Tageslicht die Kasetten, Filmpacke od. dgL und die notwendigen Schalen mit Entwicklerflüssigkeit und was sonst für das Entwickeln gebraucht wird, in den Behälter einführen, wonach man den Sehiebedeekel wieder schliesst. Man fährt nun mit den Händen in den Sack 5 ein, dessen Gummizüge 8 sich fest um die Oberarme legen, und kann nun, indem man das Gesicht an die Einsehauvorriehtung 43 legt, nachdem man in dem Behälter das rote Licht entzündet hat, den eigentlichen Entwicklungsvorgang beginnen. Dabei besitzt man nicht nur mit den Händen vollkommene Bewegungsfreiheit, sondern man kann auch den Entwicklungsvorgang durch die Einsehauvorrichtung und das hellrot Fenster genauestens verfolgen.
Je nachdem, ob man sich in einem sehr hellen Raume oder gar im Freien befindet, oder ob man sich in einem mehr oder minder abgedunkelten Raum aufhält, wird man das Gesicht mehr oder weniger in die Öffnung der Einsehauvorriehtung eindrücken. In dunklen Räumen, z. B. am Abend, wenn kein Licht
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innen die lichtdicht abschliessenden Schieber 27 vor das rote Fenster ziehen und kann sich dann nach Abziehen der Hände nach unten, ohne weiteres wegbegeben. Wenn in dem Arbeitsraum keinerlei Gefahr
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eines Liellteinfalles besteht, ist es klar, dass man nicht nur die Einsehauvorrichtung, sondern auch das rote Fenster weglassen kann, um dann direkt in den Behälter hineinzusehauen.
Sollten verschiedene Personen den Apparat benutzen, so kann in hygienischer Weise das Ledertuch 40 jedesmal durch Abwaschen gereinigt werden, oder es können die einzelnen Personen eine eigene Einschauvorrichtung besitzen, von denen jede z. B. durch die Farbe des Ledertuches von den andern unterschieden werden kann.
Will man den Apparat auf eine Reise mitnehmen oder in gefälliger Form aufbewahren, so kann ein Überzug aus Segeltuch od. dgl. verwendet werden, welcher mit einem Handgriff versehen ist, so dass das Ganze den Eindruck eines gewöhnlichen Reisekoffers macht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Tragbare Dunkelkammer mit einer Vorrichtung zum lichtdichten Einführen der Hände und an einer Schrägwand befindlichen, gegen Lichteinfall gesicherten Einschauvol1'ichtul1g, dadurch gekenn- zeichnet, dass die aufklappbare Deckwand vorne eine Hängewand (17) trägt, die im aufgeklappten Zustande mit der Deckwand zusammen den Behälter nach Art eines schrägen Daches abschliesst und die Einschauvorrichtung trägt.