<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Gewinnung von gelatinierenden Kolloiden (Leim, Kaltleim, Gelatine, Dextrin od. dgl. ) in Form von Plättchen, Stäbchen llSW.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
1. die Kolloidbänder lassen sich ohne Überschreitung der angestrebten, vorzugsweise geringen Plättchen- oder Stäbchenbreite dünner erzeugen, weil sie keine Vertiefung mehr oder minder auszufüllen haben. sondern an der glatten, der Querre nach platten Kühlfläche sich platt abformen und weil sie sich seitwärts entsprechend der Viskosität der Kolloidbrühe ungehemmt ausbreiten können.
Die besonders dünnen Kolloidbänder gelatinieren schon nach kurzem Mitwandern mit der Kühlfläche. Diese braucht also zwischen den Punkten, an denen die Strahlen auf sie auftreffen und den Punkten, an welchen die gelatinierten Bänder von ihr abgenommen werden, nicht sehr lang zu sein. Es genügen infolgedessen kleinere, billigere und mit geringerer Antriebskraft in Drehung erhaltbare Kühlzylinder oder Kühltische.
2. Es sind infolge der Vermeidung von Rillen jetzt auch durchweg glatte, endlose Kühlgurte brauchbar. welche besonders in wärmeren oder tropischen Ländern den Kühlzylindern oder Kühltischen vorzuziehen sind. weil sie wie eingangs dargelegt, bei gleicher Kühlflächenlänge wie diese der Höhe nach viel weniger Raum beanspruchen. Sie sind auch leichter transportierbar.
3. Die schon auf kürzerer Wegstrecke, also rascher eintretende Gelatinierung ergibt eine grössere Mengenleistung der Anlage.
. Die Vermeidung einer seitlichen Berührung der Bänder durch Kühlflächenteile wirkt sich insofern günstig aus, als die Seitenränder der Bänder nicht an Kühlflächenteile ankleben können und die Bänder sich ohne jede Gefahr ihres Abreissens fortlaufend leicht von der Kühlfläche abheben lassen. Damit ist ein störungsfreier Dauerbetrieb gesichert.
Damit sich auch beim an sich bekannten Zerschneiden der Bänder zu Plättchen oder Stäbchen einerseits keine Betriebsstörungen und anderseits keine abgesplitterten oder zersplitterten, unansehnlichen Plättchen ergeben, ist es ferner wichtig, dass die Bänder gemäss der Erfindung nicht schon wie bisher in gallertigem Zustande, aber auch nicht erst in sprödem Zustande, sondern in einem durch Vertrocknung erreichtem Zustande zerschnitten werden, in welchem sie nicht mehr an die Messer ankleben, aber auch noch nicht spröde sind. Das Ankleben an die Messer hätte fortgesetzt Betriebsstörungen zur Folge, während bis zur Sprödigkeit getrocknete Bänder bei ihrem Abschneiden zu Abfall zersplittern würden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer zur Erzielung der Plättchen geeigneten Anlage mit Kühltrommel schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Rückansicht derselben, während Fig. 3 eines der erzeugten Plättchen zeigt.
Aus einem die Kolloidlösung enthaltenden Gefäss a fliesst die Brühe b in der durch Hähne c der Abuussröhrchen einstellbaren, vorzugsweise dünnen Strahlen f auf die rein
EMI2.1
Gurttrommel r herab. Durch eine Anlauffläche s werden sie hinter ein ortsfestes Messer t geführt, mit dessen Schneide M die Schneiden t'des umlaufenden Messers 10 scherenartig zusammenarbeiten. Die durch diese Schere von den nachwandernden Bändern abgeschnittenen Plättchen der Stäbchen x werden aufgefangen und in bekannter Weise fertiggetrocknet. Durch Einstellung der Umlaufzahl der Messer 'lassen sich kürzere oder längere Stücke abschneiden.
Die fertigen Plättchen lassen Farbe, Glanz und Durchsichtigkeit des jeweiligen Kolloids genau nachprüfen und lösen sich zur Erfüllung ihres Verwendungszweckes im Wasser ausser- ordentlich rasch wenn sie entsprechend dünn hergestellt sind.
Eine ähnliche Anlage ist bekannt. Von der soeben geschilderten unterscheidet sich dieselbe jedoch wesentlich durch die Anordnung der Hahnreihe in der an die glatte Trommel gelegt zu denkenden lotrechten Tangentialebene, durch die nichtgekühlte Trommel und dadurch, dass durch die Hähne mittels Luftdruckes Leimbrühe hindurchgepresst wird, die infolge ihrer besonderen Zähflüssigkeit nicht von selbst durch die Hähne ausfliessen würde. Die Leimbrühe ist hier durch entsprechende chemisch Zusätze in Wasser unlöslich gemacht. Durch den Luftdruck wird der Leim in Form dünner Fäden durch die Hähne hindurchgepresst und diese Fäden werden durch die ungekühlte Trommel, an welche sie lotrecht und tangential herangeführt sind, zu einem viel höheren Grade der Feinheit ausgezogen, bevor sie kalt und hart werden.
Dieses Ausziehen der Fäden zu höchster Feinheit wird durch genügende Umfangsgeschwindigkeit der Trommel erzielt, welche hier eigentlich nur als Haspel dient. Da die dünn ausgezogenen Fäden die Trommel schon in kaltem und hartem Zustande erreichen, fliessen sie auf dieser nicht mehr zu dünnen Bändern auseinander. Von der untern Hälfte der Trommel aus werden die Fäden auf einem endlosen, ebenfalls nicht gekühlten Transportgurt geführt. auf welchem sie vollends trocknen. Die trockenen Fäden werden von dem Transportgurt abgehaspelt und sind dann mit oder ohne Verdopplung oder Zusammenzwirnen einer Anzahl von Fäden zum Verweben nach den üblichen Wehverfahren fertig.