AT128039B - Verfahren zur Herstellung von Linoxyn oder linoxynähnlichen Stoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Linoxyn oder linoxynähnlichen Stoffen.

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  Verfahren zur Herstellung von Linoxyn oder linoxynähnlichen Stoffen. 



   Die Linoleumindustrie gebraucht als Ausgangskörper zur Herstellung des Linoleumzementes das Linoxyn. 



   Linoxyn ist festes, polymerisiertes und oxydiertes Leinöl, dessen Jodzahl durch den Prozess der
Polymerisation und Oxydation von 186 auf etwa 50-60 herabsinkt. 



   Im wesentlichen verbraucht die Linoleumindustrie Walton-Linoxyn, welches so hergestellt wird, dass dünner Leinölfirnis in Oxydierhäusern bei   40-60  C   über Tücher herabrieselt und man bei täglicher mehrmaliger Flutung in sechs Monaten eine etwa 2 cm dicke Linoxynschicht erhält. Wegen der Lang- wierigkeit dieses Waltonprozesses sind viele Anstrengungen gemacht worden, durch einen Schnelloxydier- prozess zu Linoxyn zu kommen, von denen der Taylorprozess der wichtigste ist. Bei demselben wird erwärmter Leinölfirnis mit Luft in trommelartigen Gefässen geblasen, die ein Rührwerk haben, welches in Funktion tritt, wenn das dicker und dicker werdende Öl dem Luftdurchtritt Widerstand zu leisten beginnt. Taylor-Linoxyn ist ein gelbbrauner, elastischer Körper, der die Qualität des Walton-Linoxynes nicht erreicht.

   Beim Taylor-Linoxyn wird die Glyceringruppe des Leinöls zerstört und geht in den
Abgasen als Akrylsäure u. dgl. niedere Säuren verloren. Das Taylor-Linoxyn ist weniger durchoxydiert und leichter schmelzbar als Walton-Linoxyn, dessen hoher Schmelzpunkt seine Bevorzugung zur Linoleum- fabrikation bedingt. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich sowohl aus Firnissen als auch aus blanken Leinölen   vorzügliche   hochsehmelzende Linoxyne auf überraschend einfache Weise herstellen lassen und dass der Katalysator, (Blei, Mangan, Nickel, Kobalt, Zink, Zinn, Cadmium usw. respektive deren Oxyde oder harzsaure oder leinölsaure Verbindungen) lediglich die Löslichkeitsverhältnisse der erhaltenen Linoxyne und deren
Schmelzpunkt beeinflusst. 



   Der Katalysator, z. B. Bleiglätte oder leinölsaures Blei, wird bei mässiger Temperatur   120-250  C   zu   %-2%   in Leinöl unter Rührung in Lösung gebracht und darauf in zwei Stufen zu Linoxyn ver- arbeitet, von denen die erste Stufe an sich bekannt ist. 



   Erste Stufe : In heizbaren und kühlbaren, kippbaren Schalen, Trögen oder Gefässen mit Abzugs- haube und mit oder ohne Rührwerk wird blankes Leinöl oder Leinöl plus   %-2%   Katalysator, z. B.   2%, Bleiglätte   bei tunlichst niedriger Temperatur (60-1500 C) mit kalter oder warmer Luft geblasen und die Öltemperatur während des Blaseprozesses auf tunlichst gleicher Höhe gehalten, z. B. bei 1000 C. 



   Dabei entsteht ein glasiger   zähfester,   gelbbrauner, glänzender, klebriger Körper, der schliesslich kurz von Kesselwand, Blase und Rührvorrichtung abreisst, keine Luft mehr durchlässt oder nur in vereinzelten kopfgrossen Blasen, und der eine Jodzahl aufweist von etwa der Hälfte der Leinöljodzahl, also von 90-95 statt 186. Eine Temperaturerhöhung führt höchstens zu dunkleren, schmierigen Produkten ; weitere
Oxydation tritt aber nicht ein. Die Grenze der Oxydation des Leinöls od. dgl. Öle mit   ungesättigten  
Gruppen durch den Blaseprozess ist erreicht. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich diese geblasenen Leinöle respektive halboxydierten Linoxyne von der Art des Taylor-Linoxynes durch einen zweiten Prozess in überraschend einfacher Weise weiter oxydieren und verbessern lassen. 



   Dieser zweite Prozess besteht einfach darin, dass die geblasenen, zähfesten, klebrigen, glänzenden, gelbbraunen Produkte in heizbaren und kühlbaren, hochschaufligen Knetmaschinen unter Luftzutritt geknetet werden, wobei der Prozess in bezug auf. Dauer und Endprodukt lediglich von der Temperatur, bei der geknetet wird, abhängt. 



   Die Knetschaufeln würgen und pressen Luft in die geknetete Masse und oxydieren diese weiter und weiter, wobei das geblasene Produkt den Glanz verliert, stumpf wird, in der Farbe vom gelbbraun immer mehr und mehr zum hellen gelborange bis gelbweiss sich aufhellt, je nach der Art des Katalysators, und schliesslich in immer feinere lose Krümmelchen zerfällt, wobei stehende Abgase auftreten. Beispiels- weise geht ein mit 2 % Bleiglätte hergestelltes   zähfestes   geblasenes Öl von gelbbrauner Farbe durch einen dreistündigen bis vierstündigen Knetprozess bei   1000 C   in ein feinkrümliges hellgelborangefarbenes
Linoxyn über, während mit andern Katalysatoren hergestellte geblasene Öle oder geblasenes reines Leinöl gelbe bis gelbweisse krümelige bis pulvrige Endlinoxyne liefern. 



   Treibt man den Knetprozess zu lange oder bei zu hoher Temperatur, so entwickeln sich viele stehende, die Augen stark reizende Dämpfe niederer Säuren, das Produkt wird fast weiss, sehr heiss und pulverig und kommt es dann nicht zur raschen Abkühlung und Ausbreitung, so verkohlt es unter Wärme- entwicklung in sich selber. 



   Das Einkneten der Luft in geblasenes Öl oder geblasenen Firnis vollzieht sich langsam auch in der Kälte, d. h. in kalten ungeheizten Knetmaschinen, wobei eine leichte Selbsterwärmung eintritt. Durch die   Heiz-und Kühlvorrichtung   der Knetmaschine hat man die Leitung des Prozesses fest in den Händen 

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 und unterbricht denselben, wenn das Knetlinoxyn die erfahrungsgemäss günstigsten Eigenschaften angenommen hat. Im allgemeinen unterbricht man, wenn das Linoxyn heufarbig und feinkrümelig beim Knetprozess geworden ist und stehende Dämpfe entstehen, und sorgt dann sofort für Kühlung und Ausbreitung des Knetlinoxynes zur Stillegung weiterer Selbstoxydation. 



   Um der Bildung zersetzender Gase und Produkte beim Knetprozess entgegen zu treten, welche Gase vorwiegend saurer Natur sind, kann man den zu blasenden oder knetenden Ölen und Ölgemischen auch geringe Mengen von   72-2%   Basen zufügen und es hat sich gezeigt, dass sich dazu besonders organische Basen eignen, wie z. B. Amide und Amine (NH oder NHz), gruppenführende Körper z. B. Anilin- öl, Naphthylamin, Harnstoff od. dgl. Stoffe. 



   Je nachdem, welchen Katalysator man wählt oder ob man ohne Katalysator beim Blaseprozess arbeitet, kann das fertige Knetlinoxyn in seinen Eigenschaften, besonders Schmelzpunkt und Löslichkeit, den verschiedenen Zwecken angepasst werden. 



   Das Knetlinoxyn lässt sieh in üblicher Weise oder auch direkt in der Knetmaschine nach der Fertigstellung mit Harzen und Kopalen auf Linoleumzement verarbeiten. Für diesen Zweck hat man nur nötig, dem beim Knetprozess entstehenden feinkrümelig gewordenen Linoxyn, etwa im Verhältnis 25 Linoxyn zu 5 Harz und 3 Kaurikopal, letztere Stoffe gepulvert oder geschmolzen, zuzusetzen, um direkt zu Linoleumzement zu kommen, der dann in bekannter Weise mit Farbe, Holzmehl und Korkmehl im Verhältnis von 33 Teilen Linoleumzement zu 66 Teilen Farbstoffen und Füllstoffen in Linoleumgrundmasse und damit in Linoleum übergeführt werden kann. 



   Neben   Leinöl lassen sich   auf demselben Wege auch andere Öle, welche ungesättigte Gruppen enthalten, auf zähfeste linoxynartige, polymerisierte und oxydierte Körper verarbeiten, z. B. Holzöl, Hevea- öl, Perillaöl, Sonnenblumenöl, Nussöl, Mohnöl, Hanföl oder Gemische derselben untereinander oder mit Leinöl. Schliesslich lassen sich auch nicht trocknende Öle der Oxyölsäurereihen, die ungesättigte Gruppen enthalten, wie z. B. Rizinusöl für sich allein oder im Gemisch mit Leinöl u. dgl. trocknenden Ölen zusammenblasen und kneten und in feste krümelige Endprodukte überführen, deren Eigenschaften damit wiederum, je nach der Wahl der   Misehöle   und der Katalysatoren, variabel sind.

   Auf diese Weise hat man es in der Hand, Linoxyne und Linoleumzemente von beliebiger Elastizität herzustellen, indem man den ungesättigten trocknenden Ölen beim Blaseprozess und Knetprozess nicht trocknende Öle mit ungesättigten Gruppen, z. B. Rizinusöl zusetzt. 



   Je nachdem, ob man die blanken Öle oder   Ölgemische   bläst und knetet oder in die Öle vor dem Blasen und Kneten oder während des   Blasens   und Knetens einen Katalysator bringt, hat man es ausserdem in der Hand, das Endprodukt in bezug auf Kältebeständigkeit, Schmelzbarkeit und Löslichkeit in verschiedenen Lösemitteln zu beeinflussen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Linoxyn oder linoxynähnlichen Stoffen aus trocknenden und nicht trocknenden Ölen mit ungesättigten Gruppen, respektive aus deren Fettsäuren durch Oxydation und Polymerisation, dadurch gekennzeichnet, dass dieselben für sich allein oder gemischt, mit oder ohne Zusatz von Katalysatoren, nacheinander zuerst einem an sich bekannten Blaseprozess mit Luft-od. dgl. 



  Sauerstoff führenden Gasgemischen bei zweckentsprechenden Temperaturen ausgesetzt werden und dass dann die erhaltenen zähfesten, klebrigen, braungelben Blaselinoxyne einem Knetprozess unter Luftzutritt und unter eventuell indirekter Heizung oder Kühlung unterzogen werden, welcher Knetprozess die Oxydationsstufe und Polymerisationsstufe vervollständigt und hellfarbige,   feinkrümelige,   hochschmelzende, reife Linoxyne liefert, deren Eigenschaften und   Löslichkeit   durch die Wahl der Öle und der Katalysatoren bedingt werden und deren Jodzahl gegenüber der Jodzahl der Blaselinoxyne bedeutend herabsinkt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nach 1 erhaltenen Linoxyne bei Herstellungsbeendigung mit Harz und Kopal direkt zu Linoleumzement umgewandelt werden, der in üblicher Weise mit Korkmehl und Farbe zu Linoleumgrundmasse und Linoleum verarbeitet wird.
AT128039D 1929-03-13 1929-03-13 Verfahren zur Herstellung von Linoxyn oder linoxynähnlichen Stoffen. AT128039B (de)

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