<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung trägerloser glutinhaltiger Eiweiss- und Kaseinklebfolien für die Trockenverleinmug.
Die zur Trockenverleimung, insbesondere von Sperrhölzern, vorgeschlagene Trägerfolie, d. i. auf einem Träger, z. B. aus Papier, aufgetragener Kleber, lässt wegen ihres Trägers ein inniges Zusammenkleben der zu verleimenden Schichten nicht zu. Die trägerlose Klebfolie, bei der den glutinhaltigen Einweiss- und Kaseinklebern hygroskopisch Stoffe (Glyzerin, Zuckerlösung u. dgl. ) zugesetzt werden, weist hinwieder ausser geringer Geschmeidigkeit den Nachteil auf, dass bei Anwendung von Druck und Wärme für die Verleimung zu viel Feuchtigkeit frei wird bzw.
in das Holz durchschlägt. Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass den Klebern die hygroskopischen Stoffe in einer solchen Menge zugesetzt werden, dass die von diesen aufgenommene Feuchtigkeit zur Aufschliessung der Leimfolien für den Klebeprozess ohne einen besonderen Zusatz von Feuchtigkeit genügt.
Hiebei können ausserdem Zusätze zum Aufschliessen oder Elastischmachen des Klebers beigegeben werden. Als solche Zusätze können leicht schmelzende organische oder anorganische Salze (z. B. essig-, milch-, phosphor-, schwefelsaure Alkali, Ammonsalze) verwendet bzw. der Kleber mit Säure (unter Erwärmen auf 500 durch eine Stunde) vermischt und mit Kalkmilch abgestumpft werden. Als solche Zusätze können ebenso verdünnte Alkalien oder Enzyme (in Mischung unter sich oder mit verdünnten Säuren oder Basen) verwendet werden.
Als Klebemittel werden Albumin und alle andern Eiweisskörper bzw. Eiweissabkömmlinge (z. B.
EMI1.1
Körper aufgeschlossen, worauf neutralisiert wird.
Den Klebern können ausser den hygroskopischen Körpern behufs Geschmeidigmachen der Klebfolien Gummirohstoff, z. B. kolloidale Gummilösung, etwa durch Ammoniakzusatz in disperser Form erhaltene sogenannte Kautschukmilch oder Latexmilch, zugesetzt und allenfalls noch Beschwerungsmittel zugemischt werden.
Einen billigen Kleber gibt frisches Blut, das ungerinnbar gemacht ist und dem fertigen Film das Aussehen von braunem Guttaperchapapier verleiht. Helle Filme werden aus Albumin, Kasein, Tischlerleim und ähnlichen tierischen Klebstoffen sowie, sofern es sich nicht um Holzverleimung handelt, aus aufgeschlossener Stärkelösung und Pflanzeneiweissen hergestellt ; hiebei dürfen jedoch diese Zusätze nicht sauer reagieren.
Als hygroskopisch Zusatzkörper werden die erwähnten (mit Ausnahme von hygroskopischen Salzlösungen) verwendet. Als Füllmittel werden die bei Gummi benutzten (gemahlener Asbest, ge- schlemmte Kieselgur usw. ) verwendet.
Beispiele :
1. 100 kg frisches Blutalbumin werden mit 8 einer mindestens 60% igen Chlorkalziumlösung und mit so viel Wasser vermischt, dass eine streichförmige Masse entsteht und diese bei 400 unter Vakuum getrocknet.
2.100 kg Blutalbumin werden mit 5-8 kg hochprozentigem Glyzerin unter Zusatz einer 10% eigen Lösung von Ammonsulfat und phosphorsaurem Natron verrührt und wie bei 1. weiterbehandelt.
<Desc/Clms Page number 2>
3. 100lcg Blutalbumin werden mit 6 kg Glyzerin, 1 kg Milchsäure oder Phosphorsäure auf 20/ Wasser bei 50'durchgemischt (1 Stunde), sodann mit Kalkwasser neutralisiert und mit einer kolloidalen Gummilösung unter Umrühren so viel 10% iges Phosphorsalz und Ammonsulfat zugesetzt, bis eine streichförmige Masse entsteht.
4. Blutalbumin wird mit der doppelten Menge Wasser (mit 0'3% gelöstem Kalihydrat) bei 35-38 C (2-3 Stunden) verrührt, mit einer Säure, z. B. verdünnter Milchsäure, neutralisiert, bis eine gerade noch schwach alkalische Reaktion vorhanden ist, sodann Salze (z. B. Ammonsulfat und phosphorsaures Natron) im Verhältnis von 1'5% zum Wasser und schliesslich 8% Glyzerin zugesetzt.
5. Bei Verwendung von Kasein od. dgl. oder von zwei Eiweisskörpern wird auf derselben Grundlage verfahren.
6. 2 l nicht gerinnbares Blut und 200 9 konz. Glyzerin (die beide schwach ammoniakalisch gemacht sind) werden mit l ! Latexmilch vermischt und mit feingeschlemmtem Ton verrührt und sodann auf einem endlosen Metallband mittels Luft getrocknet. Statt Blut kann eine 20-25% ige Lederleimoder Kaseinlösung verwendet werden.
Die Mischungsverhältnisse werden je nach der gewünschten Stärke des Filmbandes geändert.
Der Film ist wie ein Kautschukband elastisch und gegen Feuchtigkeit und Temperatur wenig empfindlich, daher lagerfähig.