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Verfahren zur Herstellung einer Kautschukersatzmasse.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Kautschukersatzmasse. Nach dem Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung wird ein plastisches, elastisches, zähes Material erhalten, welches als Ersatz für Kautschuk, Guttapercha und dgl. dienen kann und auch als Zusatz zu diesen Substanzen Verwendung finden kann, um die Kosten Lei der Herstellung zu verringern.
Die Substanzen, welche nach der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, weisen eine besondere Festigkeit an und für sich auf und vermischen sich auch leicht mit dem
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vermieden und im Gegenteil ein Verderben desselben durch Oxydation hintangehalten.
Man hat bereits vorgeschlagen, eine Kautschukersatzmasse dadurch herzustellen, dass Zellulose ohne eine weitere Vorbehandlung in einem Öl in Gegenwart von Schwefelchlorür aufgelöst wird, das in einem geeigneten Lösungsmittel zur Verwendung gelangt, worauf schliesslich ein geeignetes Trockenmittel der Mischung zugesetzt wird.
Bei dem Verfahren zur Herstellung von Kautschukersatzmasse gemäss der vorliegenden Erfindung wird Zellulose, wie z. B. Baumwolle, in eine Fettsäure, wie z. B. Buttersäure, eingelegt, worauf ein vegetabilisches oder anima1isches Öl und Schwefelchlorür zugesetzt wird, so dass sich die Zellulose auflöst, worauf die Säuren neutralisiert werden. Die Zellulose wird durch die Vorbehandlung mit Fettsäure in eine kolloidale Form übergeführt, wodurch die Auflösung in dem Ül wesentlich erleichtert wird.
Für das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung ist es weiters wesentlich, dass bei der Vermischung des Öls mit Zellulose und Schwefelchlorür dem Öl Harze, Gummiarten oder dgl. heigemischt werden, welche sich bei einer verhältnismässig niedrigen Temperatur auflösen Es kommt hiebei vor allem Elemiharz in Betracht, wodurch die Festig- keit der Kantschukersatzmasse wesentlich erhöht wird.
Als beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung wird angeführt, dass Baumwolle oder eine andere geeignete Form der Zellulose in Butter- säure eingelegt wird. Die Zellulose wird herausgenommen, und die überflüssige Feuchtigkeit durch Trocknen entfernt. Zu dem verwendeten Of, wie beispielsweise Baumwollsamonöl, wird 1 bis 5% Elemiharz augefügt, welches in dem Öl unter mässiger Erwärmung aufgelöst wird. Die vorbehandelte Baumwolle wird sodann in das Öl eingelegt, gleichfalls in dem Verhältn@s von l bis 5% Prozent der Baumwolle. Eine Menge von 20 /0 des Schwefel- chtorürs im Verhältnis zum UI wird in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z.
B. Paraffinöl, aufgelöst. Etwa ein Drittel der Lösung des Schwefelchlorürs im Verhältnis zu der bereits hergestellten Mischung wird hierauf zugesetzt, und während acht bis zwölf Stunden ist der Lösungsvorgang der Baumwolle vollendet. Während dieses Vorganges wird zweckmässig Kalziumoxyd oder Kalziumkarbonat bzw. magnesiumoxid oder Magnesiumkarbonat behufs
Neutralisation zugesetzt, worauf weiters der restliche Teil der Schwcfelchlorür zugesetzt wird.
Nach etwa einer Stunde gelangt die Mischung in einen vollständig homogenen festen
Zustand. Vorteilhaft kann in diesem Zustande die Masse zur Füllung von Reifen für
Automobile, Fahrräder und dgl. verwendet werden oder aber es wird hieraus das Innere \on Goifhätlen gebildet bzw. diese Masse durch entsprochende Formen in irgend eine beliebige gewünschte Gestalt gebracht.
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Es bat sich gezeigt, dass es zweckmässig ist, diese Masse, welche nach dem Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, während des Festwerden in dünnen Schichten der Einwirkung von Luft auszusetzen, indem man die Masse in einer Höhe von etwa 1 bis 2 cm ausbreitet. Wenn die Masse in grösseren Klumpen erstarrt, so können hiebei Überhitzangen eintreten und bildet sich kein homogenes Material. Zur Vermischung der Masse gemäss der vorliegenden Erfindung mit Kautschuk oder Guttapercha hat sich das nachstehende Verfahren als besonders geeignet erwiesen. Die Ersatzmase wird nach dem Festwerden und nach der erfolgten Abkühlung in eine geeignete Zerkleinerungsvorrichtung und in kleine Granalien oder dgl. zerteilt. In diesem Zustand wird das Produkt während mehrerer Tage der Luft ausgesetzt.
Nach dieser Behandlung wird das Material mit Rohkautschuk nach irgend einem der bekannten Verfahren zur Hersteliung von Kautschukteig vermischt. Das Material kann etwa zwischen Schichten von Kautschuk eingelegt werden und durch Walzen rasch miteinander vereinigt werden.
Die Kautschukersatzmasse gemäss der vorliegenden Erfindung kann auch allein, ohne Kautschuk oder Guttapercha, verwendet werden, und zwar hauptsächlich zur Füllung von Radreifen und ähnliche Zwecke, wobei eine grosse Elastizität verlangt wird.
Die Einzelheiten des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung, insbesondere die Mengenverhältnisse der einzelnen Ausgangsmaterialien können verändert werden, ohne hiebei jedoch das Wesen der Erfindung selbst abzuändern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Kautschukersatzmasse, dadurch gekennzeichnet, dass vorher mit einer Fettsäure, wie z. B. Buttersäure, getränkte Zellulose, insbesondere Baumwolle, und Schwefelchlorür einem vegetabilischen oder animalischen Öl beigemischt werden, worauf nach erfolgter Auflösung der Zellulose die Lösung neutralisiert wird.