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Es sind am Sämereiausleser (Trieur) angebrachte Vorreinigungsvorriehtungen und auch solche Vorreinigungsmaschinen bereits bekannt, bei welchen die gleichmässige Beschickung des Siebes bzw. die gleichmässig verteilte Zuführung des Getreides in den Windstrom durch eine gesondert angebrachte, rüttelnde Aufgabeschurre oder durch eine rotierende Speisewalze erfolgt. Abgesehen von der Verteuerung durch diese besondere Aufgabevorrichtung, haben alle diese Vorrichtungen den Fehler, dass das Getreide im freien Fall dem Sortierwind zugeführt wird. Durch die verschiedene Lage, die die einzelnen Körner beim Herabfallen einnehmen, greift der Wind jedes Korn verschieden an, wodurch die Sortierung nach der spezifischen Schwere sehr schlecht wird. Aus diesem Grunde sind auch Ablaufrillenböden verwendet worden, die den Körnern eine zwangsläufige Führung geben sollen.
Die Praxis hat aber hier gezeigt, dass die Körner sich übersehlugen und dass somit der Zweck nicht erreicht wurde. Auch sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen das Getreide über ein oder mehrere feststehende oder rüttelnde Siebe geführt wird.
Hiedurch wurde das Getreide von dem von unten durch das Sieb blasenden Druckwind oder dem von oberhalb des Siebes saugenden Wind mit der grössten Windangriffsfläehe ausgesetzt und somit zugleich eine genaue Trennung nach der spezifischen Schwere erzielt. Die abgehobenen bzw. abgesaugten leichteren Teile wurden ausserhalb des Siebes oder der Siebe aufgefangen. Um aber die abgehobenen bzw. abgesaugten mittelschweren Beimengungen ausserhalb der Siebe zu bringen, war ein starker Wind und damit viel Kraft erforderlich. Ein grösserer Nachteil war jedoch noch die durch den starken Windstrom erzeugte grosse Formstreuung, und hatte man hier mit einem grossen Verlust an guten Körnern zu rechnen.
Siebe mit starker Schräglage hatten wieder zur Folge, dass die Getreidekörner über das Sieb purzelten und somit den Hauptzweck, d. i. eine Gleichrichtung der Körner, verfehlten.
Ausserdem sind noch rüttelnde Aufgabeschurren, die mit einem Drahtnetz versehen sind, durch welches der Druckwind stösst, bekannt geworden, welche mit einer Abfangschurre für die abgehobenen Teile fest verbunden sind. Bei diesen Vorrichtungen werden wohl die Körner dem Wind mit der grössten Angriffsfläche entgegengesetzt, und ist auch hier nur eine geringe Windgeschwindigkeit notwendig, also auch nur eine sehr geringe Formstreuung die Folge. Diesen Vorteilen aber stehen grosse Nachteile gegen- über, indem sich dauernd die Lage der Abfangkante für die abgehobenen, mittelschweren Teile ändert, wodurch die Trennung der abgehobenen, mittelschweren von den schweren Körnern eine ungleichmässige und deshalb auch hier die Sortierung nicht einwandfrei ist.
Ein weiterer Nachteil ist die gesonderte Anbringung der Aufgabeschurre, wodurch die Maschine verteuert wird.
Schliesslich ist auch eine Getreidevorreinigungsvorrichtung bekannt, in welcher das Getreide über sortierende Siebe geführt wird, durch welche ein von unten eintretender Saugwind die leichten Teile (Schalen, Strohhalme u. dgl. ) von den Sieben abhebt und gesondert abführt. Diese Vorrichtung kann aber nur zur primitiven Ausscheidung leichter Beimengungen dienen, da durch die unzweckmässige Anordnung der Auffangrinnen oberhalb des Siebes drei Viertel der Breite der Sichtfläche abgedeckt wird und starker Wirbelwind entsteht. Von einer gleichmässigen Windwirkung auf der ganzen Siebbreite kann daher keine Rede sein.
Der grösste Nachteil jedoch besteht darin, dass ganz leichte, dünne Körner u. dgl. durch die Sieböffnungen bereits durchfallen, von dem von unten eintretenden Saugwindstrom an der unteren Sichtfläche festgehalten werden und so die Sichtung immer mehr benachteiligen. Die Verwendung dieser Vorrichtung zur Ausscheidung von Hederich, Caucalis u. dgl., wie es bei der Saatguterzeugung unbedingt erforderlich ist, ist unmöglich.
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Die Nachteile dieser vorerwähnten Einrichtungen werden gemäss der Erfindung dadurch behoben, dass im Rüttelsieb, welches die Sortierung des Gutes vornimmt, ein engmaschiges Drahtnetz angebracht ist, von welchem durch den von unten blasenden Druckwindstrom alle spezifisch leichteren Beimengungen (Hederich, Caucalis u. dgl.) abgeschieden werden, bevor das Gut in seinem weiteren Lauf die gelochte Sortierfläche erreicht. Durch das engmaschige Drahtnetz werden nur ganz kleine, schwere Beimengungen (Sand u. dgl. ) ausgeschieden.
Oberhalb des Rüttelsiebes befindet sich eine feststehende Ablenkfläche, über welche die abgehobenen, mittelschweren Teile gesondert hinweggeführt werden, und befindet sich die Abfangkante dieser Ablenkfläche unmittelbar oberhalb des Drahtnetzes, durch welches der Windstrom bläst,'ohne ihn jedoch zu stören.
Der gemäss der Erfindung ausgebildete Getreidevorreiniger scheidet in einfacherer und sicherer Weise alle spezifisch leichteren und schweren Beimengungen ohne Verlust an guten Körnern aus dem guten Getreide aus, ebenso auch solche Beimengungen, die spezifisch mit dem guten Getreide gleich sind, jedoch andere Abmessungen haben (grosse Wicken, Steine, Sand u. dgl.).
Die Zeichnung zeigt schematisch eine beispielsweise Ausführungsform eines Getreidevorreinigers gemäss der vorliegenden Erfindung. Das mit den verschiedensten Beimengungen verunreinigte Getreide gelangt aus dem Aufgabetrichter A auf das Rüttelsieb 8, welches in diesem Falle auch Aufgabeschurre für die gleichmässige Verteilung der Körner ist, über diese Rüttelschurre bzw. das Rüttelsieb 8 wandert das Getreide in Pfeilrichtung nach vorne bis über den Luftdurchtrittskanal, über welchem das Sieb ein
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bewegung des Siebes 8 liegen die Getreidekörner so, dass sie dem von unten durch das Netz strömenden Sortierwind ihre grösste Windangriffsfläche entgegensetzen.
Durch diesen leichten Druckwind werden alle spezifisch leichteren Beimengungen (taube oder nicht ganz entwickelte Körner, Hederich, Wicken- schoten, Caucalis u. dgl. ) vom Rüttelsieb 8 abgehoben, von einer unmittelbar über demselben feststehend angeordneten Ablenkfläche T abgefangen und bei q aus der Maschine ausgetragen. Hiedurch erzielt man bei kleinster Formstreuung eine sichere Trennung. Der im Getreide befindliche Sand und sonstige kleine, spezifisch aber schwere Beimengungen fallen durch das Drahtnetz d durch und treten bei n aus der Maschine aus. Das nun durch den Wind vorgereinigte Getreide wandert über das Rüttelsieb hinweg.
Auf diesem Teil des Siebes werden alle groben Beimengungen (Steine, Hederichknoten, grosse Wicken u. dgl. ) aus dem Getreide ausgeschieden, gehen über das Sieb und fallen bei m ab, wogegen das nun vorgereinigte Getreide durch die Sieblöcher fällt und bei p aus der Maschine austritt bzw. in den angebauten Trieur gelangt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Getreidevorreiniger, bei welchem ein schwach geneigtes Rüttelsieb das zugeführte Getreide von groben Beimengungen (Steine, Hederichknoten, grosse Wicken u. dgl. ) befreit und sortiert, dadurch gekennzeichnet, dass am Rüttelsieb (8) den das vorgereinigte Gut durchlassende Sieblöchern ein engmaschiges Drahtnetz (d) vorgeschaltet ist, durch welches ein Windstrom von unten nach oben hindurchgeblasen wird und die kleinen, schweren Verunreinigungen (Sand u. dgl.) hindurchfallen, und dass oberhalb des Rüttelsiebes eine feststehende Ablenkfläche (T) angeordnet ist, über welche die leichten und
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werden.