<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Nadelstabstrecken bei Vorbereitung- maschinen fÜr die Spinnerei.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Reinigung Vorrichtung für Nadelstabstrecken, wie sie bei der Vorbereitung von Leinen, Hanf, Jute und andern Bastfasern verwendet werden. Diese Nadelstabstrecken werden bekanntlich bei der Vorbereitung verschiedener Bastfasern in Verbindung mit versehiedenen Vorbereitungsmaschinen der Textilindustrie, z. B. Flyern, verwendet.
Bei diesen Maschinen müssen die Nadelstäbe so oft als möglich gereinigt werden, damit sie ihre Arbeit gut verrichten können. Das Reinigen der Stäbe ist mühselig und wird noch zum grossen Teil von Hand ausgeführt, indem man sich dabei einer Art Messerschneide bedient, die entsprechend gebogen ist, und mit deren Hilfe man den sich an den Nadelstäben festsetzenden Schmutz und das Abfallmaterial entfernt. Diese Werkzeuge arbeiten zwar an sich zufriedenstellend, erfordern aber eine grosse Geschicklichkeit und Übung seitens der Arbeiter, wenn ein Brechen, Verbiegen oder Zerstören der Stabnadeln verhindert werden soll. Ein weiterer Übelstand besteht darin, dass man zum Reinigen der Nadelstäbe die Maschine stillsetzen muss.
Um diesen Übelständen zu begegnen hat man Einrichtungen vorgeschlagen, welche das Reinigen der Nadelstäbe ohne Unterbrechung des Arbeitsganges der Maschine selbsttätig vornehmen, u. zw. erfolgt das Reinigen der Nadelstäbe dabei durch eine Anzahl Bürsten, an deren Borsten die Nadelstäbe die Holzsehäben, Strohteile u. dgl. sowie Faserabfälle abgeben. Diese Einrichtungen werden aber schnell unwirksam, denn das Abfallmaterial setzt sich bald in den Bürsten fest.
Die Erfindung bezweckt nun, das Reinigen der Nadelstäbe selbsttätig und vollkommen mit verhältnismässig einfachen Mitteln durchzuführen, die stets arbeitsbereit sind und selbst nach langer Benutzung nicht unbrauchbar werden. Erreicht wird der angestrebte Zweck im wesentlichen dadurch, dass zwischen einem Streckzylinder und der Stelle, wo die Nadelstäbe aus ihrer oberen Lage in die untere niederfallen, diese mit dem Reinigungskörper in Berührung kommen und dabei ihre Veiunreinigungen abgeben.
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert, auf der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es bedeutet : Fig. 1 eine Seitenansicht einer Nadelstabstreeke. die mit einer Reinigungsvorrichtung gemäss vorliegender Erfindung ausgerüstet ist, Fig. 2 die Vorderansicht von Fig. 1 ; Fig. 3,4 und 5 sind Teilansichten der Einrichtung bei verschiedenen Lagen der Teile.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ruht der elastische Reinigungskörper 9 am Streckzylinder 1 unter den von den Nadelstäben zu bearbeitenden Bändern, u. zw. am besten unmittelbar unter der Führung 4 des Faserbandes. Der Reinigungskörper besteht entweder aus einer vollen Walze oder einem Schlauch von entsprechenden Abmessungen, der sieh nach dem Durchmesser des Zylinders und der Grösse der Nadelstäbe richtet.
Der Reinigungskörper wird zweckmässig aus elastischem, nachgiebigen und biegsamen Material, wie z. B. Kautschuk, hergestellt, so dass er sich in seiner Form durch Zusammendrücken zwischen dem Streckzylinder und den fallenden Nadelstäben ändern und nach vollzogener Reinigungsarbeit wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehren kann. Sobald ein Nadelstab gereinigt ist und seine tiefste Lage erreicht hat, ist der Reinigungskörper wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurückgekehrt und kann sofort seine Reinigungsarbeit am nächsten Stab aufnehmen.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Nadelstäbe wie auch die Nadeln sind gezwungen während ihrer Fallbewegung energisch gegen den Reinigungskörper zu reiben ; auf diese Weise können keine Abfälle an den Nadeln hängen bleiben und die kurzen Fasern werden dem dicht über dem Reinigungskörper verlaufenden Faserbande wieder zugeführt. Periodische Reinigung der Nadelstäbe erübrigt sich hiedurch vollkommen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der Reinigungskörper bei der dargestellten Ausführungs- form aus einem einfachen Kautsehuksehlaueh 9 mit glatter Oberfläche. Die Oberfläche kann aber eben- sogut geriffelt mit Vorsprüngen versehen, oder sonstwie beliebig gestaltet sein. Die Schlauchlänge ent- spricht der Breite jedes oberen Druekzylinders 3 bzw. der Länge der Nadelstäbe 7. Man kann aber auch den Schlauch so breit ausbilden, dass er gleichzeitig über mehrere Nadelstabgruppen reicht.
Der unmittelbar unterhalb der Führung des Faserbandes befindliche Reinigungskörper 9 wird i'ür jeden Zylinder durch einen bügelförmigen Stahldraht 10 gehalten. Die Arme 11 des Bügels greifen mit ihren nach einwärts gerichteten Enden in entsprechende Öffnungen des Führungskörpers 4.
Bei der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 arbeitet der Streckzylinder 1 auf einer Unterlage 2.
Der obere Druckzylinder 3 besteht gewöhnlich aus Holz. Ein Führungskörper 4aus Metall sorgt in üblicher
Weise für die Führung des Faserbandes 5, damit dieses ordnungsmässig von den Zylindern 1 und 3 erfasst wird, die ihm seinen letzten Verzug erteilen. Von da wird die Lunte der Doublierungsplatte 6 zugeführt.
Fig. 1 zeigt, wie der Nadelstab 7 mit seinen Nadeln 8in Pfeilrichtung nach abwärts fällt, um in die Lage 71, 81 zu gelangen.
Unmittelbar unterhalb der Führung 4 ist nun der Kautsehuksehlauch 9 vorgesehen, der genügend dick gehalten ist und eine der Führung 4 entsprechende Länge erhält, wodurch er auch der Länge der
Nadelstäbe angepasst ist. Dieser Kautsehukschlauch 9 ruht frei tangential gegen die Oberfläche des
Zylinders 1 und wird ausserdem an seiner Vorderseite durch den Nadelstab 7 berührt, wie aus Fig. 1 ersichtlich. Diese Berührung erfolgt aber so, dass zunächst keine Deformieiung des Schlauches erfolgt.
Der Stahldrahtbügel. M, H ist in dem Führungskörper 4 schwingbar gelagert, so dass der Kautschukschlauch frei vor dem Zylinder 1 pendeln kann und sich auf dem Draht auch frei drehen lässt. Im allgemeinen kann die Ausführung die gleiche sein, wenn der Kautsehukschlauch lang genug gewählt ist, um gleichzeitig über eine Gruppe Nadelstäbe zu reichen. Auch die Befestigungsweise des Schlauches ändert sich dadurch nicht nennenswert.
Die Wirkungsweise des Reinigungssehlauehes ist am besten aus den Fig. 3,4 und 5 ersichtlich.
Nachdem der Nadelstab 7 seine äusserste obere Endstellung erreicht hat und gezwungen wird, nach abwärts zu steigen, wird der Schlauch 9 kräftig zusammengedrückt, so dass er zwischen dem Zylinder 1 und dem Nadelstab 7 eingekeilt ist. Dieses Zusammenpressen des Kautschukschlauehes ist ohne Behinderung durch den dünnen Stahldraht 10 möglich. Beim Niederfallen des Stabes 7 reibt nun die Oberfläche des Kautschukselauehes kräftig gegen den Stab 7 und gegen die Nadeln 8. wodurch alle Abfallstoffe, wie Holzteilehen, Schäben und etwaiger Faserstaub von den Nadelstäben entfernt wird.
Ist der Stab 7 so weit gesenkt, dass die Nadeln 8 mit dem Kautsehukschlauch in Berührung kommen, dann ist dieser weniger zusammengedrückt, wie dies die Fig. 4 erkennen lässt, so dass gegen die Nadeln ein geringerer Reibungsdruck ausgeübt wird wie gegen die eigentlichen Holzstäbe. Nachdem die Nadeln 8 den Schlauch verlassen haben, geht dieser durch seine natürliche Elastizität in die ursprüngliche Form zurück, wie aus Fig. 5 ersichtlich. Die Wirkung wiederholt sich für jeden Nadelstab, so dass eine zuverlässige selbsttätige Reinigungswirkung für sämtliche Nadelstäbe stattfindet.
Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, können natürlich die verschiedensten Änderungen getroffen werden, insbesondere kann statt eines elastischen Schlauches als Reinigungskörper auch irgendein Vollkörper von genügender Nachgiebigkeit verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Reinigen von Nadelstabstrecken bei Vorbereitungsmaschinen für die Spinnerei, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelstäbe (7) während ihrer Fallbewegung an einem Reinigungskörper. (9) vorbeibewegt werden, der dank seiner Nachgiebigkeit sowohl mit dem Stabkörper als auch mit den Stabnadeln (8) in Berührung kommt und dadurch Staub und Abfälle selbsttätig entfernt.