AT118216B - Verfahren zum Färben von Zelluloseäthern und Zelluloseestern, insbesondere Azetylzellulose, mit Mineralfarbstoffen. - Google Patents

Verfahren zum Färben von Zelluloseäthern und Zelluloseestern, insbesondere Azetylzellulose, mit Mineralfarbstoffen.

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  Verfahren zum Färben von Zelluloseäthern und Zelluloseestern, insbesondere Azetyl- zellulose, mit   Mineralfarbstoffen,   
Plastische Massen werden   gewöhnlich   in der Weise gefärbt, dass ihnen im Laufe ihrer Herstellung ein in den benutzten Lösungsmitteln löslicher oder   unlöslicher organischer Farbstoff   zugesetzt wird. 



  Man erhält so gefärbte Massen, die je nach ihrer Dicke durchsichtig oder durchscheinend sind, deren Farbe aber einer längeren Einwirkung von Licht oder Wärme nicht widersteht. Um diesen Übelstand zu vermeiden, hat man pulverförmige Mineralfarben benutzt, aber die Verteilung dieser Mineralfarben in der gelatinösen Masse erfordert eine längere mechanische Behandlung, ohne dass jedoch eine vollkommene Homogenität in dieser Verteilung erzielt werden kann. 



   Gemäss vorliegender Erfindung erhält man gefärbte Zelluloseäther oder-ester dadurch, dass man durch chemische Reaktion einen Mineralfarbstoff innerhalb der Lösung des Zellulosederivats in einem organischen Lösungsmittel erzeugt. Das gefärbte Zellulosederivat wird sodann in an sich bekannter Weise aus der Lösung gefällt, indem man diese in eine Flüssigkeit giesst, die zwar das Lösungsmittel auflöst, in der aber das Zellulosederivat und der gebildete Farbstoff unlöslich sind. Um die bei der chemischen Reaktion entstandenen Nebenprodukte zu entfernen, wäscht man das gefällte Zellulosederivat aus und trocknet es gegebenenfalls. 



   Die so erhaltenen gefärbten Zelluloseäther oder-ester können zur Herstellung plastischer Massen wie Zelluloid, Lacke, Filme, Fäden usw. benutzt werden, indem man die in diesen Industrien üblichen Arbeitsweisen benutzt. 



   Man kann beispielsweise wie folgt verfahren : In eine Lösung des Zelluloseäthers oder-esters trägt man unter kräftigem Umrühren nach und nach die zur Bildung des Farbstoffes nötigen Stoffe, gelöst oder in andrer Form, gleichzeitig oder nacheinander ein. 



   Diese Lösung des Zellulosederivats wird genügend verdünnt und flüssig gewählt, um die homogene Verteilung in der Flüssigkeit zu erleichtern. Sobald die Reaktion beendet ist, wird die gefärbte Lösung mit einer Flüssigkeit gemischt, die das Lösungsmittel löst, in der aber das Zellulosederivat und der gebildete Farbstoff unlöslich sind. 



   Im Verlaufe des Fällungsvorganges wird der Farbstoff in der äusserst feinen Zerteilung, in der er sich befindet, und infolgedessen in einer geradezu vollkommenen Homogenität mit dem Zelluloseester   oder -äther sozusagen "assimiliert".   



   Die gewonnene Masse wird sodann durch Waschung von allen Nebenprodukten befreit und darauf getrocknet. 



   Diesen so gewonnenen Zelluloseester oder-äther kann man zur Herstellung plastischer Massen ohne Anwendung irgendeiner besonderen Vorsichtsmassregel und ohne eine Abänderung der   üblichen   Arbeitsmethoden, insbesondere ohne längere Dauer der mechanischen Behandlung, verwenden. 



   Zu diesem Färbeverfahren können alle Farbstoffe benutzt werden, die sich durch einfache Reaktion, durch doppelte Umsetzung usw. bilden. 



   Die aus derartig gefärbten Zelluloseäthern oder-estern erhaltenen plastischen Massen unterscheiden sich stark von den durch Zugabe pulveriger Pigmente, auch wenn diese noch so fein gemahlen sind, gefärbten Massen. Die erfindungsgemäss gefärbten Massen sind bei der gleichen Menge zugegebenen Farbstoffes in sehr viel dickeren Schichten durchsichtig oder durchscheinend ; sie besitzen ferner vorzügliche mechanische Eigenschaften. 

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   Das Verfahren der Erfindung kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden :
Beispiel 1 : Man löst 100 g Azetylzellulose in 500 g Azeton und gibt unter kräftigem Rühren eine konzentrierte Lösung von 5 g   Ferriehlorid     zu.-Sobald   die Mischung gleichmässig geworden ist, fügt man   unter weiterem Umrühren 6'5 g   gelbes Blutlaugensalz, in Wasser gelöst, zu. Es bildet sich Berlinerblau in feinster Verteilung. 



   Nach Beendigung der Reaktion fällt man die blau gefärbte Azetylzellulose mit Wasser aus, wäscht 
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 die Mischung homogen ist, fügt man langsam eine Lösung von 6 g Schwefelnatrium zu ; es bildet sich Schwefelkadmium in sehr feiner Verteilung. Man fällt die gelb gefärbte Azetylzellulose mit Wasser, wäscht und trocknet. 



   Beispiel 3 : Man löst 100   g   Äthylzellulose in 750 g Alkohol ; sobald alles gelöst ist, fügt man unter kräftigem Rühren 1'2   g   Kaliumchromat in 50 g Wasser gelöst zu ; sobald die Mischung homogen ist, gibt man langsam unter weiterem Rühren 2 g Bleinitrat in 40 g Wasser gelöst zu. Man fügt nun nach und nach 1000 g Wasser zu ; die gelbgefärbte Äthylzellulose fällt dabei vollständig aus, man filtriert, wäscht und trocknet. 



   Beispiel 4 : Man löst 100 g Azetylzellulose in 750 g Azeton ; man fügt unter kräftigem Rühren eine konzentrierte Lösung von 1 g Eisenchlorid zu, nach gutem Durchmischen ferner   l'5 g kristallisiertes   Ferrozyankalium in 30 g Wasser gelöst. Man fällt dann die blaugefärbte Azetylzellulose, indem man unter weiterem Rühren 750 g Äther zusetzt. Man filtriert, um Azeton und Äther zurückzugewinnen, wäscht mit Wasser und trocknet. 



   In allen Beispielen kann man die Zusammensetzung des Lösungsmittels und die zur Reaktion nötigen Stoffe ändern. Man kann auch die Azetylzellulose durch andere Ester oder Äther ersetzen, für die man die geeigneten   Lösungs- und Fälhmgsmittel   wählt. 



   Die nach dem Verfahren gefärbten Zellulosederivate können entweder für sich, oder aber gemischt mit andern, nach diesem oder einem andern Verfahren gefärbten   oder ungefärbten Zellulose derivaten   verwendet werden, wodurch man   neue-Farbabstufugen   erzielt. 



   Die nach der Erfindung gefärbten Zelluloseäther oder-ester geben Lösungen, die man als Firnisse benutzen, oder zu dünnen und durchsichtigen   Häutchen   ausgiessen, oder aber auch zu gefärbten Fasern verspinnen kann. Man kann sie auch wie Zelluloid verarbeiten und daraus Blöcke, Tafeln, Röhren oder Stäbe herstellen, die je nach ihrer Dicke durchsichtig oder durchscheinend sind.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : 1. Verfahren zum Färben von Zelluloseäthern oder-estern, insbesondere Azetylzellulose, mit Minera1farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man den Farbstoff durch eine chemische Reaktion sich innerhalb der Lösungen des Zellulosederivats selbst bilden lässt und sodann das gefärbte Zellulosederivat durch eine Flüssigkeit, die das Lösungsmittel des Zellulosederivats löst, in der aber das Zellulosederivat und der gebildete Farbstoff unlöslich sind, in an sich bekannter Weise ausfällt.
AT118216D 1926-08-03 1927-07-25 Verfahren zum Färben von Zelluloseäthern und Zelluloseestern, insbesondere Azetylzellulose, mit Mineralfarbstoffen. AT118216B (de)

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