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Glaseiseiibetoiideeke.
Verbindet man das Eisenbetongerippe der Glasdecke mit den anschliessenden Bauwerksteilen zu einem Einheitskörper, so zeigt sich, dass ein Sicllsetzen des Bauwerks häufig zum Springen der Glas-
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die auf die Glaseisenbetondecke verursacht werden, und schliesslich auch dadurch hervorgerufen werden, dass auf der Innen-und Aussenseite der Decke grosse Temperaturunterschiede herrschen. Dabei spielt auch die verschiedene Ausdehnung der Glaskörper und des Eisenbetongerippes eine gewisse Rolle.
Um diesem ungleichen"Arbeiten"der Glaseisenbetondecke und des Bauwerks vorzubeugen, hat man die Decke dadurch von dem Bauwerk unabhängig gemacht, dass man sie mit ihren Rändern auf Auflager des Bauwerks lose auflegte, zumeist unter Einschaltung von Dachpappe, und zwischen den Rändern und den Auflagern Ausdehnungsfugen vorsah. In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Längsschnitt durch eine Glaseisenbetondecke und die anschliessenden Bauwerksteile bei dieser bekannten Bauart dargestellt. Von dem Betongerippe 1, 2, das mit den Eisenträgern J versehen ist, werden die Glaskörper-
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selbst, so dass die Glaskörper 4 mit dem Betongerippe zusammen ein Ganzes bilden. An den Rändern ist die Decke mit einem besonders starken Betonrahmen 6 versehen.
Die so für sich hergestellte Glaseisen- beton decke 1, 2, 3,4, 5, 6 ruht mit ihren Rändern, also den Betonrahmen 6, auf Auflagern 8 des Bauwerks 7.
Zwischen diesen und dem Rahmen 6 ist eine Schichte Dachpappe 9 eingelegt. Ferner ist zwischen den senkrechten Aussenkanten des Rahmens 6 und der gegenüberliegenden senkrechten Kante des Auflagers 8 eine Fuge 10 belassen, die mit Bitumen 11 ausgefüllt ist.
Die Glaseisenbetondecke kann sich daher in gewissen Grenzen gegenüber dem Bauwerk 7 frei bewegen, so dass ein Springen der Glaskörper und Reissen der Rippen möglichst vermieden wird. Diese Art des Zusammenbaues der Decke mit dem Bauwerk hat aber den Nachteil, dass insbesondere bei t'ber- deckung grösserer Räume aus statischen Gründen das Eisenbetongerippe wesentlich stärker ausgebildet sein muss, als wenn das Gerippe mit den anschliessenden Bauwerksteilen zu einem Einheitskörper verbunden ist. Bei loser Auflage der ganzen Decke auf den Auflagern ist die Decke als ein an beiden Enden lose aufliegender Balken zu berechnen. Dabei ist zu beachten, dass die Glaskörper nur lichtdurchlässige Füllkörper für die Felder des Gitterwerks bilden, also nicht wesentlich mittragen.
Die Lichtdurchlässigkeit der Decke ist aber durch die Höhe der Rippen des Eisenbetongitterwerks wesentlich bedingt, so dass hohe Rippen nach Möglichkeit vermieden werden müssen. Auch wird das Eigengewicht der Decke durch die hohen Rippen erhöht. Bei grösseren Spannweiten hat man sich dadurch zu helfen gesucht, dass man die Decke, wie Fig. 1 zeigt, durch Zwischenträger 12 unterstützt, was natürlich auch die Lichtdurchlässigkeit der Decke beeinträchtigt und ihre Herstellung sowie Einfügung in das Bauwerk erschwerte und verteuerte.
Nach der Erfindung soll ein Springen der Glaskörper, wenn das Bauwerk sich setzt, ohne Beein- trächtigung der Lichtdurchlässigkeit der Decke und ohne eine Gewichtserhöhung dadurch vermieden werden, dass das Eisenbetongerippe mit den anschliessenden Bauwerksteilen unverrückbar verbunden,
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untereinander verbundenen Glaskörper einen Glasbelag bilden, der sich gegenüber dem Bauwerk in gewissen Grenzen frei bewegen kann. Die unverrückbare Verbindung des Gerippes mit dem Bauwerk gestattet aus statischen Gründen, das Gerippe viel niedriger oder schwächer zu gestalten, da das Gerippe als ein an beiden Enden eingespannter Balken berechnet werden kann.
Die Decke hat daher eine hohe Lichtdurchlässigkeit und ein kleineres Gewicht und auch sind bei grossen Spannweiten die Zwischenträger in Fortfall gebracht. Die Ausdehnungsfugen sind natÜrlich auch hier zwischen den Rändern des Glasbelags der Decke und dem Bauwerk belassen.
Die unverrückbare Verbindung des Eisenbetongerippes mit den anschliessenden Bauwerksteilen kann in einfacher Weise dadurch gesichert werden. dass die Eiseneinlagen des Betongerippes in diese Bauwerksteile eingeführt und dort verankert sind. Die Trennschicht kann zwischen den Glaskörpern innerhalb der Fugen angeordnet sein. wobei die Ränder der Glaskörper unmittelbar auf den Rippen
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mit ihren Rändern auf der Trennschicht liegen. Die Trennschicht besteht zweckmässig aus einem plastisch bleibenden Stoff, z. B. Bitumen.
In den Fig. 2-5 sind mehrere Ausführungsformen des Bauwerks mit der Glaseisenbetondeeke gemäss der Erfindung dargestellt.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt einer Ausführungsform einer fertigen Glaseisenbetondeeke nebst den sieh anschliessenden Bauwerksteilen ; Fig. 3 zeigt einen Teil der Fig. 2 in grösserem Massstabe und
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Bei der in Fig. 2-4 dargestellten Ausführungsform der Decke wird am Bauwerk 7 bei der Herstellung der Widerlager 8, die den Übergang des hier als Gewölbe ausgebildeten Eisenbetongerippes 1. 2 zu den senkrechten Wänden des Bauwerkes bilden, eine Verschalung 1 : 3 (Fig. 3) vorgesehen, die als Arbeitstisch für die Herstellung des Eisenbetongerippes und der Widerlager dient. Auf dieser Verschalung werden die Formrahmen 14 (Fig. 3) nebeneinandergelegt, in die sich bildenden kreuzförmigen Rinnen werden die Eisenstäbe 3 eingelegt und darauf wird der Beton in die Rinnen eingegossen.
Die Eiseneinlagen. welche durch die Rippen 1, 2 gehen, werden durch das Mauerwerk der Widerlager 8 noch in die
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ringsumlaufende Leiste befindet sich nach Entfernung der Formrahmen in einem gewissen Abstand von den Seitenflächen der Rippen 1. 2. In die Fugen 5 zwischen den Glaskörpern 4 wird jetzt bei der dargestellten Ausführungsform eine Schichte 16 z. B. aus Bitumen eingebracht. die den Beton der Rippen 1..'2 innerhalb der Fugen bedeckt. Oberhalb dieser Bitumenschicht 16 wird die Fuge 5 mit einer beliebigen
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(Fig. 2). die ebenso wie bei der bekannten Ausführungsform nach Fig. 1 mit Bitumen 11 ausgefüllt sind.
Tritt nun ein.. Arbeiten" entweder des Bauwerks 7, 8 und des mit ihm starr verbundenen Eisenbetongerippes 1,2 oder des Glasbelages 4, 16, 17 ein, so können diese beiden Teile in gewissen Grenzen unabhängig voneinander Bewegungen ausführen. Senkt sich das Bauwerk 7, 8 einseitig. so kann sich
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fugen 10 befinden und sich die Bitumenschicht 16 zusammen mit den Glaskörpern 4 auf den Rippen 1. verschieben kann, denn diese Schicht geht mit dem Beton der Rippen keine starre Verbindung ein. Diese Schicht ist vielmehr eine zähe Masse, die plastisch bleibt, so dass der Verschiebung des Glasbelages keine wesentlichen Hindernisse entgegenstehen. Die Ränder der Glaskörper 4 verschieben sich dabei auf dem Beton der Rippen 1. 2.
Wird ferner der Glasbelag 4, 16, 17 von der Sonne besehienen. während es im abgedeckten Raum verhältnismässig kühl ist, so dass sieh die Glaskörper stark ausdehnen, so kann sich der ganze Glasbelag auf dem Rippenwerk 1, 2 verschieben, wodurch die Spannungen ausge- glichen werden.
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der Ausführungsform nach Fig. l. da das Gerippe mit dem anschliessenden Bauwerk 7, 8 insbesondere durch die Eiseneinlagen 3 und 7J fest verankert ist.
Durch die Trennschicht 16 aus Bitumen wird zugleich
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den Glaskörpern innerhalb der Fugen 5. sondern unterhalb der Ränder der Glaskörper -1 und der Fugen J. Die Herstellung des Eisenbetongerippes 1. 2 erfolgt zusammen mit den Widerlagern 8 ebenso wie bei
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Rändern auf die Rippen gelegt, wobei sie schon durch ihr Eigengewicht etwas in die Bitumenschicht eingedruckt werden. Es werden dann die Fugen 5 mit dem Bindemittel 17 ausgefällt. Der Glasbelag 4, 17 ist auch hier in seinen Bewegungen beim #Arbeiten" unabhängig vom Eisenbetongerippe 1. 2.
Einerseits können sich die Auflagerflächen der Glaskörper 4 auf der Trennschicht oder auch mit dieser zu- summen verschieben und anderseits auch die Fugenbetonfüllung 77. Dadurch, dass die Ränder der Glaskörper 4 auf der Bitumenschicht liegen, ist noch eine weitergehende Sicherung gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Beton der Rippen 1, 2 geschaffen als bei der Ausführungsform nach Fig.
2-4 Bei der Herstellung der Betonrippen 1, 2 kann man auch am oberen Teil der kreuzförmigen Rinnen einen Raum freilassen, in den die Trennsehieht eingebracht wird. Man füllt dann die Rinnen nicht ganz bis
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benötigt zum Abbinden eine gewisse Zeit, ohne natürlich dabei zu erhärten. Erfolgt dieses Abbinden, während die Bitumenschieht von den Formrahmen begrenzt ist, so findet die zunächst dünnflüssige Schicht an den Rahmen einen Halt.
Das Eindringen von Feuchtigkeit in das Eisenbetongerippe kann in an sich bekannter Weise noch dadurch weiter verhütet werden, dass die Fugenfüllung etwa tiefer liegen bleibt und wasserdicht abgedeckt wird oder aber die Glaskörper 4 sind an den oberen Kanten ihrer Ränder mit Aussparungen versehen, in welche eine auch aus Bitumen bestehende, versenkt liegende Schicht 18 eingreift, welche die Oberseite der Fugenbetonfüllung 17 bedeckt und die Stossstellen zwischen dieser Füllung und den Glaskörpern überdeckt. Als Trennschicht selbst kann im Bedarfsfälle auch Teerpappe od. dgl. dienen. Die Gestalt der Glaskörper 4 ist beliebig, insbesondere finden Glaskörper Verwendung, die im Grundriss
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1, 2 aufgelegt werden.
Es sind dann nur am Rande des Glasbelages die belassenen Ausdehnungsfugen 10 mit Bitumen 11 od. dgl. auszufüllen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Glaseisenbetondecke, bei der die Glaskörper von einem Eisenbetongerippe getragen sind. da- durch gekennzeichnet, dass das Eisenbetongerippe (1.' mit den anschlicssenden Bauwerksteilen (7, 8)
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der Fugen (5) und den Betonrippen (1. ) eine Trennschicht (16) aus einem plastisch bleibenden Stoff, z. B. Bitumen, angeordnet ist, die die Verbindung des Fugenfüllmittels mit dem Beton der Rippen verhindert, wobei der Glasbelag durch Belassung von Ausdehnungsfugen (10, 11) an seinen Rändern als Ganzes unabhängig vom Bauwerk selbst verschiebbar vom Bauwerk gelagert ist.
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