DE749315C - Vorrichtung zur Verminderung von Rueckueberschlagsspannungen - Google Patents

Vorrichtung zur Verminderung von Rueckueberschlagsspannungen

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DE749315C
DE749315C DEP79120D DEP0079120D DE749315C DE 749315 C DE749315 C DE 749315C DE P79120 D DEP79120 D DE P79120D DE P0079120 D DEP0079120 D DE P0079120D DE 749315 C DE749315 C DE 749315C
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DE
Germany
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masts
lightning
earth
ropes
mast
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Expired
Application number
DEP79120D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Hermann Schulze
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Publication date
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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02GINSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
    • H02G7/00Overhead installations of electric lines or cables
    • H02G7/22Arrangements of earthing wires suspended between mastheads

Landscapes

  • Suspension Of Electric Lines Or Cables (AREA)

Description

  • Vorrichtung zur Verminderung von Rücküberschlagsspannungen Blitzschutz- oder Erdseile auf Hochspannungsfreileitungen haben bekanntlich den Zweck, z. unmittelbare Blitzeinschläge in die Leiterseile und a. bei Blitzeinschlägen in die Leitungsmaste (Tragwerke) oder die Erdseile den sogenannten Rücküberschlag an den Isolatoren zu verhindern. Dieser Rücküberschlag an den Isolatoren kommt dadurch zustande, daß der über den getroffenen Mast zur Erde abfließende Blitzstrom diesen Mast auf eine Spannung aufladet, die dem Blitzstrom und dem Mast-Erd-Übergangswiderstand verhältnisgleichist und bei ihohen Blitz-Stromstärken und/oder zu hohem Erdübergangswiderstand zu Rücküberschlägen anden Isolatoren führen kann.
  • Schutzmaßnahmen gegen solche Rücküberschläge der Isolatoren sind demzi4folge: a) Erhöhung der Stoßüberschlagspannung für die Leiterseilisolation, b) möglichst niedrige Erdübergangswiderstände der Maste, wobei als Erdübergangswiderstand der beim Stoßstromdurchgang wirksame Ausbreitungswiderstand gilt, c) Entlastung der einzelnen Mast-Erd-übergangswiderstände von dem zur Erde fließenden Blitzstrom, d. h. seine Ableitung über möglichst viele Masten zur Erde.
  • Zu der unter a genannten Maßnahme gehört die Einschaltung von isolierenden Holz-. Strecken. Sie ist von selbst vorfanden bei Holzmastleitungen ohne Erdseil. Bei Holzmastleitungen- mit Erdseil wird diese Schutzmaßnahme bekanntlich z. B. dadurch verwirklicht, daß die mit dem Erdseil verbundenen Erdleitungen im Bereich der Leiterseile schräg an die Masten heruntergeführt werden. Diese Maßnahme versagt jedoch bei auf Holzmasten verlegten Leitungen ohne und mit Erdseil an solchen. Masten, deren Isolatorenstützen bzw. Aufhängepunkte geerdet werden müssen.
  • Bei Masten aus Eisen oder Beton bzw. sonstigen Tragwerken aus nicht` solierenden, d. h. leitenden Baustoffen ist es zwar bekannt, die Stoßispannungsfestigkeit der Leiterseilisolation durch Verwendung hölzerner Mastquerarme zuerhöhen. Hölzerne Ouerarme an Eisen-oder Betonmasten haben jedoch den Nachteil, daß sie wegen ihrer vorzeitigen Zerstörung durch Fäulnis etwa alle -o Jahre ausgewechselt werden müssen; zudem ist ihre Verwendung bei Leitungen hoher und höchster Spannungen wegen unzureichender Festigkeit unmöglich.
  • Es ist weiterhin bekannt, die Stoßspannungsfestigkeit für die Leiterseilisolation durch Verwendung von Isolatoren höherer Spannungsreihen bzw. entsprechend vielgliedriger Isolatorenketten zu erhöhen; sie scheidet aber im allgemeinen wegen der damit verbundenen wirtschaftlich nicht tragbaren Kosten aus.
  • Der unter b erwähnten Maßnahme sind, je nach den vorliegenden Erdbodenverhältnissen, untere Grenzen gesetzt; sie verursacht außerdem erhebliche zusätzliche Kosten, die bei ungünstigen Bodenverhältnissen große, die Leitungen oft sehr verteuernde Beträge erreichen können.
  • Die einzige zur Zeit bekannte Schutzmaßnahme nach c besteht in der z'lnwendung eines oder mehrerer Erdseile. Die Schutzwirkungen dieser Erdseile sind durch die Forschung und Betriebsergebnisse hinreichend geklärt. Diese Schutzwirkungen sind verschieden, je nachdem die Blitzeinschläge in die Maste (Fall i) oder in das Erdseil (Falle) erfolgen, wie sich z. B. aus den schematischen Darstellungen gemäß Abb. i und 2 ergibt. Hierbei stellt dar Abb. i die durchschnittliche Verteilung des Blitzstromes bei Masteinschlägen (Fall i), Abb. 2 die durchschnittliche Verteilung des Blitzstromes bei Erdseileinschlägen (Fall e). Die nachstehenden, für eine Leitung mit einem Erdseil geltenden Betrachtungen gelten sinngemäß auch für Leitungen mit mehreren Erdseilen.
  • Nach Abb. i wird der Strom eines Blitzes, der in einen Mast einer Hochspannungsleitung. mit Erdseil einschlägt, im allgemeinen z. B. über fünf -Maste, nach Abb. 2 ein in das Erdseil einschlagender Blitzstrom z. B. über sechs Al#aste zur Erde abgeleitet. Sehr ungünstig unterscheidet sich Fall i vom Fall 2 insofern, als bei Fall i der höchste, vom getroffenen Mast abzuleitende Blitzteilstrom im Durchschnitt noch immer 6o v. H. des gesamten Blitzstromes beträgt.
  • Die Schutzwirkung des Erdseiles begrenzt im Falle i die Rücküberschlagspannung nur auf das etwa o,6fache der Überschlagspan-, nung, die sich bei Ausführung der Leitung ohne Erdseil ausbilden kann, d. h. das Erd-> -eil schützt gegen Rücküberschlag im Falle i auch nicht annähernd so geit wie im Falle 2. Fall 2 selbst gestaltet sich günstiger, wenn es gelingt, die Blitzstromableitung in Rieh-, tun- möglichst niedriger Überschlagspannungen zu steuern, d. h. den Blitzstrom über mehr als sechs, d. h. möglichst viele Maste in entsprechend kleinen Teilströmen zur Erde abzuleiten.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun eine Vorrichtung zur Verminderung der Rücküberschlagspannungen, bei der der Fall i (Mastblitzeinschlag) in seiner Endauswirkung grundsätzlich in den günstigeren Fall 2 (Erdseilblitzeinschlag) umgewandelt und darüber hinaus der Blitzstrom über möglichst viele (mehr als sechs) Maste zur Erde abgeleitet wird. Zu diesem Zweck sind erfindungsgemäß außer unmittelbar galvanisch mit den Masten verbundenen durchlaufenden Blitzauffangseilen über den Leitungsmasten mit diesen über Wirkwiderstände oder Blindwiderstände verbundene oder gegen die Maste durch Nichtleiter abgestützte zusätzliche Blitzauffangseile angeordnet, die mit den anderen Blitzauffangseilen in einer derartigen Entfernung vom Mast im Spannfeld verbunden sind, daß der Blitzstrom im wesentlichen auf die durchlaufenden Blitzauffangseile und damit über viele 'Maste in kleinere Teilströme aufgeteilt zur Erde abgeleitet wird. Derartige Anordnungen setzen dem unmittelbaren Ab- 1 fließen des Blitzstromes über den vom Blitz getroffenen Mast einen merkbaren Widerstand ntgegen, belasten dadurch die benachbarten Maste bzw. deren Erdübergangswiderstände mit größeren Blitzteilströmen und beteiligen darüber hinaus mehr Maste an der Ableitung des Blitzstromes zur Erde als bei der bisher bekannten Anordnung des Erdseiles.
  • An Hand der Abb. 3 bis 5 sei die Erfindung näher erläutert. In diesen Abbildungen bedeuten i die Leiterseile einer Drehstromhochspannungsleitttng, 2 den Halbleiter (Wirkwiderstand), 3 die Drossel (Blindwiderstand), q. das durchlaufende Erdseil, 5 die unter einem spitzen Winllel nach beiden Seiten in die Spannfelder geführten Blitzaüffangseile über den Masten, 6, 7 u. 8 die Maste der Hochspannungsleitung, eine Gewitterwolke, lo einen Blitzstrom aus Gewitterwolke 9 in Mast 6, i i die metallischen Verbindungsstellen der Blitzauffangseile mit dem durchlaufenden Erdseil 4, 12 den Nichtleiter (Isolator). Es zeigen Abb.3 rücküberschlagsichere Erdseile mit Blitzauffangseilen 5 über den Masten 6, 7, 8, abgestützt auf diesen durch Halbleiter (Wirkwiderstände) 2, z. B. einer starken Stange aus Hartholz, Abb. 4 rücküberschlagsichere Erdseile 4 mit Blitzauffangsellen 5 über den Masten 6, 7, 8, abgestützt auf diesen durch Blindwiderstände 3, z. B. aus einer Eisenstange und aus deren Rundeisen gewickelter Drosselspule, Abb. 5 rückfiberAchlagsichere Erdseile 4 mit Blitzauffangseilen 5 über den Masten 6, 7, 8, abgestützt auf diesen durch Nichtleiter (Isolatoren) 1a.
  • Schlägt bei den Anordnungen nach Abb. 3 bis 5 ein Blitz in den Mast 6, so findet der Blitzstrom io auf dem Wege zur Erde des Mastes 6 den erheblichen oder unendlich großen Widerstand z, 3 oder 12 vor, fließt zum größten Teil (Abb. 3 und 4) oder ganz. (Abb. 5) über die Blitzauffangseile 5 nach dem durchlaufenden Erdseil 4 und von dort über zahlreiche Masten in entsprechend viele Teilströme aufgeteilt zur Erde. Die Erdübergangswiderstände aller sich an der Blitzstromabteilung beteiligenden Masten werden dabei mit nur kleinen Blitzteilströmen belastet, d. h. alle Masten werden auf nur sehr geringe Spannungen aufgeladen, und es werden somit Rücküberschläge sicher vermieden. Am Mast 6, in dessen Blitzauffangseil 5 der Blitz eingeschlagen hat, lassen die metallischen Verbindungsstellen ii des Blitzauffangseiles 5 mit dem durchlaufenden Erdseil 4 die Blitzteilströme ungehindert auf das Erdseil 4 in Richtung der Masten 7 und 8 abfließen, jedoch in nur sehr geringem Ausmaß auf den getroffenen Mast 6 selbst zurückfließen.
  • Es ist bereits bekannt, die durchlaufenden Erdseile für eine Höchstspannungsleitung über den Masten isoliert zu verlegen und mittelbar über Ankerseile und besondere, im Erdboden verlegte kupferne Erdungsbänder leitend mit den Mastfüßen zu verbinden. Bei der Anordnung nach der Erfindung werden jedoch weder die durchlaufenden Erdseile auf @_ den 1lasten isoliert verlegt noch werden die Erdseile in dieser bekannten Weise mittelbar mit den Masten leitend verbunden, sondern sie stehen in unmittelbarer leitender Verbindung mit den Mastköpfen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Verminderung von Rücküberschlagsspannungen, die sich bei unmittelbaren Blitzeinschlägen in die Blitzauffangseile von auf Masten aus elektrisch leitenden Baustoffen, vorzugsweise Eisen, verlegten elektrischen Leitungen infolge der Erdübergangswiderstände der Maste ausbilden, unter Verwendung von Blitzauffangseilen, die mit den Masten nur mittelbar galvanisch verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß außer unmittelbar galvanisch mit den Masten (6, 7, 8) verbundenen durchlaufenden Blitzauffangseilen (4) über den Leitungsmasten mit diesen über Wirkwiderstände (2 in Abb. 3) oder Blindwiderstände (3 in Abb. 4) verbundene oder gegen die Maste durch Nichtleiter (12 in Abb.5) abgestützte, zusätzliche Blitzauffangseile (5) angeordnet sind, die mit den anderen Blitzauffangseilen in einer derartigen Entfernung vom Mast im Spannfeld verbunden sind, daß der Blitzstrom im wesentlichen auf die durchlaufenden Blitzauffangseile und damit über viele Maste in kleinere Teilströme aufgeteilt zur Erde abgeleitet wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden Elektrotecbnik u. Maschinenbau 49 (z931), 449 Elektrotechnische Zeitschrift 52 (1931), 722 ff. insbes. S. 7a4; 57 (1936) ?373 ff.
DEP79120D 1939-05-09 1939-05-09 Vorrichtung zur Verminderung von Rueckueberschlagsspannungen Expired DE749315C (de)

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DE749315C true DE749315C (de) 1944-11-25

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1161607B (de) * 1960-03-31 1964-01-23 Siemens Ag Schutzzone fuer mit Erdseil ausgeruestete elektrische Hoechstspannungsfreileitungen mit Betriebsspannungen ab 380 kV vor deren Einfuehrung in eine Schaltstation
DE1256752B (de) * 1961-06-27 1967-12-21 Licentia Gmbh Aufhaengung fuer Erdseile

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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None *

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DE1161607B (de) * 1960-03-31 1964-01-23 Siemens Ag Schutzzone fuer mit Erdseil ausgeruestete elektrische Hoechstspannungsfreileitungen mit Betriebsspannungen ab 380 kV vor deren Einfuehrung in eine Schaltstation
DE1256752B (de) * 1961-06-27 1967-12-21 Licentia Gmbh Aufhaengung fuer Erdseile

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