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Verfahren zur Herstellung von Anstricllfarben oder deren Pigmenten, insbesondere für Bostschutz und Schiifsböden.
Bereits vorgeschlagen ist ein Verfahren zur Herstellung von Pigmenten für Anstriehfarben, insbesondere für Rostschutz und Schiffsboden, aus den Oxyden des Bleis, wie Glätte oder Mennige, oder Bleiverbindungen, wie Bleiweiss. darin bestehend, dass man diese Ausgangsstoffe mit reduzierend wirkenden,
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wobei die Kohlenwasserstoffe in solcher Menge verwendet werden, dass eine niedere Oxydationsstufe des Bleis nicht erst entstehen kann.
Wenngleich also bei diesem Verfahren die Abwesenheit von Bleioxyden angestrebt wird, so ist dennoch, wie eingehende Versuche erwiesen haben, dieses Ziel bei der angegebenen Temperatur von 300 C nur durch langdauerndes Erhitzen erreichbar, das die Einfachheit und Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigt. Wird dagegen die Erhitzungsdauer verkürzt, so bestehen die sich bildenden grauen Pigmente zwar im wesentlichen aus metallischem Blei, enthalten aber doch immer noch gewisse Mengen von Oxyden des Bleis, die die Lagerbeständigkeit der Farben in angeriebenem Zustande beeinträchtigen und daher durchaus zu vermeiden sind.
Die Erfindung hat nun Verfahren zum Gegenstand, bei denen die Anwesenheit von Bleioxyden in den Pigmenten ohne die Notwendigkeit einer zu langen Erhitzungsdauer und auf einem wirtschaftlich einfachen Wege sicher vermieden wird. Es wurde nämlich gefunden, dass sauerstoffreie und somit oxydfreie Pigmente mit Sicherheit dann erreicht werden können, wenn die Reduktion bei einer den Schmelzpunkt des Bleis wesentlich übersteigenden Temperatur. beispielsweise 380-40 C und darüber, vorgenommen wird.
Die Anwendung dieser erhöhten Temperatur bietet, wenn als Reduktionsmittel für die Ausgangsstoffe gasförmige organische Verbindungen verwendet werden. keine besonderen Schwierigkeiten, dagegen ist es vorteilhaft, bei der Verwendung fester oder flüssiger organischer Verbindungen, die an sich wegen der damit verbundenen Einfachheit der Apparatur wünschenswert ist, solche auszuwählen, die sich bei der erwähnten Temperatur von 380 bis 40 (T nicht schon grösstenteils verflüchtigt oder zersetzt haben.
Es wird daher erfindungsgemäss vorgeschlagen, als feste oder flüssige Verbindungen solche zu verwenden, die schwer schmelzbar oder hochsiedend sind und sich erst bei hoher Temperatur zersetzen wie Peche, Asphalte, Hartharze (Kopalstaub), Cumarone. Russe. Kohlehydrate (Melasse) und ähnliche. Anwendbar sind auch die meist sehr hitzebeständigen Metallverbindungen von technischen Phenolen. Harzsäuren,
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die zuletzt genannten Stoffe als solche den Bleioxyden in entsprechenden Mengen zuzusetzen. Beim Erhitzen entstehen dann vorerst Bleisalze, die sich darauf bei 400 C und darüber zersetzen.
Die Reduktion bei erhöhter Temperatur bringt aber die Gefahr mit sieh, dass das entstandene Metall zu makroskopischen Kügelchen zusammenläuft. die das Erzeugnis natürlich als Pigment unverwendbar machen. Um dieses Auftreten von geschmolzenem Metall sicher zu vermeiden, wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, den der Erhitzung unterworfenen Gemischen indifferente, die Reduktion nicht störende Stoffe zuzusetzen, vorzugsweise solche, die gleichzeitig malteehnisch von Wert sind und
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Borate u. dgl. Letztere vermögen dann auch den mitunter an der Luft eintretenden Selbstentzündungen wirksam zu begegnen.
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verwendbar. als solche eignen sich z. B. reduzierende Metalle, wie Zinkstaub.
Wird dieser Zinkstauh neben den organisehen Reduktionsmitteln verwendet, so entsteht beim Erhitzen auf 380-400 nach der Gleichung
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ein Pigment, das ans metallischem Blei und Zinkoxyd besteht und frei von Bleioxyden ist. Die Reaktion
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Stoffen abgeschiedene Kohlenstoff, ebenso wie das entstehende Oxyd, in obigem Falle Zinkoxyd, die Reaktionstemperatur herabsetzen, ist es auch hier zur sicheren Vermeidung von geschmolzenem Metall empfehlenswert, dem Gemisch vor dem Erhitzen noch eines oder mehrere der obengenannten indifferenten Zumischpulver zuzusetzen. Das sich bei der Reaktion bildende Zinkoxyd iibt anstrichtechnisch günstige Wirkungen aus. Ein Ersatz des Zinks durch Aluminium, Magnesium, Kalzium.
Antimon oder ähnliche reduzierend wirkende Metalle ist natürlich möglich.
Als anorganische Reduktionsmittel sind an Stelle der genannten Metalle auch Metallsulfide. z. B Bleiglanz oder Schwefelantimon, verwendbar. Nach der Reaktionsgleichung -
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schwarzen Doppelverbindungen, welche sich mit dem Bindemittel nicht verseifen.
Wie oben bereits erwähnt, können die anorganischen Reduktionsmittel (Metalle oder Metallsulfide)¯ auch ganz oder teilweise an die Stelle der organischen treten. So lassen sieh Pigmente, die frei sind von Oxyden des Bleis. auch direkt, z. B. nach der Formel
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herstellen, wenn man nur dafür sorgt, dass die explosionsartige Reaktion durch Zusatz der oben erwähnten Zumisehpulver oder von geringen Mengen der organischen Reduktionsmittel entsprechend abgeschwächt und die Bildung von geschmolzenem Blei vermieden und dadurch erst technisch durchführbar wird.
Die Reduktionsmetalle können auch im Öberschuss verwendet werden, wobei dann die sich bildenden
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in einem geeigneten Apparat bei Luftabschluss auf 380 C und darüber erhitzt.
2.100 leg Bleigelb (antimonhaltiges Abfallbleioxyd) werden mit 10 kg Kopalstaub und 10 A-y feinstgemahlenem Ilmenit gemischt und in geheizter Drehtrommel bei Luftabschluss langsam'erhitzt.
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gemengt und bei Luftabschluss auf zirka 400 C erhitzt, wobei unter Fenererscheinung die vollständige Reduktion zu Metall stattfindet.
4. 120 kg Bleigelb werden innigst mit 5 kg feinstgepulvertem Petrolpech, 8 kg ebensolchem Schwefelantimon und 15 kg Zinkoxyd gemischt, in einen mit RÜhrwerk versehenen, auf 380 ('oder darüber vorgeheizten Kessel bei Luftabschluss eingetragen und weiter erhitzt, solange noch Dämpfe entweichen.
In allen diesen Fällen entstehen grau gefärbte Pigmente von grosser Feinheit, die frei sind von Oxyden des Bleis und durch Vermahlen mit geeigneten Bindemitteln, wie Leinölfirnis. Standöl oder Holzöl, direkt zur Herstellung von wirksamen und lagerbeständigen Rostschutzfarben verwendet werden können.
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mennige oder Bleiweiss als Ausgangsstoffe. Es lassen sich vielmehr mit Vorteil auch Hüttenprodukte verwenden, die neben Blei Antimon und andere Metalle (Zinn) enthalten. wie z. B. Bleigelb u. dgl. Es bestehen dann die Pigmente nicht aus reinem Blei, sondern aus den entsprechenden Legierungen.
Falls Legierungen mit bestimmter Zusammensetzung angestrebt werden, können die Metalle oder deren Oxyde dem Gemisch vor der Reaktion in der erforderlichen Menge und in feingepulvertem Zustande zugesetzt werden.
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