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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Kraftverstärker- oder Hoehleistungsröhre. Die erfindungsgemässe Röhre kann zur Verstärkung. Gleichrichtung oder als Generatorröhre Verwendung finden ; der Verwendungszweck ist also unwesentlich.
Wesentlich für die Erfindung ist vielmehr die Anordnung von Kühlmitteln für die Elektrodensysteme in Verbindung mit Mitteln zur automatischen Nachevakuierung der Röhre. Die Kühlmittel bestehen dabei im allgemeinen aus an der Anode befestigten metallischen Flächen, die eine grosse Wärmekapazität besitzen und die vorzugsweise durch Wärmeleitung die auf der Anode entwickelte Betriebswärme aufnehmen und dieselbe abstrahlen.
Die Mittel zur dauernden Aufrechterhaltung des Hochvakuums sind vorzugsweise unter dem Einfluss der Betriebswärme dauernd zerstäubende Gettersubstanzen. die durch die Betriebswärme freiwerdende Gase sofort wieder binden.
Am einfachsten wird dieses Ziel durch Herstellung eines dünnen Belages aus : Magllesium oder aus einem andern gasabsorbierenden Stoff auf der vorher entgasten Anode erreicht.
Durch die österr. Patentschrift Nr. 10497tu ist ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem ein metallischer Belag auf den Systemteilen einer Elektronenröhre in einer Weise hergestellt wird, die nach der erfindungsgemässen Erkenntnis schädlich und deshalb zu vermeiden ist. Wenn nämlich der mit dem Getterniederschlag versehene Glaskörper auf etwa 350-400c erhitzt und der Niederschlag wieder zerstäubt wird, so erzielt man im allgemeinen überhaupt keine Verbesserung des Vakuums. viel eher eine Verschlechterung, denn mit der nachträglichen Zerstäubung der Gettersubstanz werden auch die von dem Getter gebundenen Gase wieder frei.
Es ist auch bekanntgeworden, den Beschlag der Glaswand oder bestimmte Teile derselben durch entsprechend angeordnete Schirme in der Röhre zu verhindern : gemäss der Erfindung wird jedoch der Beschlag der Glaswand durch die Systemteile selbst verhindert.
Bei der Kombination der Kühlflächen mit den beschriebenen Gasabsorptionsmitteln sind nun bei der Herstellung von Leistungsverstärkerröhren besondere Gesichtspunkte zu beachten. Insbesondere ist darauf zu achten, dass bei der Herstellung des als Getter wirkenden Belages auf der Anode oder auf in der Nähe der Anode angebrachten Flächen der Glaskolben nicht ganz oder grösstenteils verspiegelt wird. Tritt dieser Effekt ein, so werden die Kühlflächen mehr oder weniger wirkungslos, denn die von ihnen abgestrahlte Wärme wird an der metallisierten Spiegelwand reflektiert und der Anode wieder zugestrahlt. Auf diese Weise wird die Betriebstemperatur der Röhre immer höher, bis die emittierende Schicht auf der Kathode zerstäubt oder die Wirksamkeit der Röhre auf andere Weise leidet.
Insbesondere kommt es darauf an, dass diejenigen Teile der Glaswand, die den Anodensystemen am meisten benachbart sind, beschlagfrei bleiben.
Zur Herstellung eines übersichtlichen Aufbaues werden die verschiedenen Elektrodensysteme bei einer Kraftverstärkerröhre zweckmässig symmetrisch in bezug auf die Röhrenachse angeordnet. Das Entladungsgefäss zerfällt in einem solchen Falle von selbst in drei Teile : in einen Innenraum, an den sich nach aussen hin eine ringförmige Zone anschliesst, welche die Systeme enthält, und einen Aussenraum.
Erfindungsgemäss wird nun die Magnesiumanordnung im Innenraum vorgesehen. Ferner werden die dem Innenraum zugewandten Seiten der Anodensysteme mit einem Magnesiumbelag bedeckt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die zerstäubende Substanz durch die Elektrodensysteme selbst grösstenteils von dem Glaskolben abgeschirmt ist und sich auf diesem deshalb nicht niederschlagen kann.
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Magnesiumanordnung ist schematisch mit 6 dargestellt.
Eine Wirbelstromspule wird in an sich bekannter Weise über den Glaskolben 7 gestülpt, so dass
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Durchblutung umschlingt, die Anodensysteme durchsetzt, dort Wirbelströme erzeugt und sie auf diese Weise erhitzt. Die mittlere Spulenwicklung ist in Fig. 1 strichpunktiert angegeben und diese Spullenlage ebenso wie in den andern Figuren mit I bezeichnet.
Die Zerstäubung des Getters ebenso wie die Erwärmung der Elektrodensysteme erfolgt vorzugsweise mit einer Wirbelstromeinrichtung. Die zu zerstäubende und auf der dem Innenraum zugewandten Anodenoberfläche niederzuschlagende Gettersubstanz ist dabei so anzuordnen, dass ihre Erwärmung unabhängig von den Elektrodensystemen erfolgt. Es ist nämlich von ausschlaggebender Bedeutung, dass bei der Entgasung der Elektrodensysteme die Substanz noch nicht zerstäubt. Ein Belag auf der Anode
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gemässen Röhre sowohl die Elektrodensysteme als auch die zu zerstäubende Substanz für sich erwärmt werden.
Dies geschieht z. B. mit der Anordnung nach Fig. 2. Hier sind die gleichen Teile ebenso bezeichnet
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befindliehe Substanz 9 in dem Innenraum zerstäubt. In der Lage I wird die Gettersubstanz nicht erwärmt ; ebensowenig die Elektrodensysteme in der Lage 11 der Wirbelstromeinrichtung.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 und 4 dargestellt. Hier sind wiederum die entsprechenden Teile ebenso bezeichnet wie in Fig. l und 2. Die zu zerstäubende Substanz ist als in der Achse des Gefässes angeordneter Blechstreifen geformt und bildet den Teil eines Stromkreises, in welchem bei der Spulenlage 11 Wirbelströme induziert werden, die den Blechstreifen 10 bis zur Zerstäubung erhitzen. Zu diesem Zweck ist ein Bügel 11 angeordnet, dessen Fläche mit der Spulenlage 77 parallel ist. Die Form dieses Bügels ist aus der Fig. 4 ; welche eine Seitenansicht von Fig. 3, aus der Pfeilrichtung A gesehen, darstellt, genau ersichtlich.
Die zentrale Anordnung des Magnesiumstreifens 10 hat vor allem
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besteht z. B. die Möglichkeit, zwei Elektrodensysteme mit ebenen Kühlflächen zu versehen und sie in einem bestimmten Abstand voneinander parallel anzuordnen.
Es steht nichts im Wege, innerhalb der Röhre eine weitere Gettersubstanz anzuordnen. welche vornehmlich die Aufgabe hat, die restlichen Gase während der Herstellung der Röhren zu binden. Eine solche Gettersubstanz wird vorzugsweise in einer durch einen Schirm abgeteilten Kammer angeordnet.
Welche Verkörperung der Erfindungsgedanke auch annehmen mag, wesentlich ist stets eine solche Anordnung von Gettersubstanz und Elektrodensystem, dass einerseits beide Teile unabhängig voneinander erwärmt werden können und dass anderseits die von der zerstäubenden Substanz zu beschlagenden System-
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zerstäubende Substanz im Innenraume der einen Ring bildenden Anodensysteme, die mit Kühlflächen versehen sind, angeordnet.
Da die Erwärmung von Gettersubstanz und Elektrodensystemen vorzugsweise mit einer Wirbel- stromeinrichtung erfolgt, so ist für die konstruktive Durchbildung der erfindungsgemässen Hochleistungröhre der weitere Gesichtspunkt massgebend, dass die im Innenraum angeordnete Gettersubstanz in eine solche Stromschleife gebracht wird, die trotz der Schirmwirkung des Anodenringes mit dem erzeugenden Spulenfuss genügend stark verkettet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Gettersubstanz den Teil einer das Elektrodensystem umfassenden Stromschleife bildet. Es ist im allgemeinen nichts damit getan, die Enden eines Magnesiumstreifens quer über die Stirnflächen der Anoden bzw. Kühlflächen hinweg nach aussen zu führen und dort miteinander zu verbinden. Es kommt vielmehr darauf an, die Schleife so anzuordnen, dass der sie maximal durchsetzende Fluss gleichzeitig in den Systemteilen keine nennenswerten Wirbelströme induziert.
Dieser Zweck wird in hohem Masse erreicht durch die besondere in Fig. 3 gezeigte Sehleifenform.
Bei der dort gestrichelt eingezeichneten Lage der Schleife 11'ist die erfindungsgemäss zu erzielende unabhängige Erwärmung von Gettersubstanz und Elektrodensystem ebenfalls erreicht. In dem Anodensystem 3 werden nämlich bei der Spulenlage II deshalb keine nennenswerten Wirbelströme induziert, weil die oberen und unteren Stirnflächen des Anodensystems 3 offen sind.
Aus der Beschreibung geht indessen hervor, dass dieser Erfindungsgedanke vielfach veränderte Ausgestaltung finden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Elektronenröhren, insbesondere Kraftverstärkerröhren, in welchen Gettersubstanz und Systemteile voneinander unabhängig erwärmbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer Naehevakuierung der betriebsfertigen Röhre die Gettersubstanz nach der Entgasung der Systeme zerstäubt und in erster Linie auf der Anode niedergeschlagen wird.
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