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Strahlungsgekühlte Entladungsröhre Die Erfindung bezieht sich auf
eine Entladungsröhre, bei der mit starker Erwärmung derArbeitselektrode bzw. der
Arbeitselektroden gerechnet wird. Unter Arbeitselektroden sind im allgemeinen Anoden
oder solche Elektroden zu verstehen, bei denen durch den auftreffenden Elektrodenstrom
Leistung in Wärme umgesetzt wird. Bei Entladungsröhren mit strahlungsgekühlten Arbeitselektroden
hat man bisher das Kühlflügelprinzip benutzt, d. h. man hat Kühlflügel oder Kühlrippen
angebracht, die die Wärme nach außen hin abzuleiten und abzustrahlen gestatten.
Die Erfindung geht einen neuen Weg zur Strahlungskühlung solcher Arbeitselektroden
und hat insbesondere Bedeutung bei Entladungsgefäßen größerer Leistung mit mittelbar
geheizter Kathode von verhältnismäßig niedriger Betriebstemperatur, wie sie beispielsweise
eine Oxydkathode darstellt. Bei solchen Entladungsgefäßen handelt es sich in der
Regel um gebräuchliche Entladungsröhren mit zentral angeordneter Kathode oder einem
System von mehreren Einzelkathoden. Um diese Kathode befinden sich die einzelnen
Elektroden, unter denen auch eine oder mehrere Steuerelektroden (Gitter) angeordnet
sein können, und diese bilden zusammen das sogenannte Innensystem. Unter diesen
Elektroden können eine oder mehrere noch eine Bündelung bzw. Aufteilung der von
der Kathode ausgehenden Elektronenströmung bewirken. Eine Aufteilung der Kathodenströmung
kann auch durch die geometrische. Ausbildung der Kathode selbst bzw. deren sektozweise
Bedeckung mit der emittierenden Substanz bewirkt oder mitbewirkt werden. Auf diese
Weise wird bei der Elektronenbewegung von
der Kathode zur Arbeitselektrode
von verschiedenen Strömungssektoren gesprochen. Für solche Röhren hat die Erfindung
Bedeutung.
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Die Erfindung besteht in einer strahlungsgekühlten Entladungsröhre,
insbesondere mit mittelbar geheizter Kathode oder einem System von solchen Kathoden,
bei denen die Arbeitselektrode (Anode) für einzelne oder alle vom Innensystem sektorförmig
ausgehenden Elektronenbündel mit je zwei oder mehreren Ausbuchtungen versehen ist.
Die Eintrittsöffnungen der Ausbuchtungen sind derart eng bemessen und die Bündelung
der Elektronen wird hierbei derart gewählt, daß die Bereiche um die Öffnungen der
Einbuchtungen vom Elektronenstrom im wesentlichen entlastet sind..
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Es sind an sich bereits bei elektrischen Entladungsröhren Anoden bekanntgeworden,
die profiliert oder in anderer Weise wellig gestaltet sind. Weiterhin. sind auch
Entladungsröhren bekanntgeworden, bei denen die Anoden Ausbuchtungen aufweisen.
Die bekannten Anordnungen besitzen aber nur eine einzige Anodenausbuchtung pro Strömungssektor.
Die Öffnungen der Ausbuchtungen sind dabei so, weit, daß die Ausbildung einer virtuellen
Kathode als Folge der Ladung des Primärelektronenstroms zu frühzeitig erfolg-t,
um größere Primärelektronenströme mit genügender Spitzenstromstärke bei einem geringen
Leistungswiderstand RiL zu erhalten. Um genügend geringe Werte von R'L erhalten
zu können, sind bei der Entladungsröhre nach der Erfindung zwei oder mehr Öffnungen
von genügend kleiner Öffnungsweite vorgesehen. Erst dadurch ist es möglich, sowohl
bei kleineren als auch bei größeren Stromdichten die Ausbildung einer undefiniert
gelagerten virtuellen. Kathode zu unterbinden, so däß weitgehend der Übergang von
in den Ausbuchtungen entstehenden Sekundärelektronen in das Primärelektronen-system
auch .bei kleinen Strömen verhindert werden kann, Bei den bekannten Anordnungen
ist es nicht möglich, das Rücklaufen von Sekundärelektronen in das Primärsystem
zu verhindern.
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An der Innenfläche der einzelnen Ausbuchtungen wird der ganze oder
überwiegende Teil der Strömungsenergie in Wärme umgesetzt. Die Ausbuchtungen sind
dabei zweckmäßig so gestaltet, daß sie weit nach außen herausragen und im Innern
große Flächen aufweisen, die in sehr spitzem Winkel zur Strömungsrichtung verlaufen.
Je nach dem Aufbau des Elektrodensystems und des gesamten Entladungsgefäßes ist
es im einen Falle zweckmäßig, die Längenausdehnung der Ausbuchtungen und ihre Öffnungsschlitze
richtungsmäßig parallel zurLängsochse des Innensystems verlaufen zu lassen. Andererseits
kann aber auch die Anordnung so, getroffen sein, daß die Anodenausbuchtungen senkrecht
hierzu, d. h. mit den Öffnungsschlitzen beispielsweise ring- oder schraubensektorartig
um die Innensystemlängsachse angeordnet sind. Auch die einzelnen Ausbuchtungen können
in verschiedenen Formen ausgearbeitet sein; so können sie beispielsweise kegelförmig
oder auch pyramidenförmig ausgebildet sein. Andererseits ist in manchen Fällen auch
eine- gestreckte, Form wünschenswert, so daß sich keilförmige Ausbildungen mit stumpfen
oder spitzen Enden ergeben. Es kann auch eine Vielzahl von Ausbuchtungen eines Strömungssektors
unmittedbar nebeneinander oder auch untereinander vorgesehen sein, wobei die Öffnungsfüße
von zwei aneinanderstoßenden Ausbuchtungen, gegebenenfalls ineinander übergehend,
ausgehdldetseinkönnen. Die Ausdehnungstiefe der einzelnen Ausbuchtungen kann untereinander
gleich oder auch verschieden sein, ebenso lassen sich auch die Schlitzbreiten der
Öffnungen der einzelnen Ausbuchtungen gleich oder ungleich bemessen. Von außen betrachtet,
kann eine solche Arbeitselektrode eine igelförmige Gestalt aufweisen, d. h. die
einzelnen Ausbuchtungen von kegeliger oder pyramidenähnlicher Form stehen stachelartig
von der eigentlichen Anodenfläche bzw. Arbeitselektrodenfläche ab. Aus fertigungstechnischen
Gründen wird es allerdings leichter sein, nicht eine Vielzahl einzelner Spitzen
vorzusehen, sondern jeweils eine Reihe von solchen zu streifenförmigen Erhöhungen
oder sonstigen Ausbuchtungen auszugestalten.
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Die Erfindung soll an Hand der Figuren näher erläutert werden. In
Fig. r ist ein Teil eines Röhrensystems von bekannter Anordnung schematisch im Schnitt
dargestellt. Es handelt sich dabei um ein symmetrisch aufgebautes Entladungssy stein,
bei dem nur die eine Hälfte veranschaulicht ist. An zentraler Stelle befindet sich
dabei die Kathode z, die z. B. eine, mittelbar geheizte Oxydkathode sein kann. Die
elektronenemittierende Schicht befindet sich dabei an den Ovalflächen des Kathodenkörpers
r. In verhältnismäßig geringem Abstand wird.die Kathode- von den beiden Elektroden
2 und 3 umschlossen, die beispielsweise erstes und zweites Gitter einer als Pseudopentode
(Tetrode) gedachten Entladungsröhre wirken. Zwei Metallflächen q., die spannungsmäßig
auf Kathodenpotential liegen, begrenzen dabei den Strömungsraum, so daß nach oben
und in nicht dargestellter Weise auch nach unten je ein Entladungssektor zustande
kommt. Diese Metallflächen q. bewirken gewissermaßen eine Fokussierung und sind
dadurch, daß sie auf Kathodenpotential liegen, als unvollständig ausgebildetes Bremsgitter
anzusprechen. Mit 5 und 6 ist die Anode bezeichnet, die in bekannter Weise nach
dem Kühlflügelprinzip ausgebildet ist. Die das innere Röhrensystem .durchsetzende
Elektronenströmung trifft auf die mehr oder weniger koaxial zu diesem System angeordneten,
relativ kleinen Anodeninnenflächen5 auf, von wo aus die erzeugte Wärme mit entsprechendem
Temperaturgefälle zu den abstrahlenden Kühlflügeln 6 weitergeleitet wird. Dieses
Prinzip führt besonders bei Hochleistungsröhren zu verhältnismäßig schweren Anoden
aus dickem Material mit zahlreichen, gegebenenfalls auch senkrecht zu den Flächen
6 angeordneten weiteren Kühlflügeln, wobei die Auswahl des Anodenmaterials noch
mit besonderer Rücksicht auf die erforderliche Wärmeleitfähigkeit eingeschränkt
werden muß, denn die
Wärmeleitung erfolgt über den schmalen Kühlflügelquerschnitt
in der Längsrichtung dieser Fläche. Bei a11 diesen bekannten Anordnungen bereitet
die Kühlung der Anode Schwierigkeiten. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus,
daß die Ursache dieser Schwierigkeiten in erster Linie darin liegt, daß bei den
bekannten Anordnungen die einen Teile der Anode vorwiegend nur Wärme aufnehmen,
wie- dies, bei den Flächen 5 der Fall ist, und die anderen Teile (die Flächen 6)
einzig und allein zur Wärmeabgabe dienen. Es ist dabei belanglos, wenn aus Festigkeitsgründen
bei bekannten Anordnungen in die Anodenbleche Rillen eingedrückt worden sind. In
allen diesen Fällen wird der überwiegende Teil der Elektronenströmung von den koaxialen
Innenflächen 5 der Anoden aufgefangen, die das Innensystem als Fläche engsten Abstandes
und höchster Anodentemperatur umschließen und damit die Wärmestabilität dieses Systems
ungünstig beeinflussen. Es müssen dabei oft noch besondere Maßnahmen ergriffen werden,
um eine unerwünschte thermische Emission des den Kathoden benachbarten Gitters bei
Oxydkathoden zu verhindern. Das ungünstige Verhältnis von Herstellungspreis, Aufwand
und Gewicht zum erzielbaren Ergebnis bei Kühlflügelanoden für Hochleistungsröhren
führt vor allem zu größeren Systemabmessungen, als sie ohne diese Einschränkung
notwendig und zweckmäßig wären.
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In den folgenden Figuren sind Anordnungen schematisch dargestellt,
an Hand derer weitere Merkmale der Erfindung erläutert werden sollen. Bei dem Entladungsgefäß
nach der Erfindung wird an Stelle einer Kühlflügelanode, wie sie in Fig. i mit 5
und 6 bezeichnet ist, ein System von Flächen verwendet, die so geformt und angeordnet
sind, daß sie eine Arbeitselektrode mit Ausbuchtungen ergeben, die in Richtung der
ankommenden Strömung Öffnungen für diese besitzen. Arbeitselektroden mit solchen
Ausbuchtungen sind an sich bekannt. Die Durchbildung dieser Ausbuchtungen in Verbindung
mit den in den nachfolgend beschriebenen Anordnungen angeführten Zusatzmaßnahmen
erfolgt so, daß die Strömung ihre Energie ganz oder überwiegend an den Innenflächen
der Ausbuchtungen in Wärme umsetzt. Diese Innenflächen können aber sehr viel größer
bemessen werden als die relativ kleinen koaxialen Auffangflächen einer Kühlflügelanode.
Die, Zahl der Ausbuchtungen, ihre Anordnung, Form, Tiefe, Öffnung, Breite usw.,
hängt vom Innensystem der Röhre und den Betriebsverhältnissen derselben ab. Sie
ist besonders wichtig, wenn große Ladungsdichten zu bewältigen sind, wie sie beispielsweise
bei mittelbar geheizten Kathoden als Strömungsquellen auftreten.
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Von einer Anordnung, die noch nicht als Ausführungsbeispiel für den
Erfindungsgedanken anzusehen ist, da sie nur einen Teil der Eigenschaften nach der
Erfindung aufweist, ist in Fig. 2 ein Ouerschnittsbild veranschaulicht, das im wesentlichen
der bekannten Anordnung nach Fig. i entspricht. Es soll an ihr lediglich die auch
bei Anordnungen nach der Erfindung, z. B. bei Ausführungsformen derselben entsprechend
den Fig.3 bis 6, auftretende Wirkung der Ausbuchtungen und deren mögliche Ausbildung
besprochen werden.
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Das Innensystem weist hier den gleichen Elektrodenaufbau i, 2, 3,
q. auf, wobei aber an Stelle der in Fig. i mit 5 und 6 bezeichneten Kühlflügelanode
bei Anordnungen nach Fig. 2 eine Ausbuchtungsanode 7, 8 vorgesehen ist. Es ist hierbei
wiederum nur die obere Systemhälfte zur Darstellung gelangt, dabei sind drei mit
8 bezeichnete Ausbuchtungen vorgesehen, deren Öffnungen für den ankommenden oberen
Strömungssektor auf einer angenähert koaxialen Fläche zum Innensystem liegen. Die
Strömung trifft überwiegend streifend auf die zur Strömungsrichtung geneigten Umrandungsflächen
7 der Ausbuchtung 8 auf und setzt dort ihre Energie in Wärme um. Die Gesamtfläche
der von der Strömung getroffenen Innenwände von 7 kann unter sonst gleichartigen
Verhältnissen und in Abhängigkeit von der Zahl, Tiefe und Form der Ausbuchtungen
bei der Anordnung nach der Erfindung auf ein Vielfaches der Auffangfläche 5 der
Kühlflügelanode nach Fig. i gesteigert werden. Für die Wärmerückstrahlung auf das
Innensystem ist lediglich die Projektion der Innenflächen der Ausbuchtungen 7 maßgebend.
Der Wärmeweg von der wärmeaufnehmenden Innenwand zur wärmeabgebenden Außenwand der
Ausbuchtung 7 hängt von der Wandstärke und der Wärmeleitfähigkeit des verwendeten
Anodenmaterials ab. Die Erfindung bietet dadurch den weiteren Vorteil, daß außerordentlich
dünne und leichte Anoden aus Blech oder Maschendraht u. dgl. verwendet werden können.
Weiterhin kann entsprechend der dünnen Wandstärke auch Material von verhältnismäßig
geringer Wärmeleitfähigkeit verarbeitet werden, so daß man in der Auswahl des Anodenmaterials
sehr wenig beschränkt ist.
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Es kann in vielen. Fällen zweckmäßig sein, die Einzelausbuchtungen
untereinander nicht gleich, sondern verschiedenartig auszubilden, wie dies in Fig.
2 durch die größere Tiefe und Öffnungsbreite der mittleren Ausbuchtung im Vergleich
zu den beiden seitlich angebrachten Ausbuchtungen und durch die dargestellte Lage
der Ausbuchtungsfüße 23 und 24 der Öffnungen versinnbildet ist. Durch entsprechende
Ausbildung der Ausbuchtungen bzw. deren Zahl setzen Teile der Strömung ihre Energie
unmittelbar an den Enden 29 der Ausbuchtung in Wärme um, d. h. in einer wesentlich
weiteren Entfernung vom Innensystem als dieses unter sonst gleichartigen Umständen
bei einer Kühlflügelanode aus Gründen der Ausbildung einer virtuellen Kathode möglich
ist. Zu den hiermit verbundenen abstrahlunggmäßigen Vorteilen treten beim Pentodenbetrie#b,
die Vorteile einer weitgehenden Unterdrückung des Sekundäremissionsaustausches zwischen
Anode und Innensystem hinzu, da die Ausbuchtungen potentialmäßig als Käfige- wirken.
Hiermit ist z. B. auch die Möglichkeit einer stärkeren Variation der Schirmgitterspannung
verbunden, als sie einer Kühlflügelanode mit Raumladungsschwelle nach Fig. i eigen
ist.
Eine gute Ausnutzung des Anodenraumes ist mit einer gewissen
Mindestzahl von Anodenausbuchtungen pro Strömungssektor verbunden. Dementsprechend
wird jedem Strömungssektor ein Anodensektor mit zwei oder mehr Ausbuchtungen zugeordnet.
'Dem in Fig.2 dargestellten oberen Strömungssektor entspricht demnach der obere
Anodensektor mit den drei Ausbuchtungen B.
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Potentialmäßig kann die: beabsichtigte Wirkung noch gegebenenfalls
durch eine Voranode unterstützt werden, die beispielsweise gitterartig, insbesondere
aus einer geringen Anzahl hochbelastbarer Drähte besteht. Sie wird entweder unmittelbar
mit der Anode verbunden oder, wie dies durch die Elektrode g in Fig. 2 veranschaulicht
ist, in dieselbe einbezogen. Es kann aber auch eine räumlich getrennte Voranode
verwendet werden.
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Bei der in Fig.2 dargestellten Anordnung läßt sich eine starke Erwärmung
der Öffnungsfüße 23 und 24 nicht immer vermeiden. Die Vermeidung dieser Erwärmung
ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, und sie wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß die Eintrittsöffnungen der Ausbuchtungen derart eng und die
Bündelung der Elektronen derart gewählt sind, daß die Bereiche um die Ausbuchtungen
im wesentlichen vom Elelctronenaufprall entlastet sind. Um eine geringere Belastung
dieser Öffnungsfüße zu erreichen, können auch noch weitere Maßnahmen ergriffen werden,
die in den Fig. 3, 4 und 5 schematisch dargestellt sind. Bei dem in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispie-1 wird der vom Innensystem 1, 2 und 3 ausgehende obere Sektor
der Strömung elektronenoptisch in die beiden Ausbuchtungen 12 der dargestellten
oberen Anodenhälfte hineingelenkt. Hierzu ist ein Steg i i zwischen Anode und Gitter
3 parallel zur Längsachse des Röhrensystems in der durch die Kathodenmitte und den
gemeinsamen Öffnungsfuß 13 der beiden Anodenausbuchtungen 12 gehenden Symmetrieebene
angeordnet. Dieser Steg i i kann potentialmäßig mit den Begrenzungsblechen 4 verbunden
sein oder eine gesonderte feste oder funktionell abhängige Spannung erhalten.
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Das elektironeuoptischeLinsensystemwird sowohl durch die Begrenzungsbleche
4 und den Steg 1i als auch durch die Öffnungsfüße 13 und 25 der Anodenausbuchtungen
gemeinsam gebildet. Eine zweckmäßige Geometrie, vorzugsweise in der Ausbildung der
Umgebung der Öffnungsfüße 13 und 25 in Verbindung mitgeeignetenBetriebsspannungsbereichen,
ermöglicht zugleich eine hinreichend elektronenoptische Führung der Elektronenströmung
sowie eine hiermit verbundene Potentialbeeinflussung im Anodenraum. Zu diesem Zweck
kann der gemeinsame Öffnungsfuß 13 der Ausbuchtungen 12 wesentlich abgerundeter
und breiter ausgebildet werden, als dieses bei den Öffnungsfüßen 23 und 24 der Fig.
12 lastmäßig tragbar ist. Auch die stärkeren Abrundungen an den Fußpunkten 25 und
die nach innen in Richtung zur Ausbuchtungsmitte gebogenen Flächen 1o der Fig.3
wirken unterstützend und ermöglichen eine gewünschteFlächenaufteilung der auftreffenden
Strömung, deren Energie sich überwiegend an den Flächen 1o in Wärme umsetzt. Die
Flächen der Öffnungsfüße 13 und 25 können hiervon hinreichend freigehalten werden.
Die Ausbildungsanordnung und Spannungsbeaufschlagung des Steges i i, gegebenenfalls
in Verbindung mit den Blechen 4, erfolgt nach Maßgabe der gewünschten elektronenoptischen
Eigenschaften des Zylinderlinsensystems. Die dabei entstehende zusätzliche Bremsgitterwirkung,
die bei bestimmten Ausführungsformen und unter gewissen Betriebsbedingungen bemerckbar
wird und mit ausgenutzt werden kann, ist für die Erfindung an sich nur von untergeordneter
Bedeutung.
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In Fig.4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Hier sind drei Ausbuchtungen des Anodenbleches veranschaulicht, wobei nur die mittlere
und tiefste Ausbuchtung spiegelsymmetrisch zu ihrer Mittelfläche, die hier als vertikale
Achsfläche durch die Kathodenmitte definiert ist; ausgebildet ist. Unter der Voraussetzung
einer analogen Symmetriewirkung im elektronenoptischen Linsensystem, wie es durch
die Stege 2o in Verbindung mit den Ausbuchtungs.fußpunkten 26 zustande kommt und
wirkungsmäßig eine Funktion von Geometrie und angelegter Spannung ist, werden daher
die beiderseitigen Auffangflächen 14 der Ausbuchtung ebenfalls spiegelsymmetrisch
von der Strömung beaufschlagt.
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Im Gegensatz hierzu werden die Umrandungsfläehen 15 und 16 der linken
Ausbuchtung und ebenso die Umrandungsflächen 17 und z8 bei der rechten Ausbuchtung
selbst bei hinreichender Symmetriewirkung ihrer Linsensysteme durch die auftreffende
Strömung ungleich - beaufschlagt. In der linkenAusbuchtung trittjedenfalls eine
stärkere Beaufschlagung der schräg gestellten Fläche 15 im Gegensatz zu der ihr
gegenüberliegenden, nach außen ausgebuchteten Fläche 16 auf. In entsprechender Weise
erhält bei der rechten Ausbuchtung die schräg stehende Fläche 18 eine stärkere Beaufschlagung
gegenüber der weniger schrägen Gegenfläche 17. In besonderen Fällen kann die Abstrahlung
der auftretenden Wärme noch zusätzlich in an sich- bekannter Weise durch Kühlflügel
erhöht werden. Dies ist bei der rechten Ausbuchtung durch den Kühlflügel z9 an der
Auffangfläche 18 veranschaulicht. An den beiden anderen Ausbuchtungen sind- lediglich
die auch an der rechten Ausbuchtung vorhandenen Verlängerungen der Spitzen dargestellt,
die gleichfalls eine Vergrößerung der wärmeabstrahlenden Oberfläche bedeuten. .
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In. Fig.4 wird die Geometrie der Elektronenoptik durch die Öffnungsfüße
26 in Zusammenarbeit mit den ihnen. gegenüberstehenden Enden der Flächen 4 und der
beiden Stege 2o bewirkt. Ist eine elektronenoptische Beeinflussung der Beaufschlagungsverteilung
auf die einzelnen Auffangflächen einer gegebenen Ausbuchtungsanode erwünscht, so@
läßt sich dies durch eine unsymmetrisch wirkende Elektronenoptik erreichen. Beim
Bau der Röhre durch geometrische Umsymmetrie, z. B. in der Lage und der Form der
Bleche 4 und Stege 2o oder auch bei gegebener Röhre durch ungleiche
Spannungsbeaufschlagung
der rechten und linken Elektrode 4 und der beiden Stege 2o, die in diesem Falle
innerhalb der Röhre nicht leitend miteinander verbunden sein dürfen, kann eine solche
Unsymmetrie erreicht werden. Es ist auf diese Weise auch möglich, im Betrieb eine
völlig symmetrisch ausgebildete Röhre, wie sie z. B. in Fig. 3 dargestellt ist,
eine erwünschte Unsymmetrie in der Beaufschlagung der vier Auffangflächen io dadurch
herbeizuführen, daß die Flächen 4 untereina ander und mit dem Steg i i nicht unmittelbar
verbunden werden, sondern in geeignete feste oder funktionell abhängige Spannungen
gelegt werden.
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In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
wobei Fig. 5 a einen Längsschnitt und Fig. 5 b einen Querschnitt einer Abart der
Ausbuchtungsausbildung zeigt. Hier ist die Zuordnung der Anodenausbuchtungen zum
Innensystem der Röhre anders als in den Fig.2 bis 4. Über diesen Beispielen erscheinen
die Ausbuchtungen hier um 9o° gedreht. Einer entsprechenden Drehung unterliegen
dementsprechend die mit 2i bezeichneten Teile des Linsensystems, die hier als Teile
eines Wickelgitters ausgebildet sind, wie sich insbesondere aus dem Querschnitt
in Fig. 5 b besonders deutlich erklären läßt. Wichtig ist hier wiederum die Ausbildung
der Geometrie in den zugeordneten Teilen der Optik, die durch die Stege 21 in Verbindung
mit den Ausbuchtungsfüßen 27 gebildet ist. Falls die Öffnungsfüße 27 senkrecht zur
Achsrichtung verlaufen, so bilden die elektronenoptisch wirksamen Teile der Stege
21 durch ihre parallele Anordnung zu den Öffnungsfüßen 27 gleichfalls ganz oder
teilweise geschlossene Ringe, die senkrecht zur Kathodenlängsachse liegen. Es ist
aber auch möglich, an Stelle von einzelnen Ringen oder Ringsektoren von einer Schraubenlinie
auszugehen, wobei dann die Stege 21 eine Wendel darstellen bzw. ein Teil derselben
sind. In diesem Falle bilden die Ausbuchtungen mit den Öffnungsfüßen 27 ebenfalls
Sektoren einer Schraubenlinie. In Fig. 5 a sind vier Ausbuchtungen dargestellt,
deren acht Auffangflächen mit 22 bezeichnet sind und sämtlich einem einzigen Strömungssektor
des Innensystems zugeordnet werden.
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Die Elektroden des Innensystems i, 2 und 3 entsprechen der Einfachheit
der Darstellung halber den in den anderen Figuren dargestellten Systemaufbauten.
Die Röhre kann eine Tetrode oder Pentode sein. Es ist aber kein Grund vorhanden,
die Erfindung auf solche Mehrgitterröhren zu beschränken. Auch bei Voirhandensein
einer solchen Anzahl von Elektroden kann das Gitter 3 z. B. als Hilfsanode mit der
Ausbuchtungsanode, verbunden sein, womit in der Wirkung eine Triode mit Elektronenoptik
bezüglich der Anodenausbuchtungen erzielt wird. Das Gitter 3 kann auch völlig in
Wegfall kommen, wodurch eine einfache Triode mit Elektronenoptik entsteht. Es ist
weiterhin auch möglich, an Stelle der in den Figuren gezeigten mittelbar geheizten
Ovalkathode eine unmittelbar geheizte Kathode zu verwenden.
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Die Fig. 6 zeigt noch ein weiteres Ausführungsbeispiel. Die Anodenfarm
dieses Beispiels ist eine Abart der in Fig. 3 abgebildeten Anode. Sie entsteht aus
ihr dadurch, daß die Enden (Spitzen) der dortigen zwei Ausbuchtungen 12 in der Symmetrieebene,
die durch die Kathodenmitte und den Steg i i hindurchgeht, zusammenfallend angeordnet
sind, wodurch für beide Ausbuchtungen nur eine Ausbuchtungsspitze entsteht. Dem
gemeinsamen mittleren Öffnungsfuß 13 der Ausbuchtungen i2 der Fig. 3 entspricht
in Fig. 6 der Stab 3 1 hier kreisförmigen Querschnittes. Eine kühlflächenmäßige
Verbindung des Öffnungsfußes 31 mit der gemeinsamen Spitze der beiden Ausbuchtungen
kann hier unterbleiben. Jede der beiden Ausbuchtungen ist daher nur mit einer Seitenfläche
an der Aufnahme des ihr zugeordneten. Teiles der Sektorströmung beteiligt. Es entsprechen
also die Seitenflächen 3o der in den Enden zusammengefaBten Ausbuchtungen der Fig.
6 den beiden äußeren Seitenflächen io der Ausbuchtungen i2 der Fig. 3. Mit 34 sind
Kühlflügel der Fläche 3o bezeichnet. Die Öffnungsfüße 33 entsprechen den Öffnungsfüßen
25 der Fig. 3.
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Es sei hervorgehoben, daß die Ausbildung des gemeinsamen Öffnungsfußes
31 der Anode der Fig. 6 nicht an die dort gezeichnete kreisförmige Querschnittsform
gebunden ist, sondern in Anpassung an die Aufgabe, beispielsweise als Rechteck,
Tropfen od. dgl., erfolgt.
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Desgleichen kann hier, wie bei allen Ausführungen nach der Erfindung,
der Abstand einzelner Öffnungsfüße vom Innensystem der Röhre unterschiedlich groß
gewählt sein. In Fig. 6 ist zusätzlich eine elektronenoptische Aufteilung des vom
Innensystem ausgehenden Strömungssektors vorgesehen. Die Geometrie der Elektronenoptik
wird durch die Öffnungsfüße 33 und 31 in Verbindung mit den Elektroden 4 und 32
gemeinsam gebildet in Analogie zur Elektronenoptik der Fig. 3, wobei der Steg i
i dieser Figur dem Steg 32 der Fig. 6 entspricht.