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Freileitungsisolator zur Überfiihrung von Erdkabeln in Freileitungen.
Bisher erfolgte die Überführung von Fernsprechleitungen aus Erdkabeln in Freileitungen derart, dass die Kabeladern in einem am Freileitungsmast befestigten Endverschluss mit eingebauten Schmelzsicherungen und Spannungssicherungen abgeschlossen wurden. Die Aderführung vom Endverschluss bis zum Isolator geschah mittels Gummibleileitungen, die an den Traversen entlang geführt wurden, so dass die Bleimäntel ständig geerdet waren.
Bei den bekannten Ausführungen bestand die Gefahr, dass bei atmosphärischen Entladungen in den Freileitungen auftretende Spannungen die Isolation der Gummibleileitungen zerstörten.
Diesem Übelstande ging man nun einerseits dadurch aus dem Wege, dass man an Stelle der Gummibleileitungen blanke Leitungen zur Anwendung brachte, die aber isolationstechnische Schwierigkeiten bereiteten. Es zeigte sich dabei, dass bei feuchtem Wetter und z. B. bei Schneeverwehungen Ableitungen zur Erde und somit erhebliche Betriebsstörungen auftraten. Anderseits versuchte man obigen Übelstand dadurch zu umgehen, dass im Kopf des Isolators eine Funkenstrecke als Spannungssicherung untergebracht wurde, welche die Entladungen atmosphärischer Überspannungen zur Erde ableiten sollte.
Diese Funkenstrecke machte die besondere Ausbildung einer Spannungspatrone notwendig ; sie schützte jedoch die Fernsprechader aus dem Grunde nicht genügend, weil einmal Grobfunkenstrecke und Schmelzsicherung fehlten, ausserdem war die Isolation der Gummibleileitungen weiterhin dadurch gefährdet, dass die Erdung der Spannungssicherung durchweg unterhalb der Isolatorglocke mit dem Bleimantel leitend verbunden war.
Um diese Nachteile zu beseitigen, werden bei der Überführung von Erdkabeln in Freileitungen die Isolatoren mit eingebauten Sicherungssockeln, vorzugsweise aus Isolierpressstoff verwendet, wie es zur Unterbringung von Einzelsicherungen oder andern Schaltelementen bereits bekannt ist. Der Sicherungssockel ist jedoch bei dem neuen Isolator erfindungsgemäss so ausgebildet, dass durch aufrechte achsenparallele Anordnung der bei Überführungsendverschlüssen gebräuchlichen Sicherungspatronen, wie Schmelzsicherungen, Luftleerspannungsableiter, und gegebenenfalls Grobschutz diese zwischen vertikalen Trennwänden des Sicherungssockels im Kopf des Isolators bequem untergebracht werden können.
Bei einer bekannten Anordnung hat man diese Patronen oder entsprechende Schutzmittel in einem besonderen Isolator untergebracht, der getrennt vom eigentlichen Abspannisolator an der gleichen Stütze befestigt wurde.
Durch die Anordnung der Sicherungspatronen im Isolator werden die in den Freileitungen induzierten schädlichen Spannungen nicht nur vom Kabel, sondern auch von den Aderzuführungen (Gummibleileitungen) abgehalten. Durch Unterbringung der Sicherungen im Isolatorkopf kann annähernd die Grösse und Form der normalen Postisolatoren beibehalten werden, wobei insbesondere die Anordnung der Patronen parallel zur Isolatorachse eine wesentliche Raumersparnis ermöglicht.
Gleichzeitig wird im Endverzweiger erheblich Raum erspart und eine bessere Handhabung für Montage-und Reparaturzwecke erzielt.
In einem Ausführungsbeispiel ist der Sicherungssockel, der vorzugsweise aus Isolierpressstoff, z. B. Bakelit, besteht, aus einer Grundplatte mit mehreren Aussparungen aufgebaut, auf der senkrecht drei sternförmig zueinander stehende Trennwände angeordnet sind, zwischen denen die Sicherungpatronen derart angebracht sind, dass möglichst grosse Kriechweg zwischen den Klemmen der Freileitung bzw. des Kabels und Erde vorhanden sind.
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In den Abbildungen ist das genannte Ausführungsbeispiel näher erläutert. Fig. 1 stellt die im Isolator untergebrachten Sicherungselemente in ihrer Schaltweise dar. Zwischen Freileitungen und Kabel ist eine Schmelzsicherung sm eingeschaltet. Zwischen Freileitung und Erde befindet sich der sogenannte Grobschutz g, bestehend aus einer Funkenstrecke, und zwischen der Kabelklemme und Erde ist ein Spannungsschutz sp in Form eines Luftleerspannungsableiters eingebaut. In welcher Weise die einzelnen Elemente im Kopf des Isolators untergebracht sind, geht aus Fig. 2 hervor. Fig. 3,4 und 5 stellen Teilansichten des Sicherungssockels dar. Deutlichkeitshalber ist in Fig. 2 wohl der Isolator und die Schutzkappe im Querschnitt, jedoch der Sissberungsockel in Vorderansicht gezeichnet.
Fig. 3 zeigt den Sicherungssockel von oben gesehen, Fig. 4 und 5 von zwei Seiten gesehen. Der Isolatorsockell ? (Fig. 2) besitzt eine Durchbohrung 2 für die Freileitungen, einen Kanal 3 für die Erde und einen weiteren 4 für die Kabelader. Im Kopf des Isolators befindet sich unter einer Blechkappe 5, die mit dem Isolator verschraubt ist, der Sicherungssockel 6 aus Bakelit, der die Sicherungspatronen 11 und 17 zwischen den isolierenden Trennwänden 8 und 10 bzw. 8 und 9 enthält. Die Trennwände 8, 9, 10 ruhen auf einer Platte aus Isolierstoff (Bakelit) 7 und werden praktisch mit ihr in einem Stück hergestellt. Die untere Klemmfeder 14 (vgl. Fig. 4) der Schmelzsicherung 11 ruht auf einem Isolierstück 15 auf und ist mit der Klemme für die Kabelzuführung 16 leitend verbunden.
Die obere Klemmfeder 12 der Schmelzsicherung ist über einen Metallstreifen 13, der an der Wand 8 geführt ist, mit der Freileitungsklemme 26 verbunden.
Zwischen Wand 8 und Wand 9 befindet sich die Spannungssicherung 17 (Luftleerspannungsableiter, vgl. Fig. 5). Ihre untere Haltefeder 18 ist mit der Erdklemme 19 verbunden und auf einem Isolierstück 20 befestigt. Die obere Haltefeder 21 ist über eine Metalleiste 22 von der Isolierwand 9 getragen.
Die Leiste 22 ist über die Rückwand von 9 und 10 in Verbindung mit der Kabelklemme 16 und dadurch mit der unteren Klemme-M der Schmelzsicherung n verbunden.. In Verbindung mit der unteren Feder 18 der Spannungssicherung 17 ist ein federnder Streifen 23 (Fig. 2), der parallel zur Spannungssicherung läuft. Die in der Zuführung 13 zur Freileitungsklemme 26 angebrachte Schraube 24 dient zusammen mit der genannten Feder 23 als Funkenstrecke (Grobschutz).
Aus der Konstruktion ist zu ersehen, dass die wesentlichen Teile der Spannungssicherung gegen Kriechstrom durch einen langen Kriechweg geschützt sind. So sind die beiden Klemmen und Zuführungen zur Spannungssicherung durch die Wand 9 getrennt. Auch die beiden Klemmen des Grobschutzes, die aus der Schraube 24 und der Feder 23 bestehen, weisen einen langen Kriechweg um die Wand 8 herum auf.
Die Zuführung zu der Erdungsklemme 19, der Klemme 16 für die Kabeladerzuführung und der Klemme 26 für die Freileitungszuführung geschieht durch'Ausnehmungen und Löcher in der Grundbakelitplatte 7 (27 für die Erdleitung, 28 für die Freileitung und 29 für die Aderzuführung). Als Erdleitung kann dabei eine blanke Ader bis zu den Eisentraversen bzw. bis zur Erde benutzt werden. Die Aderzuführung geschieht vorteilhaft durch hohle den Isolator tragende Stützen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Freileitungsisolator zur Überführung von Erdkabeln in Freileitungen mit eingebauten Sicherungsockeln vorzugsweise aus Isolierpressstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungspatronen, bestehend aus Schmelzsicherung und Luftleerblitzableiter, und gegebenenfalls auch der Grobschutz (Funkenstrecke) parallel zur Isolatorachse im Kopf'des Isolators angeordnet sind und durch vertikale Wände des Sichenmgssockels aus Isolierpressstoff getrennt-sind.