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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mauern aus Formsteinen.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Mauern aus Formsteinen und Vorrichtungen zur Ausübung dieses Verfahrens. Das Aufmauern erfolgte bisher in der Weise, dass die mit Kelle, Mörtelpfanne, Hammer und Senkblei ausgerüsteten, nebeneinander befindlichen Maurer den ihnen zugewiesenen Teil der Mauer herstellen, wobei jedem alle hiezu notwendigen Vorrichtungen obliegen.
Jeder Maurer muss die verschiedenen Werkzeuge abwechselnd in die Hand nehmen und sich hiebei wiederholt bücken, was den Arbeitsfortschritt sehr beeinträchtigt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung unterscheidet sich hievon grundsätzlich dadurch, dass verschiedene zur Herstellung einer Mauer notwendige Arbeiten, wie insbesondere das Auftragen des Mörtelbandes, das Auflegen der. Ziegel, das Ausrichten derselben und das Stopfen der Fugen je von denselben Arbeitern vorgenommen werden, indem sich die in der natürlichen Reihenfolge der Arbeitsvorgänge nebeneinander befindlichen Arbeiter entsprechend dem Arbeitsfortsehritte bei Herstellung jeder Ziegelschar entlang der Mauer fortbewegen. Auf diese Weise kann bei Verwendung geeigneter, dem Verfabrenszweck angepasster Werkzeuge eine weit höhere Arbeitsleistung erzielt werden, da viele nur Leerlauf darstellende Bewegungen des einzelnen Arbeiters entfallen.
Zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung sind mindestens vier Maurer notwendig, wenn an beiden Seiten der Mauer gearbeitet werden soll, die doppelte Anzahl. Der erste Maurer hat stets das Mörtelband aufzugiessen, der zweite die Ziegel aufzulegen, der dritte dieselben auszurichten und der letzte die Stossfugen zu vergiessen. Da sich die Maurer in fortschreitender Bewegung befinden und immer dieselben Verrichtungen haben, arbeiten sie auch bei den einzelnen Handgriffen auf grösseren Flächen als bisher, so dass neuartige Werkzeuge verwendet werden müssen. So ist für den ersten Maurer eine besondere Vorrichtung zur Begrenzung des Mörtelbandes erforderlich. Ebenso benötigt derselbe zum Ausbreiten des Mörtels auf grösserer Fläche eine besonders ausgestaltete Mörtelpfanne.
Der mit dem Ausrichten der aufgelegten Ziegel beschäftigte dritte Maurer könnte mit dem Senkblei allein dem Arbeitsfortschritte nicht nachkommen, weshalb derselbe erfindungsgemäss mit einer besonders ausgestalteten Richtlatte arbeitet. Der vierte Maurer erhält zum Ausgiessen und Stopfen der Fugen eine zweite, neuausgestaltete Mörtelpfanne und Kelle.
In der Zeichnung sind diese genannten Vorrichtungen dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen schaubildlich die Mörtelpfanne und die zur Begrenzung des Mörtelbandes dienende Vorrichtung für den ersten Maurer. Fig. 3 die Anwendung dieser Vorrichtung. Die Fig. 4 und 5 zeigen schaubildlich die Mörtelpfanne und die Kelle für den vierten Maurer. Fig. 6 zeigt die Bauart und Anwendung der Richtlatte.
Am Rande der Mörtelpfanne (Fig. l) ist in der Ebene desselben ein Streichblech 1 angesetzt, mit dem der in möglichst langem Streifen aufgetragene Mörtel auf eine Anzahl von Formsteinen gleichmässig verteilt werden kann. Das Streichblech tritt mit seinem äusseren Rande im Mittelteil knapp an den Rand der Pfanne heran, so dass es möglichst wenig Raum einnimmt. Vor dem Verteilen des Mörtels setzt der Maurer die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung an die Längskante der Ziegelschar an. Diese besteht aus einer mit einer Handhabe versehenen Schiene 2, an der ein quer verstellbarer schmaler Flansch 3 vorgesehen ist, dessen Höhe der Mindeststärke des Mörtelbandes entspricht. Hiezu ist der Flansch mit durch Schlitze 4 der Schiene ragenden Schraubenbolzen 5 versehen.
Durch Flügelmuttern 6 kann der Flansch in der gewünschten Lage an der Schiene befestigt werden. Die Vorrichtung wird mit der Schiene an die Aussenseite der Ziegelschar so angelegt, dass der Flansch auf der Ziegelschar aufruht (Fig. 3). Bei der gezeichneten Stellung erhält das Mörtelband eine Stärke gleich der Höhe des Flansches. Zur Herstellung
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Maurer arbeitet also dauernd mit diesen beiden Werkzeugen. Zum Ausrichten der vom zweiten Maurer verlegten Steine benützt d"r dritte Maurer die Richtplatte nach Fig. 6. Diese besitzt neben den üblichen in Vertiefungen geschütz G angebrachten Libellen 7 und Senkeln 8 an ihrer Stirnseite zwei gleich weit vorspringende längsverschiebbare Zapfen 9.
Diese werden mit wachsender Höhe der Mauer immer weiter auseinander gestellt, so dass der eine an eine möglichst tief gelegene Ziegelschar und eier andere der Reihe nach an die Ziegel der auszurichtenden Schar angelegt werden kann. Dieser Maurer arbeitet also nur mit diesem einen Gerät. Das Vergiessen und Stopfen der Fugen erfolgt durch den vierten Maurer mittels der Mörtelpfanne (Fig. 4) und der Kelle (Fig. 5). Die Kelle besitzt an der Unterseite nächst dem Handgriff eine Querleiste 10, welche an der Aussenseite der Mauer der Reihe nach in die Stossfugen eingesetzt wird, damit der mittels der Pfanne aufgegossene Mörtel nicht seitlich ausfliessen kann.
Um die Fugen von oben stopfen zu können, ist die Pfanne seitlich des Handgriffes mit einem Winkelblech 11 versehen, dessen abstehender Flansch in die Fugen eingeführtwerdenkann. Dieser Maurerhält also in jeder Hand ein Werkzeug und arbeitet ohne Unterbrechung damit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Mauern aus Formsteinen, dadurch gekennzeichnet, dass die ver- scl1Ìedenen hiezu notwendigen Arbeiten, wie insbesondere das Auftragen des Mörtelbandes, das Auflegen der Ziegel, das Ausrichten derselben und das Stopfen der Fugen, je von denselben Arbeitern vorgenommen werden, indem sich die in der natürlichen Reihenfolge der Arbeitsvorgänge nebeneinanderbefindlichen Arbeiter entsprechend dem Arbeitsfortschritt bei Herstellung einer Ziegelsehar entlang der Mauer fortbewegen.