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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von zweiteiligen Schachteln.
Zweiteilige Scharnierschachteln, beispielsweise solche zum Verpacken von Zigaretten, werden vielfach in der Weise hergestellt, dass man Ober-und Unterteil je für sich anfertigt, beide Teile zusammensetzt und dann einen sogenannten Rändelstreifen um das Ganze wickelt oder auch die ganze Schachtel mit einem Überzug umhüllt. Hierauf wird der Rändelstreifen oder der Überzug auf drei Seiten aufgetrennt und die Schachtel durch Vorbeiführen an einer in den Spalt zwischen Ober-und Unterteil eindringenden vorn zugespitzten schiefen Ebene (Öffnungsdraht) geöffnet.
Da nun diese schiefe Ebene immer nur an der vorderen Ecke der Schachtel wirkt, so kommt es oft vor, dass der Deckel ungleichmässig angehoben wird und dass infolgedessen der das Scharnier bildende Teil des Rändelstreifens oder Überzuges von den Schachtelteilen teilweise abplatzt. Um diesem Übelstande abzuhelfen, sollen gemäss der Erfindung nach dem Auftrennen des Rändelstreifens (Überzuges) an drei Seiten und Öffnen der Schachtel die beiden Scharnierwände der Schachtel eine Zeitlang gegeneinandergepresst werden, wonach erst das Schliessen der Schachtel vor sich gehen soll.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens. Diese kennzeichnet sich dadurch, dass die an drei Seiten aufgetrennten und geöffneten Schachteln mit Abstand hintereinander durch eine kontinuierlich laufende Förderbahn auf eine Brücke gefördert werden, wo eine gesteuerte Zange von oben her die beiden Scharnierwände der Schachtel übergreift und zusammenpresst, worauf nach Öffnung und Entfernung der Zange das Werkstück an eine zweite kontinuierlich laufende Fördervorrichtung abgegeben wird, wo das Schliessen des Deckels vor sich geht.
An Hand der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung soll die Erfindung näher erläutert werden.
Fig. 1 ist ein Aufriss und Fig. 2 ein Grundriss der neuen Vorrichtung. Die Fig. 3 und 4 zeigen im Seitenriss die Mittel zum Entfernen der Formklötze aus den Schachteln und die Einrichtung zum Gegeneinanderpressen der Scharnierwände.
Die geöffneten Schachteln Sch werden auf der Förderbahn 1 von den Mitnehmern 2 der über das Kettenrad 3 laufenden Förderkette 4 herangeführt und nacheinander auf die Brücke 5 geschoben.
Hiebei werden sie von Winkelschienen 1 a und 1 b geführt, von denen erstere gleichzeitig den Deckel in der vollständig geöffneten Lage, d. h. um 1800, umgeklappt hält. Auf der Brücke 5 wird zunächst der Formklotz F aus der Schachtel entfernt. Dies geschieht durch zwei Greifer 6, die an dem Arm 7 eines in einer senkrechten Führung 8 auf und ab gleitenden Schiebers 9 angelenkt sind. Die Greifer 6 dringen mit ihren Enden in die Öffnungen FT des Formklotzes ein und erfassen diesen dadurch, dass sie sich unter dem Einfluss eines Keiles 10 auseinanderspreizen.
Dieser sitzt an einer in dem Arm 7 des Schiebers 9 senkrecht verschiebbaren Stange 11, die mittels einer Schiene 12 an einem im Schlitten 9 in senkrechter
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spreizen, hierauf den Formklotz anheben und ihn auf die Förderbahn setzen, auf der er dann in bekannter Weise mittels irgendeiner Fördereinrichtung fortgeschoben wird, und dass sich die beiden Greifer 6 vor
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gesenkt werden und in den nächsten Formklotz eintreten.
Die leeren Schachteln werden von den von den Schleppern 2 herangeführten, noch mit Formklötzen versehenen Schachteln auf der Brücke 5 weitergeschoben und gelangen so in den Arbeitsbereich der Zange. M, deren Backen 15, 16 auf dem bei 17 gelagerten Winkelhebel M angelenkt sind. Die beiden Zangenbacken 15, 16 sind durch eine Zugfeder 19 miteinander verbunden, welche bestrebt ist, die Zange zu schliessen (s. Zeichnung). Der Winkelhebel 18 wird von einer Kurvenscheibe 20 derart gesteuert, dass sich die Zange 14 jedesmal, wenn ein Werkstück unter ihr angelangt ist, herabsenkt.
Nachdem auf diese Weise die Backen 15, 16 die beiden Seharnierwände der Schachtel zwischen sieh genommen haben, werden sie durch Anheben des Keiles 21 der Wirkung der Feder 19 überlassen, welche die Backen 15 und 16 zusammenzieht. Der Keil 21 sitzt auf einem bei 17 gelagerten Winkelhebel 22, der mittels einer Kurvenscheibe 23 gesteuert wird. Unmittelbar vor dem Weiterrücken der Schachteln werden die Backen 15, 16 durch Senken des Keiles 21 geöffnet und die Zange 14 aus der Schachtel herausgehoben.
Nach dem Zusammenpressen der Scharnierwände müssen die geöffneten Schachteln von der Brücke 5 abgeschoben und der Fördervorrichtung 24 übergeben werden, die sie im Zusammenwirken mit dem ortsfesten Sehliessdraht 25 schliessen soll Zu diesem Zwecke ist ein waagrecht verschiebbarer Schlitten 26 vorgesehen, der von einer Feder 27 entgegen der Förderrichtung (in Fig. 1 nach rechts) gezogen wird. An dem Schlitten 26 ist ein Finger 28 angelenkt, der unter dem Einfluss seines Eigengewichtes in den Schachtelrumpf eindringt. Bei jedem Abwärtshub des Schlittens 9 drückt ein an diesem befestigter Finger 29 das eine Ende 31 eines bei 30 gelagerten Winkelhebels 32 abwärts, so dass das gabelförmige andere Ende 33 dieses Hebels mittels des Bolzens 34 den Schlitten 26 und damit das von dessen
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Finger 28 erfasste Schachtelwerkstück ein Stück vorschiebt.
Bei dem durch die Feder 27 herbeigeführten Rückgang des Schiebers 26 wird der Finger 28 von den Kanten der Schachtelunterteile angehoben und legt sich schliesslich in die inzwischen herangeführte nächste Schachtel ein. Der Hub des Schlittens 26 braucht nur so gross zu sein, dass sich einer der auf der Förderkette 24 befestigten Schlepper 35 hinter die von dem Finger 28 vorgeschobene Schachtel legen kann.
Während der Deckel, von dem Schliessdraht 25 erfasst, in die Schliessstellung zu schwenken beginnt, trifft die vordere Schachtelwand auf einen Gegenhalter 36, der auf einem bei 37 gelagerten Doppelarmhebel 38 befestigt ist. Dieser Gegenhalter wird derart gesteuert, dass er ein wenig hinter der Bewegung der Förderkette 24 zurückbleibt. Infolgedessen werden, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die vordere und hintere Schachtelwand in richtiger Lage gehalten, so dass die Zargen des Schachtelrumpfes beim Schliessen mit Sicherheit zwischen die Deckelwände gelangen. Nachdem der Deckel so weit herumgedrückt ist, dass seine Wände die Rumpfzarge zwischen sich zu fassen beginnen, gibt der Gegenhalter 36 die Förderbahn frei und wird bei dem Vorbeigehen des Werkstückes zurückbewegt.
Kurz bevor der Sehliessdraht den Deckel vollständig herabdrückt wird die der Scharnierwand gegenüberliegende Schachtelwand von einer an der Führungsleiste 1 b befestigten Feder 39 leicht nach innen gedrückt, wodurch das Schliessen der Schachtel erleichtert wird.
Das Förderband 24 führt die Schachteln vor einen Schieber 40, der sie dann in einen Doppelsehaeht 41 hineinschiebt.
Die Vorrichtung wird von einer Kette 42 mittels des Kettenrades 43 angetrieben. Dieses sitzt auf einer bei 44 und 45 gelagerten Welle, auf der die Kurvenscheiben 20,23, die zur Steuerung der Zange 14 dienen, und eine Kurvenscheibe 46, die mittels eines zweiarmigen Hebels 47 den Hebel 38 steuert, befestigt sind. Durch Kegelräder 48,49 wird eine Welle 50 angetrieben, auf der das eine der beiden Kettenräder 51 für die Förderkette 24 sitzt. Der Schieber 40 wird von dem zweiarmigen Hebel 47 aus mittels eines Gestänges 52,53 angetrieben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von zweiteiligen Schachteln, deren Teile durch einen Rändelstreifen oder einen Überzug miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auftrennen des Rändelstreifens (Überzuges) an drei Seiten und Öffnen der Schachtel die beiden Scharnierwände der Schachtel eine Zeitlang gegeneinandergepresst werden, wonach erst das Schliessen der Schachtel vor sich gehen soll.