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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16482.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf photographische Cameras und bezweckt dieselben derart auszugestalten, dass sie sowohl für Belichtung von Platten in gewöhnlichen Kassetten als auch von Films beliebig verwendbar sind.
Die photographische Camera ist zu diesem Zwecke aus zwei Teilen zusammengesetzt, aus einer eigentlichen Camera und einem diese in sich aufnehmenden Filmbehälter. Der Filmbehälter ist nun so ausgebildet, dass beim Gebrauche der Camera für Belichtung von
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Filmbohälter hochgeschwenkt werden, um die Hinterseite der Camera für das Arbeiten mit der Kassette freizugeben, oder man kann auch den Filmbehälter von der eigentlichen Camera ganz trennen.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindunggegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Falt-Camera nebst Filmbehältcr in geschlossenem Zustande, Fig. 2 die Camera aus dem Filmbehälter herausgenommen. Fig. 3 ist eine perspektivische Hinteransicht der Camera, wobei letztere zur Aufnahme mittels Film gebrauchsfertig gemacht ist. Fig. 4 ist ein senkrechter Längsschnitt derselben mit dem Filmbehälter in Gebranchsstellung, Fig. a ein'ähnlicher Schnitt mit hochgeschwenktem Filmbehälter.
Fig. H ist ein Schnitt nach Linie a-a der Fig. 3, Fig. 7 ein Schnitt nach Linie b-b der Fig.], Fig. K ist ein Schnitt nach Linie c-c der Fig. 5, Fig. 9 ein Horizontalschnitt nach Linie d-d der Fig. 4, Fig. 10 ein senkrechter Schnitt nach Linie e-e der Fig. 9. Fig. 11 zeigt eine Hinteransicht, wenn der Filmbehälter sich in der in Fig.) angedeuteten Stellung befindet, wobei einzelne Teile im Schnitt nach Linie f-f der genannten Figur dargestellt sind, Fig. 12 einen Schnitt nach Linie g-g der Fig. 3 und Fig. 13 eine 1\Iattglasplatte von vorn gesehen.
Die eigentliche Camera, bei welcher der Filmbehälter in Anwendung gebracht ist, kann irgendeine beliebige Konstruktion besitzen. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform hat die Camera einen mit 1 bezeichneten Hauptrahmen mit einer Tür 2, die bei 3 angelenkt ist und nach unten aufgeklappt werden kann (Fig. 1 und 2). In dem Kasten oder im Hauptrahmen der Camera ist eine Bahn 4 vorgesehen, u. zw. auf der Tür 2, auf welcher der Schlitten 5 gleiten kann ; dieser Schlitten trägt den Vorderteil 6 der Camera, welcher mittels eines gewöhnlichen Balges 7 mit den Hinterrahmen 71 des die Expositionsöffnung 8 enthaltenden Kastens verbunden ist (siehe Fig. 4 und 5). Die Tür 2 kann in geschlossener Stellung durch eine geeignete Sperrvorrichtung 9 gehalten werden.
Der Rahmen und die äussere Seite der Tür ist mit Leder oder einem anderen geeigneten Material überzogen. Oben an der Camera ist ein Handgriff 10 vorgesehen, so dass die Cainera, salbst einen Teil für sich bildet. Man kann so die Camera für sich in bekannter
Weise verwenden und je nach Bedarf eine Mattscheibe oder eine Kassette einsetzen. Im vorliegenden Falle ist für diesen Zweck an der Kante der Öffnung 8'des Kastens ein Metallstreifen 11 vorgesehen, an welchem eine abnehmbare Mattscheibe 19'mit einem
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streifens 11 in den Falz 18 sowie des Flansches 15 mit einem Vorsprung am Ende des Kastens 1, wie in Fig. 8 gezeigt, verhindert ein Kippen oder Herausfallen des Rahmens 12 mit der Mattscheibe.
Der Rahmen kann jedoch dadurch herausgenommen werden, dass er entgegen der Spannung der Feder so bewegt wird, dass der Falz 13 aus dem Metallstreifen 11 ausgelöst wird, worauf der Rahmen zurückgedreht wird. Diese besondere Ausführungsform der Mattscheibe mit ihrem Rahmen kann auch in Verbindung mit anderen Cameras Anwendung finden ; aber dieselbe ist besonders bei der dargestellten Camera und dem Filmbehälter anwendbar, da die Mattscheibe in dem Behälter untergebracht ist, wenn letzterer nicht gebraucht wird.
Der Filmbehälter, welcher in Verbindung mit dieser Camera gebraucht wird und den Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, besitzt eine Oberplatte 20, die einen Einschnitt 80 für den Handgriff der Kammer hat und an deren Enden Kammern 21 und 22 angeordnet sind. Diese Kammern enthalten die Rollen für den Film, u. zw. ist die erstere Kammer 21 zur Aufnahme des noch nicht exponierten Films bestimmt und die letztere 22 zur Aufnahme der Rolle, auf welche der Film aufgewickelt werden soll. Der Raum zwischen den inneren Seiten der beiden Kammern ist gleich der Länge des Rahmens 1 der Camera.
Die äussere Oberfläche des Filmbehä1ters sowie das obere Brett sind vorzugsweise mit demselben Material überzogen, wie die Aussenseite der Tür 2 und der Boden des Rahmens 1, so dass, wenn die Kassette in der Kammer liegt, die Teile aus einem Stück zu bestehen scheinen, wie in Fig. 1 gezeigt. Zwischen den Kammern 21 und 22 ist hinten ein Rahmen 23 angeordnet, welcher in der Mitte eine Öffnung besitzt, die mittels eines von oben einschiebbaren Schiebers 24 geschlossen werden kann. Der Rahmen bildet mit dem grösseren Schieber 25 für den Film einen geschlossenen Durchgang, welcher von einer Kammer zur anderen führt. In den Ecken der Filmkammern sind Rollen 26 angeordnet, über welche der Film hinweggeht. Ferner sind in den Kammern Vorrichtungen bekannter Konstruktion zur Zentrierung der Rollen und zum Ab-bezw.
Aufrollen des Films angeordnet. Der Kasten des Filmbehälters ist unten zwischen den beiden Filmkammern offen. Die untere Kante des Kastens ist mit einem Falz 27 versehen (Fig. 4). An der vorderen oberen Ecke des Kastens j ! sind gelenkige Verbindungen an dem Rahmen des Filmbehälters vorgesehen. Im vorliegenden Beispiele bestehen dieselben aus beweglichen Stiften 28, die durch das Material des Rollenhalter gehen und in Öffnungen der Platten 29 eintreten können, die in der oberen Ecke der Camera angeordnet sind. Diese Stifte 28 sind der Länge nach einstellbar und bilden eine lösbare Gelenkverbindung mit der Camera. Diese Stifte 3S sind der Länge nach einstellbar und bilden eine lösbare Gelenkverbindung mit der Camera.
Dieselben worden in vorgeschobener oder zurückgezogener Stellung durch eine Feder 189 gehalten, deren rechtwinklig umgebogenes Ende in Kerben der Stifte ein- greift und diese so arretiert, wie in Fig.. 7 angedeutet. Diese Gelenkverbindung durch die Stifte 28 gestattet eine Drehung der Kassette in die in Fig. 5 dargestellte Lage, wobei die Mattscheibe zur Anwendung kommt. In dieser Lage wird der Filmbeblilter durch eine geeignete Sperrvorrichtung, z. B. eine Feder 30, gehalten, die an der Innenseite des Filmbehälters befestigt ist und an ihrem Ende einen Einschnitt hat, in welchen ein in einer Platte 31 an der oberen Ecke der Kammer angeordneter Vorsprung ein''eten kann, wie in Fig. 5 und 11 dargestellt ist.
Der Filmbehälter wird, wenn er'"eh . cn in die
Arbeitsstellung geschwungen ist, wie in Fig. 4 dargestellt, durch eine in demselben an- geordnete Sicherungsvorrichtung festgehalten,. welche mit einem Einschnitt in einer an der unteren Kante der Camera angeordneten Sperrplatte 32 zusammenarbeiten kann (Fig. 9). Diese Sicherungsvorrichtung besteht aus einer Falle 33 mit einer vorn abge- schrägten Knagge, welche in eine Öffnung der Platte 32 eingreift, wobei die Falle mittels eines Zapfens 34 an einem Hebel 35 drehbar befestigt ist und durch eine Feder 36, die an einem Vorsprung im Kasten sitzt, vorgerückt wird. Die Falle 33 kann unabhängig von dem Hebel nachgeben, wenn die Camera in den Rahmen zurückgeschwungen wird, wie aus Fig. 9 ersichtlich ist.
Der Ii. bsl 35 ist oei 37 drehbar gelagert und steht unter der Wirkung einer'Feder 38. In einem Auge auf dem Hebel 35 sitzt ein Stift 39,. der mit einem Knopf nach der Aussenseite des Kastens reicht. Mittels Fingerdruckes auf den
Knopf des Stiftes 39 kann die Falle 33 ausser Eingriff mit der Platte 32 gebracht worden.
Die Verbindung zwischen dem Hebel 35 und der Falle 33 wird durch einen an ersterem befestigten Stift 41 bewirkt, welcher in einem Einschnitt des Fallenhebels 33 ruht, so dass bei Drehung des Hebels 35 vermittels des Stiftes 39 die Falle 33 ausser Eingriff mit der
Platte 32 gebracht wird. Es kann jedoch die Falle 33 auch unabhängig von dem Hebel 35 eine Bewegung ausführen, so dass, wenn die Kassette nach unten geschwungen wird, die
Falle 33 ohne Bewegung des Hebels 35 zurücktreten kann.
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abgedeckt ist. Zu diesem Zwecke ist ein Verschluss vorgesehen, welcher bei nicht einge- schobenem Schieber'die SperrvOl'richtung 83 selbst arretiert.
Dieser Verschluss wird im vorliegenden Falle dadurch gebildet, dass das Ende des Hebels 95 nach der Hinterseite des. Fi1mbehä1ters verlängert ist und ein bei 43 drehbarer Sperrhebel 42 vorgesehen ist, welcher durch eine Feder 44 nach oben gedrückt wird. Das Ende das Hebels 42 besitzt einen Vorsprung 45, welcher, wenn der Hebel 42 angehoben ist, hinter das Ende des Hebels 85 greift und somit eine Bewegung dieses Hebels verhindert. An dem Hebel 42 erstreckt sich nach oben ein Lappen, welcher in den Schlitz für den Schieber 24 eintreten kann, wie in den Fig, 9 und 10 ersichtlich ist. Die Konstruktion ist eine derartige, dass, wenn der Schieber 24 zurückbewegt wird, der Lappen des Hebels 42 in den Schlitz eintreten kann, wodurch der Hebel gehoben wird.
Ist der Schieber jedoch ganz eingeschoben, wie in Fig. 10 dargestellt ist, so ist der Hebel 42 heruntergedrückt und der Hebel 35 freibeweglich.
Die Tür 25, welche den Zwischenraum zwischen den Filmkammern nach hinten abdeckt, ist zwischen der oberen und unteren Platte des Filmbeltälterlcastens verschiebbar und auf einem gewissen Teile ihrer Länge mit einer Nut versehen, um den Mattglasrahmen 12 aufzunehmen, wie in Fig. 3,4, 6,9 und 12 dargestellt ist. Dieser Rahmen wird durch eine Sperrfeder 46 in seiner Lage gesichert (siehe Fig. 6). Der Schieber. 35 wird durch eine mittels des Knopfes 48 auf der oberen Platte 20 auslösbare Sperrfeder 47 gesichert, die in einem Einschnitt der Platte 20 liegend ein Herausfallen des Schiebers 25 verhindert.
Wenn der Schieber 24 aus dem Behälter herausgezogen wird, so wird die Austritts- öffnung in bekannter Weise durch einen Licht abhaltenden Lappen 84 geschlossen und der Schieber selbst kann in einem taschenartigen Einschnitt 49 an dem hinteren Schieber 25 unter- gebracht werden (Fig. 3 und 4). Da die Vorrichtung zum Drehen der Filmrolle und zum
Einstellen des Films eine beliebige Konstruktion besitzen kann, so ist dieselbe nicht weiter erläutert.
Der Filmbehälter ist besonders für den Gebrauch von Patronen eingerichtet und besitzt in der Tür an der hinteren Seite eine vorzugsweise mit rotem Glas 51 abgedeckte Öffnung, durch welche die gewöhnlichen Markierungen des den Film bedeckenden undurchsichtigen Papieres gesehen werden können (siehe Fig. 3). Da beim vorliegenden Beispiele die Mattscheibe zwischen dem Film und der Hinterwand des Filmbehältors eingesetzt ist, so ist ein mit 50 bezeichneter Teil der Mattscheibe durchsichtig gelassen, damit die Markierungen auf dem Deckungsmaterial des Films durch die Öffnung sichtbar werden, wie in Fig. l H dargestellt dargestellt.
Wenn die Camera geschlossen ist und in der in Fig. 1 dargestellten Lage in dem Kasten des Filmbohälters sich befindet,. so besitzt das Ganze rechteckige Form und unterscheidet sich nicht wesentlich von einer gewöhnlichen Camera.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Photographische Camera mit einem aus zwei seitlichen, die Filmrollen aufnehmenden Kammern bestehenden Filmbehälter, in dessen Hohlraum die Camera untergebracht werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Camera gelenkig und lösbar mit dem Filmbehälter verbunden ist, derart, dass der Filmbehälter hochgeschwenkt und in dieser Stellung festgestellt werden kann, um die hintere Seite der Camera für Plattenaufnahmen freizulegen (Fig. 5 bezw.. 2).