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Plastische Massen aus Aeetyleellulose.
Die Erfindung betrifft tertiäre, neutrale Phosphorsäureester der Monoalkyl-oder Monoaryläther der Glykole, die bisher nicht bekannt sind und die, als Zusatz zu plastischen Massen verwendet, die Eigenschaften dieser Massen in verschiedener Hinsicht noch weiter verbessern als dies mit Hilfe der organischen Säureester von Monoarylglykoläthern gemäss der deutschen Patentschrift Nr. 372546 bisher gelungen ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind plastische Massen aus Acetylcellulose, welche durch die Verwendung einer neuen Gruppe von Estern der Phosphorsäure in verschiedener Hinsicht in ihren Eigenschaften verbessert sind, und insbesondere sich dadurch auszeichnen, dass sie gegen die Einwirkung von Kälte weitgehend unempfindlich sind.
Die gemäss der Erfindung anzuwendenden tertiären, neutralen Phosphorsäureester der Glykole werden hergestellt, indem man Phosphoroxychlorid und einen grossen Überschuss der Glykolmonoalkyl- (bzw.-aryl) äther aufeinander einwirken lässt. Statt der genannten können auch gemischte Ester verwendet werden, in denen also die Phosphorsäure mit zwei oder drei verschiedenen Glykoläthergruppen verestert ist, wie z. B. Dimethylglykol-Butylglykolphosphat, Dipropylglykol-Butylglykolphosphat u. dgl.,
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Hiebei können R1, R, R gleiche oder voneinander verschiedene Alkyl-oder Arylgruppen sein, ferner kann die Äthylengruppe (CHJ auch z. B. durch Propylen oder Butylen ersetzt sein.
Auch die übrigen im Patente Nr. 127797 angeführten Ester können Verwendung finden, insbesondere die aus halogensubstituierten Glykoläthern hergestellten Phosphorsäureester.
Die Wirkung der Verwendung dieser neuen Körper in mit Acetylcellulose hergestellten plastischen Massen ist in verschiedener Richtung bemerkenswert. Sie setzen in allen Fällen die Brennbarkeit derselben erheblich herab. Des ferneren hat der Zusatz dieser Stoffe zu Acetylcellulose die Wirkung, die Festigkeit der plastischen Masse zu erhöhen, was sich durch Erhöhung der Falzzahl sowie in der Verbesserung der Dehnbarkeit und Biegezahl äussert ; besonders auffällig ist aber, dass die plastische Masse in ihrer Plastizität gegen Kälteeinwirkung in einen bisher unbekannten Grade unempfindlich ist ; sie steht darin im Gegensatz zu den üblichen Massen aus Aeetyleellulose, die bei Abkühlung auf niedrige Temperaturen eine starke Erhöhung der Sprödigkeit erfahren.
Endlich lässt sich eine Verbesserung der Lichtbeständigkeit bei den mit den Estern hergestellten neuen plastischen Massen feststellen. Das Losungs- vermögen der genannten Ester für Acetylcellulose ist verschieden ; die niederen Glieder der Homologen besitzen ein grösseres Lösungsvermögen für die Cellulosederivate als es die höheren Homologen aufweisen.
Als Lösungsmittel, die als Hilfsstoffe bei der Plastifizierung verwendet werden, kommen die im allgemeinen bei der Herstellung von plastischen Massen aus Acetylcellulose verwendeten Flüssigkeiten in Frage, z. B. Aceton, Essigäther, Benzolalkoholgemische usw. Die Menge des zuzusetzenden Lösungmittels entspricht im allgemeinen der Menge der angewandten Acetylcellulose.
Im übrigen lassen sich die Loslichkeitsverhältnisse gegenüber den Cellulosederivaten, die sich in dem verschieden starken Grade der Gelatinierfähigkeit ausdrücken, durch die Mischung der veresternden Gruppen in mannigfaltigster Weise einstellen und nutzbar machen. So wird z. B. Acetylcellulose von Tributylglykolphosphat nur schwer gelatiniert, während Dimethylglykol-Butylglykolphosphat dieselbe
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man die weitere vorteilhafte Eigenschaft, dass eine stärkere Herabsetzung der Brennbarkeit der Acetylcellulose erfolgt. Diese Ester können aber auch als Zusatz bei der Verwendung der unhalogenierten Ester dienen, wobei auffallend klare Massen erhalten werden.
Bei Verarbeitung der Acetylcellulose auf plastische Massen unter Verwendung der Ester als Gelatinierungs-und Weichhaltungsmittel lassen sich die in der Herstellung plastischer Massen mit solchen Mitteln in der Technik der Acetylcellulose geläufigen Verfahren und die hiefür üblichen Vorrichtungen anwenden. Die Ester können sowohl für sich allein wie auch im Gemisch mit bekannten Weichhaltungs- mitteln, wie Triacetin, Phtalsäureester usw., verarbeitet werden. Auch bei den Gelatinierungsmitteln gemäss der Erfindung richten sich die anzuwendenden Mengenverhältnisse im wesentlichen nach den Anforderungen, die an das Endprodukt gestellt werden.
Beispiel l : Werden Mischungen, bestehend aus a) 75% Acetylcellulose,
25% Methylglykolphosphat oder b) 75% Acetylcellulose,
25% Dimethylglykolbutylglykolphosphat oder
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30 % Titanweiss in an sich bekannter Weise auf Folien (Cellonfolien") verarbeitet, so entstehen nach dem Verdunsten der angewandten Lösungsmittel Folien, die gegenüber solchen, die mit andern bekannten Weiehhaltungs- mitteln an Stelle der unter a, b und c genannten Phosphorsäureester hergestellt worden sind, sich auszeichnen durch ungewöhnlich günstiges Verhalten bei mechanischer Beanspruchung, wie Falzung, Dehnung und Biegung, sowie dadurch, dass auch bei Temperaturen von 0 und darunter die Sprödigkeit wesentlich vermindert ist.
Beispiel 2 : 75 Teile Acetylcellulose, 10 Teile Dimethylglykolbutylglykolphosphat und 15 Teile Trichloräthylphosphat werden'in an sich bekannter Weise mit gebräuchlichen Lösemitteln zu Cellonfolien verarbeitet, wobei ein besonders klares, schleierfreies Cellon von stark herabgesetzter Brennbarkeit entsteht.
Beispiel 3. An Stelle der im vorhergehenden Beispiel angewandten Ansätze mit Acetylcelhdose lassen sich mit dem gleichen Erfolge auch verwenden : 75 Teile Acetylcellulose, 20 Teile Monochlor- äthyl-methylglyk'ol-butylglykolphosphat und 5 Teile Dimethylglykol-bntylglykolphosphat.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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untereinander besteht.