AT126144B - Verfahren zur Herstellung von kunstglasartigen Gebilden. - Google Patents

Description

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  Verfahren zur Herstellung von kunstglasartigen Gebilden. 



   Es ist bekannt, dass die Eigenschaften von Kondensationsprodukten aus Formaldehyd und Harnstoff durch Zusätze weitgehend beeinflusst werden ; besonders günstig haben sich dabei mehrwertige Alkohole, auch Phthalsäureanhydrid, erwiesen. Es hat sich aber gezeigt, dass es weit zweckmässiger ist, zuerst die mehrwertigen Alkohole, z. B. Glycerin, mit Phthalsäureanhydrid allein einer Kondensation bei erhöhter Temperatur zu unterwerfen und dieses Kondensationsprodukt der Mischung aus Harnstoff und Formaldehyd vor ihrer Kondensation, besser aber im Verlaufe wie auch nach erfolgter Kondensation unter Mitverwendung saurer oder alkalischer Kondensationsmittel zuzusetzen. Dabei'ist es gleichgültig, ob die Kondensation von Formaldehyd und Harnstoff in saurer oder alkalischer bzw. stufenweise in alkalischer und saurer Lösung erfolgt.

   Die zur Kondensation mit Phthalsäureanhydrid verwendete Menge mehrwertiger Alkohole kann auch so bemessen sein, dass die Kondensationsprodukte nach ihrer Bildung noch überflüssiges Glycerin enthalten. 



   Es gelingt so, Produkte zu erhalten, die sich auch bei wesentlich höherer Temperatur härten lassen als solche, die nach bekannten Verfahren hergestellt sind. Ferner lässt sich so das bei vielen Verfahren im Verlauf der Härtung eintretende Springen der Kondensationsprodukte völlig vermeiden. 



   Beispiel 1 : Man erhitzt 220 Gewichtsteile Glycerin mit 90 Gewichtsteilen Phthalsäureanhydrid so lange, bis sich alles gelöst hat, unter Umschütteln und kocht dann noch etwa 5-7 Stunden und gibt dieses Produkt noch heiss zu einem Kondensationsprodukt aus Formaldehyd und Harnstoff,. das wie folgt hergestellt wurde : 80   9   polymerer Formaldehyd, 59 g Harnstoff,   45 y Glycerin   und 30   9   Wasser werden gemischt und dann nach Zugabe einiger Tropfen einer gesättigten Natriumkarbonatlösung längere Zeit zum Sieden erhitzt. Jetzt setzt man   30 9   des wie oben beschrieben hergestellten Kondensationsproduktes zu, kocht wieder einige Zeit und gibt schliesslich so viel Schwefelsäure zu, dass gerade schwach saure Reaktion eintritt.

   Man kocht noch kurze Zeit und giesst das nun klare,   dünnflüssige   Kondensationsprodukt in Formen. 



  Die erstarrten Formlinge werden bei erhöhter Temperatur gehärtet. 



   Beispiel 2 : Das Kondensationsprodukt aus Glycerin   und Phthalsäureanhydrid   wird wie in Beispiel 1 hergestellt.   80     9 polymerer Formaldehyd, 90 9   Harnstoff,   80 9   Wasser,   3 ems   einer   2-n-Sodalösung   werden wie oben durch Erhitzen kondensiert. Dann werden   160   des Phthalsäureanhydrid-Glycerin-Kondensationsproduktes zugegeben. Schliesslich wird wie oben nach Zusatz von   5 cm 2-n-Schwefelsäure   die Kondensation zu Ende geführt. 



   Beispiel 3 :   285 9   polymerer Formaldehyd, 315   Harnstoff, 335g 40/oiger   Formaldehyd werden gemischt und dann nach Zugabe von   1'5g   Natriumkarbonat oder der entsprechenden Menge Bariumhydroxyd längere Zeit zum Sieden erhitzt. Nach einiger Zeit setzt man   100 9 des wie   in Beispiel 1 beschriebenen Kondensationsproduktes aus 100 Gewichtsteilen Glycerin und 100 Gewichtsteilen   Phthalsäureanhydrid zu.   Dann kocht man noch etwa 20 Minuten und giesst in die Form. 



   Beispiel 4 : 400 polymerer Formaldehyd, 400 g Harnstoff, 100 g Wasser und   100 9   Glycerin werden gemischt und nach Zugabe von   10 cm3 4-n-Schwefelsäure   oder Salzsäure 

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 längere Zeit zum Sieden erhitzt. Dann setzt man 150 g des Kondensationsproduktes aus 220 g Glycerin und 225 g Phthalsäureanhydrid zu, kocht noch kurze Zeit und giesst dann in die Form. 



   Beispiel 5: 335 g polymerer Formaldehyd,   165     40% iger   Formaldehyd und   300g   Harnstoff werden gemischt und nach Zugabe von 20 cm3 2-n-Natriumkarbonatlösung oder der entsprechenden Menge Natriumhydroxyd längere Zeit zum Sieden erhitzt. Dann setzt man 450 des Kondensationsproduktes aus   440 g   Glykol und 180   Phtlialsäureanhydrid   zu. Nach etwa halbstündigem Kochen gibt man   20 cm3 2-n-Schwefelsäure   oder Salzsäure zu, erhitzt noch kurze Zeit und giesst dann in die Form. 



   PATENT-ANSPRÜCHE   :  
1. Verfahren zur Herstellung von kunstglasartigen Gebilden, welche im wesentlichen aus Kondensationsprodukten von Harnstoff und Formaldehyd bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass diesen die Primärprodukte aus Phthalsäureanhydrid und mehrwertigen Alkoholen zugesetzt werden.

Claims (1)

1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zusatz der Primärprodukte aus mehrwertigen Alkoholen und Phthalsäureanhydrid zu beliebigen Zeiten im Verlauf der Entstehung des Formaldehyd-Harnstoff-Kondensationsproduktes vornimmt.

   3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Konden- sation von Formaldehyd und Harnstoff in alkalischer oder saurer bzw. in alkalischer und saurer Lösung vornimmt.