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Verfahren und Maschine zur Herstellung von fünfseitig geschlossenen Hohlsteinen u. dgl.
Die Erfindung betrifft das Verfahren und die Maschine zur Herstellung von fünfseitig geschlossenen Hohlsteinen nach dem Patente Nr. 124859, bei denen Teile der Kanalwand bis zur Tiefe der herzustellenden
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und nach seiner Beförderung an die gewünschte Stelle zum Aufbau der Abschlusswand verwendet wird.
Bei der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Maschine erfolgt das Abtrennen der Teile der Kanalwand durch eine stirnseitig in den aus der Strangpresse austretenden Hohlstrang eindringende Abstechhülse, in welche nachfolgend ein das abgespaltene Material verarbeitendes und vor sieh herschiebendes Knetwerkzeug, z. B. in Form einer Schnecke, eines Tonschneiders u. dgl., rasch eingeführt wird.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun die weitere Ausbildung des Verfahrens, welches nunmehr auch die Herstellung allseitig geschlossener sowie auf einer oder beiden Seiten ganz oder teilweise offener Hohlsteine ermöglicht, in der Weise, dass bereits während des Entstehens des Hohlstranges je an den Stellen, an denen der Hohlkanal mit einem Quersteg abgeschlossen werden soll, eine Ausbauchung der Kanalseitenwände herbeigeführt wird. welche alsdann zweckmässig unter teilweiser Abtrennung zum Quersteg umgebildet wird.
Bei der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Maschine sind unmittelbar die in bekannter Weise im Mundstücke der Strangpresse verschiebbar gelagerten Kerne als Abstechhülsen ausgebildet, welche je zur Verarbeitung des abgestochenen Materials ein gleichfalls verschiebbares Werkzeug, z. B. einen Kolben, eine Schnecke u. dgl., aufnehmen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Maschine zur Herstellung von Hohlsteinen im Längsschnitt und Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie lI-lI der Fig. 1. Die Fig. 3-5 veranschaulichen den vorderen Teil der Maschine im Längsschnitt bei drei weiteren Arbeitsstellungen und die Fig. 6 und 7 eine Einzelheit in Vorderansicht bzw. im Schnitt.
Die Maschine zur Herstellung allseitig geschlossener sowie auf einer oder mehreren Seiten ganz oder teilweise offener Hohlsteine, z. B. Mauerziegel, besteht in bekannter Weise aus einem zwischen Presszylinder 1 und Mundstück 2 eingeschalteten Presskopf 3, in dessen Inneres ein oder mehrere nach aussen hin offene Gehäuse 4 ragen. In dem gegen das Mundstück 2 zu mit einer Öffnung versehenen Gehäuse 4 ist eine Hülse 5 geführt, die an ihrem vorderen Rande als Schneide 6 ausgebildet ist und mittels eines an einem Bolzen 8 angreifenden Schwingdaumens 7 absatzweise in eine hin-und hergehende Bewegung versetzt wird.
Die Hülse 5 nimmt einen an einer Stange 9 befestigten Kolben 10 auf, welcher zweckmässig neben seiner in Abhängigkeit vom Triebwerke des Schwingdaumens 7 erfolgenden hin-und hergehenden Bewegung ständig noch eine zusätzliche Drehbewegung ausführt. Zu diesem Zwecke ist auf der Stange 9 zwischen einer Stufe 11 und einem Stellring 12 ein Lagerring 13 eingeschaltet (Fig. 6 und 7), welcher einerseits eine Drehung der Stange 9 zulässt, anderseits durch seitlich abstehende Zapfen 14 mit dem gegabelten Ende eines Schwingdaumens 15 in Verbindung gebracht ist und derart die Verschiebung der Stange 9 zwangsläufig herbeiführt.
Um auch die Übertragung der Drehbewegung auf die Stange 9 zu bewirken, ohne ihre Längsverschiebung zu behindern, trägt die Stange 9 ein mit ihr beispielsweise mittels eines Keiles und einer Nut auf Drehung verbundenes Kettenrad 16 od. dgl., durch dessen Nabe die Stange 9 hindurchgeführt ist.
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Zweckmässig ist die Stirnfläche (Krone) des Kolbens 10 nach Art eines Krollenfräsers mit Zähnen 17 versehen, was zur Folge hat, dass der beim Vorstossen des Kolbens 10 auf den Tonstrang ausgeübte Pressdruck bzw. die Stosswirkung herabgemildert wird.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist-folgende : Solange sich die Hülse 5 in ihrer vordersten Stellung befindet, in welcher ihr Sehneidenrand 6 bis m den Austrittsquerschnitt des Mundstückes, 2 reicht, liefert die Strangpresse einen üblichen Hohlstrang (Fig. l). Soll nun an irgendeiner Stelle der Hohlkanal des Stranges abgeschlossen werden, so zieht man durch Betätigung des Schwingdaumens'1 die Hülse 5 so weit hinter den Austrittsquerschnitt des Mundstückes 2 zurück, dass sich vor dem Schneidenrande 6 der Hülse 5 zufolge der nunmehr sich im Mundstücks 2 auswirkenden Querpressung eine Ausbauchung der Kanalseitenwände und somit eine Einschnürung des Hohlkanals ergibt (Fig. 3).
Die Stärke des zu bildenden Quersteges ist von der Zeit, während welcher die Hülse 5 sich in ihrer zurückgezogenen Lage befindet, sowie von der Vorschubgeschwindigkeit des Stranges abhängig. Wenn die Ausbauchung eine zur Bildung des Quersteges genügende Länge erlangt hat, wird die Hülse 5 mit Hilfe des Schwingdaumens 7 in ihre vordere Lage vorgeschoben, wodurch der Schneidenrand 6 den hinteren Teil der Ausbauchung so weit abstich, bis deren im Zusammenhange mit dem Tonstrang bleibender Teil eine der Stärke der Querwand entsprechende Länge besitzt (Fig. 4). Die bereits abgetrennten Lappen der Ausbauchung werden von dem Schneidenrand 6 gegen die Kanalmitte zu abgelenkt und ragen frei in die Hülse 5 hinein.
Damit nun die Lappen endgültig zum Quersteg umgebildet werden, tritt hierauf der Schwingdaumen 15 in Tätigkeit, welcher den ständig umlaufenden Kolben 10 nach vorne treibt.
Der Kolben 10 schiebt die abgetrennten Lappen vor sich her und legt diese vollends quer zur Kanal- längsrichtung um, während gleichzeitig seine Zähne 17 mit ihrer bei der Drehung voreilenden geneigten Profilfläche das Material aus den Zahnlücken drängen und den solcherart aus den Lappen und der Ausbauchung gebildeten Quersteg mit ihrer Schneidkante glattstreichen (Fig. 5). Die Bewegung der Hülse 5 und des Kolbens 10 erfolgt vollkommen selbsttätig.
Der Kolben 10 könnte auch, ohne eine Drehbewegung auszuführen, hin-und herbewegt werden, in welchem Falle die Hülse 5 und somit auch der Kolben 10 einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweisen könnten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von fünfseitig geschlossenen Hohlsteinen u. dgl. nach dem Patente Nr. 124859, dadurch gekennzeichnet, dass bereits während der Bildung des Hohlstranges an den Stellen,
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seitenwände herbeigeführt wird, welche sodann zweckmässig unter bzw. nach teilweiser Abtrennung zum Quersteg umgebildet wird.