AT117263B - Verfahren zum Nachbehandeln von Kunstseidenfäden. - Google Patents

Verfahren zum Nachbehandeln von Kunstseidenfäden.

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AT117263B
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Franz J Gahlert
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Franz J Gahlert
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  Verfahren zum Nachbehandeln von Kunstseidenfäden. 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachbehandeln von Kunstseidenfäden, welches darin besteht, dass der bereits fertige Kunstseidenfaden nach Behandlung mit einem   Weichmachungs-oder   Lösungsmittel unter Streckung mittels eines Walzenstreckwerkes od. dgl. sowie vorteilhaft mit schärferer Drehung gezwirnt (gedreht) und aufgespult wird. 



   Die Erfindung bezweckt unter anderm, die sogenannten   Blendfäden   zu vermeiden, welche von gestreckter Kunstseide herrühren und dadurch entstehen, dass die Winderin beim Aufwinden der Kunstseide durch Klopfen die   Strähnchen   verstreckt. Der gleiche Übelstand tritt auch beim Weben auf, indem der Kunstseidenfaden beim Einschiessen durch verschiedene Klemmungen verstreckt wird, wodurch störende   Hochglanzfäden,'die   sogenannten Blendfäden, entstehen. Der Übelstand tritt nicht nur im Schuss, sondern auch in der Kette auf, u. zw. insbesondere beim Aufspulen usw. 



   Man hat schon verschiedene Vorschläge und Versuche gemacht, um die störenden Blendfäden im Kunstseidengewebe zu vermeiden, aber bisher ohne Erfolg. 



   Erfindungsgemäss wird der Übelstand dadurch vollständig behoben, dass der fertige Kunstseidefaden wieder weich gemacht wird und im nassen Zustande durch ein Streckwerk behandelt wird. Dem fertigen Kunstseidenfaden wird so durch das nachfolgende Strecken im nassen Bade die Elastizität genommen. 



   Durch dieses Verfahren bildet sich ein ganz neuer Faden mit besonderen Eigenschaften. Benutzt man beispielsweise als Schuss bei einem Gewebe nach vorliegendem Verfahren behandelte Kunstseide, so verleiht der Schussfaden dem Gewebe eine aussergewöhnliche Festigkeit und bildet mit dem Hochglanz der gewöhnlichen Kettseide ein eigenartiges Moiré. Die Festigkeit des neuen Kunstseidenstoffes ist derart gross, dass derselbe auch waschbar ist. Der Stoff lässt sich infolge der grossen Festigkeit auch im Stück färben, was ein weiterer Vorteil ist. Während der gewöhnliche   Kunsteidenstoff   beim Stückfärben meist auseinandergezogen wurde und das Gewebe sich lockert, so dass sich offene Stellen im   ausgerüsteten   Stück zeigten, ist bei dem neuen Stoff gerade das Gegenteil der Fall.

   Der Stoff geht nämlich beim   Stück-   färben zusammen, weil sich die scharfgedrehte   Schussseide   zusammenzieht. Die Folge ist ein schönes dichtes und vor allem festes und waschbares Gewebe. Bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführungform zur   Durchführung   des Verfahrens wird der Kunstseidenfaden durch eine Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, weich gemacht. Natürlich können auch andere Weichmachungsmittel angewandt werden. 



   Der fertig gesponnene Kunstseidenfaden wird nochmals gezwirnt   (gedreht),   u. zw. in der Weise, dass er durch ein mit eingebautem Wassertrog zum   Narhzwirnen   versehenes   Walzenstreckwerk   hindurch-   geführt wird. Da der Kunstseidenfaden im allgemeinen sehr spröde ist, so kann er meistens nicht gestreckt   werden, wenn er nicht vor dem Strecken weich gemacht werden würde.

   Dies geschieht beispielsweise durch das vorherige Anfeuchten im Wassertrog, wodurch der Kunstseidenfaden seine Sprödigkeit sofort verliert und weich und geschmeidig wird, so dass er durch die Streckwalze infolge seiner Dehnbarkeit auseinandergezogen wird, wodurch ein sehr feiner und haltbarer Kunstseidenfaden erzielt wird. 
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   Aufste : ; kstifte 2   befestigt, auf die die   Seidenspulen. 3 aufgesteckt   sind. Von den Spulen führt der Seidenfaden 4 über einen gläsernen Fadenführer 5 zur Einzugswalze 6 und wird zwischen dieser und dem Presszylinder 7   hindurehgeführt.   Der Kunstseidenfaden führt nun von da aus um den Glasstab 9. der in das im Wassertrog 8 befindliche Wasser mit regelbarer   Tauchtiefe eintaucht. w   dass er dort angefeuchtet wird.

   Sodann läuft der Faden über den gläsernen Fadenführer 10 zur Ablieferwalze 11. wo er   um   diese 

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 gewinnt, damit er beim darauffolgenden Zwirnen (Drehen) die nötige Festigkeit hat und nicht abreisst. 



  Man kann auch den Faden auf diesem Wege   künstlich   trocknen. Dadurch, dass der Faden durch das Anfeuchten sich mehr oder weniger auflöst und in diesem Zustand gezwirnt wird, hat der   gezwirnte   Kunstseidenfaden auch andere Eigenschaften, die sich besonders bei scharfer Drehung geltend machen. Der nach diesem Nasszwirnverfahren hergestellte   seharfgezwirnte   Kunstseidenfaden gibt keine Schlingen, dreht sich nicht zusammen und zeichnet sich durch besondere Haltbarkeit und insbesondere durch effektvolle Wirkung im fertigen Gewebe aus. 



   Die Walzen 6, 7 bringen den trockenen Faden zu und die   Ablieferwalzen-H,   ziehen den nassen Faden ab, so dass man durch Regelung des Übersetzungsverhältnisses im Streckwerk Fadenbrüehe vermeidet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Nachbehandeln von Eunstseidenfäden, dadurch gekennzeichnet, dass der bereits fertige Kunstseidenfaden durch ein Weichmachungs- oder Lösungsmittel behandelt und mittels eines Walzenstreckwerkes gestreckt, unter Streckung gezwirnt (gedreht) und aufgespult wird. EMI2.2
AT117263D 1926-12-02 1926-12-02 Verfahren zum Nachbehandeln von Kunstseidenfäden. AT117263B (de)

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