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Stromzeiger.
Die unter dem Namen Dietze-Anleger bekannten Zangenstromzeiger wirken auf Grund des Transformatorprinzipes und sind daher nur für'Wechselstrom, nicht aber für Gleichstrom brauchbar.
Die Messungsergebnisse sind demnach auch von der Periodenzahl abhängig.
Bei ihrer Verwendung dient die Leitung selbst als Primärwicklung, während die in einer auf einem Eisenkern angebrachten Sekundärwicklung induzierte Spannung an einen elektromagnetischen oder einen Hitzdrahtstromzeiger gelegt wird, wobei dessen Zeigerausschlag die in der Leitung vorhandene Strom, grösse anzeigt.
Ferner sind bereits Stromzeiger ähnlicher Art bekanntgeworden, bei welchen durch die Leitung in zwei, nebeneinander angeordneten, gleich grossen Weieheisenkernen Krafflinien induziert werden, von welchen Eisenkernen der eine feststehend, der andere aber drehbar aufgehängt ist. Die Bewegung des mit dem letzteren verbundenen Zeigers erfolgt zwar durch eine unmittelbare gegenseitige Beeinflussung der beiden Eisenkern, doch ist diese, aus zwei grossen Eisenkernen bestehende Vorrichtung, bei welcher der eine Eisenkern selbst bewegt wird, nur für besonders grosse Stromstärken geeignet.
Auch sind Stromzeiger bekanntgeworden, bei welchen ein zwischen den Polen eines permanenten Magneten drehbar gelagerter Anker unter dem Einfluss des Magneten und eines an diesen senkrecht angeschlossenenen Weicheisen, d. h. durch die vereinigte Wirkung von vier Polen bewegt wird. Bei dieser Vorrichtung steht demnach der Anker infolge des zwischengeschalteten permanenten Magneten, ebenso wie die Zangenstromzeiger mit Transformatorwirkung, nicht unter der unmittelbaren Einwirkung des Weicheisen. Ausserdem ist dieser Stromzeiger zufolge der Anwendung des permanenten Magneten nur für Gleichstrom verwendbar.
Demgegenüber betrifft die Erfindung einen Stromzeiger, der für Gleich-und Wechselstrom, sowie für hohe und geringe Stromstärken in gleicher Weise geeignet ist, u. zw. bei einfachster Ausbildung urd unmittelbarer Beeinflussung des beweglichen Organes. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass der bewegliche Teil als Anker, zweckmässig in Form eines Eisensegments zwischen den Polen oder neben dem einen Pol eines einzigen Weicheisen vorgesehen ist.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch drei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
Die Fig. 1-2 zeigen das Messinstrument im Grundriss und in der Vorderansicht. Die Fig. 3 stellt eine Variante für die Messung von grösseren und die Fig. 4 für grösste Stromstärken dar.
In der Fig. 1 ist der mit 1 bezeichnete Eisenkern, beispielsweise als Kreisring ausgebildet ; dieser ist bei 9 aufgeschlitzt, so dass die Leitung 2 beliebiger Länge durch Schwenken des einen Eisenkernschenkels um Zapfen 10 zangenartig umschlossen wird.
Diametral gegenüber dem Schlitz 9 weist der Eisenkern 1 eine Unterbrechung 3 auf, in welcher ein Segment 4 aus Weicheisen von hohem Permeabilitätswert sehwingbar angeordnet ist. Auf dieses
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Wirkung aus.
Wenn nämlich die Leitung 2 stromdurehflossen ist, dann treten in der zur Leitung senkrechten Ebene Kraftlinien auf, die im Eisenkern 1 gesammelt werden und in der Unterbrechung 3 zwischen den Polen 6 den Luftzwischenraum durchsetzen.
Diese Kraftlinien des Luftzwisehenraumes sammeln sich im schwingbaren Segment 4 und da die Kraftlinien das Bestreben haben, sich zu verkürzen, üben sie auf das Segment 4 (Fig. 2) ein Dreh-
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Dem Drehmoment des Segments 4 wirken, in bekannter Weise, in der Zeichnung nicht dargestellte Spiralfedern entgegen, die ein volles Ausschlagen des Segments beim Auftreten von unbedeutenden Kraftlinien verhindern.
Um das nämliche Instrument für kleinere und grössere Messbereiche geeignet zu machen, kann man dem Auftreten von Kraftlinien oder deren Wirkung Hindernisse entgegensetzen.
Dies erfolgt bei der Messung von Wechselströmen bei der dargestellten Ausführungsform z. B. durch eine Wicklung 7 des Eisenkerns 1, die mit einem entsprechenden Stufenwiderstand 8 verbunden ist, wodurch die gegenelektromotorische Kraft der Wicklung sich ändert.
Eine andere Art der Änderung des Messbereiches kann z. B. mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Weicheisenplatte 13 erreicht werden, die in bekannter Weise als magnetischer Nebenschluss wirkt.
In der Ausführungsform gemäss Fig. 3 ist ein zur Messung höherer Stromstärken geeignetes Instrument dargestellt. Dieses unterscheidet sich von jenem gemäss der Fig. 1 darin, dass die beiden Schenkel 1 parallel verlaufen, wodurch ein zur Einführung der Leitung 2 ständig offenes Maul 12 vorhanden ist. Dadurch wird nicht bloss die Messung bequemer ausführbar, sondern auch die Bauart vereinfacht.
Der die beiden Schenkel verbindende Steg 11 dient gleichzeitig als Anschlag für die Leitung 2.
Die Fig. 4 stellt eine einsehenkelige Ausführungsform dar, die sich insbesondere für ganz hohe Stromstärken (500 Ampere und noch mehr) eignet. Hier ist das schwingende Segment 4 mit Zeiger J an einem Ende des Schenkels 1 angeordnet, wobei Anschlag 11 für die Leitung 2 einstellbar sein kann, zwecks leichterer Justierung des Instrumentes.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Stromzeiger, bestehend aus einem die Leitung umgebenden, zangenartig zu öffnenden oder offenen, feststehenden Eisenkern und einem durch diesen unmittelbar beeinflussten beweglichen Teil, dadurch gekennzeichnet, dass der letztere als Anker (4) zwischen den Polen oder neben dem einen Pol eines, einen einzigen Kraftlinienkreis bildenden Weicheisens (1) vorgesehen ist.