DE1794176B2 - Formmasse und deren Verwendung - Google Patents
Formmasse und deren VerwendungInfo
- Publication number
- DE1794176B2 DE1794176B2 DE19681794176 DE1794176A DE1794176B2 DE 1794176 B2 DE1794176 B2 DE 1794176B2 DE 19681794176 DE19681794176 DE 19681794176 DE 1794176 A DE1794176 A DE 1794176A DE 1794176 B2 DE1794176 B2 DE 1794176B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polytetrafluoroethylene
- polyimide
- molding
- wear
- weight
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L27/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L27/02—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L27/12—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment containing fluorine atoms
- C08L27/18—Homopolymers or copolymers or tetrafluoroethene
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L79/00—Compositions of macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon only, not provided for in groups C08L61/00 - C08L77/00
- C08L79/04—Polycondensates having nitrogen-containing heterocyclic rings in the main chain; Polyhydrazides; Polyamide acids or similar polyimide precursors
- C08L79/08—Polyimides; Polyester-imides; Polyamide-imides; Polyamide acids or similar polyimide precursors
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Sliding-Contact Bearings (AREA)
- Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
- Macromolecular Compounds Obtained By Forming Nitrogen-Containing Linkages In General (AREA)
Description
Polytetrafluorethylen ist für seine thermische, elektrische
und chemische Widerstandsfähigkeit bekannt. Es wurde auch bereits zur Herstellung von Lagern verwendet,
doch nützt es sich schnell ab, wenn reines Polytetrafluorethylen als Lagerfläche verwendet wird.
Die Einarbeitung anorganischer Füllstoffe in das Polytetrafluoräthylen ergab in dieser Beziehung eine
gewisse, aber noch nicht zufriedenstellende Verbesserung. Aromatische Polyimide sind ebenfalls bekannt,
doch konnten sie nicht mit Erfolg zur Herstellung von Lagern verwendet werden, da sie sich stark abnutzen
und deformieren.
Aus der belgischen Patentschrift 664 078 sind Formmassen aus Polytetrafluoräthylen und aromatischen
Polyimiden bekannt, bei denen jedoch das Polyimid in kontinuierlicher Phase und das Polytetrafluoräthylen
in disperser Phase vorliegt und das Polyimid in größeren Mengen eingesetzt wird. Derartige Formmassen
sind aber nicht für Lager oder andere abnutzungsbeständige Oberflächen geeignet, da sie
sich ebenfalls relativ rasch abnutzen. Schließlich ist es aus der französischen Patentschrift 1 328 936 auch
bekannt, die Tetrafluoräthylensubstrate mit PoIyimidharzen
zu überziehen, doch gibt es dabei keine kontinuierliche und disperse Phase, und derart überzogene
Substrate eignen sich ebenfalls nicht als Lageroberflächen, da sie die oben geschilderten Nachteile
des reinen Polytetrafluoräthylens und der reinen Polyimide besitzen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin. Formmassen unter Verwendung
des bekanntermaßen widerstandsfähigen Polytetrafluoräthylens zu bekommen, die zur Herstellung von
Formungen mit abnutzungsbeständigen Oberflächen, wie von ungeschmierten Lagern, insbesondere für
weiche Metalle, wie Messing, geeignet sind und dabei einen möglichst geringen Reibungskoeffizienten und
möglichst geringe Abnutzung ergeben.
Die erfindungsgemäßen Formmassen, die aus PoIyletrafluoräthylen
und einem aromatischen Polyimid und gegebenenfalls Füllstoffen bestehen, sind dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyimid in einer Menge von 5 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge
von Polytetrafluoräthylen und Polyimid, vorliegt und das Polytetrafluoräthylen die kontinuierliche
Phase in der Masse bildet. Derartige Formmassen ergeben überraschenderweise bei der Verwendung als
Lageroberflächcn wesentlich geringere Reibungskoeffizienten und Abnutzungsfaktoren als die oben geschilderten
Formmassen nach dem Stand der Technik.
Das fUr die Formmassen verwendete Polytetrafluorätbylen
kann unterschiedliche Form besitzen, wie Pulverform, Wacbsform oder Faserform, und
liegt zweckmäßig mit Teilchengrößen zwischen 5 und 50 Micron, vorzugsweise zwischen 20 und 40 Micron,
vor. Es kann nach herkömmlichen Metboden erbalten worden seio. wie durch Polymerisation von Tetrafluorethylen
unter Druck mit freie Radikale bildenden Katalysatoren, wie Peroxiden oder Persulfaten. Auch
Teloraere von Polytetrafluorethylen können verwendet werden.
Die aromatischen Polyimide, die allgemein durch
Umsetzung eines primären Diamine mit einer aromatischen TetracarbonsSure oder einem Anhydrid oder
Ester derselben gewonnen werden, besitzen gewöhnlich die folgende allgemeine Strukturformel
co co
H1N-R'-j-N R N-R'
\ / \ /
CO CO
CO CO
Hierin bedeutet R einen aromatischen Rest, an du die vier Carbonylgruppen vorzugsweise direkt gebun
den sind. Zweckmäßig bedeutet R
Naphthyl
Diphenyl
oder
worin R2
oder
Cc
Il
ο
-R3- —Ο—R3-
ü R3 O"
-so.
bedeutet, wobei R3 ein gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist. wie—CH2—oder
CH3 CH CH3
R' in der obigen Formel bedeutet den organischen
Rest des Diamins, welches aromatisch oder aliphatisch sein kann. Unter den aliphatischen Diaminen
sind die Diaminoalkane mit wenigstens 4 Kohlcn-Stoffatomen in der Kette, besonders mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt, wie beispielsweise Tctramethylendiamin und Hexamethylendiamin. Brauchbare
aromatische Diamine sind beispielsweise Pheny-
lendiamine, verschiedene Naphthylendiamine und
Diamine der allgemeinen Formel
-O- —S— -SO2- -Ν— -Si-
I I
R5 R5
—0—Si—0— —Ο—Ρ—ΟΙ
Il
R5 O
R5 O
oder R
IO
20
-P —
Il
O *5,
sein kann und jede Gruppe R5 eine niedermolekulare
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe mit etwa 6 Kohlenstoffatomen bedeuten ·
kann.
/i in der obigen Formel hängt von dem jeweiligen Molekulargewicht des Polyimids ah und kann stark
je nach den Reaktionsbedingungen der Polyimidherstellung
und den erwünschten Polyii.>;ideigenschaften
variieren. Die bevorzugte Teilchengröße des aromatischen Polyimidharzes in den erfindungsgemäßen
Formmassen liegt zwischen 10 und 80, vorzugsweise zwischen 70 und 80 Micron.
Zur Gewinnung der erfindungsgemäßen Formmassen können das Polytetrafiuoräthylen und das
aromatische Polyimid nach unterschiedlichen Methoden miteinander vereinigt werden, soweit diese Methoden
Homogenität gewährleisten. Beispielsweise können das Polytetrafiuoräthylen und Polyimid in
trockener Form bei Raumtemperatur gleichförmig vermischt werden, wonach das Gemisch zweckmäßig
in einer Pulverisiereinrichtung, wie einer Hammermühle, vermählen und dabei weiter vermischt wird.
In der Praxis erwies es sich als besonders günstig, das Gemisch viermal durch eine Hammermühle mit einem
Sieb mit öffnungen eines Durchmessers von 3 mm zu schicken.
Statt dessen kann auch das aromatische Polyimid zu eine/ wäßrigen Suspension des Polytctrafluoräthylens
zugesetzt und zu einer homogenen Dispersion durchgerührt werden. Danach werden die Feststoffe
durch Zugabe eines nichtwäßrigen Lösungsmittels, wie Aceton, ausgefällt, die Ausfällung wird abfiltriert,
gewaschen und getrocknet und bildet ein homogenes Material. Selbstverständlich kann auch umgekehrt
feinteiliges Polytetrafiuoräthylen zu einer wäßrigen Dispersion des Polyimidharzes zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten, bezogen auf die Gesamtmenge von Polytetrafluoräthylen
und Polyimid, 5 bis 40 Gewichtsprozent Polyimid und 60 bis 95 Gewichtsprozent Polytetrafiuoräthylen,
vorzugsweise 20 Gewichtsprozent Polyimid und 80 Gewichtsprozent Polytetrafiuoräthylen.
Wenn die Formmassen zusätzlich noch Füllstoffe enthalten, können diese während des Vermischens
zugegeben werden. Allgemein sollten aber diese Füllstoffe nicht mehr als etwa 15 Gewichtsprozent des
Gesamtgemisches ausmachen. Beispiele geeigneter Füllstoffe sind Graphit, Glasfasern, Metalloxide, Glimmer, Talcum, Bronze, Kupfer, Aluminium, Silber oder
Molybdän.
Durch sorgfältige Einstellung der Mengenverhältnisse, Teilchengrößen, des Homogenitatsgnuto und
der Herstellungsbediiigungen können optimale Eigenschaften der Forramassen für die Herstellung von
FormUngen mit abnutzungsbeständigen Oberflächen, wie insbesondere optimale Lagereigenschiiften, erreicht werden. Formlinge mit einer Lederoberfläche
können beispielsweise nach der folgenden Methode hergestellt werden:
Eine etwa 30 cm lange Stahlform wird verwendet,
um einen kleinen Bolzen vorzuformen. <3<*r letztlich
das Lager ergeben soll. Der Boden der Form enthält einen Stopfen von 2,5 cm Länge. Die Form wird mit
der pulverisierten Masse nach der Erfindung gefüllt. Ein Stopfen von 2,5 cm wird lose auf das obere Ende
gesetzt, und sodann wird die Form unter einen Druck von etwa 422 kg/cm2 gesetzt. Sodann wird die Form
in einen Ofen gegeben, der auf 37 Γ C vorerhitzt
wurde. Die Form wird in dem Ofen 3 Stunden erhalten, während welcher Zeit der Ofen auf der Temperatur
von 371°C gehalten wird. Dann wird die Form aus dem Ofen entfernt, und ein Druck von 211 kg cm2
wird aufgebracht, während man die Form und den Bolzen abkühlen läßt. Der Formling wird dann auf die
erwünschte Größe geschnitten, gedreht und gebohrt.
Zum Nachweis, daß der überraschende technische Effekt der erfindungsgemäßen Formmassen zum wesentlichen
Teil darauf zurückzuführen ist. daß das Polytetrafiuoräthylen und nicht das Polyamid die
kontinuierliche Phase bildet, wurden zwei Formmassen hergestellt, die mit (A) und (B) bezeichnet
wurden. Beide Formmassen enthielten 40 Gewichtsteile Polyimid und 60 Gewichtsteile Polytetrafiuoräthylen.
In der Formmasse (A) bildete das Polytetrafluoräthylen die kontinuierliche Phase und das Polyimid
die diskontinuierliche Phase. In der Formmasse (B) bildete das Polyimid die kontinuierliche
Phase und das Polytetrafiuoräthylen die diskontinuierliche Phase. Das für die beiden obigen Formmassen
verwendete Polyimid besaß die folgende Formel, worin Φ einen Benzolring bedeutet.
H2N- Ψ+-Ν
Il
O
— C—
Il
o
N—
Il
0
Das Polyimid wurde aus Benzophenonlctracarbonsäuredianhydrid
und m-Phenylendiamin in 2-Methylpyrrolidon gemäß der USA.-Patentschrift 3 190 856
hergestellt.
Das in beiden Formmassen verwendete Polytetrafiuoräthylen war handelsübliches Polytetrafluoräthylen
mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 30 Micron.
i 794
Die Formmasse (A) wurde in der Weise hergestellt,
daß das Dianün und da« Anhydrid in dem Lösungsmittel unter Bildung der Polyamidsäure umgesetzt
wurden, worauf unter Vakuum mäßig erwärmt wurde, um das Lösungsmittel auszutreiben und einen festen S
Kuchen zu bilden. Der Kuchen wurde durch ein grobes Sieb pulverisiert, erneut vom Lösungsmittel
befreit, durch ein Sieb mit 150 US-Maschen pulverisiert und dann 4 Stunden auf 371 C erhitzt, um die
Polyamidsäure in das Polyirajd zu überführen. Das Polyimio wurde dann durch ein Sieb mit 200 Maschen
gepreßt, und 40 Gewichtsteile hiervon wurden mit 60 Gewichtsteilen des Teflon vermischt und dann
fünfmal in einer Mühle bis zur Homogenität vermählen. Die Probe wurde dann unter Druck geschmolzen
und gesintert, wobei man das Polytetrafluorethylen in der Formmasse als kontinuierliche Phase erhielt.
Die Formmasse (B) wurde in der Weise hergestellt,
daß die Polytetrafluoräthylen-Teilchen zu der Lösung
der in 2-MethyIpyrrolidon gelösten Polyaraidsäure
unter Röhren zugesetzt wurden. Das Lösungsmittel wurde dann durch mäßiges Erwärmen unter Vakuum
ausgetrieben, wobei man einen festen Kuchen erhielt. Dieser wurde durch ein grobes Sieb pulverisiert, neu
von Lösungsmittel befreit und dann durco ein Sieb mit 150 Maschen pulverisiert. Dann wurde das feinteilige
Material etwa 4 Stunden auf 371 C erhitzt, um die Polyamidsäure in das entsprechende Polyimid
umzuwandeln, das in dieser Formmasse die kontinuierliche Phase bildet. Nach dem Abkühlen wurde
das Material durch ein Sieb mit 150 Maschin pulverisiert
und wie oben der Druckformung unterzogen. Beide Formmassen wurden zu gleichen Lagern verformt,
die einem Abnutzungstest unterzogen wurden.
Die Formmasse (B) war sehr dunkelbraun, beinahe schwarz, während die Formmasse (A) n?ch der Erfindung
hellbraun war. Die physikalischen Eigenschaften waren sehr unterschiedlich. Die Formmasse (A) nach
der Erfindung besaß eine Rockwell-R-Härte von - 3. während die Formmasse (B) eine Rockwell-R-Härte
von +54 Lesaß. Die Formmasse (A) besaß einen Kompressionsmodul nach der ASTM-Standardmethode
D-695-68T von 5,5 · 105 kg cm2, während die Formmasse (B) einen Kompressionsinodul von
10,3 · 105 kg/cm2 besaß. Die Formmasse (A) besaß
eine Dehnfestigkeit nach der ASTM-Standardmethode D-708-66 von 67 kg/cm2 and eine Dehnung
beim Bruch von 70%, während die Formmasse (B) eine Dehnungsfestigkeit von 107 kg cm2 und eine
Dehnung beim Bruch von weniger als 1% besaß.
In dem Abnutzungslest wurden die beiden Lager
gegen eine Messingwelle mit einer Umfangsgeschwindigkeit vot. 10000 geprüft. Das Lager aus der Formmasse
(B) versagte innerhalb von 10 Minuten. Im Gegensatz dazu arbeitete das Lager aus der Formmasse
(A) nach der Erfindung noch nach 90 Stunden zufriedenstellend, und nach diesem Zeitraum wurde
der Test abgebrochen.
Der Reibungskoeffizient des Lagers aus der Formmasse (A) betrug vor dem Abnutzungstesl 0.14 und
nach 90 Stunden 0,20. Der Abnutzungsfaktor K lag nach 25 Stunden bei 7. Bei dem Lager aus der Formmasse
(B) lag der Reibungskoeffizient bei Beginn des Testes bei 0,19. Der Reibungskoeffizient und der Abnutzungsfaktor
K konnten im Hinblick auf das völlige Versagen dieses Lagers innerhalb von 10 Minuten
am Ende des Testes nicht mehr bestimmt tunr^lnn
Beispiele 1 und 2
und Vergleichsbeispieie t und 2
und Vergleichsbeispieie t und 2
In den folgenden Beispielen war das Ausgangsmaterial zur Herstellung des Polyimide eine im Handel
erhältliche Polyamidsäure, die durch Umsetzung von Benzophenontetracarbonsiiureanhydrid mn
4,4'-Oxydianilin in N-Methylpyrrolidon als Lösungsmittel nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift
3 190 856 hergestellt worden war.
Das Polyimidharz wurde aus der Polyamidsäua
bereitet, indem man das Material in einen Vakuumreaktor goß, 711 mm Vakuum anlegte, dann Luft in
den Reaktor einströmen ließ, um ein Vakuum von 457 mm zu erhalten, und ein Vakuum von 457 mm
aufrechterhielt. Der Reaktor wurde etwa 16 Stunden auf 107 bis 121 C erhitzt, worauf man das Materia!
durch eine Cumberland-Mahleinrichtung unter Verwendung eines 3-mm-Siebes schickte. Das Material
wurde dann unter einem Vakuum von 380 mm auf 107 bis 121 C zusätzliche 8 Stunden erhitzt und in
vier Durchgängen durch eine Mikropulverisiereinrichtung
mit einem 0.8-mm-Sieb vermählen. Danach wurde das Material an der Luft bei 218 C etwa
1 Stunde getrocknet, um alles Lösungsmittel zu entfernen. Nach vollständiger Entfernung de* Lösungsmittels
wurde die Temperatur während 15 Minuten auf 757 C gesteigert, um eine Umwandlung der
Polyamidsäure in die Polyimidform zu bekommen. Das Polyimidprodukt wurde dann durch die Mikropulverisiereinrichtung
mit einem 0,8-mm-Sieb hindurchgeschickt.
Eine Reihe von Zusammensetzungen wurde mit unterschiedlichen Mengen von handelsüblichem Polytetrafluorethylen
einer Teilchengröße von etwa 30 μ und Polyimidharz bereitet. Sie wurden bei Raumtemperatur
miteinander vermischt und gerammelt, um ein ziemlich gleichförmiges Gemisch zu ergeben.
Danach wurde das Gemisch pulverisiert. Die speziell hergestellten Gemische sind in Tabelle I nachfolgend
aufgerührt.
Lager und andere Testformen wurden darin aus dem Pulver durch Druckformmethoden gewonnen,
bei denen ein bei Luft arbeitender Stempel eine Pulverbeschickung abwärts in eine Form preßt. Verschiedene
physikalische Tests wusden mit den Formungen
nach den in Tabelle I angegebenen Methoden durchgeführt, und «i». Frgebnisse sind ebenfalls in
Tabelle 1 aufgeführt.
Der in Tabelle I angegebene Reibungskoeffizient wurde in der Weise bestimmt, daß man die spezielle
Masse in eine Testhülse mit einem Innendurchmesser von 12 mm, einem Außendurchmesser von 17 mm und
eiiier Länge von 12 mm einformte, die Hülsen passend
in Aiuminiumgehäusc mit einem Außendurchmesser ven 50 mm einsetzte und auf diese Weise ein Testlagcr
mit der Lageroberflächc aus einer in Tabelle I aufgeführten Masse bildete. Das Testlager wurde dann
auf eine 12-nm-Welle aufgebracht, die von einem
Motor mit variierbarer Geschwindigkeit angetrieben wurde. Das Lager wurde belastet, indem man ein
Gewicht aufgab, das mit einem Draht verbunden war, welcher um eine Nut am Umfang des Aluminiumgehüuses
verlief. Die Reibungskraft wird dann mit Hilfe nines Brabcnder-Dynomometers gemessen. Bei
den Standardversuchen wurden Proben I Stunde bei einem Druckgeschwindigkcitswcrt von 2000 unter
Verwcndunii einer Belastung von etwa 7 kg cm2 bei
einer Wellcnoberflüchcngeschwindigkeii von etwa 6 m
je Minute betrieben. Der anfängliche Abstand auf dem
Lager betrug zwischen 0,076 und 0,152 mm. Der Reibungskoeffizient wird dann nach Beendigung des
Versuches berechnet. Natürlich ist das Lager um so wertvoller, je niedriger der Reibungskoeffizient ist.
Bei der Bestimmung des Abnutzungsfaktors K. der in Tabelle I aufgerührt ist. wurden das gleiche Lager,
Gehäuse und die gleiche Welle verwendet wie bei dem Reibungsversuch. Eine Druckgeschwindigkeit von
10000 wurde bei einer Belastung von etwa 3 kg/cm2
angewendet, und eine Wellenoberflächengeschwindtgkeit von 66 m je Minute wurde benutzt. Das Wellenmaterial bestand aus einer Bohrstange von einer
Härte von B 85 bis 90 Rockwell. Bei der Berechnung des Abnutzungsfaktors K wurde der Gewichtsverlust
nach dem Betrieb während eines bestimmten Zeitraumes bestimmt, um die radiate Abnutzung unter
Verwendung der Formel
. R = W -f d- A
zu berechnen. W ist der Gewichtsverlust. A ist die
projektierte Fläche und d die Dichte. K wird dann mit
K = R ~ PVT
berechnet, worin P der Druck in kg/cm* auf die
to
projektierte Fläche, in diesem Fall von 1,6 kg/cm2,
V die Geschwindigkeit in Fuß je Minute und T die Zeit in Stunden bedeutet. Abnutzungsversuche liefen
während wenigstens 150 Stunden.
Die in Tabelle I aufgerührten Ergebnisse zeigen die
überraschenden Vorteile, die man nach der vorliegenden Erfindung erhält. So konnten Lageroberflächen
aus reinem Polyimid(Vergieichtbeispiel 1) oder reinem
Polytetrafiuoräthylen (Vergleichsbeispiel 2) nicht während der für den Versuch notwendigen Zeit verwendet
werden. Die reine Polyimidlageroberfläche versagte in weniger als 5 Minuten Betiiebszeit und führte zu
einem ernsthaften Festfressen des Vetsuchszylinders.
Die Verwendung der reinen Polytetrafluofäthylen-
Lageroberfläche wurde nach 15 Minuten unterbrochen, da auch sie an dem Punkt des Versagens
angekommen war und jede wettere Benutzung zu einem Festfressen geführt hätte. Für das Polyimidharzlager konnte Überhaupt kein Abnutzungsfaktor be-
ao rechnet werden, während für das Polytetrafluorlithylen-Lager ein Abnutzungsfaklor über 50000 roh
geschätzt werden konnte. W«nn jedoch erfindungsgemäße Formmassen unter genau den gleichen Bedingungen verwendet wurden, erhielt man viel niedrigere
tS Abnutzungsfaktoren und überraschend niedrige Reibungsk '^effizienten.
Deformierung unter Belastung, % (ASTM D-621 -59, Nod.) bei 140kg/cm2
nach 24 Stunden bei Raumtemperatur
Abnntzungsfakto« K nach 150 Stunden,
Druckgeschwindigkeit = 10 000 bei Raumtemperatur
20
80
1,89 174 200
0,19
30
10
90
2,10
0,24
50
100
1,40
815
3,0
0,4
0.52
Versagen
innerhalb
5 Minuten
0 100
2,16 281 300
übermäßiges Abblättern
unterbrochen
nach
15 Minuten
Beispiele 3 bis 7 und Vcrgleichsbeispiclc 3 bis 6
den
und
geführt. Bei der Berechnung des Abnutzungsfaktors.
60 der in Tabelle 11 angegeben ist. war das bei den Versuchen zur Bestimmung des Reibungskoeffizienten
und des Abnutzungsfaktors verwendete Wcllcnmatcrial Messing, und bei der Berechnung des Abnutzungs-
:. faktors wurde eine Druckgeschwindigkeit von 5000 1- 65 bei einer Belastung von etwa 1.6 kg/cm2 angewendet,
wobei die Wcllcnobcrflächcngeschwindigkeil 66 m je Minute ausmachte. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in Tabelle Ii aufgeführt.
409540/341
9 | Poljimid | 1 794 176 | W | Bei Messingwelle | Verfassung | 35 | irkiib | 200 | gut | |
Ahnulzungs- | der Welle | I | ||||||||
Polytetra
fluorethylen |
(Gcwiclitsteile) | Tabelle Il | faktor | nach dem Versuch | 2 | gut | 60 | gut | ||
0 | Füllstoff | V ίο | blätterte für eine Verwendung zu st | 20 | gut | |||||
(Gewichtsteile:) | K größer als 50 000 | gut | unter | |||||||
100 | 10 | (Gewichtsteile) | — | gut | ||||||
Vergleichs | 10") | Reibungs | — | unter | ||||||
beispiel 3 | 90 | 20 | koeffizient | 0,18 | übermäßigem Festfressen der Welle | versagte innerhalb von 5 Minuten | ||||
Beispiel 3 | 90 | 40 | 0.26 | versagte innerhalb von 5 Minuten | 0,20 | starkem Festfressen der Welle | ||||
Beispiel 4 | 80 | 100 | ||||||||
Beispiel 5 | 60 | — | 0,25 | |||||||
Beispiel 6 | 0 | 0 | ||||||||
Vergleichs | — | |||||||||
beispiel 4 | 85 | 10 | ||||||||
Vergleichs | 15 Teile | |||||||||
beispiel 5 | 75 | 0 | Graphit | |||||||
Beispiel 7 | 15 Teile | |||||||||
75 | Graphit | |||||||||
Vergleichs | 25 Teile | |||||||||
beispiel 6 | Glasfaser | |||||||||
·) Enthält 15 Gewichtsprozent einer Polytetrafluoräthylen-Wachsmassc.
Offensichtlich dient das Polyimid nicht nur als Füllstoff
für das Polytetrafluoräthylen, da die bloße Zugabc
eines Füllstoffes, wie im Fallt: von Glasfasern, zu einem schnellen Versagen der Lageroberfläche führte.
Beispiele 8 und 9
Zur Bestimmung der Wirkung der Teilchengröße des Polyimids wurden Versuche mit Formmassen aus
Polytetrafluoräthylen und den in den Beispielen 1 und 2 verwendeten Polyimiden durchgeführt, wobei Polyimid
mit Teilchengrößen von 100 Maschen (149 μ) und mit Teilchengrößen von 200 Maschen (74 μ)
verwendet wurde und beide Formmassen jeweils 20% Polyimid enthielten. Die Formmassen wurden zu
Stäben von 19 mm verformt, wobei sie bei 562 kg/cm2 vorgeformt und dann versintert wurden. Die Versuche
zeigen, daß die Abnutzungsfaktoren besser sind, wem
Teilchengrößen von 200 Maschen (74 μ) verwende werden. Tabelle III erläutert die Ergebnisse des Vrr
suches:
Durchschnittliche
Teilchengröße
des Polyimids..
Teilchengröße
des Polyimids..
K-Faktor
Zustand der Welle
Beispiel | 8 | 200 | 9 |
100 Maschen | Mascl | ||
(149 μ) | (74 μ) | ||
30 | 5 | ||
gut | gut | ||
Claims (2)
- Patentansprüche:ί. Formmasse, bestehend aus Polytetrafluorethylen und einem aromatischen Palyimid und gegebenenfailsFöUstoßen^dadurch gekennzeichnet, daß das Polyiraid in einer Menge von 5 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesarotmenge von Polytetrafluorethylen und Polyiraid, vorliegt und das Polytetrafluorethylen die kontinuieriiche Phase in der Masse bildet.
- 2. Verwendung der Formmasse nach Anspruch 1 zur Herstellung von Formungen mit abnutzungsbeständigen Oberflächen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US66967467A | 1967-09-22 | 1967-09-22 | |
US75952768A | 1968-09-12 | 1968-09-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1794176A1 DE1794176A1 (de) | 1971-10-28 |
DE1794176B2 true DE1794176B2 (de) | 1974-10-03 |
DE1794176C3 DE1794176C3 (de) | 1975-05-28 |
Family
ID=27100162
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681794176 Expired DE1794176C3 (de) | 1967-09-22 | 1968-09-19 | Formmasse und deren Verwendung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE721224A (de) |
DE (1) | DE1794176C3 (de) |
FR (1) | FR1580077A (de) |
GB (1) | GB1236948A (de) |
NL (1) | NL154245B (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6436135B1 (en) | 1974-10-24 | 2002-08-20 | David Goldfarb | Prosthetic vascular graft |
DE3045844C2 (de) * | 1980-12-05 | 1986-01-02 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Dauerwärmebeständiger, Fluorkohlenwasserstoffpolymere enthaltender Formkörper |
KR100466355B1 (ko) * | 1996-07-31 | 2005-06-16 | 미쯔비시 레이온 가부시끼가이샤 | 폴리테트라플루오로에틸렌함유혼합분체,이를함유하는열가소성수지조성물및그성형체 |
CN113621210B (zh) * | 2021-08-27 | 2022-05-03 | 中国科学院兰州化学物理研究所 | 一种聚四氟乙烯复合材料及其制备方法和应用 |
-
1968
- 1968-09-19 DE DE19681794176 patent/DE1794176C3/de not_active Expired
- 1968-09-20 FR FR1580077D patent/FR1580077A/fr not_active Expired
- 1968-09-20 GB GB4488268A patent/GB1236948A/en not_active Expired
- 1968-09-20 BE BE721224D patent/BE721224A/xx not_active IP Right Cessation
- 1968-09-23 NL NL6813577A patent/NL154245B/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL154245B (nl) | 1977-08-15 |
FR1580077A (de) | 1969-08-29 |
DE1794176C3 (de) | 1975-05-28 |
GB1236948A (en) | 1971-06-23 |
BE721224A (de) | 1969-03-03 |
DE1794176A1 (de) | 1971-10-28 |
NL6813577A (de) | 1969-03-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2729825C2 (de) | Vernetzter aromatischer Polyimidkunststoff | |
EP0014772B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen Beschichtungsmitteln auf der Basis von Polyamiden mit mindestens 10 aliphatisch gebundenen Kohlenstoffatomen pro Carbonamidgruppe | |
DE2319089C2 (de) | ||
DE3783161T2 (de) | Haertbare kautschukmischungen mit hohem modul. | |
DE1644854C3 (de) | Stabile Dispersionen von festen Schmiermitteln und Pigmenten | |
EP0863174A1 (de) | Herstellung von Polyamid-Fällpulvern mit enger Korngrössenverteilung und niedriger Porosität | |
DE3135598A1 (de) | "kontinuierliches verfahren zur agglomerierung von ptee-pulvern im fluessigen medium und damit gewonnenes modifiziertes ptee-pulver" | |
DE4421454C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Feinstpulvern und deren Verwendung | |
DE2707491A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer stabilen dispersion von polymerteilchen | |
EP0261499B1 (de) | Plastisole auf Basis von Styrol/Acrylnitril-Mischpolymerisaten | |
EP0202393B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Titandioxid pigmentierten pulverförmigen Beschichtungsmitteln auf der Basis von Polyamiden | |
DE3875959T2 (de) | Vorkeramische zusammensetzung und keramische erzeugnisse. | |
DE4141632A1 (de) | Spritzgußfähige keramische und metallische Zusammensetzung und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1794176C3 (de) | Formmasse und deren Verwendung | |
DE1935069A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Glaskugeln | |
DE2633496A1 (de) | Graphitpulver-polyphenylen- mischungen und verbundkoerper | |
EP0111761A2 (de) | Chlorpolyethylen, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung | |
AT391883B (de) | Verfahren zum beschichten von oberflaechen durch flammspritzen | |
DE2460472A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyesterimid-pulvern | |
DE2537207A1 (de) | Verfahren zur herstellung von waessrigen drahtlackdispersionen | |
DE2338285B2 (de) | Körniges Polytetrafluoräthylenpulver und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1694485B2 (de) | Verfahren zur herstellung von geformten gegenstaenden auf polyurethanbasis | |
AT393271B (de) | Kompositteilchen mit polyimid-struktureinheiten und einem kern aus fuellstoff, verfahren zu ihrer herstellung und formkoerper daraus | |
DE2023530A1 (de) | Vorbehandeltes Pigment und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2053705A1 (en) | Fine polyurethane powder prodn - by dispersing a polyurethane melt in an inert, incompatible liquid |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |