<Desc/Clms Page number 1>
Elektronen-Entladeröhren.
Die Erfindung bezieht sich auf Elektronenentladevorrichtungen und insbesondere auf die
Konstruktion und den Einbau von deren Elektroden.
Bekanntlich kann eine Elektronenentladeröhre (z. B. eine gewöhnliche 3-Elektroden-Röhre) durch
Verkleinerung des Abstandes zwischen Gitter und Kathode stark und durch Verkleinerung des Abstandes zwischen Gitter und Anode bis zu einem gewissen Ausmass verbessert werden. Wenn jedoch das Gitter nahe zum Heizfadengebracht wird, wird es heiss. Dies bewirkt, dass das Gitter selbst Elektronen aussendet, und es kann vorkommen, dass beim Fehlen von geeigneten Vorsichtsmassnahmen die Gitteremission auf eine Grössenordnung von mehreren Milliamperen ansteigen kann. Diese unerwünschte Wirkung kann durch gewisse Vorsichtsmassnahmen (z.
B. durch Bildung eines Oxydüberzuges des Metalls auf dem
Gitter) abgeschwächt werden, doch ist es auf keinen Fall leicht, sie gänzlich auszuschalten ; ausserdem hält dieser Schutz nicht während der ganzen Lebensdauer der Röhre, da das Oxyd mit der Zeit vermindert wird.
Diese Schwierigkeiten entfallen, wenn das Gitter genügend kühl gehalten wird, und die Erfindung bezweckt die Schaffung einfacher und wirksamer Einrichtungen zur Erreichung dieses Zieles. Beim Verringern des Abstandes Gitter-Kathode treten gewisse mechanische Schwierigkeiten auf, wenn nicht ein Gitter grosser mechanischer Festigkeit verwendet wird. Erfindungsgemäss werden diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, dass eine Gitterelektrode verwendet wird, die derart konstruiert ist, dass sie das Höchstmass ihrer Festigkeit hat, während der Abstand zwischen Gitter und Kathode das Mindestmass ist.
Elektronenentladeröhren, bei denen Gitter oder Anode bzw. beide mit wärmeabstrahlenden Kühlrippen, die die Kühlung dieser Elektroden unterstützen, versehen sind, sind bekannt. So wird z. B. in einem bekannten Fall das Gitter durch eine Drahtspirale gebildet, die an eine Metallplatte angeschlossen ist, die aus dem von der Anode umschlossenen Raum hinausragt und als kleine Kühlrippe wirkt. In einem andern Fall wird das Gitter zur Gänze aus Drahtschleifen gebildet, wobei ein Teil jeder Schleife so geplättet ist, dass alle diese Teile in derselben Ebene liegen, und wobei Metallplatten an diese Schleifenteile angeschlossen sind, um als Kühlrippen zu wirken. Es ist auch bekannt, Kühlflüssigkeit durch hohle Elektroden zwecks Kühlung zu leiten.
Entsprechend der Erfindung enthält eine Elektronenröhre eine Kathode, ein mit einer Kühlrippe versehenes Gitter und eine ebenso ausgestattete Anode, wobei ihr Merkmal ist, dass Gitter und Anode in Form von Auslegern mittels einer Mehrzahl von den einzelnen Kühlrippen zugeordneten Stützen getragen werden.
Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, dass jede Elektrode, mit Ausnahme der Kathode und des innersten Gitters, geteilt ist, um den Durchtritt der Kühlrippen der nächstinneren Elektrode zu ermöglichen..
Andere untergeordnete Merkmale gehen aus der folgenden Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben, in welcher Fig. 1 eine Draufsicht einer 3-Elektroden-Röhre nach der Erfindung zeigt und Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Fig. 1 ist, wobei ein Teil der Anode abgebrochen erscheint, um die Konstruktion der Kathode zu zeigen.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Gitter, in welcher die Anode gänzlich eingeschlossen ist. Dort, wo es möglich war, wurden die gleichen
Bezugsziffern zur Bezeichnung von gleichen Teilen in den verschiedenen Figuren verwendet.
In Fig. 1 und 2 ist die Kathode 1, die bei allen Ausführungsarten der Erfindung irgendeine passende Type, wie z. B. direkt oder indirekt geheizt, sein kann, von der Gitterelektrode 2 umgeben, und das Gitter 2 ist im wesentlichen von der Anode. 3 umgeben. Das Gitter ist aus einem einzigen geformten Blechstück aus Metall (z. B. Nickel) gebildet und hat in seinem röhrenförmigen Teil zwei Reihen von Schlitzen oder Einschnitten 4, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Wenn gewünscht, kann nur eine Reihe von Einschnitten vorgesehen sein, die sieh vollkommen um den röhrenförmigen Teil erstreckt, so dass die Mittelsehiene 5 entfällt.
Die flachen Teile 6 bilden KÜhlrippen von grosser Fläche und das eigentliche Gitter wird durch Wärmeleitung zu den Rippen gekühlt. Die Kühlrippen dienen auch als Gitterlagerungen und sind mit Aufbiegungen versehen, die die StÜtzen 11 umfassen, so dass das Gitter in der Art eines Auslegers, wie dargestellt, gelagert ist. Der Gitterteil kann in irgendeinem beliebigen Stadium während der Formgebung geschnitten werden.
Die Anode 3 ist geteilt, so dass das Gitter durch sie durchtreten kann, und wird ebenfalls in der Art eines Auslegers von den Anodenträgern 8 gehalten, während die Rippenteile 10 dazu dienen, die Ableitung der während des Betriebes erzeugten Hitze zu verbessern. Die Rippen des Gitters wie auch der Anode können auf irgendeine Weise geschnitten oder gestanzt werden, um den Zusammenbau zu erleichtern und die Wärmeabstrahlung zu fördern, und können an die äusseren Halterdrähte 7, 8 nur an einem Punkt geschweisst werden, um eine Wärmeausdehnung zu gestatten, ohne das Gebilde zu verzerren.
Was die Anwendung der Erfindung auf Mehrelektrodenröhren betrifft, so wird diese in den Fig. 3, 4 und 5 veranschaulicht.
In Fällen, wo Kapazitäten zwischen gewissen Elektrodenpaaren unwesentlich sind, kann die Anordnung nach Fig. 3 angewendet werden, welche die Anwendung der Erfidnung auf eine 5-Elektroden-
EMI2.2
Gitter 12 und eine Anode 3 hat. Die von den Glinmierisolationsstüeken 13 eingeführten Kapazitäten liegen zwischen dem Steuergitter und dem geerdeten Gitter bzw. zwischen der Anode und der positiven Abschirmung ; beide Kapazitäten sind für gewöhnliche Zwecke unwesentlich.
Es gibt auch eine Anordnung von 5-Elektroden-Röhrenverbindungen, bei welchen der äussere Schirm 12 mit dem Steuergitter anstatt mit Erde verbunden ist ; in einem solchen Falle wird die Konstruktion dadurch vereinfacht, dass die Isolation zwischen dem Steuergitter 2 und dem äusseren Schirm weggelassen wird und die beiden letzteren direkt zusammengeschweisst werden.
Fig. 4 veranschaulicht eine abgeschirmte Gitterröhre, in welcher die Kapazitäten zwischen den Elektroden auf ein Mindestmass herabgesetzt sind. Die Sehirmelektrode 14 ist wieder aus einem einzelnen Pressschnitt gebildet, um Öffnungen von geeigneter Maschengrösse vorzusehen, und wird in der Art
EMI2.3
Endplatten 20 geführt sind. Die Konstruktion nach Fig. 4 kann auch so eingerichtet sein, dass sie durch entsprechendes Verlängern des Hauptschirmes 14 eine vollkommen abgeschirmte Anode bzw. Gitter schafft.
Es ist zu bemerken, dass bei Verwendung von derartig kleinen Abständen z\\ ischen den Elektroden, wie sie für gewisse Anwendungsarten der Erfindung gedacht sind, das Gelingen einer guten Konstruktion zum grossen Teil von der genauen und festen Abstandshaltung der Träger abhängt. Um dies zu erreichen, müssen im allgemeinen die Träger an beiden Enden in richtiger Lage gehalten werden. Am unteren Ende geschieht dies am besten durch den Stempel ; am oberen Ende kann eine Glasperle benutzt vs erden, um alle Träger in fester Lage zueinander zu halten. Man kann auch einen ausgebohrten Isolator aus einem Material wie z. B."Lavite"oder einen Metallrahmen benutzen, der mit "Lavite"-Hülsen als Abstandhalterfür das obere Ende der Träger versehen ist.
Auf jeden Fall ist es gut, einen kleinen Schirm vorzusehen, der z. B. von einem der Elektrodenträger gehalten wird, um das Abstandsglied gegen leitende Ablagerungen, die aus den heissen Teilen der Röhre destilliert werden, abzuschirmen.
Nach der Erfindung ist es auch möglich, gepresstes Drahtgewebe als Material für die Gitter, Schirme oder Anoden zu verwenden, besonders wenn Versteifungen in den Trägern gebildet sind. um eine erhöhte Festigkeit vorzusehen. Natürlich können solche Versteifungen auf Elektroden, Anode, Schirm oder Gitter aus festem Blech oder Drahtgewebe gebildet werden, wenn erhöhte Festigkeit gewünscht wird.
Im allgemeinen halten die Kühlrippen das Gitter so kÜhl, dass gegen die Gitteremission keine besonderen Vorsichtsmassregeln getroffen werden müssen. Wenn jedoch die Kühlung nicht so weit geführt werden kann, dann kann das Gitter in bekannter Weise oxydiert werden, wobei die Kühlwirkung dan
<Desc/Clms Page number 3>
Gitter gut unter der Temperatur, bei welcher das Oxyd reduziert wird, hält. Die Elektroden uud Rippen können auch zwecks Förderung der Ausstrahlung gerauht oder geschwärzt werden.
Gitter irgendeiner der obgenannten Konstruktionen können derart eingerichtet sein, dass die Kühlrippen durch ein zirkulierendes Fluid direkt oder indirekt gekühlt v erden, wobei unter indirekter Kühlung zu verstehen ist, dass ein Teil der Gitterkonstruktion mit einem gekiöhlten Träger in wärmeleitender Verbindung steht, z. B. könnte in Fig. 1 das Trägerglied des ersten Gitters viel grösser und hohl gemacht werden, so dass darin Kühlwasser zirkulieren kann. Kühlmittel, wie Schwärzen, Perforieren, Rauhen, direkte oder indirekte Fluidkühlung, können in gleicher Weise für die Anodenkonstruktion verwendet werden. Die eigentliche Anode kann mit den Kühltlossen aus einem Stuck sein oder nicht.
Es ist zu bemerken, dass bei allen veranschaulichten Konstruktionen die Gitter-, Schirmgitterund Anodenkonstruktionen nach Art eines Auslegers getragen werden und dass, mit Ausnahme des Hauptsteuergitters, jede Elektrode geteilt ist, damit die Kühlrippe der nächsten Innenelektrode durch sie treten kann, so dass aufeinanderfolgende Elektroden auf entgegengesetzten Seiten der Mittelkathode montiert sind, wobei abwechselnde Elektroden auf der gleichen Seite angeordnet sind, mit Ausnahme der in Fig. 4 dargestellten speziellen Konstruktion.
Wenngleich die Erfindung im Zusammenhang mit einer Konstruktion, die zweiseitig angeordnet ist, beschrieben w urde, so ist es doch selbstverständlich, dass der Erfindungsgedanke auch auf eine beliebige Anzahl von Unterteilungen ausgedehnt werden kann. wobei die nötigen Abänderungen sich von selbst ergeben.
EMI3.1