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Beschreibung
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Hilfsmittelset zum Vermauern von Mauerziegeln Die Erfindung betrifft
einen Hilfsmittelset zum Vermauern von Mauerziegeln.
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Beim konventionellen Mauern wird der Mauermörtel aus Sand bestimmter
KornverteBung und Zement bzw. Kalk oder aus einem Gemisch aus Zement und Kalk mit
Wasser angemacht, mit der Maurerkelle auf das Mauerbett bzw. auf die letzte Steinlage
aufgetragen und zu einem trapezförmigen Mörtelbett geformt.
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Die nächste Steinlage wird gesetzt, indem man entweder direkt die
Steine auf das Mörtelbett aufsetzt und anschließend die Stoßfugen mit Mörtel füllt
oder auf die Stoßfugenflächedes Steins eine Mörtelschicht aufbringt und den so präparierten
Stein unter Druck auf die Stoßfuge auf das Mörtelbett setzt.
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Anschließend werden die Steine mittels Hammer anhand der
Wasserwaage
bzw. der Richtschnur in horizortale Lage geklopft.
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Dadurch wird auch eine Verdichtung des Mörtelbettes erzielt.
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Spätere Rißbildungen können somit weitgehend verhindert werden.
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Die Richtschnurhalterung besteht im allgemeinen aus zwei parallel
zur Wand aufgestellten Holzlatten, in die Nägel eingeschlagen werden. Die Nägelabstände
entsprechen einer Steine plus der Längsfugendicke. Die Richtschnur wird durch die
Befestigung von Ziegelsteinen an beiden Enden stramm aber elastisch gehalten.
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Bevor der Mauermörtel ganz ausgehärtet ist, werden während des Hochmauerns
die Fugen mit einem Holzspan ausgekratzt.
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Dies wird vor der endgültigen Verfugung wiederholt, damit Mörtelreste,
die keine innige Verbindung zum Mauermörtel besitzen, entfernt werden. Die endgültige
Verfugung wird vorgenommen, indem man auf die Maurerkelle etwas Mörtel nimmt und
diesen mit dem Fugeisen in die Fuge preßt, so daß keine Hohlräume verbleiben. Anschließend
wird die Fuge nochmals glatt gestrichen.
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Bei Reihenverlegung, insbesondere von großformatigen Steine, werden
teilweise sogenannte Mörtelschlitten verwendet. Dies sind Geräte, die zur Aufnahme
und zum Ausbreiten des Mörtels
dienen (W. Piepenburg, Mörtel, Mauerwerk,
Putz, Bauverlag GmbH, Wiesbaden und Berlin, 5. Aufl. 1969, 81 ff.; "Eine moderne
portugiesische Ziegelei und ihr neuartiges Ziegelfertigwand-System, Ziegelindustrie
1971, 274 ff.). Hierdurch kann ein schnellerer Arbeitsfortschritt beim Mauern erzielt
werden.
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Nachteilig bei dieser Art von Mauern ist, daß bei der Arbeit mit Maurerkelle
und Richtschnur eine hohe Fertigkeit und Erfahrung notwendig ist, damit die gemauerte
Wand oder Verblendung gleichmäßig hinsichtlich der Ausrichtung der Steine in der
Steinlage, der Verdichtung des Mörtelbettes und der Mörtelfugendicke ausgeführt
werden kann. Die bisherigen Geräte, die Mörtelschlitten, bieten für die ungelernte
Person ebenfalls keine Hilfe, da bei deren Verwendung der einzubringende Mörtel
sehr flüssig sein muß, damit dieser aus dem Schlitten ausfließen kann. Infolge dieser
weicnen Konsistenz läuft der Mörtel jedoch in die Löcner der Steine hinein und das
Mörtelbett verarmt an Mörtel. Darüberhinaus sind bei der Verlegung mit Mörtelschlitten
zwei Personen notwendig, nämlich zur Bedienung des Schlittens und zum Setzen der
Steine.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Hilfsmittelset
sowie dessen einzelne Bestandteile zu schaffen, der es einer einzelnen Person, die
unerfahren im Maurerhandwerk ist, ermöglicht, Steine im Verband zu mauern, dabei
Gleichmäßigkeit der Pugendicke über das gesamte Mauerwerk zu erzielen und Einhaltung
der Richtschnurhöhe zu gewährleisten.
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Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Aufgabe erfindungsgemäß mit
einem Hilfsmittelset in technisch fortschrittlicher Weise lösen läßt, das aus einer
Längsfugenvolumenkelle in Form eines rechteckigen Rahmens, dessen Whe die Langsfugendicke
bestimmt, einem Stoßfugentrichter, an dessen Austrittsende zwei parallele Zungen
angebracht sind, welche die Stoßfugenabmessungen festlegen sowie ein seitliches
Herausquellen des Mörtels verhindern, und Richtschnurhalterungen, bestehend aus
mindestens vier Einzelelementen, die paarweise miteinander verbunden und zur Anpassung
an die Mauerhöhe umgesetzt werden können, besteht. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Hilfsmittelsets bzw.
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Bestandteile davon sind in den Patentansprüchen 2 bis 8 erläutert.
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Für das erfindungsgemäße Hilfsmittelset wird Schutz nicht nur in seine
Gesamtheit, sondern auch für einzelne Bestandteile, nämlich längsfugenvolumenkelle,
Stoßfugentrichter, Richtschnurhalterungen, jeweils für sich beansprucht.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß das erfindungsgemäße Hilfsmittelset auch ungelernten Personen eine
exakte Mörteldosierung für eine einheitliche Fugenfüllung ermöglicht und damit bei
Verdichtung den Mörtelaustritt aus dem Mörtelbett verhindert. Eine Verschmutzung
des Mauerwerks wird dabei vermieden. Eine horizontale Ausrichtung der Steinlagen
wird durch die Richtschnurhalterung gewährleistet.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein iusführungs
beispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 eine Längsfugenvolunenkelle gemäß einem Ausführungsbeispiel
- der Erfindung, Fig. 2 einen Stoßfugentrichter gemäß einem Ausfuhrungsbeispiel
der Erfindung, Fig. 3 ein Paar Richtschnurhalterunge gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Aus der Zeichnung (Fig. 1) geht hervor, daß die Längsfugenvolumenkelle
(a) in Forn eines rechteckigen Rahmens ausgebildet ist.
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Die Höhe des Rahmens bestimmt die Langsfugendicke. Vorzugsweise ist
die Längsfugenvolumenkelle nach oben verjüngt ausgebildet und zur Ausrichtung auf
dem Mauerziegel mit abgewinkelten Abstandshaltern 1 versehen. Die Länge der Längsfugenvolumenkelle
beträgt vorzugsweise eine Mauerziegellänge plus einer Stoßfugendicke und die Breite
ist geringfügig kleiner als die Breite des Mauerziegels.
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Der Stoßfugentrichter (b) weist am Austrittsende zwei parallele Zungen
2 auf, welche die Stoßfugenabmessungen festlegen sowie ein seitliches Herausquellen
des Mörtels verhindern (Fig. 2). Vorzugs weise ist der Abstand der Zungen des Stoßfugentrichters
geringfügig kleiner als die Breite des Mauerziegels und die Zungenbreite definiert
die Stoßfugendicke. Zur einfachen Handhabung des Stoßfugentrichters werden am Austritt
sende zwischen beiden Zungen Auflageflächen 3 vorgesehen.
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Ein erfindungsgemäßes Hilfsmittelset hat außer einer Längsfugenvolumenkelle
und einem Stoßfugentrichter mindestens vier Richtschnurhalterungen (c) (Fig. 3).
Sie bestehen vorzugsweise aus Kunststoffplatten, auf denen mindestens zwei Schnurauflageelemente
bzw. -stifte 4 übereinander angeordnet sind. Der Abstand der Schnurauflageelemente
4 beträgt eine Mauerziegelhöhe plus eine Längsfugendicke. Ferner müssen jeweils
zwei Richtschnurhalterungen miteinander verbindbar sein. Dies geschieht durch eine
Schwalbenschwanzverzahnung 5. Die Richtschnurhalterungen werden durch Nägel an Holzplatten
befestigt. Durch das Umsetzen der jeweils beiden unteren Elemente ist die Anpassung
an die jeweilige Mauerhöhe möglich. Die Versetzung der Elemente ist durch das Ineinandergreifen
der Halterungen in der Höhe exakt definiert.
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Da die Abstände der Schnurauflageelemente ebenfalls vorbestimmt sind,
befindet sich die eingelegte Richtschnur immer in der richtigen Höhe.
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Zur Durchführung des Vermauerns wird die Längsfugenvolumenkelle auf
das Fundament bzw. auf die bereits vorhandene Steinlage aufgelegt und mit konsistenzgerecntem
Mörtel gefüllt. Der Mörtelüberschuß wird dann mit der Maurerkelle abgestrichen,
wodurch eine Verdichtung des Mörtelbettes erreicht wird. Nach Entfernung der Längsfugenvolumenkelle
wird der Mauerstein auf das Mörtelbett gelegt. Die Stoßfugendicke wird durch die
Zungen des Stoßfugenfülltrichters definiert. Durch leichtes Draufklopfen mittels
Gummihammer wird der Klinkerstein nach der Richtschnur ausgerichtet.
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Nach Fertigstellung einer Lage Mauersteine erden mittels des Stoßfugentrichters
die Stoßfugen mit Mörtel gefüllt.
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Der Trichter wird mit konsistenzgerechtem Mörtel gefüllt.
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Mit einem Stoßholz wird der Mörtel dann in die Stoßfuge gepreßt. Zur
Höhenverstellung der Richtschnur werden die Richtschnurhalterungen entsprechend
versetzt.
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Die vorstehend beschriebenen Längsfugenvolusenkelle, Stoßfugentrichter
und Richtschnurhalterungen ermöglichen bei kombiniertem Einsatz als Bestandteile
des Hilfsmittelsets ein besonders exaktes und simples Herstellen von Mauerferk auch
von umgeschulten Kräften. Es ergeben sich jedoch Vorteile beim Mauern bereits dann,
wenn die längsfugenvolumenkelle bzw. der Stoßfugentrichter bzw. die Richtschnurhalterung
für sich eingesetzt werden.