CH694716A5 - Freileitung fuer die Wechselstromversorgung. - Google Patents

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CH694716A5
CH694716A5 CH226499A CH226499A CH694716A5 CH 694716 A5 CH694716 A5 CH 694716A5 CH 226499 A CH226499 A CH 226499A CH 226499 A CH226499 A CH 226499A CH 694716 A5 CH694716 A5 CH 694716A5
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02GINSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
    • H02G7/00Overhead installations of electric lines or cables
    • H02G7/20Spatial arrangements or dispositions of lines or cables on poles, posts or towers

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  • Suspension Of Electric Lines Or Cables (AREA)

Description


  



   Die Erfindung betrifft eine Freileitung für die Wechselstromversorgung  mit wenigstens drei Leitern, für ein vorzugsweise phasensynchrones  Leitungssystem (R, S, T), welche in drei verschiedene Ausleger-Ebenen  (oben, Mitte, unten), im Abstand zueinander auf Masten an entsprechenden  Isolatoren aufgehängt und parallel von Mast zu Mast gespannt sind.                                                             



   Die Stromleiter von klassischen Hochspannungsleitungen haben im Falle  von auf Masten aufgehängten Freileitungen keinerlei Abschirmung.  Entsprechend der Stärke von Strom und Spannung ergibt sich eine beachtliche  Feldausbreitung. Ohne Stromfluss bildet sich im Prinzip ein reines  elektrisches Feld und mit Stromfluss ein elektromagnetisches Feld.  In der Folge wird zur Vereinfachung mehrheitlich nur von einem elektromagnetischen  Feld, also der gleichzeitigen Wirkung beider Feldarten, gesprochen.  Es wird vorausgesetzt, dass die variablen Wirkungen entsprechend  den physikalischen Gesetzen bekannt sind. Ein wichtiger Punkt ist  die Ausbreitung der Felder. Das Elektromagnetfeld breitet sich ungehindert  im freien Raum in Abhängigkeit von der Stromführung sowie der Spannung  über Distanzen von bis zu 100 und mehr Metern aus.

   Je nach Untergrundbeschaffenheit  und vor allem wenn Metallleitungen im Boden vorhanden sind, lassen  sich entsprechende Feldauswirkungen in einem Vielfachen der Distanz,  und in Form von Blindströmen unter Umständen sogar kilometerweit  feststellen. Noch bis vor 10 bis 20 Jahren wurden diesem Umstand  kaum Beachtung geschenkt. Viele Faktoren wie Besiedlungsdichte, Zunahme  des Stromverbrauches, Erhöhung der Spannung, teilweise bereits auf  400 kV und mehr, besonders aber durch das Näherrücken von Siedlungen  und Stromtransportleitungen, schufen die Voraussetzung für das heute  unter dem Namen Elektrosmog bekannte Problem in Bezug auf die Umwelt,  auf elektronische Geräte, ganz besonders aber auf den Menschen. Wenigstens  seit einem Jahrzehnt werden die von Freileitungen erzeugten Felder  als Störfelder und damit als Umweltbelastungsfaktor anerkannt.

   Die  Forderung der Reduktion wird immer lauter gestellt. 



     Um die Stärke des elektromagnetischen Feldes in der Nähe von Hochspannungsleitungen  zu verringern, stehen verschiedene Möglichkeiten offen. In gewissen  Fällen können geerdete Leiter im Nahbereich und/oder unterhalb der  Phasenleiter aufgehängt werden. Diese reduzieren durch die in ihnen  induzierten Ströme das Elektromagnetfeld im Nahbereich unterhalb  der Leiter um bis zu 30%, im Idealfall bis zu 80%. Zu den weiteren,  gut bekannten Massnahmen gehört auch die Erhöhung der Tragwerke.  Auf Bodenhöhe verringert eine Vergrösserung der Abstände nicht nur  die magnetische, sondern auch die elektrische Feldstärke und das  witterungsabhängige Knistern der Leitungen, bekannt unter dem Ausdruck  Koronalärm. Der Koronalärm lässt sich jedoch effizienter an der Quelle  reduzieren, dadurch dass die Stromleiter gespalten werden.

   Dabei  werden anstelle eines Leiters (je für die Phasen R, S und T) zwei  parallele im Abstand von z.B. 10 bis 20 cm geführte Leiter benutzt,  welche in relativ kurzen Abständen mittels Haltern elektrisch und  mechanisch verbunden sind. Die beiden Seile eines gespaltenen Leiters  bilden als elektrische Leiter betrachtet, einen einzigen Leiter. 



   Bei Freileitungen kommen aus Kostengründen klassische Abschirmtechniken  kaum in Frage. Von der 3-phasigen Stromführung im Haushalt, sei es  für Herdplatten oder Waschmaschinen, ist die nahezu Aufhebung der  Feldausbreitung bekannt. Dies ergibt sich durch die zumindest theoretisch  exakte Phasenverschiebung des sinusförmigen Spannungs- und Stromverlaufes.  Es lag deshalb nahe, eine Feldkompensation durch eine optimierte  Anordnung der Phasen zu erreichen. Bei Freileitungen - vor allem  bei mehrsträngigen - können die von ihnen verursachten Elektromagnetfelder  durch eine geeignete Anordnung der Leiter stark reduziert werden.                                                              



   Die WO94/16 484 (König) zeigt eine Lösung mit Feldkompensation durch  spezielle Leiteranordnungen. Soweit dem Anmelder bekannt ist, wurde  diese nie in die Praxis umgesetzt. Es ist zunächst zu beachten, welchen  Positionen am Mast die verschiedenen Phasen zugeordnet werden. Bei  zweisträngigen Leitungen gibt es drei grundsätzlich verschiedene  Möglichkeiten, die Phasen anzuordnen. Bei der spiegelsymmetrischen  Anordnung hängen die Leiter sich entsprechender Phasen jeweils auf  gleicher Höhe am Mast gegenüber. Bei der zirkulären Anordnung hängen  nur auf der mittleren Höhe und bei der gemischten Anordnung nur auf  dem untersten oder obersten Ausleger Leiter zu gleichen Phasen einander  gegenüber. Obwohl diese Lösungen nun schon seit einiger Zeit bekannt  sind, wurde diesen Kombinationsmöglichkeiten von den Leitungsbauern  wenig Beachtung geschenkt.

   Die einzelnen Kombinationen können allerdings  bei gleichem Strom sehr unterschiedliche Magnetfelder hervorrufen.  Werden statt der üblichen sechs, zehn Leiter für eine    Übertragung  in zwei Strängen verwendet, lässt sich das Magnetfeld auf Bodenhöhe  sowohl in unmittelbarer Nähe der Leitungsachse, wie auch in grösserer  Entfernung davon verringern. In der gemäss WO94/16 484 optimierten  Anordnung wird der Strom in zwei von drei Phasen je hälftig geteilt.  Die Stromstärken der zwei Teilströme müssen gut ausgewogen sein.  Die beiden Hälften der Ströme der aufgeteilten Phasen werden durch  getrennte Leiter geführt. Die Leiter mit aufgeteilten Phasen sind  um den Leiter mit nicht aufgeteilter Phase angeordnet. Die halbierten  Phasen hüllen sozusagen die dritte Phase ein.

   Dies hat zur Folge,  dass sich die Magnetfelder stärker zwischen diesen Leitern konzentrieren  und dafür in Richtung auf den Boden abgeschwächt werden. Die Resultate  von Modellrechnungen zeigen, dass im Idealfall die Elektromagnetfelder  auf Bodenhöhe im Gebiet der Leitungsachse wie auch in seitlichem  Abstand dazu um mehr als die Hälfte reduziert werden. Die Rechnungen  wurden auch durch Messungen überprüft. An einem realen Modell der  10-Leiter-Freileitung wurde bestätigt, dass mit dem Übergang von  einer konventionellen 6-Leiter-Konfiguration zu einer 10-Leiter-Konfiguration  das Magnetfeld um bis zu 70% reduziert werden kann.

   Abgesehen von  den grösseren Kosten für eine 10-Leiter-Freileitung in Bezug auf  eine 6-Leiter-Freileitung lag der Hauptgrund für die fehlende Akzeptanz  wohl darin, dass die vorgeschlagene Lösung nicht konform zu den gültigen  Vorschriften für die Ausgestaltung von Freileitungen war. 



   Der Erfindung wurde nun die Aufgabe zugrunde gelegt, nach Lösungen  zu suchen, mit denen die grösstmögliche Störfeldreduktion mit wirtschaftlich  tragbarem Aufwand erreichbar ist, welche aber auch in der gängigen  Praxis des Freileitungsbaues akzeptierbar ist. 



   Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei  Leiter als gespaltene Leiter ausgebildet, und die gespaltenen Leiter  eines Leiters in der oberen Ausleger-Ebene und m der unteren Ausleger-Ebene,  vorzugsweise "X"-förmig angeordnet sind. 



   Vom Erfinder ist erkannt worden, dass das Auffinden einer theoretischen  Lösung sehr wertvoll ist, dass aber das Entscheidende die Umsetzung  in die Praxis ist (reduced to practice). Für die Praxisumsetzung  geben die geltenden Vorschriften einerseits und die Zweckmässigkeit  anderseits in der Mehrzahl der Fälle den Ausschlag dafür, ob eine  Lösung in der Fachwelt akzeptiert wird. Es ist eine generelle Erfahrung,  dass eine noch so gute, neue Lösung aufgrund von ökologischen Kriterien  allein vom Fachmann sehr selten übernommen wird, nicht zuletzt deshalb,  weil er die bisherige Lösung kennt und von einer neuen befürchtet,  dass doch auch wieder neue, noch nicht    erkennbare Nachteile auftreten  werden.

   Bei der Lösung nach der WO94/16 484 (König) werden konkret  folgende Nachteile genannt: - Grosser mittlerer Ausleger / Arme  - Beansprucht mehr Land / Gefährdung erhöht - Höherer Grenzabstand  zu den Häusern - Landschaftsschutz / Ästhetik beeinträchtigt  - Entspricht z.B. nicht den schweizerischen Vorschriften. 



   Als entscheidender Nachteil jedoch ergaben Abklärungen mit den Netzbetreibern,  dass es nicht möglich ist, drei mal drei Leitungen auf den mittleren  Mast-Auslegern so nahe beieinander zu platzieren. Arbeiten auf Masten  werden häufig durchgeführt, wenn ein Teil der Leitungen noch unter  Spannung ist. Hier ist ein genügender Abstand von Leiter zu Leiter  Voraussetzung. Auf den kürzesten Nenner gebracht kann der Unterschied  der Lösung König zu der neuen Lösung wie folgt dargestellt werden:  - neu: 2 mal "X" - König: 2 mal + (Kreuz) 



   Es ergeben sich von der neuen Lösung folgende Vorteile: - Es gibt  keine weiten, mittleren Ausleger für je zwei mal drei Leitungen (Isolatoren!)  - Der oberste und unterste Leiter wird neu mit zwei mal zwei Leitungen  / Isolatoren ausgerüstet. Dies entspricht der gängigen Praxis (ohne  Berücksichtigung des Phasensplittings) und einer 10-Leiter Freileitung.  - Das Mastbild wird kompakter und ausgeglichener im Vergleich zum  Modell König - Die Grenz-/Sicherheitsabstände zu Gebäuden werden  kleiner - Entspricht den schweizerischen Vorschriften - Die Koronageräusche  sind reduziert - Die Magnetfelder werden im Vergleich zu den Standard-Masten  um ca. 70% reduziert. 



   Ein nicht unwichtiger Punkt liegt darin, dass die neue Lösung mit  den bestehenden Lösungen z.B. auf demselben Mast kombinierbar ist.                                                             



   Die neue Lösung erfordert unstrittig durch die Spaltung von zwei  Leitern gegenüber der bisherigen Praxislösung einen Mehraufwand für  die Erstellung des Leitungsnetzes. Sie erfordert eine Mehrinvestition,  was an sich nicht verwunderlich ist, wenn davon ausgegangen werden  muss, dass für die bestehenden Lösungen seit deren Einführung     die Feldproblematik nie ein zentrales Kriterium war. Die neue Lösung  hat nun aber als wichtigsten Vorteil für die Praxis, dass erstens  sensible Abschnitte in einer ersten Stufe umgerüstet werden und die  Feldbelastung damit nun bis 70% reduzierbar sind. Zweitens steht  bei Leistungserhöhung mit der neuen Lösung eine technische Reduktionsmöglichkeit  zur Verfügung, derart, dass nach der Leistungserhöhung die Belastung  sogar tiefer ist, gegenüber dem Ursprungszustand.

   Ein weiterer wichtiger  Aspekt ergibt sich aus der Abwägung, sollen die Masten höher gebaut  oder die neue Lösung vorgesehen werden. Hier bestehen gute Aussichten,  dass die neue Lösung sogar preisgünstiger sein kann. 



   Schon seit längerer Zeit wird eine starke Absenkung der Grenzwerte  für elektromagnetische Immissionen diskutiert, dies aufgrund von  Verdachtsmomenten, wonach wesentlich schwächere Felder als die bisher  angenommenen Wirkungen auf die Gesundheit haben können. In diesem  Zusammenhang sprechen Fachleute von elektrosensiblen Menschen, deren  Anteil bis 20% der Bevölkerung ausmachen könne. Die Frage, wie sich  elektromagnetische Felder reduzieren lassen, ist daher äusserst aktuell.  Diese Diskussion wird nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen  Staaten wie etwa Deutschland und den Vereinigten Staaten intensiv  geführt.

   Auch wenn die offiziellen Grenzwerte eingehalten werden,  sind Rechtsstreite im Gange, weil Bewohnerschaft und Besitzer nicht  mehr bereit sind, weitere Hochspannungsleitungen zu dulden, unter  anderem auch weil die Grundstücke in der Nähe von Hochspannungsleitungen  an Wert verlieren können. Nicht zuletzt besteht hierzu ein realer  Planungskonflikt zwischen Zonen, die für eine spätere Überbauung  ausgeschieden werden, und der Erstellung einer Hochspannungsleitung  in dem Bereich dieser Zonen. In sehr vielen Fällen kann mit der neuen  Lösung ein Konflikt vermieden werden. 



   Die neue Lösung gestattet eine ganze Anzahl von besonders vorteilhaften  Ausgestaltungen. 



   Vorteilhafterweise wird der Mast als 10-Leiter-Freileitung mit drei  übereinander angeordneten Auslegern ausgebildet, wobei die Verankerungsstellen  für die entsprechenden Isolatoren bzw. Leitungen bilden, und Ausleger  vorzugsweise symmetrisch ausgebildete Doppelausleger sind, für zwei  getrennte Stromtransporte, beidseits des Mastes. 



   In der weit überwiegenden Zahl werden die Masten auf beiden Seiten  mit einer identischen Leiterkonfiguration ausgebildet. Dies hat vor  allem den Vorteil einer    symmetrischen Belastung für die statische  Festigkeit des Mastes. Die neue Lösung hat hier den Vorteil, dass  auch eine Feldreduktion zwischen den beiden Seiten möglich ist durch  eine identische oder z.B. spiegelbildliche "X"-Anordnung auf beiden  Mastseiten auch in Abhängigkeit der Stromflussrichtung. 



   Bevorzugt werden die drei Leiter eines Leitungssystems kreisförmig  auf einer Seite des Mastes angeordnet, mit den beiden gespaltenen  Leitern am Kreisumfang und dem dritten als Zentrumsleiter, etwa als  Mittelpunkt des Kreises. Die neue Lösung erlaubt die bisherige Praxis  in Bezug auf die bauliche Ausgestaltung anzuwenden, wonach der Ausleger  in der mittleren Ebene kurz und die beiden anderen Ausleger länger  auskragend ausgebildet sind. Bei sehr hohen Spannungen kann auch  der Zentrumsleiter als Doppelleiter mit kurzen Verbindungslaschen  ausgebildet und damit der weiter vorne beschriebene Koronaeffekt  reduziert werden. 



   Die neue Lösung bietet ferner grosse Vorteile vor allem als Überlandleitung  im Hochspannungsnetz, wobei der Mast als Hochspannungsmast für den  Bereich von zehn bis zu hunderten von kiloVolt (kV) ausgebildet ist.  Sehr oft sieht man jedoch die Leitungen in dem Bereich der sogenannten  Mittelspannung z.B. mit drei oder sechs Leitern beinahe an Häuserfronten  vorbeigeführt. Hier bringt die neue Lösung eine drastische Senkung  der Feldbelastung in den betreffenden Häusern, nicht nur für den  Menschen, sondern auch für elektrisch/elektronische Einrichtungen.                                                             



   Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der kürzeste  Abstand zwischen zwei Leitern auf einer Mastseite etwa gleich gross  wie der kürzeste Abstand der zwei nächstgelegenen Leiter von beiden  Mastseiten gewählt. Dies hat nicht zuletzt für die Arbeiten der Berufsleute  auf den Masten grosse Vorteile, weil sie mit ihren gewohnten technischen  Hilfsmitteln einsetzen können. Die gespaltenen Leiter haben etwa  einen gleichen Querschnitt und zwei gespaltene Leiter zusammen und  entsprechen etwa dem Leitungsquerschnitt eines ungespaltenen Leiters.                                                          



   In der Folge wird die neue Lösung anhand einiger Beispiel kurz beschrieben.  Es zeigen:      die Fig. 1 eine idealisierte Darstellung des  sinusförmigen Verlaufes von Strom und Spannung einer Phase des Wechselstromes  über der Zeit;     die Fig. 2 die typische Phasenverschiebung bei  Drehstrom mit drei Phasen;     die Fig. 3 Beispiel einer Reduktion  der Feldausbreitung mit geerdeten Kompensationsleitern;       die  Fig. 4, 5a und 5b die bekannte Feldausbreitung bei Hochspannungsleitungen  ohne Reduktionsmassnahmen;     die Fig. 6a, 6b und 7a Lösungen  des Standes der Technik, wobei die Fig. 7b bereits die neue Lösung  zeigt;     die Fig. 8 ein Hochspannungsmast mit der neuen Lösung;     die Fig. 9 Darstellung der Leiteranordnung mit zwei je gespaltenen  Leitern.  



   Die Fig. 1 zeigt idealisiert den zeitlichen Verlauf eines Wechselstromes  gemäss Lehrbuchdarstellung. Es wird auf das gängige Schulwissen verwiesen.                                                     



   Die Fig. 2 zeigt, dass im Falle von drei Leitern die Summe von Strömen  bzw. Spannungen bei gleicher Belastung aller drei Leiter stets Null  ist. Es findet eine nahezu Aufhebung des an die Umgebung abgestrahlten  Wechselfeldes statt. Messen wir das elektrische Feld in der Nähe  eines Kochherdes, oder der Waschmaschine, die nicht 230 V sondern  400 Volt Spannung angeschlossen sind, stellen wir überraschend tiefe  Werte fest. Der Grund: es hat drei Leiter und die Summe von Strömen  und Spannungen sind bei gleicher Belastung aller Leiter Null. Es  bildet sich in der Umgebung ein relativ kleines elektromagnetisches  Wechselfeld oder Störfeld. 



   Die Fig. 3 zeigt eine bekannte Möglichkeit der Feldverminderung durch  Kompensationsleiter, welche mit Erde verbunden sind. Durch den induzierten  Strom in die Kompensationsleiter besteht zumindest die Gefahr, dass  durch Ableitung in das Erdreich zusätzliche sogenannte Kriechströme  verursacht werden, die an sich wieder ein Problem darstellen können.                                                           



   Die Fig. 4, 5a und 5b sind dem Fachbuch Elektromagnetische Verträglichkeit,  Verlag Technik, Berlin, entnommen. Es wird auf die entsprechende  Literatur verwiesen. 



   Die Fig. 6a zeigt eine der am meisten verbreiteten 6-Leiteranordnungen  für Hochspannungsleitungen. L1, L2 und L3 bedeuten dabei je einen  Leiter, entsprechend R, S und T in schulmässiger Bezeichnung. Die  Fig. 6b ist die Lösung gemäss WO94/16 484 und ist entsprechend dem  Erfinder mit König bezeichnet. Für weitere Informationen wird auf  diese Veröffentlichung verwiesen. Soweit es die physikalischen Grundlagen  betrifft, wird der Inhalt der Druckschrift zum integrierenden Bestandteil  des vorliegenden Gesuches erklärt. Die Figuren dienen als Erklärungsmodell,  welche einige Anordnungen der Phasen ausführten. Die Leiterpositionen  sind ähnlich zu denen einer 230-kV-Leitung, sind aber zum Vergleich  mit der nachfolgend beschriebenen 10-Leiteranordnung verkleinert  und symmetrisiert. 



     Bei zweisträngigen Leitungen gibt es drei grundsätzlich verschiedene  Möglichkeiten, die Phasen anzuordnen. Bei der spiegelsymmetrischen  Anordnung hängen die Leiter sich entsprechender Phasen jeweils auf  gleicher Höhe am Mast gegenüber. Bei der zirkulären Anordnung hängen  nur auf der mittleren Höhe und bei der gemischten Anordnung nur auf  dem untersten oder obersten Ausleger Leiter zu gleicher Phasen einander  gegenüber und starke Magnetfelder erzeugen können wie bei einer spiegelsymmetrischen  Anordnung. Die Situation ist verschieden, wenn die elektrische Leistung  des einen Stranges in die Gegenrichtung zu jener im zweiten Strang  fliesst. Da in Hochspannungsleitungen die Übertragungsrichtung in  einzelnen Strängen gelegentlich wechseln kann, sind die Vorteile  von so optimierten Anschlusskonfigurationen im Allgemeinen zeitlich  beschränkt wirksam.

   Werden statt der üblichen sechs zehn Leiter für  eine Übertragung in zwei Strängen verwendet, lässt sich das Elektromagnetfeld  kompensieren. 



   Die Fig. 7a entspricht der Fig. 6a und zeigt eine Gegenüberstellung  mit der neuen erfindungsgemässen Lösung (Fig. 7b). Die Fig. 8 zeigt  ein typisches Bild in Bezug auf die Auslegeranordnung für die neue  Lösung. Die mittleren Ausleger 10 sind verkürzt, sowohl gegenüber  dem oberen Ausleger 11 wie auch dem unteren Ausleger 12. Die Leiter  hängen an Isolatoren 13. Alle drei Ausleger 10, 11 und 12 sind starr  an einem Hochspannungsmasten 14 fixiert, so dass jedwelche Kräfte  über den Masten 14 und Sockel 15 im Erdboden 16 abgefangen werden.  Bei der neuen Lösung sind verschiedene Kriterien wichtig. 



   1. Die Leiter sind in unterschiedlichen Ebenen, einer oberen Ebene  17, einer mittleren Ebene 18 sowie einer unteren Ebene 19 angeordnet.  Der. Leiter L3 (S) ist als ungespaltener Leiter in der Ebene 19 (Mitte).  Die Leiter L1a, L2a (R1, T2) sind als gespaltene Leiter in der Ebene  17 (oben). Die Leiter L2b, L1b (T1, R2) sind als gespaltene Leiter  in der Ebene 19 (unten). Mit dem Distanzmass A wird angedeutet, dass  die minimalen Abstände zwischen den verschiedenen Leitern überall  etwa gleich gross sind. Die etwa gleiche Grösse betrifft jedoch in  erster Linie die bautechnische Frage. Für die Feldkompensation können  die Abstände je nach besonderen Situationen z.B. zwischen 10 und  20% variieren. 



   2. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ergibt sich aus der Fig.  9, nämlich die "X"- sowie die Kreisanordnung. Der strichpunktierte  Kreis 20 gibt einen ungefähren Anordnungsbereich für die gespaltenen  Leiter L1a, L2a, L2b, L1b. Im Zentrum 21 des Kreises 20 ist der ungespaltene  Leiter L3 (S). 



   3. Die "X"-Anordnung. 



   Aus der Fig. 9 erkennt man die zusätzliche Forderung der X-Anordnung.  Die "X"-Anordnung ergibt sich aus der diagonalen Verbindung aller  Leiter durch das Zentrum 21 (strichlierte Linie). Gemäss der neuen  Erfindung ergeben sich folgende Regeln: - Zwei Leiter werden als  gespaltene Leiter aufgeteilt, je in einer oberen und unteren Ebene  (17, 19), der dritte Leiter wird in der mittleren Ebene 18 angeordnet.

    - Die gespaltenen Leiter sind kreisförmig angeordnet, deren Mittelpunkt  der ungespaltene Leiter bildet. - Gespaltene und ungespaltene Leiter  bilden mit einer gedachten Diagonalverbindung eine X-Form, wobei  die gespaltenen Leiter aussen und der ungespaltene Leiter in der  Schnittstelle der X-Form angeordnet ist. - Der ungespaltene Leiter  kann im Hinblick auf die Koronaproblematik ebenfalls zwei oder 4-fach  gespalten sein, ist jedoch wie im Stand der Technik durch kurze Verbindungsstücke  verbunden. - Die gespaltenen Leiter können über kurze Verbindungen  gehalten nochmals gespalten sein, wenn dies von der Spannung erforderlich  ist.

Claims (10)

1. Freileitung für die Wechselstromversorgung mit wenigstens drei Leitern (R, S, T) für ein vorzugsweise phasensynchrones Leitungssystem, welche in drei verschiedenen Ausleger-Ebenen (oben, Mitte, unten) im Abstand zueinander auf Masten, an entsprechenden Isolatoren aufgehängt und parallel von Mast zu Mast gespannt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Leiter als gespaltene Leiter ausgebildet und die gespaltenen Leiter eines Leiters in der oberen Ausleger-Ebene und in der unteren Ausleger-Ebene, vorzugsweise X-förmig angeordnet sind.
2. Freileitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Masten mit drei übereinander angeordneten Auslegern ausgebildet sind, und die Verankerungsstellen für die entsprechenden Isolatoren bzw.
Leitungen bilden, wobei die Ausleger vorzugsweise symmetrisch ausgebildete Doppelausleger sind, für zwei getrennte Stromtransporte, beidseits des Mastes.
3. Freileitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Leiter eines Leitungssystems kreisförmig auf einer Seite des Mastes angeordnet sind, mit den beiden gespaltenen Leitern am Kreisumfang und dem dritten als Zentrumsleiter, etwa als Mittelpunkt des Kreises.
4. Freileitungen nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger in der mittleren Ebene kurz, und die beiden anderen Ausleger länger auskragend ausgebildet sind.
5. Freileitung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrumsleiter als Doppelleiter mit kurzen Verbindungslaschen ausgebildet ist.
6.
Freileitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Überlandleitung im Hochspannungsnetz und der Mast als Hochspannungsmast ausgebildet ist.
7. Freileitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zu den wenigstens drei Leitern wenigstens ein Erdleiter zur Feldreduktion parallel geführt ist.
8. Freileitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der kürzeste Abstand zwischen zwei Leitern auf einer Mastseite etwa gleich gross ist wie der kürzeste Abstand der zwei nächstgelegenen Leiter von beiden Mastseiten.
9. Freileitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die gespaltenen Leiter etwa einen gleichen Querschnitt und zwei gespaltene Leiter zusammen etwa dem Leitungsquerschnitt eines ungespaltenen Leiters entsprechen.
10.
Freileitung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um Stromtransportleitungen von zehn bis hunderten von KV-Leitungen handelt.
CH226499A 1999-12-09 1999-12-09 Freileitung fuer die Wechselstromversorgung. CH694716A5 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3379668A1 (de) * 2017-03-24 2018-09-26 Axpo Power AG Umrüstverfahren bzw. herstellungsverfahren für freileitungsmasten und freileitungsmasten
WO2023214215A1 (en) * 2022-05-02 2023-11-09 Terna S.P.A. Five-phase overhead power line

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