<Desc/Clms Page number 1>
Röntgenröhre mit zwei oder mehreren wahlweise einschaltbaren Glühkathoden.
Zur Erzielung einer guten Bildschärfe bei Röntgenaufnahmen ist erwünscht, mit einem möglichst kleinen Brennfleck zu arbeiten. Die der Röntgenröhre während der Aufnahme durch den Brennfleck zugeführte Wärmemenge muss dauernd ohne die Gefahr einer Überlastung der Anode abgeführt werden, infolgedessen ist die Grösse des Brennflecks von der zuzuführenden Leistung abhängig. Da nun je nach der Art der Röntgenaufnahme die der Röhre zuzuführende Leistung verschieden ist, so muss man bei Röhren mit nur einem Brennfleck die Brennfleckgrösse der höchsten vorkommenden Belastung anpassen und dadurch für die Fälle, in denen man mit geringerer Belastung arbeitet, eine grössere Unschärfe des Röntgenbildes in Kauf nehmen.
Man hat deshalb bereits Röntgenröhren mit zwei Glühkathoden ausgerüstet, die derart unabhängig voneinander betreibbar sind, dass auf der Anode wahlweise ein kleiner oder ein grosser Brennfleck unter Anpassung an die jeweiligen Aufnahmebedingungen erzeugt werden kann. Die Herstellung solcher Röhren ist jedoch schwierig, da die Glühkathoden untereinander verschieden ausgeführt werden müssen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Röntgenröhre, bei der die Anpassung an die jeweilige Röhrenbelastung dadurch erzielt wird, dass von zwei oder mehreren gleichartigen Glühkathoden je nach der Grösse der zugeführten Leistung nur eine oder aber zwei oder mehrere eingeschaltet werden und auf der Anode einen kleinen Brennfleck oder einen sich aus zwei oder mehreren nebeneinanderliegenden Brennzonen summierenden grossen Brennfleck erzeugen. Durch die Gleichartigkeit der Kathoden wird erreicht, dass auch die elektrischen Eigenschaften der Glühkathoden-also gleicher Widerstand bei gleicher Stromstärke-untereinander gleich sind.
Diese Tatsache bedingt, dass bei Parallel-oder Hintereinanderschaltung die Emissionsfähigkeit der einzelnen Kathoden die gleiche ist und bei gemeinsamer Benutzung mehrerer Kathoden alle zugehörigen Brennfleck gleich belastet werden. Wegen der besseren Anpassung an die in der Röntgenteehnik gebräuchlichen Heiztransformatoren ist beim Betriebe zweier oder mehrerer Glühkathoden die Parallelschaltung vorzuziehen, weil bei Hintereinanderschaltung die übliche Bemessung der Heizstromtransformatoren wegen des stärkeren Spannungsabfalles nicht ausreichen würde.
Es ist dabei auch möglich, die Brennfleekgrösse den jeweiligen Aufnahmebedingungen in einfacher Weise anzupassen. Beträgt beispielsweise die je einem Einzelbrennfleek zuzuführende Leistung für die Dauer einer Sekunde 3 kW, so kann man für den Fall, dass die Röhre mit drei Kathoden ausgerüstet ist, bei Benutzung zweier Kathoden bei doppelter Brennfleckgrösse der Röhre für 1 Sekunde 6 kW und für den Fall, dass alle drei Glühkathoden gemeinsam benutzt werden, für eine Sekunde 9 kW zuführen.
Die Erfindung betrifft nun eine solche Anordnung bei Röntgenröhren, die nach dem GoetzeVerfahren arbeiten. Dieses besteht bekanntlich darin, dass ein auf der Anode erzeugter strichförmiger Brennfleck durch entsprechende Winkellage der Anodenfläehe perspektivisch verkürzt und als scheinbar kleine Fläche in der Aufnahmerichtung optisch zur Wirkung gebracht wird. Durch zweckmässige Anordnung der Einzelbrennflecke lässt sich erreichen, dass jeder einzelne Brennfleek oder auch zwei oder mehrere gemeinsam benutzte Brennfleck sich in der Aufnahmerichtung perspektivisch verkürzen lassen, so dass sich in jedem Falle die grösste Zeichenschärfe der Röhre erreichen lässt.
In den Abbildungen sind drei verschiedene Kathodenanordnungen mit den dazugehörigen Anoden- vorderflächen als Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
<Desc/Clms Page number 2>
In Fig. 1 bezeichnet 1 die Anode, auf deren beispielsweise aus Wolfram bestehenden Ronde 2 die Brennfleck 3 und 4 erzeugt werden. Das Kathodengebilde besteht aus einer gemeinsamen Sammelvorrichtung 5, in der die Glühkathoden 6 und 7 in Schlitzen untergebracht sind. Durch diese Ausgestaltung der Sammelvorrichtung 5 ist erreicht, dass die beiden Einzelbrennfleeke 3 und 4 auf der Anode 1 nebeneinanderfallen. Die Glühkathoden 6 und 7 sind durch die an den Klemmleiste 8 und 9 isoliert befestigten Stromzuführungsdrähte 10 und 11 gehalten. Die die Sammelvorrichtung 5 tragenden Stäbe 12, 13, 14 und M sind an einem Metallmantel 16 befestigt, der in bekannter Weise auf dem Glashalter 17 des Kathodenstiels angebracht ist.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 werden auf der Anodenvorderfläche 18 durch die in der Sammel-
EMI2.1
Die beschriebene Röhre ermöglicht auch eine sehr günstige Belegung der Brennfleck, da sich bei kleinen Einzelbrennflecken eher eine gleichmässige Brennfleckbelegung erreichen lässt als bei einem grossen, durch eine einzige Glühkathode erzeugten Brennfleck. Ausserdem ist durch die Bauart der Röhre deren wirtschaftliche Herstellung bedingt, da alle Glühkathoden gleichartig sind.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Röntgenröhre mit zwei oder mehreren wahlweise einschaltbaren, unter sich gleichartigen Glüh- kathoden, die je nach ihrer Einschaltung auf der Anode einen kleinen Brennfleck oder einen sich aus zwei oder mehreren aneinanderliegenden Brennzonen summierenden grossen Brennfleek erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühkathoden (24, 25, 26, 27) so angeordnet sind, dass bei der Erzeugung des grossen Brennflecks mindestens zwei Zonen (20, 21) der den Brennfleck zusammensetzenden Zonen nebeneinanderliegen.
EMI2.2