AT123529B - Verfahren zur Herstellung von die Tuberkulose verhütenden und heilenden Impfstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von die Tuberkulose verhütenden und heilenden Impfstoffen.

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   Die Erfolglosigkeit der bisherigen Tuberkulosebekämpfung mit   spezifischen Mitteln ist wahr-   scheinlich darauf   zurückzuführen,   dass die Herstellungsverfahren dieser Mittel als Ausgangsmaterial einerseits Bestandteile künstlich gezüchteter Kulturen oder   Kulturnährböden,   anderseits Bazillen, die auf tierischen Geweben gewachsen sind, oder aber deren Stoffwechselprodukte benutzen, die sich im
Gewebe selbst oder seinen Säften befinden sollen. 



   Es wurde nun die Beobachtung gemacht, dass ein Impfstoff, durch den man die Tuberkulose sowohl verhüten wie heilen kann, erhalten wird, wenn man nicht, wie bisher, die Bazillenleiber oder die Stoffwechselprodukte der lebenden Bazillen auf einen Impfstoff verarbeitet, sondern an ihrer Stelle das Gewebe verarbeitet, das durch die Einwirkung der Toxine und Endotoxine der Tuberkelbazillen abgebaut, d.   h.   in den sogenannten Käse übergeführt worden ist. 



   Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung eines zur Verhütung und zur   Heilung der Tuberkulose in jederlei Gestalt (Schwindsucht, Lungentuberkulose, Knochentuberkulose usw. )   dienenden Serums mit Hilfe des endgültigen sterilen Abbauproduktes des lebenden Gewebes, das durch die Einwirkung der Tuberkelbazillen auf solches Gewebe entsteht. Es ist dies also das Endprodukt der Krankheit in menschlichen und tierischen Körpern, also das die Tuberkulose kennzeichnende tuberkulöse Granulationsgewebe, der sogenannte Käse. 



   Dieses Serum kann beispielsweise auf folgende Weise gewonnen werden : Aus dem Gewebe frisch geschlachteter   tuberlmlöser   Kälber, Rinder, Kühe od. dgl. werden die einzelnen Tuberkeln   (Knötclien   der Perlsucht, Käse) sorgfältig unter Wahrung der peinlichsten Sterilität, am zweckmässigsten aus dem Innern des Lungengewebes, herauspräpariert und geteilt ; sodann wird mit Hilfe eines scharfen Löffels die   bröckelige,   käsige Substanz ausgehoben und in ein steriles Gefäss übergeführt, wo   2'5   g dieses käsigen 
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 werden.

   Man kann dabei so verfahren : Beispielsweise einem Pferd wird in der   Halsgegend   unter die Haut die aus dem Käse mit oder ohne   Rückstand   gewonnene   Extraktlösung   eingespritzt. Nach einiger Zeit bildet sich an dieser Stelle eine starke Infiltration und Schwellung. In diesem Zustand des Ent- 
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 sich nicht lösenden Rezeptoren III. Ordnung (Ambozeptoren) von den lebenden Zellen zu trennen. Um ein Aufsaugen des Extraktes durch das Gewebe zu verhindern, wird beispielsweise eine   Sauggloeke   zur Stauung auf die Infiltrationsstelle aufgesetzt. Nach einigen Stunden wird an dieser Stelle durch Einstich oder Absaugen das Lymphserum gewonnen. 



   PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von die Tuberkulose verhütenden und heilenden Impfstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass das durch regressive Metamorphose unter Einwirkung der Tuberkulose umgewandelte lebende   Gewebe-der sogenannte Käse-isoliert,   entkeimt und extrahiert wird, worauf die Extraktlösung einem Serumspender einverleibt wird, von dem dann in bekannter Weise die Impfstoffe, Serum oder Lymphe gewonnen werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Extraktlösung und der äusserst fein verteilte Extraktionsrüekstand dem Serumspender einverleibt werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass entweder mit Extraktlösung oder mit Extraktlösung und Rückstand an Tieren lokale Infektionsherde erzeugt werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Einverleibung des Gemisches in den Serumspender das Entzündungsgebiet durch Sauggloeken od. dgl. gestaut und Lymphe dann durch Einstiche gewonnen wird.
AT123529D 1927-09-24 1928-09-05 Verfahren zur Herstellung von die Tuberkulose verhütenden und heilenden Impfstoffen. AT123529B (de)

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