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Glaseisenbetondecke Um bei einer Glaseisenbetondecke, bei der die
Glaskörper von einem Eisenbetongerippe getragen werden, ein Springen der Glaskörper
und ein Reißen der Betonrippen zu vermeiden und dabei zur Verkleinerung des Gewichtes
der Decke und zur Erhöhung der Lichtdurchlässigkeit die Betonrippen niedrig und
schmal halten - zu können, wird nach dem Hauptpatent 567 144 das Eisenbetongerippe
an den Auflagern eingespannt, und zwischen dem die Ränder der Glaskörper umgebenden
Füllmittel der Fugen und den Betonrippen ist eine Trennschicht angeordnet, welche
die Verbindung des Fugenfüllmittels mit dem Beton der Rippen verhindert. Zugleich
ist der zusammen mit dem Füllmittel der Fugen ein Ganzes bildende Glasbelag dadurch
unabhängig vom Bauwerk verschiebbar gemacht, daß an seinen Rändern Ausdehungsfugen
belassen sind. Es kann sich also der Glasbelag auf dem Eisenbetongerippe verschieben,
wobei bei ungleichen Ausdehnungen des Glasbelages und des Eisenbetongerippes ein
Springen der Gläser und ein Reißen der Betonrippen vermieden ist. Da ferner das
Eisenbetongerippe an den Auflagern fest eingespannt ist, können die Rippen bei der
gleichen Belastung der Decke niedriger oder schwächer gehalten werden als bei freier
Auflagerung, wodurch das Gewicht der Decke verkleinert und ihre Lichtdurchlässigkeit
erhöht ist.
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Es ist auch im Hauptpatent schon vorgeschlagen worden, als Trennschicht
einen plastisch bleibenden Stoff, insbesondere Bitumen, zu verwenden, wobei die
Bitumenschicht entweder in den Fugen auf den Betonrippen oder auf diesen Rippen
so gelagert ist, daß die Ränder der Glaskörper auf der Schicht aufliegen. Zwar ist
dadurch die unabhängige Beweglichkeit des Glasbelages gesichert, jedoch besteht
die Gefahr, daß insbesondere bei starker Sonnenbestrahlung die Bitumenschicht erweicht
und ausläuft.
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Nach der Erfindung sind diese Nachteile dadurch vermieden, daß zwischen
den Rändern der Glaskörper des unabhängig von dem Eisenbetongerippe verschiebbaren
Glasbelages und den Auflageflächen der Betonrippen elastische Dichtungsstreifen
eingeschaltet sind. Die Fugen zwischen den Glaskörpern sind mit einem plastisch
bleibenden Stoff (Bitumen) ausgefüllt. Die Glaskörper bilden auch bei dieser Ausführungsform
der Decke zusammen mit dem Füllmittel der Fugen einen Belag, der gegenüber dem Eisenbetongerippe
kleine Verschiebungen ausführen kann, da diese Verschiebungen durch die Dichtungsstreifen,
z. B. Asbeststreifen, nicht behindert werden und das Bitumen nicht mit dem Beton
abbindet. Die Asbeststreifen bilden aber eine Dichtung zwischen den Glaskörpern
und den Betonrippen, die das Ausfließen des Bitumens für den Fall verhindern, daß
es flüssig wird. Die Glaskörper
können sich ungehindert ausdehnen,
also gegenseitige Verschiebungen ausführen, da dies die Bitumenfüllung zuläßt. Auch
sind zugleich die Glaskörper durch die Asbeststreifen auf den Betonrippen elastisch
aufgelagert.
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Vorteilhaft sind die Betonrippen mit Längsrippen versehen, die in
das plastische Fugenfüllmittel (Bitumen) hineinragen und gegen die sich die Dichtungsstreifen
anlegen. Die Herstellung der Decke ist dann dadurch erleichtert, daß die Rippen
Anschläge für die Dichtungsstreifen bilden. Auch haben die Streifen bei einer Verschiebung
der Glaskörper einen besseren Halt. Zugleich ist die Masse des über den Streifen
stehenden Bitumens o. dgl. verringert, wodurch das Ausfließen weiter verhindert
wird. Überdies läßt sich das Eisenbetongerippe gut in seiner Druckzone verstärken,
wie es bei aufgekitteten Glaskörpern an sich-bekannt ist.
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Bei Verwendung von Drahtglasscheiben als Glaskörper sind die sich
in den Fugen gegenüberliegenden Seitenflächen der Scheiben von den auf den Dichtungsstreifen
aufliegenden Kanten nach außen hin abschrägt. Es greift dann das plastische Fugenfüllmittel
über die schrägen Seitenflächen, wodurch unter. Wahrung der Verschieblichkeit des
Glasbelags einerseits die Haftfläche für das Bitumen o. dgl. vergrößert und anderseits
verhütet wird, daß die Gläser durch von unten wirkenden Winddruck abgehoben werden.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Glaseisenbetondecke
nach der Erfindung dargestellt.
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Fig.i zeigt einen Querschnitt durch eine Decke nebst den sich anschließenden
Bauwerksteilen.
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Fig. 2 zeigt einen Teil der Fig. i in größerem Maßstäbe.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt in einer Abänderungsform.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Decke wird das
Eisenbetongerippe 1, 2 mit Hilfe der bekannten Formrahmen ebenso wie beim Hauptpatent
hergestellt, wobei die Eiseneinlagen 3 in das sich an das Eisenbetongerippe anschließende
Widerlager 8 der senkrechten Wände 7 des Bauwerks eingeführt und dort eingespannt
werden. Es bildet also das Eisenbetongerippe 1, 2, 3 mit den anschließenden Bauwerksteilen
7, 8 ein starres Ganzes. Dabei werden auf der Oberseite der Betonrippen 1, 2 Längsrippen
1g vorgesehen, deren Höhe etwas kleiner als die Höhe der Glaskörper ¢ ist, und die
nur so breit sind, daß seitliche Auflagerflächen 2o für die Glaskörper 4 verbleiben.
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Nach Fertigstellung des Eisenbetongerippes i, 2, 3 werden auf die
Auflagerflächen 2o Asbeststreifen 21 aufgelegt, und darauf kommen die Glaskörper
4 mit ihren Seitenflächen 22 so zu liegen, daß zwischen diesen und den Seitenwänden
der Längsrippen 1g ein Spielraum verbleibt.
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Nunmehr werden die kreuzförmigen Fugen zwischen den gegenüberliegenden
Seitenflächen z2 der Glaskörper 4 mit Bitumen 16 ausgefüllt. Das Bitumen liegt dann
zwischen den Glaskörpern 4 und der Rippe 1g und bedeckt diese Rippe an der Oberseite.
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Zwischen den Rändern des Glasbelages, welcher durch die Glaskörper
4 und die an den Fugen liegende Bitumenfüllung 16 gebildet ist, und den gegenüberliegenden
Flächen der Widerlager 8 (Fig. x) sind Ausdehnungsfugen io belassen, die ebenfalls
mit Bitumen 16 ausgefüllt sind.
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Tritt nun ein Arbeiten entweder des Bauwerks 7, 8 und des mit ihm
starr verbundenen Eisenbetongerippes 1, 2 oder des Glasbelages 4, 16 ein, so können
diese beiden Teile in gewissen Grenzen unabhängig voneinander Bewegungen ausführen,
da das Bitumen 16 sich nicht mit dem Beton des Eisenbetongerippes verbindet und
die Ausdehnungsfugen io am Rande des Glasbelages diese Bewegungen zulassen. Auch
können sich die Ränder der Gläser 4 auf den Asbeststreifen 21 hinreichend bewegen.
Wird bei starker Sonnenbestrahlung das Bitumen sehr weich, so kann es doch nicht
ausfließen, da die Asbeststreifen 21 eine hinreichende Dichtung zwischen den Glaskörpern
4 und den Betonrippen 1, 2 sichern. Zugleich ist durch die Asbeststreifen 21 für
die Glaskörper 4 eine elastische Auflage geschaffen. Dadurch, daß zwischen den Glaskörpern
4 und den in die Fuge hineinragenden Längsrippen 1g sich nur das nachgiebige Bitumen
16 befindet, können auch die Glaskörper 4 bei Sonnenbestrahlung gegeneinander kleine
Bewegungen ausführen, wodurch einem Springen der Glaskörper weiter vorgebeugt wird.
Das Eindringen von Feuchtigkeit in das Eisenbetongerippe 1, 2 ist auch hier wirksam
dadurch verhindert, daß die Längsrippen 1g vollständig von der Bitumenschicht 16
überdeckt sind.
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Bei der gleichen Belastung der Decke können die Rippen 1, 2 verhältnismäßig
schmal gehalten werden, da das Eisenbetongerippe in das anschließende Bauwerk 7,
8 eingespannt ist. Die Lichtdurchlässigkeit der Decke ist dadurch erhöht und ihr
Gewicht ist verkleinert. Die Längsrippen 1g bilden sowohl beim Auflegen der Asbeststreifen
21 Anschläge, wodurch die Herstellung der Decke erleichtert ist, als auch bei einer
Ausdehnung der Glaskörper 4, so daß die Dichtung gewahrt bleibt. Durch die Anordnung
der Rippen 1g ist ferner unter Beibehaltung der schmalen Rippen deren Widerstandsmoment
erhöht. Insbesondere können die oberen Eiseneinlagen 3 ziemlich weit nach oben in
die Druckzone der Decke verlegt werden.
Auch kommt man bei Anordnung
der Rippen i9 mit einer wesentlich geringeren Menge Bitumen 16 aus, und es liegen
über den Streifen 2i nur kleinere Bitumenmassen, wodurch einem Ausfließen des Bitumens
weiter vorgebeugt ist.
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Als Glaskörper sind bei der Ausführungsform nach Fig. 3 Drahtglasscheiben
23 verwendet, deren in den Fugen einander gegenüberliegende Seitenflächen 24 von
ihren auf den Asbeststreifen 21 aufliegenden Kanten aus nach außen hin abgeschrägt
sind. Die Bitumenfüllung 16 greift dann über die Seitenflächen 24 der Drahtglasscheiben
23. Durch die Abschrägung ist einerseits eine große Haftfläche für Bitumen geschaffen
und anderseits durch das Übergreifen des Bitumens verhütet, daß die Scheiben durch
einen von unten wirkenden Winddruck abgehoben werden können, ohne daß dadurch die
Verschieblichkeit der Scheiben behindert ist. Die Seitenflächen 2q. der Scheiben
können auch noch zur Erhöhung des Haftens besonders aufgerauht werden.