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Verfahren zum Giessen von rohrförmigen Körpern mit Hilfe des Sehleudergusses.
Kokillen für Schleuderguss werden meist aus Gusseisen hergestellt. In manchen Fallen hat es Nachteile, wenn das Gussmetall mit diesem Kokillenmaterial unmittelbar in Berührung tritt. Da Guss-
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für den Sonderfall geeigneten Material mit erheblich höheren Herstellungskosten zu rechnen haben.
Man hat auch schon zum Zwecke der Verhinderung einer ungleichmässigen Ausdehnung einer Schleudergusskokille vorgesehlagen, die Kokille aus mehreren übereinandergezogenen Rohren mit verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten herzustellen. Aber auch solche Kokillen sind kostspielig in der Herstellung. Im übrigen würde ein Einsatzrohr oder eine Einsatzbuehse. die in der Regel aus einem Metall von höherem Ausdehnungskoeffizienten als das Gusseisen zu bestehen hätte, keine befriedigenden Ergebnisse liefern, weil diese Buchse während der Einführung des flüssigen Metalls eine starke Erwärmung und damit auch eine starke Ausdehnung erfährt, während die umgebende äussere Kokille an dieser Erwärmung und der Ausdehnung sowohl mit starker Verzögerung als auch überhaupt in schwächerem Masse teilnimmt.
Da zur Erzielung eines guten formgerechten Gusses die Einsatzbuchso gut schliessend in die äussere Kokille eingeführt werden müsste, ist für die Ausdehnung dieser Einsatzbuchse kein Platz vorhanden. Es besteht daher entweder die Möglichkeit, dass die Einsatzbuchse sich nach innen einfaltet oder dass sie sich unter Vergrösserung der Wandstärke staucht. Das Eintreten einer Einfaltung würde sofort zur Unbrauchbarkeit des geschleuderten rohrförmigen Körpers führen und muss infolgedessen vermieden werden, was wiederum voraussetzt, dass der Buchse eine ziemlich erhebliche Wandstärke gegeben werden muss, so dass der Widerstand der Buehsenwandungen gegen Faltenbildung genügend gross wird.
Das Verfahren zum Giessen von rohrförmigen Körpern mit Hilfe des Schleudergusses gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kokille mit einem losen Futterbleeh ausgekleidet ist.
Das Futterblech wird in vielen Fällen zweckmässig aus Kupfer oder Kupferlegierungen bestehen und ist rohrförmig zusammengerollt, wobei die Längskanten vorzugsweise einander überlappen. Wenn die Kokille so lang ist, dass die verfügbaren Blechbreiten nicht ausreichen, kann man zwei oder mehrere zusammengerollte Bleche teleskopartig ineinandergesteckt in den Innenraum der Kokille einführen.
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt u. zw. zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Kokille mit lose eingesetztem Kupferblech, Fig. 2 eine Draufsicht auf dieselbe Kokille mit dem Kupferblech in Arbeitsstellung und Fig. 3 zwei Kupferblech teleskopartig ineinandergesetzt.
In den Zeichnungen ist die Blechstärke der Deutlichkeit halber übertrieben dargestellt.
Zur Ausführung des Verfahrens wird beispielsweise ein Kupferblech b von etwa 1-2 mm Stärke ungefähr auf den in Frage kommenden inneren Durchmesser der Kokille a gebogen und in die Kokille lose eingelegt, wobei vorzugsweise die Kanten des Kupferbleches sich überlappen.
Wenn nun die Kokille in Umdrehung versetzt wird, beobachtet man, dass bereits vor Einführung des Metalls unter der Einwirkung der Fliehkraft das dünne Blech sieh im wesentlichen dem Umfang der Kokille anschmiegt, wie in Fig. 2 dargestellt. Wenn nun Einführung des flüssigen Metalls erfolgt, tritt eine Ausdehnung des Bleches infolge der eintretenden Erwärmung derart ein, dass sich die Bleehe, die an ihren Enden frei beweglich sind, an der Innenwand der Kokille verschieben, wobei glei hzeitig in dem
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Ausmass der Ausdehnung der Bleche eine Vergrösserung der Überlappung eintritt. In Fig. 2 zeigt ba gestrichelt diese Stellung.
Zur Vermeidung von Wirbelbildungen im Gussmetall an der Überlappungsstelle der Futterbleche ist es zweckmässig, die Kanten der Bleche etwas abzuschrägen.
Wenn die Kokille so lang ist, dass die Herstellung der Ausfütterung nicht mit einem einzigen Blech vorgenommen werden kann, so kann man zwei oder mehrere annähernd rohrförmig gebogene Kupferbleche teleskopartig ineinanderschieben, wie in Fig. 3 dargestellt.
Beim Schleuderguss kann man das Giessmetall entweder mit Hilfe einer Giessrinne in ungefähr gleichmässiger Verteilung über die ganze Länge der Kokille hin plötzlich einfahren, oder man kann die Einführung des Giessmetalls an einem oder an beiden Enden der Kokille erfolgen lassen. Bei dem letzteren Verfahren findet eine besonders starke Beanspruchung desjenigen Teils der Kupferausfütterung statt, welcher nahe der Einführungsseite liegt, da unter Umständen die ganze für die Bildung des rohrförmigen Körpers bestimmte Metallmenge über diesen Teil der Ausfütterung hinweg fliesst.
Es ist daher zweckmässig, bei sehr langen rohrförmigen Körpern die Kupferausfütterung in dem der Einflussstelle zuliegenden oder benachbarten Teil der Kokille stärker zu wählen als in dem hinteren Teil der Kokille. in den das Metall
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zu unterschreiten.
Es ist manchmal, namentlich bei langen und engen Schleudergussformen schwierig, den Einsatz genau an die richtige Stelle zu bringen, wenn man ein lose aufgerolltes Blech von der ungefähren Form des gewünschten Einsatzes benutzt und dieses einzuschieben versucht.
Anmelderin hat es für besonders zweckmässig gefunden, vor dem Einbringen des Einsatzes an den überlappen Längskanten des Einsatzbleches und, soweit als erforderlich, auch dort, wo die einzelnen Rohreinsatzsehüsse oder-längen sich treffen, eine provisorische Lötung an einzelnen Punkten vorzunehmen, die mit Hilfe eines leichtflüssigen Lots ausgeführt wird.
Diese Lötstellen werden vorzugsweise, ehe das heisse Gussmetall in die Schleuderform eingeführt wird, wieder geöffnet, d. h. abgeschmolzen. Das Abschmelzen kann, sofern die Kokille in einzelnen Fällen heiss genug ist, durch die Wärme der Kokille erfolgen, zweckmässig verwendet man aber eine gesonderte Wärmequelle, wie etwa eine Lötlampe, einen Lötkolben od. dgl.
Das eingeführte heisse Gussmetall findet dann den Einsatz in demselben Zustande, als wenn er nicht vorher provisorisch gelötet worden ist, und der Einsatz kann sich so bewegen und eng an die Innenwandung der Kokille anlegen, wie dies weiter oben beschrieben worden ist.
Das Verfahren ist sehr billig und sicher wirkend und ist ausserdem geeignet, die eigentliche Kokille sehr zu schonen und damit ihre Lebensdauer zu verlängern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Giessen von rohrförmigen Körpern mit Hilfe des Schleudergusses unter Verwendung einer Kokille mit Einsatz, dadurch-gekennzeichnet, dass in die Kokille vor dem Giessen ein rohrförmig gestaltetes Futterblech derart lose eingelegt wird, dass die freien Enden (Längskanten) des Bleches sich gegenseitig überlappen, und dass das Blech sieh nach dem Einguss des Rohrmaterials an die Innenwandung der Kokille anlegt.