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Maschine zur Herstellung von Glasgegenständen.
Das Stammpatent Nr. 124971 hat ein Verfahren und eine Maschine zur Herstellung von geblasenen Glasgegenständen zum Gegenstande, nach welchem das Glas den Formmechanismen in Gestalt eines zwischen Walzen geformten Bandes fortlaufend zugeführt wird. Eine dieser Walzen kann entgegen Feder-oder anderm nachgiebigen Druck sich von der andern Walze wegbewegen und sich ihr wieder nähern, um ein Festkeilen oder Festpressen der das Glasband formenden Walzen zu verhüten, falls ein harter Körper zwischen ihnen hindurchgehen will.
Bei dem im Stammpatent beschriebenen Walzenmechanismus wirken einer Wegbewegung der einen Walze von der andern eine Feder oder andere nachgiebige Mittel entgegen, die das Bestreben hat oder haben, die Walzen aneinandergeschlossen zu halten ; daher muss, wenn es erwünscht ist, die bewegliche Walze von der andern fortzubewegen, an dem Stellhebel od. dgl. eine beträchtliche Kraft aufgewendet werden, auch ist die Möglichkeit gegeben, dass bei unerwünschtem Gleiten oder einem andern Fehler der die Walzen in auseinanderbewegte Lage sichernden Vorrichtung oder bei fehlerhafter Wirkung des Stellhebels die Walzen heftig einander genähert werden, so dass die Maschine Schaden nehmen kann.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Übelstände zu beheben, und besteht darin, dass eine Einrichtung vorgesehen ist, um die nachgiebige Pressung aufzuheben, wenn die das Glasband formenden Walzen auseinanderbewegt werden sollen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 denselben in Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht in grösserem Massstabe mit teilweisem Schnitt einzelner Teile, Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht des Aussenrandes des Steuerungsmechanismus, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 2, Fig. 5 und 6 im grösseren Massstabe Seitenansichten eines Teiles der Walzenausrückvorrichtung in Arbeitsstellung der Walzen bzw. bei auseinanderbewegten Walzen.
Aus der Austragöffnung 11 eines Vorratsbehälters 12 fliesst ein Strang geschmolzenen Glases 13 nach unten zwischen die das Glasband formenden Walzen der Maschine. Das Ausfliessen des Glasstranges wird durch einen Stab 14 aus feuerfestem Material gesteuert, der in üblicher Weise über der Austrag- öffnung 11 einstellbar angeordnet ist. Nach dem Durchlaufen der Walzen gelangt der Glasstrang auf mit Öffnungen versehene Platten, die unter der Austragöffnung fortbewegt werden. An dem Maschinengestell ist unmittelbar unter der Ausflussöffnung 11 ein Rahmen 16 angebracht, in dessen Seitenplatten eine Bandformwalze 17 drehbar gelagert ist. Diese Walze kann gewünschtenfalls mit Vertiefungen 18 versehen sein zur Bildung von Buckeln oder Vorsprüngen an dem Glasband.
In den Seitenplatten des Rahmens 16 sind in Abstand von der Achse der Walze 17 Längsschlitze 19 (Fig. 2) vorgesehen, durch die die Lagerzapfen 20 einer zweiten Formwalze 21 hindurchreichen ; die Zapfen 20 ruhen in Lager- blöcken 22, die auf Stangen 23 sitzen, welche in an Leisten 25 des Rahmens vorgesehenen Bohrungen 24 längs verschiebbar sind. Die über die letzteren hinausragenden Stangenenden 23 sind durch ein Querstück 26 miteinander verbunden, welches in der Mitte mit einer Gewindebohrung 27 versehen ist (Fig. 4).
An aufrechten Fortsätzen 28 der Seitenwände des Rahmens 16 ist eine Winkeleisenstange 29 befestigt, die sich nach der Vorderseite der Maschine, wo sich der Bedienungsmann gewöhnlich befindet, erstreckt und an der die später ausführlich beschriebene Spannvorrichtung gelagert ist. An der Stange 29 ist in seitlicher Fortsetzung der Formwalzen 17 und 21 ein Gabeljoch 30 angebracht, in dessen Armen eine
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Spindel 31 ruht, die durch am Masehinengestell angebrachte Lagerarme 32 drehbar hindurchgeführt ist.
Am Aussenrande der Spindel 31 sitzt ein Handrad 33 und zwischen den Armen des Gabeljoches 30 ist auf der Spindel 31 ein Schneckentrieb 34 aufgekeilt, der mit einem Schneckenrad 35 (Fig. 4) in Eingriff steht, das auf einem in den Jocharmen 30 drehbaren, in der Achse der Gewindebohrung 27 des Querstückes 26 sich erstreckenden Achsstummel 36 sitzt. Sein inneres Ende ist mit Gewinde versehen und in die Gewindebohrung 27 eingeschraubt, während das andere Ende einen Stellring 361 trägt, der mit dem Jochende 30 zusammenwirkt, wodurch die Bewegung der Achse 36 zu der Walze 17 hin begrenzt wird.
Bei Drehung des Handrades 33 in der einen Richtung werden das Querstück 26 und die mit ihm zusammenhängenden Koetruk-tionsteite einschliesslich der Walze 22 in bezug auf die Walze 17 wegbewegt, wodurch die Durchgangsöffnung für den Glasstrang zwischen den Walzen verbreitert wird.
Eine Verengerung dieses Durchganges wird durch umgekehrte Drehungsrichtung der Spindel 31 erreicht, wobei sich die Walze 21 unter dem Einfluss der später beschriebenen Spannvorrichtung der Walze 17 nähert. :
In den aufrechten Rahmenwandungen 28 ist eine Schwingwelle 37 gelagert, deren äusseres oder vorderes Ende in einer an der Schiene 29 befestigten Konsole 38 ruht. Auf der Schwingwelle 37 sitzen beiderseits der kurzen Achse 36 Hebelarme 39, deren freie Enden bei 40 einen Ausschnitt aufweisen,
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Gemäss der Erindung ist der Arm 43 bei 44 an der Konsole 38 schwingbar gelagert und mit einem Fortsatz 45 versehen, der eine mit einem Daumen 47 zusammenwirkende Gegenfläche 46 aufweist. Der Daumen 41 sitzt am Ende einer Welle 50, die in der Konsole 38 gelagert ist und ein Stirnrad 51 trägt,
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satz 54 aufweist, der am Ende einen Querbolzen 55 trägt, welcher mit einem auf der Schwingwelle aufgekeilten Klinkenhebel 56 zusammenwirkt. An einem von der Winkelschiene 29 abwärts reichenden Arm 58 ist eine Sperrklinke 57 gelagert, die mit einer mit dem Klinkenhebel 56 zusammenwirkenden Nase 59'versehen ist, durch die, wenn erwünschte die Einrichtung in ausgerückten Stellung gehalten wird.
Wenn der Handhebel 53 sich in der in Fig. 5 ersichtlichen Normalstellung befindet, hält der Daumen 47 den Arm 43 in'angehobener Lage, wobei alto den Spannhebel 41 durch die Feder 42 ein Zug
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dessen wird auch von den auf der Welle 37 sitzenden Armen 39 auf die kurze Achse 36 ein Zug ausgeübt, deren Verschiebung gegen die Walze 1'1 hin jedoch durch den Stellring 361 über einen vorherbestimmten Punkt hinaus verhindert wird, während eine- Bewegung der Achse 36 in der entgegengesetzten Richtung nicht gehindert ist.
Zur Drehung der Walzen dienen Stirnräder 60, 61,. deren Verzahnungen in der Arbeitsstellung der Walzen ineinandergreifen. Ausser dem Zahnrad 61 ist die Walze. ! 7 mit noch einem Stirnrad 62
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Mittels des Handrades 33 wird die Welle 31 gedreht,, deren Drehung durch die Schnecke 34 und das Schneckenrad 35 auf die kurze Welle'36 übertragen wird; da deren Ende mittels Gewindes in ein Mutterngewinde des Querstückes 29 eingreift, wird dieses
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Joches 30 verhindert, wie Fig. 4 zeigt.
Sollte ein harter unnachgiebiger Körper, z, B. ein Stein oder ein Stück feuerfesten Materials, zwischen die : Walzen 17 und 21 eindringen, so wird die Walze 21 entgegen der Spannung der Feder 42 von der Walze 17 wegbewegt. Kleine Steine od. dgl. können dann die Walzen nicht beschädigen. Es ist jedoch manchmal erwünscht, die Walzen auseinanderzubewegen und in dieser Stellung auch zu halten, z. B. wenn eine aussergewöhnliche Menge schlechter Glasmasse auftritt, Dies bewirkt man durch Verschwenken des Handhebels 53 im Uhrzeigersinne aus seiner gewöhnlichen in Fig. 5 gezeigten Lage.
Dadurch erfährt der Zahntrieb 51 eine Drehung entgegen der Uhrzeigerbewegung, so dass der Daumen 47 hochgedreht wird (Fig. 6) und den Arm 43 entsichert. Dieser kann somit um seinen Drehzapfen 44 nach unten ausschwingen, wodurch der Zug der Feder 42 auf den Arm 41 aufgehoben wird. Die Weiterdrehung des Handhebels 53 bringt seinen Fortsatz 55 auf den Klinkenhebel. 56 zur Einwirkung, der dadurch
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zum Ausschwingen gebracht wird, wobei sich auch die Sehwingwelle 37 dreht und die Arme 39 im Uhrzeigersinn ausschwingen, wodurch die Walze 21 von der Walze 17 entfernt wird. Da nun der Sperrzahn 59 des Hebels 57 den Klinkenhebel 56 hintergreift, ist die ganze Einrichtung in dieser Endlage verriegelt.
Die Einstellung der Walzen bezüglich ihres Abstandes voneinander in der Arbeitsstellung bleibt bei der erwähnten Auswärtsbewegung der Walze 21 unbeeinflusst, so dass durch einfache Umkehrung des Schaltvorganges die Walzen ohne weiteres wieder in ihre frühere Arbeitsstellung gebracht werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zur Herstellung von Glasgegenständen, bei der die Glasmasse zu einem Band mittels Walzen geformt wird, deren eine unter nachgiebigem Druck in der Arbeitsstellung der beiden Walzen gehalten ist und von der andern Walze wegbewegt werden kann, nach dem Patent Nr. 124971, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung vorgesehen ist, um den auf die eine Walze ausgeübten nachgiebigen Druck aufzuheben, wenn die Formwalzen auseinanderbewegt werden sollen.