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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von geätzten Druckwalzen, insbesondere für den Textil-und Tapetendruck.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von geätzten Druckwalzen auf dem Wege der photographischen Kontaktkopie mit einer Druckform, die aus einem von einzelnen Musterelementen in endloser Wiederholung gebildeten Druekbilde besteht, wie dieses z. B. für den Textil-und Tapetendruck Verwendung findet.
Bei dem bekannten Verfahren dieser Art, welches bisher den technisch vollkommensten Vorschlag auf dem Gebiete der photomechanischen Herstellung von Druekwalzen für den Textil-und Tapetendruck darstellt, wird ein und derselbe, mit den aufzukopierenden Musterelementen des Druckbildes versehene und sich gegen einen ganzzahligen Bruchteil des Walzenumfanges anschmiegende durchleuchtbare und biegsame Bildträger, die sogenannte Folie, partienweise hintereinander so oft nebeneinander kopiert, bis der ganze Walzenumfang mit aneinandergepassten Bildkopien besetzt ist, wobei der sich gegen einen ganzzahligen Bruchteil des Walzenumfanges anschmiegende Bildträger normalerweise aus einem einzigen Musterelement, jedenfalls aber aus so wenigen Musterelementen besteht, dass sich die Folie nur auf einen sehr kleinen Bruchteil der Walzenlänge erstreckt.
Das erwähnte bekannte Verfahren hat den Nachteil, dass zu seiner Ausführung eine nach Art einer Molettierbank eingerichtete, komplizierte und teure Maschine erforderlich ist, ohne dass die genaue Einhaltung der überall peinlichst gleichmässigen Relativlage zwischen den benachbarten Kopien sowohl in Achsen-wie auch in Umfangsrichtung mit Sicherheit gewährleitet wäre, unter anderem auch darum, weil die Folie den Boden eines die Belichtungslampen enthaltenden Kästchens bilden muss, so dass man die genaue Einpassung an das benachbarte, bereits kopierte Element vor der Belichtung nicht gut kontrollieren kann.
Der Nachteil, dass die einzelnen Muster nicht genauestens aneinandergepasst werden können, macht sich insbesondere fühlbar, wenn es sich um einen Mehrfarbendruck handelt, was beim Textil-oder Tapetendruck fast immer der Fall ist, weil hiebei für dasselbe Muster mehrere zusammenarbeitenden Walzen herzustellen sind, die nicht nur je für sich, sondern auch untereinander durchaus gleichmässig sein müssen. Das bekannte Verfahren ist für die Praxis auch insofern wertlos, als zur vollständigen Bedeckung der Walze mit Bildkopien nacheinander etwa 50-200, insgesamt einen Arbeitsaufwand von vielen Stunden beanspruchende Belichtungen erforderlich sind, so dass im Vergleich zu der sich sonst praktisch vorzüglich bewährten Molettierung mittels Stahlwalzen ein Gewinn an Herstellungszeit und Herstellungskosten von praktischer Erheblichkeit kaum zu erzielen ist.
Als schwerwiegender Nachteil des erwähnten bekannten Verfahrens kommt noch hinzu, dass sieh die die Druckwalze bedeckende lichtempfindliche Schicht, die bekanntlich aus Chromalbumin besteht, während der langandauernde Belichtung stellenweise so sehr erhitzt, dass sie hier eine Art Gerbung erleidet, die bekanntlich eine Änderung der Liehtempfindlichkeit in im voraus nicht absehbarem Ausmasse verursacht ; hieraus folgt, dass es bei dem bekannten Verfahren unmöglich ist, die für die Herstellung tadelloser Druckwalze unbedingt erforderliche Gleichmässigkeit der Bildkopien zu erzielen.
Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem ein Bildträger, dessen Breite der Länge und dessen Länge dem Umfange der herzustellenden Walze gleich ist, um die Walze gelegt wird, so dass die Walze von einem einzigen Bildträger auf einmal auf ihrer ganzen Länge und auf ihrem ganzen Umfange bedeckt wird.
Hiebei ist es grundsätzlich unmöglich, zu vermeiden, dass die aneinanderstossenden Kanten des Bildträgers längs einer Erzeugenden der Walze eine Lücke ergeben oder einander überlappend sogar
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eine Art Naht bilden, was im Druekbilde auf der Walze natürlich sichtbar wird, so dass auf diese Weise ein eventuell auch für den Mehrfarbendruck geeignetes Druekbild aus in der erforderlichen kontinnier- lichen Gesetzmässigkeit sieh aneinander anpassenden Musterlementen nicht hergestellt werden kann ; dabei kommt auch noch der weitere Nachteil hinzu, dass es bei der vollkommenen Umschlingung'der Walze durch den Bildträger nicht möglich ist, diesen blasenfrei festzuspannen, weil die Reibung längs des Umfanges mit dem jeweils umschlungenen Zentralwinkel bekanntlich potential zunimmt.
Die für den Textdruck bekannten photomechanisehen Verfahren kommen für die Herstellung der für den Textil-oder Tapetendruek geeigneten Druckbilder infolge der grundsätzlichen Unterschiede überhaupt nicht in Betracht. Beim Textdruek wird nämlich der Text im Gegensatz zu der endlosen Bahn des Textil-oder Tapetendruckes von einzelnen Blättern getragen, und an diesen einzelnen Blättern ist stets ein vom Text freier breiter Rand belassen, so dass etwaige Lücken in Umfangsrichtung unauffällig bleiben können.
Anderseits kommt für den üblichen Textdruck auch das Problem nicht in Betracht,
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in Umfangsrichtung vollkommen kontinuierliches Druckbild besitzen, sondern in vollkommenster Genauigkeit auch untereinander so abgestimmt sind, dass sie die verschiedenen Farben des Musters richtig aufeinanderdrucken können.
Auf die angedeuteten Nachteile ist die Tatsache zurückzuführen, dass die Industrie, trotzdem das Problem der Herstellung von Druckwalzen für den Textil-und Tapetendruek auf photomeehanischem Wege die Fachkreise seit vielen Jahrzehnten beschäftigt, in der Praxis bis zum heutigen Tage an der Molettierung mit von Hand gravierten Stahlwalzen festgehalten hat.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden die angedeuteten Nachteile dadurch beseitigt, und es wird ein allen Anforderungen der praktischen Industrie in vollem Umfange entsprechendes Verfahren dadurch geschaffen, dass auf die Mantelfläche der Walze bis zur vollkommenen gleichmässigen Besetzung derselben mit Musterelementen zeitlich hintereinander und örtlich nebeneinander ein durchleuehtbarer und biegsamer Bildträger kopiert wird, auf dem so viel Musterelemente vorgesehen sind, dass der Bildträger mit seiner Breite in Achsenrichtung um die Druckwalze gelegt die ganze Länge des auf der Druckwalze herzustellenden Druckbildes jedoch nur einen ganzzahligen Bruchteil des Walzenumfanges bedeckt, und mit diesem Bildträger auf die Walze je ein auf die ganze Walzenlänge sich erstreckender Streifen derart kopiert wird,
dass die nebeneinanderkopierten Streifen ein Druekbild aus endlos sich aneinanderreihenden Musterelementen ergeben.
Da bei dem erfindungsgemässen Verfahren das beim ersterwähnten bekannten Verfahren bisher in Achsenrichtung der Walze erforderlich gewesene Versetzen des Bildträgers wegfällt, ist einerseits die vollkommenste Genauigkeit in Achsenrichtung automatisch stets gegeben, und es ist anderseits aus dem gleichen Grunde zur Ausführung des Verfahrens ein einfacher und billiger Kasten aus liehtundurchlässigem Stoff mit Lagern für die Achszapfen der Druckwalze ausreichend, welcher Kasten das genaue Einpassen mit freiem Auge vor der Belichtung ohne weiteres gestattet, da die Folie, weil sie die ganze Walzenlänge bedee1. -t, nicht mehr den Boden eines Kästchens bilden muss.
Da ferner der ganze Walzenumfang durch etwa 2-4 Kopierungen vollkommen besetzt werden kann, beträgt die Gesamtzeitdauer der Belichtungen nur einige Minuten, während welcher die lichtempfindliche Schicht eine ungünstige Beeinträchtigung nicht erfahren kann.
Anderseits sind durch die Erfindung auch die Nachteile des zweiterwälmten bekannten Verfahrens vollkommen vermieden, da bei der Erfindung das Entstehen einer auf der Druekwalze sichtbar werdenden Lücke oder Naht mangels gegeneinanderstossender Kanten des Bildträgers grundsätzlich unmöglich ist und auch das Festspannen des Bildträgers keine Schwierigkeiten bereitet, weil der Bildträger höchstens nur den halben Umfang der Walze umschlingt.
Die Erfindung soll ausführlicher an Hand der zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispiele erläutert werden. Fig. l zeigt den beim Verfahren verwendeten Film in Ansicht. Die Fig. 2 und 3 zeigen schematisch die beiden Schnitte einer Einrichtung, die zur partienweisen Ausdehnung der Kontaktkopien gemäss der Erfindung geeignet ist. Fig. 4 zeigt diese Einrichtung sehaubildlieh, während Fig. 5 schaubildlich die herzustellende Druckwalze darstellt. Fig. 6 zeigt eine Abänderung zu Fig. 3.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird eine Druckwalze verwendet, auf die die lichtempfind- liche Schicht, die an sich bekannt ist und z. B. Chromalbumin sein kann, mittels hiezu ebenfalls bekannter Verfahren vollkommen gleichmässig verteilt ist.
Nachdem die Mantelfläche der Druckwalze lichtempfindlich gemacht wurde, wird der in Fig. 1 dargestellte, durchleuchtbare und biegsame Bildträger unmittelbar auf diese Mantelfläche gelegt, und es wird durch Durchleuchten des Bildträgers das auf demselben vorhandene Bild auf den lichtempfind- lichen Walzenumfang unmittelbar kopiert.
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auf der Druckwalze herzustellenden Druckbildes ist. Die Folie B stellt ein durehleuchtbares Positiv oder Negativ dar. Ein Positiv wird zur Herstellung einer Tic-fdruekwalze und ein Negativ zur Herstellung einer Hoehdruckwalze verwendet.
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Die Fortsätze Cl und C2 (Fig. 1 und 2) stellen nicht durchleuchtbare, z. B. geschwärzte Bänder dar, deren Innenrand sieh der Umrisslinie des jeweiligen Musters anschmiegt und die mit der Folie B ein Stück bilden oder mit derselben z. B. durch Kleben vereinigte besondere Stücke darstellen.
In Umfangsriehtung enthält die Folie B soviel Musterelemente, dass ihre Länge D einen durch Dividieren mittels einer ganzen Zahl erhaltbaren Bruchteil der Umfangslänge der Druckwalze a beträgt, also maximal der halben Umfangslänge gleich ist.
In der folgenden Beschreibung und in den Patentansprüchen wird unter Bildträger jede beliebige biegsame und durehleuchtbare oder durchsichtige Unterlage aus beliebigem geeignetem Material, z. B. auch Ölpapier, Gelatine, regenerierte Zellulose usw., verstanden. Ferner werden in der folgenden Be- schreibung und den Patentansprüchen unter ,,Musterelement" nicht nur Bilder im gewöhnlichen Sinne dieses Wortes, sondern auch jede Art von Zeichnungen, ornamentale Muster, Designs usw. verstanden, wie solche z. B. im Textil- und tapetentiefdruck Verwendung finden, und in denen sich eventuell auch ein Textteil befinden kann.
In Fig. 3 bezeichnet a die Druckwalze. Diese ist teilweise innerhalb eines Kastens e angeordnet, dessen Wände lichtdicht schliessen.
Der Kasten e besitzt zwei aufklappbare Deckel c1, die sich beidseitig längs einer Erzeugenden
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so dass der Einwirkung von Kopierlampen d mir der von der Folie B umschlungene Teil des Walzenumfanges ausgesetzt ist.
Vor dem Einsetzen der Druckwalze a in den Apparat gemäss Fig. 2 und 3 werden an ausserhalb der zum Drucken benutzten Flächenbereichen der Druckwalze befindlichen Stellen gemäss Fig. 5 zwei Einpasskreise fl'f2, z. B. an einer drehbankartigen Maschine, bezeichnet, und an der Folie B werden der axialien Entfernung dieser beiden Kreise , s genau entsprechend zwei parallele Linien Bi, R ; gezogen (Fig. 1). An diesen beiden Linien werden Einpasspunkte B3, B4, B5 eingetragen, und dem gegenseitigen
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aufgetragen. Auf der Druckwalze kann ferner auch eine Erzeugende g bezeichnet werden, die dem einen Rande oder der Mittellinie der Folie B entsprechen kann.
Die in der oben angegebenen Weise vorbereitete Druckwalze a und der entsprechend vorbereitete Film wird hierauf in die Einrichtung gemäss Fig. 2-4 eingesetzt.
Um ein gleichmässiges, dichtes Aufliegen der Folie B an allen Stellen des in betracht kommenden Teiles der Walzenumfläche zu sichern, kann die Folie mittels Schrauben h festgespannt werden. Diese Schrauben h sind unter der Druckwalze a in je einer zur Achse der Druckwalze parallelverlaufenden Reihe nebeneinander angeordnet, stützen sich gegen eine Zwischenwand c2 des Kastens und wirken auf je ein gemeinsames Sehienenpaar 711, ho ein, zwischen welchen Schienen h1, h2 der Rand C3 bzw. C4 der nicht durchleuchtbaren Fortsätze C'i, der Folie B eingeklemmt ist.
Die Spannschrauben h sind auf der Länge der Druckwalze verteilt, und der Kasten c ist beidseitig mit Türen C4 versehen (Fig. 4), so dass jede der Schrauben h je nach Bedarf unabhängig von den andern Schrauben h nachgezogen werden kann.
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der Höhe verstellbar sein, so dass in diesem Falle zwecks Verdrehung der Druekwalze a nur die Achslager e5 und damit die Walze selbst gesenkt werden muss, worauf nach erfolgter Verdrehung der Druckwalze dieselbe wieder mittels der Schrauben C6 hochgehoben wird.
Auf diese Weise kann das zeitraubende Nachlassen der in grösserer Anzahl vorgesehenen Spannschrauben h bei einer jeden Verdrehung der Druckwalze a vermieden werden, wobei die Schrauben h ein etwa notwendig werdendes örtliches Nachziehen ermöglichen.
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stellenden Druekwalze belichtet wird. Nach nochmaliger Wiederholung dieser Operationen ist die ganze Walze mit in endloser Wiederholung genau aueinandergepassten Musterlementen besetzt.
Das vollkommen blasenfreie Aufliegen der Folie B auf der Druckwalze a während des Kopierens kann auch in der in Fig. 6 dargestellten Weise erzielt werden. Hier ist um die Teile B, Ch C2, nachdem die Folie B auf die Einpasszeichen der in den Kasten c einmontierten Druekwalze a genau eingestellt wurde, ein durchleuchtbares und biegsames Band ', z. B.
Paragummi (brasilianisches Gummi), gelegt,
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Hiedureh wird erreicht, dass einerseits das Band X'gpgen die Folie B und anderseits diese Folie gegen den WalzenumfangdurchFestziehendesBandesktatsächlichzumlückenlosenAnfliegengebrachtwird,
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während beim vollkommenen Umschlingen der Walze a durch das Band k die Reibung derart vergrössert werden würde, dass sich beim Anziehen des Bandes k die Wirkung der Zugkraft nicht mehr auf die oberen mittleren Partien der Folie B erstrecken könnte. Nach dem Kopieren wird das Band k nachgelassen,
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Die Klappdeckel cl können mit Organen (siehe z. B. die in Fig. 6 mit gestrichelten Linien angedeuteten Schrauben it und Zugstangen v) versehen sein, durch die sie in ihrer Schliesslage fixiert werden können, um den lichtdichten Abschluss des Innenraumes des Kastens e während des Kopierens zu siehern.
Die Folie B kann in einer beliebigen bekannten oder geeigneten Weise hergestellt werden.
Im Rahmen der Erfindung können Einzelheiten derselben im Vergleich mit den beschriebenen Ausführungsbeispielen vielfach geändert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von geätzten Druckwalzen, insbesondere für den Textil-und Tapetendruek auf dem Wege der photographischen Kontaktkopie mit einer Druckform, die aus einem von einzelnen Musterelementen in endloser Wiederholung gebildeten Druekbild besteht, wobei auf die Mantelfläche der Druckwalze ein und derselbe, mit den aufzukopierenden Musterelementen verschene, durchleuchtbare und biegsame Bildträger partienweise nacheinander so oft kopiert wird, bis der ganze Walzenumfang mit aneinandergepassten Bildkopien besetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bildträger verwendet wird, auf dem das auf die Druckwalze aufzukopierende Bild aus so viel Musterelementen bestellt, dass die Breite des Bildträgers der ganzen Länge des auf der Druckwalze herzustellenden Druckbildes,
die Länge des Bildträgers jedoch einem ganzzahligen Bruchteil des Walzenumfanges gleich ist und mit diesem Bildträger auf die Walze je ein auf die ganze Walzenlänge sich erstreckender Streifen derart kopiert wird, dass diese Streifen schliesslich ein Druckbild aus endlos sich aneinanderreihenden Musterelementen ergeben.